23.08.2013 Aufrufe

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Allgemeinanästhesie durchgeführt werden, die durch<br />

einen erfahrenen Arzt durchgeführt wird.<br />

Sobald die Notwendigkeit einer Kardioversion erkannt<br />

wurde:<br />

• Umgehend einen Experten um Hilfe ersuchen;<br />

• Einen adäquaten i. v. Zugang sicherstellen;<br />

• Den Patienten an den Defibrillator anschließen<br />

– Monitoring durch Ableitungen, nicht durch Paddles;<br />

• Ein EKG-Signal guter Qualität sicherstellen – wenn<br />

nötig Ableitung wechseln;<br />

• Synchronisations-Schalter drücken und überprüfen,<br />

dass der Defibrillator die R-Zacke korrekt erkennt;<br />

• Sobald der Patient sediert oder in Narkose ist den<br />

Defibrillator laden;<br />

• Zur die Energiewahl siehe unten;<br />

• An alle Sicherheitsmaßnahmen wie bei einer<br />

Defibrillation denken – alle weg vom Patienten usw;<br />

• Beide Auslösetasten drücken und gedrückt halten, bis<br />

der Schock abgegeben wurde – daran denken, dass<br />

es eine kleine Verzögerung geben kann, bevor der<br />

Schock abgegeben wird;<br />

• Wenn ein zweiter Schock notwendig ist daran denken,<br />

dass der Synchronisationsmodus ggf. erneut aktiviert<br />

werden muss.<br />

Welche Energielevel am besten für eine Defibrillation /<br />

Kardioversion geeignet sind, wird diskutiert und kann den<br />

Umständen nach, zu denen auch Rhythmus und Größe<br />

des Patienten gehören, variieren.<br />

Wenn verfügbar sollte ein biphasischer Defibrillator<br />

verwendet werden, da die Erfolgswahrscheinlichkeit<br />

höher ist als bei einem monophasischen Gerät.<br />

• Bei Breit-Komplex Tachykardien und Vorhofflimmern<br />

mit 120-150 J biphasisch oder 200 J monophasisch<br />

beginnen und mit bis zu zwei weiteren Schocks mit<br />

steigender Energie bis zur maximalen Energie des<br />

Defibrillators fortfahren, wenn der erste Schock die<br />

Arrhythmie nicht terminiert.<br />

• Bei Vorhofflattern und regelmäßiger Schmal-<br />

Komplex Tachykardie sind niedrigere Energielevel<br />

üblicherweise effektiv. Es wird mit 70-120 J biphasisch<br />

oder 100 J monophasisch begonnen und mit bis zu<br />

zwei weiteren Schocks mit steigender Energie bis zur<br />

maximalen Energie des Defibrillators fortgefahren,<br />

wenn der erste Schock die Rhythmusstörung nicht<br />

beendet.<br />

Bradykardie<br />

Die herkömmliche Definition für Bradykardie ist eine<br />

Herzfrequenz von weniger als 60 min -1 ; dennoch ist für<br />

manche Menschen oder in bestimmten Situationen eine<br />

Herzfrequenz von weniger als 60 min -1 nicht bedrohlich<br />

und kann völlig physiologisch sein.<br />

Es ist daher hilfreich zu unterscheiden:<br />

• Extreme Bradykardie (weniger als 40 min -1 )<br />

- selten physiologisch, selten gut toleriert und bedarf<br />

üblicherweise einer Behandlung<br />

- als ungünstigeres Zeichen erachtet<br />

• Weniger schwere Bradykardie (40-60 min -1 )<br />

- bedarf üblicherweise nur dann einer sofortigen<br />

Behandlung, wenn Instabilitätszeichen vorliegen<br />

Auf Instabilitätszeichen ist zu achten und ein 12-Kanal<br />

EKG ist zu schreiben. Die nachfolgenden klinischen<br />

Symptome legen eine sofortige Behandlung nahe:<br />

• Systolischer Blutdruck unter 90 mm Hg;<br />

• Herzfrequenz unter 40 min -1 ;<br />

• Ventrikuläre Arrhythmie;<br />

• Herzinsuffizienz;<br />

Ist eines dieser Zeichen festzustellen sollen 0,5 mg<br />

Atropin intravenös gegeben werden. Wenn notwendig<br />

sollte dies alle 3-5 Minuten bis zu einer Gesamtdosis<br />

von 3 mg wiederholt werden. Bei einer myokardialen<br />

Ischämie oder einem akuten Myokardinfarkt, sollte<br />

Atropin mit Bedacht gegeben werden, da eine durch<br />

Atropin induzierte Tachykardie eine myokardiale Ischämie<br />

verschlechtern oder einen Infarkt vergrößern kann.<br />

Bei stabilen Patienten oder falls mit Atropin eine<br />

zufriedenstellende Verbesserung erreicht werden konnte,<br />

muss als nächster Schritt die Gefahr eine Asystolie, die<br />

unter folgenden Voraussetzungen erhöht sein kann,<br />

eingeschätzt werden:<br />

• Kürzlich aufgetretene Asystolie;<br />

• AV-Block II. Grades, Typ Mobitz;<br />

• Kompletter AV-Block (AV-Block III. Grades) (vor allem<br />

mit breiten QRS-Komplexen und initialer Herzfrequenz<br />

unter 40 min -1 );<br />

• Ventrikulärer Herzstillstand für länger als 3 Sekunden;<br />

(Für die Beschreibung der verschiedenen Grade eines AV-<br />

Blocks und deren Bedeutung siehe Kapitel 6).<br />

If there is a risk of asystole, seek expert help with cardiac<br />

pacing. The definitive treatment is transvenous pacing. If<br />

there is delay in achieving this or obtaining expert help<br />

consider the temporary use of transcutaneous pacing. If<br />

this is not available or ineffective in preventing dangerous<br />

bradycardia, give adrenaline as an intravenous infusion<br />

(2-10 mcg min -1 titrated to response).<br />

‘Fist pacing’ may be used as a temporary measure to treat<br />

ventricular standstill or very extreme bradycardia whilst<br />

other treatment is being organised.<br />

Besteht das Risiko einer Asystolie sollte zur Durchführung<br />

einer Schrittmachertherapie ein Experte konsultiert<br />

werden. Eine transvenöse Schrittmachertherapie ist die<br />

definitive Behandlung. Kommt es bei der Umsetzung<br />

dieser Maßnahme oder bei der Konsultation eines<br />

Experten zu Verzögerungen, sollte an die Möglichkeit<br />

einer temporären transkutanen Schrittmachertherapie<br />

gedacht werden. Steht diese nicht zur Verfügung, oder<br />

kann damit eine gefährliche Bradykardie nicht effektiv<br />

European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 123<br />

KAP<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!