Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan
Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan
Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan
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Allgemeinanästhesie durchgeführt werden, die durch<br />
einen erfahrenen Arzt durchgeführt wird.<br />
Sobald die Notwendigkeit einer Kardioversion erkannt<br />
wurde:<br />
• Umgehend einen Experten um Hilfe ersuchen;<br />
• Einen adäquaten i. v. Zugang sicherstellen;<br />
• Den Patienten an den Defibrillator anschließen<br />
– Monitoring durch Ableitungen, nicht durch Paddles;<br />
• Ein EKG-Signal guter Qualität sicherstellen – wenn<br />
nötig Ableitung wechseln;<br />
• Synchronisations-Schalter drücken und überprüfen,<br />
dass der Defibrillator die R-Zacke korrekt erkennt;<br />
• Sobald der Patient sediert oder in Narkose ist den<br />
Defibrillator laden;<br />
• Zur die Energiewahl siehe unten;<br />
• An alle Sicherheitsmaßnahmen wie bei einer<br />
Defibrillation denken – alle weg vom Patienten usw;<br />
• Beide Auslösetasten drücken und gedrückt halten, bis<br />
der Schock abgegeben wurde – daran denken, dass<br />
es eine kleine Verzögerung geben kann, bevor der<br />
Schock abgegeben wird;<br />
• Wenn ein zweiter Schock notwendig ist daran denken,<br />
dass der Synchronisationsmodus ggf. erneut aktiviert<br />
werden muss.<br />
Welche Energielevel am besten für eine Defibrillation /<br />
Kardioversion geeignet sind, wird diskutiert und kann den<br />
Umständen nach, zu denen auch Rhythmus und Größe<br />
des Patienten gehören, variieren.<br />
Wenn verfügbar sollte ein biphasischer Defibrillator<br />
verwendet werden, da die Erfolgswahrscheinlichkeit<br />
höher ist als bei einem monophasischen Gerät.<br />
• Bei Breit-Komplex Tachykardien und Vorhofflimmern<br />
mit 120-150 J biphasisch oder 200 J monophasisch<br />
beginnen und mit bis zu zwei weiteren Schocks mit<br />
steigender Energie bis zur maximalen Energie des<br />
Defibrillators fortfahren, wenn der erste Schock die<br />
Arrhythmie nicht terminiert.<br />
• Bei Vorhofflattern und regelmäßiger Schmal-<br />
Komplex Tachykardie sind niedrigere Energielevel<br />
üblicherweise effektiv. Es wird mit 70-120 J biphasisch<br />
oder 100 J monophasisch begonnen und mit bis zu<br />
zwei weiteren Schocks mit steigender Energie bis zur<br />
maximalen Energie des Defibrillators fortgefahren,<br />
wenn der erste Schock die Rhythmusstörung nicht<br />
beendet.<br />
Bradykardie<br />
Die herkömmliche Definition für Bradykardie ist eine<br />
Herzfrequenz von weniger als 60 min -1 ; dennoch ist für<br />
manche Menschen oder in bestimmten Situationen eine<br />
Herzfrequenz von weniger als 60 min -1 nicht bedrohlich<br />
und kann völlig physiologisch sein.<br />
Es ist daher hilfreich zu unterscheiden:<br />
• Extreme Bradykardie (weniger als 40 min -1 )<br />
- selten physiologisch, selten gut toleriert und bedarf<br />
üblicherweise einer Behandlung<br />
- als ungünstigeres Zeichen erachtet<br />
• Weniger schwere Bradykardie (40-60 min -1 )<br />
- bedarf üblicherweise nur dann einer sofortigen<br />
Behandlung, wenn Instabilitätszeichen vorliegen<br />
Auf Instabilitätszeichen ist zu achten und ein 12-Kanal<br />
EKG ist zu schreiben. Die nachfolgenden klinischen<br />
Symptome legen eine sofortige Behandlung nahe:<br />
• Systolischer Blutdruck unter 90 mm Hg;<br />
• Herzfrequenz unter 40 min -1 ;<br />
• Ventrikuläre Arrhythmie;<br />
• Herzinsuffizienz;<br />
Ist eines dieser Zeichen festzustellen sollen 0,5 mg<br />
Atropin intravenös gegeben werden. Wenn notwendig<br />
sollte dies alle 3-5 Minuten bis zu einer Gesamtdosis<br />
von 3 mg wiederholt werden. Bei einer myokardialen<br />
Ischämie oder einem akuten Myokardinfarkt, sollte<br />
Atropin mit Bedacht gegeben werden, da eine durch<br />
Atropin induzierte Tachykardie eine myokardiale Ischämie<br />
verschlechtern oder einen Infarkt vergrößern kann.<br />
Bei stabilen Patienten oder falls mit Atropin eine<br />
zufriedenstellende Verbesserung erreicht werden konnte,<br />
muss als nächster Schritt die Gefahr eine Asystolie, die<br />
unter folgenden Voraussetzungen erhöht sein kann,<br />
eingeschätzt werden:<br />
• Kürzlich aufgetretene Asystolie;<br />
• AV-Block II. Grades, Typ Mobitz;<br />
• Kompletter AV-Block (AV-Block III. Grades) (vor allem<br />
mit breiten QRS-Komplexen und initialer Herzfrequenz<br />
unter 40 min -1 );<br />
• Ventrikulärer Herzstillstand für länger als 3 Sekunden;<br />
(Für die Beschreibung der verschiedenen Grade eines AV-<br />
Blocks und deren Bedeutung siehe Kapitel 6).<br />
If there is a risk of asystole, seek expert help with cardiac<br />
pacing. The definitive treatment is transvenous pacing. If<br />
there is delay in achieving this or obtaining expert help<br />
consider the temporary use of transcutaneous pacing. If<br />
this is not available or ineffective in preventing dangerous<br />
bradycardia, give adrenaline as an intravenous infusion<br />
(2-10 mcg min -1 titrated to response).<br />
‘Fist pacing’ may be used as a temporary measure to treat<br />
ventricular standstill or very extreme bradycardia whilst<br />
other treatment is being organised.<br />
Besteht das Risiko einer Asystolie sollte zur Durchführung<br />
einer Schrittmachertherapie ein Experte konsultiert<br />
werden. Eine transvenöse Schrittmachertherapie ist die<br />
definitive Behandlung. Kommt es bei der Umsetzung<br />
dieser Maßnahme oder bei der Konsultation eines<br />
Experten zu Verzögerungen, sollte an die Möglichkeit<br />
einer temporären transkutanen Schrittmachertherapie<br />
gedacht werden. Steht diese nicht zur Verfügung, oder<br />
kann damit eine gefährliche Bradykardie nicht effektiv<br />
European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 123<br />
KAP<br />
12