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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 13 Kreislaufstillstand unter besonderen Umständen<br />

Ursachen für eine Hyperkaliämie sind:<br />

• Nierenversagen;<br />

• Medikamente (ACE Hemmer, Angiotensin<br />

II Blocker, kaliumsparende Diuretika,<br />

nichtsteroidale Antirheumatika (NSAID),<br />

Betablocker, Trimetoprim);<br />

• Gewebszerfall (Skelettmuskel (Rhabdomyolyse),<br />

Tumorzerfall, Hämolyse);<br />

• Metabolische Azidose;<br />

• Endokrine Entgleisung (Addison-Krise);<br />

• Hyperkaliämisch bedingte Paralyse;<br />

• Diät (möglicherweise Hauptursache<br />

bei Patienten mit chronischer<br />

Nierenersatztherapie).<br />

Erythrozytenveränderungen oder eine Thrombozytose<br />

können eine fälschlicherweise hohe Kaliumkonzentration<br />

vortäuschen. Die Gefahr einer Hyperkaliämie steigt mit<br />

der Kombination von ursächlichen Faktoren.<br />

Das Erkennen einer Hyperkaliämie<br />

Bei Patienten mit Arrhythmien oder im Kreislaufstillstand<br />

sollte eine Hyperkaliämie ausgeschlossen werden<br />

Die Patienten zeigen häufig einen verminderten<br />

Muskeltonus (Muskelschlaffheit), Parästhesien,<br />

oder abgeschwächte Sehnenreflexe. Die Effekte der<br />

Hyperkaliämie im EKG sind abhängig vom absoluten<br />

Serum-Kaliumspiegel und von der Dynamik des<br />

Serumanstiegs. (Abb. 13.1).<br />

132 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

EKG Veränderungen in Verbindung mit einer<br />

Hyperkaliämie sind üblicherweise progredient und<br />

beinhalten:<br />

• AV-Block I° (verlängertes PR Intervall > 0,2 sec.);<br />

• Abgeflachte oder fehlende P Welle;<br />

• Große, spitze T Wellen (T welle größer als R Welle in<br />

mehr als einer Ableitung);<br />

• ST Abflachung;<br />

• ST Wellen Verschmelzung;<br />

• Verbreiterter QRS Komplex ( > 0,12 sec.);<br />

• Bradykardie (Sinusbradykardie oder AV-Block);<br />

• Ventrikuläre Tachykardie;<br />

Abb 13.1 12-Ableitungs-EKG mit charakteristischen Zeichen der Hyperkaliämie<br />

• Herz-Kreislaufstillstand (Asystolie, VF/VT, PEA).<br />

therapie der Hyperkaliämie<br />

Die fünf Schlüsselmaßnahmen zur Behandlung der<br />

Hyperkaliämie sind:<br />

1. Herzprotektion durch die Antagonisierung der<br />

Hyperkaliämie-Effekte;<br />

2. Kaliumverschiebung in das Zellinnere;<br />

3. Kaliumentfernung aus dem Körper;<br />

4. Regelmäßige Bestimmung des Kaliumspiegels zur<br />

Verhinderung von Rebound-Phänomenen;<br />

5. Prävention des Wiederauftretens.<br />

Besteht der dringende Verdacht auf das Vorliegen<br />

einer Hyperkaliämie (z.B. durch charakteristische<br />

EKG Veränderungen), sollten erste lebenserhaltende<br />

Therapiemaßnahmen eingeleitet werden, noch bevor die<br />

Laborwerte vorliegen.<br />

©ERC<br />

European Resuscitation Council

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