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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 12 Herzrhythmusstörungen vor und nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand<br />

verhindert werden, dann soll Adrenalin als intravenöse<br />

Infusion gegeben werden (2-10 mcg min-1 nach Wirkung<br />

titriert).<br />

Eine „Faustschlagstimulation“ kann als vorübergehende<br />

Maßnahme durchgeführt werden um einen ventrikulären<br />

Herzstillstand oder eine sehr extreme Bradykardie zu<br />

behandeln, derweil andere Behandlungsmaßnahmen<br />

organisiert werden<br />

Zu den weiteren Medikamenten, die zur Behandlung<br />

einer Bradykardie gegeben werden gehören Dopamin<br />

und Orciprenalin als intravenöse Infusion. An die Gabe<br />

von Glucagon sollte gedacht werden, wenn die mögliche<br />

Ursache der Bradykardie die Einnahme eines ß-Blockers<br />

oder Calciumkanalblockers ist. Atropin sollte bei<br />

Herztransplantierten Patienten nicht gegeben werden, da<br />

das Herz denerviert ist und nicht auf eine Vagusblockade<br />

reagieren wird und es ein gewisses Risiko gibt einen<br />

paradoxen AV-Block auszulösen.<br />

Ein kompletter AV-Block mit schmalen QRS Komplexen<br />

stellt nicht in jedem Fall eine absolute Indikation für eine<br />

Schrittmachertherapie dar; der Rhythmus entsteht im<br />

AV-Knoten und kann eine ausreichende Herzfrequenz,<br />

bei einem niedrigen Risiko einer Asystolie, liefern und<br />

kann durch Atropingabe behandelt werden. Bei solchen<br />

Patienten hängt die Notwendigkeit einer langfristigen<br />

Schrittmacherbehandlung von der auslösenden<br />

Ursache des AV-Blocks ab und ob diese weiter besteht<br />

oder nicht; zum Beispiel tritt ein kompletter Schmal-<br />

Komplex AV-Block nach einem inferioren Herzinfarkt<br />

fast immer nur vorübergehend auf und nur sehr selten<br />

ist eine Schrittmachertherapie notwendig. Bei einem<br />

angeborenen kompletten AV-Block besteht üblicherweise<br />

ein Schmal-Komplex Rhythmus und für Erwachsene<br />

ist eine dauerhafte Schrittmachertherapie empfohlen<br />

um dem geringen, aber vorhandenen, mit dem Alter<br />

zunehmenden Risiko eines plötzlichen Herztodes<br />

vorzubeugen.<br />

Tachykardie<br />

Der erste Schritt bei der Behandlung einer<br />

Tachyarrhythmie ist die Beurteilung des Patienten.<br />

Ist bei einer Tacharrhythmie kein Puls vorhanden<br />

entspricht dies einem Kreislaufstillstand und KEINER<br />

Arrhythmie vor oder nach einem Kreislaufstillstand.<br />

Der Patient ist gemäß den Algorithmen für den<br />

Kreislaufstillstand zu behandeln. Eine Ausnahme stellt die<br />

sehr schnelle Schmalkomplextachykardie mit Frequenzen<br />

>250/min dar.<br />

Ist ein Puls vorhanden, ist der Patient auf<br />

Instabilitätszeichen hin zu beurteilen. Diese sind:<br />

• Systolischer Blutdruck unter 90 mm Hg;<br />

• Herzfrequenz über 150 min -1 ;<br />

• Brustschmerz;<br />

• Herzinsuffizienz;<br />

126 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

• Schläfrigkeit oder Verwirrtheit.<br />

Während der Patient beurteilt wird:<br />

1. Sauerstoff geben und einen i. v. Zugang legen,<br />

wenn nicht bereits geschehen (insbesondere, wenn<br />

Instabilitätszeichen vorhanden sind);<br />

2. 12-Kanal EKG schreiben, wenn nicht bereits<br />

geschehen (ohne die Behandlung zu verzögern);<br />

In general, at the same heart rate, a narrow-complex<br />

tachycardia causes less cardiovascular compromise than a<br />

broad-complex tachycardia.<br />

Im Allgemeinen veursacht, bei gleicher Herzfrequenz,<br />

eine Schmalkomplextachykardie weniger kardiovaskuläre<br />

Probleme als eine Breitkomplextachykardie.<br />

Die nachfolgenden Empfehlungen gelten nur für<br />

Patienten in einer Situation eines drohenden oder<br />

nach einem Kreislaufstillstand (z. B. unmittelbar nach<br />

einer kardiopulmonalen Reanimation, nach einem<br />

kürzlich abgelaufenen Herzinfarkt, den Beginn einer neu<br />

aufgetretenen symptomatischen Arrhythmie usw.)<br />

Sie gelten üblicherweise nicht für Patienten mit einer<br />

bekannten chronischen Arrhythmie und/oder bei einer<br />

Verschlechterung eines chronischen Zustandes wie<br />

einer kongestiven Herzinsuffizienz (z. B. der Patient mit<br />

chronischem Vorhofflimmern und sich verschlechternder<br />

chronischer kongestiver Herzinsuffizienz, bei dem der<br />

Blutdruck niedrig sein kann, Zeichen der kardialen<br />

Dekompensation bestehen können, aber eine sofortige<br />

Kardioversion nicht angemessen sein kann).<br />

Wenn ein Patient, in der Situation eines drohenden<br />

oder abgelaufenen Kreislaufstillstandes, instabil ist<br />

und die Tachykardie zu einer Verschlechterung mit<br />

Instabilitätszeichen führt, sollte eine synchronisierte<br />

Kardioversion umgehend versucht werden.<br />

Ist die Kardioversion nicht erfolgreich, werden 300<br />

mg Amiodaron über 10-20 Minuten gegeben danach<br />

wird nochmals versucht zu kardiovertieren. Nach der<br />

Initialdosis werden 900 mg Amiodaron als Infusion über<br />

24 Stunden gegeben.<br />

Sind während der Arrhythmie keine Instabilitätszeichen<br />

vorhanden, wird bestimmt, ob es sich um eine<br />

Rhythmusstörung mit schmalen (das heißt normale<br />

Dauer) QRS-Komplexen oder mit breiten (0,12 sec. oder<br />

länger) handelt. Hierdurch wird eine Breit-Komplex von<br />

einer Schmal-Komplex Tachykardie unterschieden.<br />

European Resuscitation Council

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