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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 10 Medikamente<br />

Instabile Angina pectoris Sublingual 400 µg,<br />

buccal 1-5 mg<br />

Myokardinfarkt Buccal 5 mg,<br />

transdermal 5-15 mg<br />

Akutes und chronisches Linksherzversagen<br />

10-200 µg/min i.v.<br />

Isosorbit Mono- or<br />

Dinitrat: 10-60 mg oral<br />

Anwendung<br />

Die Dauer der Wirkung hängt vom verwendeten<br />

Nitrat und der Art der Gabe ab. Buccal und subligual<br />

verabreichte Nitrate wirken innerhalb von 1-2 Minuten.<br />

Wenn Nebenwirkungen auftreten, kann die Tablette rasch<br />

entfernt werden. Die sichere Anwendung intravenöser<br />

Nitrate erfordert eine hämodynamische Überwachung,<br />

da es zu erheblichen Blutdruckabfällen kommen kann.<br />

Nitrate dürfen hypotonen Patienten nicht gegeben<br />

werden. Weitere Nebenwirkungen sind Flush und<br />

Kopfschmerzen.<br />

Glyceroltrinitrat (GTN) kann als sublinguale Kapsel (300-<br />

600 µg), als Spray (400 µg), über buccale Absorption (1-5<br />

mg) oder transdermal (5-15mg) sowie intravenös (10-200<br />

µg/min) verabreicht und bei Bedarf wiederholt werden.<br />

Isosorbidmononitrat oder -dinitrat wird oral (30-120 mg<br />

täglich) gegeben.<br />

Wirkungen<br />

Nach Umwandlung zu Stickoxyd bewirken Nitrate<br />

eine Entspannung der glatten Muskulatur. Die daraus<br />

resultierende Vasodilatation ist im venösen Schenkel<br />

stärker ausgeprägt als im arteriellen. Dadurch wird die<br />

myokardiale Vorlast mehr gesenkt als die Nachlast.<br />

Dies verbessert die Perfusion der subendokardialen<br />

Myokardanteile durch die Senkung des enddiastolischen<br />

linksventrikulären Druckes. Zusätzlich erweitern Nitrate<br />

die Koronararterien und reduzieren Spasmen der glatten<br />

Muskulatur der Koronargefäße.<br />

Opioide<br />

Indikationen Dosis<br />

• Schmerzbekämpfung<br />

• Akutes<br />

Linksherzversagen<br />

• Morphin 5 - 20 mg i.v.<br />

Anwendung<br />

Opioide sollten langsam intravenös gegeben und<br />

dem Bedarf des Patienten angepasst werden. Dies<br />

verhindert das plötzliche Auftreten von Atemdepression,<br />

Hypotension oder Bradykardie. Die gewählte Dosis<br />

hängt auch vom Alter und dem Körpergewicht ab.<br />

Atemdepression und Hypotension können durch Naloxon<br />

aufgehoben werden. Antiemetika können begleitend<br />

appliziert werden, um opioid-induzierte Übelkeit und<br />

Erbrechen zu unterdrücken.<br />

110 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

Eine Erwachsenendosis von 0,05-0,1 mg Fentanyl und 5-<br />

10 mg Morphin sind gleich wirksam.<br />

Wirkungen<br />

Morphin und Fentanyl sind Opioid-Analgetika. Sie<br />

vermindern durch Erhöhung der Venenkapazität und<br />

geringe arterielle Vasodilatation die ventrikuläre Vor-<br />

und Nachlast und verringern dadurch den myokardialen<br />

Sauerstoffbedarf.<br />

Thrombolytische Therapie bei akutem<br />

Myokardinfarkt<br />

Indikationen<br />

Brustschmerzen, die auf einen akuten Myokardinfarkt<br />

hinweisen und innerhalb der letzten 12 Stunden<br />

aufgetreten sind und:<br />

• ST Strecken Hebung > 0,2 mV in 2 benachbarten<br />

Brustwandableitungen, oder > 0·1 mV in mindestens<br />

zwei „benachbarten“ Extremitätenableitungen; oder<br />

• Dominante R Zacken und ST Strecken Senkung in V1-<br />

V3 (posteriorer Infarkt); oder<br />

• Neu aufgetretener Linksschenkelblock.<br />

Dosis<br />

Präparate und Dosierung werden in Kapitel 3 besprochen.<br />

Anwendung und Wirkung<br />

Die thrombolytische Therapie kann eine verschlossene<br />

Koronararterie wiedereröffnen und damit die<br />

linksventrikuläre Schädigung und das Remodelling<br />

minimieren. Der klinische Nutzen ist von der Zeitspanne<br />

bis zur Wiedereröffnung und deren Ausmaß abhängig.<br />

Daher ist die Einleitung einer thrombolytischen Therapie<br />

zeitlich beinahe genau so kritisch wie der Beginn<br />

einer Reanimation. Bei Patienten mit ST-Hebungs-<br />

Myokardinfarkt (STEMI) muss jede Zeitverzögerung<br />

bis zum Therapiebeginn vermieden werden. In vielen<br />

Systemen wird die thrombolytische Therapie erst in<br />

der Klinik durchgeführt. Hier sollte der präklinische<br />

Therapiebeginn erwogen werden, dies vor allem bei<br />

langen Transportwegen oder erwarteten Verzögerungen.<br />

Die Wahl des Thrombolytikums hängt von den regionalen<br />

Gegebenheiten ab. Die thrombolytische Therapie beim<br />

akuten Koronarsyndrom wird ausführlich in Kapitel 3<br />

besprochen.<br />

European Resuscitation Council

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