Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan
Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan
Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kreislaufstillstand unter<br />
besonderen Umständen<br />
Lernziele<br />
Verständnis für die Modifikationen der<br />
Wiederbelebungstechniken in folgenden speziellen<br />
Situationen:<br />
■ Lebensbedrohliche Elektrolytentgleisung<br />
■ Vergiftung<br />
■ Hypothermie<br />
■ Hyperthermie<br />
■ Ertrinken<br />
■ Asthma<br />
■ Anaphylaxie<br />
■ Kreislaufstillstand nach herzchirurgischen<br />
Eingriffen<br />
■ trauma<br />
■ Schwangerschaft<br />
■ Stromunfall<br />
Einleitung<br />
In speziellen Situationen bedarf es einer Modifikation der<br />
Wiederbelebungsmaßnahmen. Das Erkennen der frühen<br />
Anzeichen und eine effektive Behandlung kann einen<br />
Kreislaufstillstand oftmals verhindern. Diese Bedingungen<br />
sind auch für einen großen Teil von Kreislaufstillständen in<br />
einer jüngeren Altersgruppe verantwortlich, bei denen es<br />
keine begleitende kardiorespiratorische Erkrankung gibt.<br />
Lebensbedrohliche<br />
Elektrolytentgleisung<br />
Elektrolytverschiebungen können Arrhythmien<br />
oder einen Herz-Kreislaufstillstand hervorrufen.<br />
Veränderungen des Kaliumhaushaltes bieten das<br />
größte Risiko. Die primäre Behandlung sollte bei<br />
lebensbedrohlichen Elektrolytentgleisungen begonnen<br />
werden, bevor aktuelle Laborwerte vorhanden sind.<br />
Definierte Elektrolytwerte sind angegeben, um klinische<br />
Entscheidungen zu treffen. Die Grenzwerte, welche<br />
die klinischen Entscheidungen beeinflußen, sind vom<br />
Patientenzustand und der Geschwindigkeit mit der sich<br />
die Elektrolytwerte verändern abhängig.<br />
Vermeidung von<br />
Elektrolytentgleisungen<br />
• Behandeln Sie lebensbedrohliche<br />
Elektrolytentgleisungen, bevor ein Kreislaufstillstand<br />
eintritt<br />
• Beseitigen Sie auslösende Faktoren (z.B. Medikamente)<br />
und untersuchen sie die Elektrolytspiegel, um das<br />
Wiederauftreten zu verhindern<br />
• Untersuchen Sie die Nierenfunktion der Patienten bei<br />
Risiken von Elektrolytverschiebungen<br />
• Prüfen Sie regelmäßig die Nierenersatztherapie, um<br />
unerwünschte Elektrolytverschiebungen während der<br />
Behandlung zu verhindern<br />
Veränderungen des Kaliumhaushaltes<br />
Die reguläre extrazelluläre Kaliumkonzentration befindet<br />
sich zwischen 3,5 und 5,0 mmol/l. Normalerweise<br />
existiert ein großer Konzentrationsgradient zwischen den<br />
intra- und extrazellulären Flüsigkeitskompartimenten. Die<br />
Erhebung des Serumkaliums muss immer in Verbindung<br />
zu Veränderungen des pH Wertes gesehen werden. Wenn<br />
der Serum pH Wert fällt, steigt das Kalium im Serum<br />
aufgrund eines Kaliumshifts von intra- nach extrazellulär<br />
an. Wenn der Serum pH Wert steigt, sinkt hingegen das<br />
Serumkalium aufgrund einer Kalium-Verschiebung in<br />
die Zelle. Bei der Therapie der Hyper- oder Hypokaliämie<br />
müssen Effekte der pH Wert Veränderung berücksichtigt<br />
werden.<br />
Hyperkaliämie<br />
Eine Hyperkaliämie ist meistens durch eine Freisetzung<br />
aus dem Zellinneren oder durch eine verminderte<br />
Ausscheidung der Niere bedingt.<br />
Definition<br />
Es gibt keine allgemeingültige Definition. Wir definieren<br />
die Hyperkaliämie als Serumkonzentrationen größer<br />
5,5 mmol/l. Bei zunehmendem Kalium steigt die Gefahr<br />
von Komplikationen und es steigt die Notwendigkeit<br />
unmittelbar wirkender Behandlungskonzepte. In<br />
manchen Literaturstellen wird die schwere Hyperkaliämie<br />
auch erst bei Serumkaliumwerten von über 6,5 mmol/l<br />
definiert.<br />
Ursachen<br />
KApItEL13<br />
European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 131<br />
KAP<br />
13