Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan
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andere Ursachen, die ein „systemic inflammatory<br />
response syndrome“ (SIRS) verursachen) aufgetreten ist.<br />
Noradrenalin kann mit Dobutamin kombiniert werden.<br />
Die hämodynamische Überwachung des Patienten<br />
auf einer Intensivstation ist erforderlich. Noradrenalin<br />
sollte unbedingt über einen zentralvenösen Katheter<br />
verabreicht werden, da es bei subkutaner Extravasation<br />
zu schweren Gewebsnekrosen kommt.<br />
Die Substanz hat eine kurze Halbwertszeit und sollte<br />
als Infusionen über eine Spritzenpumpe verabreicht<br />
werden. Es sollte die niedrigste effektive Dosis verabreicht<br />
werden. Die Startdosis beträgt 0,05 µg/kg/min und wird<br />
entsprechend dem arteriellen Blutdruck angepasst.<br />
Wirkungen<br />
Noradrenalin ist ein Katecholamin mit hochpotenter<br />
α-agonistischer Wirkung. Die Substanz hat auch eine<br />
gering ausgeprägte ß-agonistische Wirkung. Die Gabe<br />
führt zu einer ausgeprägten Vasokonstriktion und einer<br />
geringen positiv-inotropen Wirkung. Die Wirkung auf<br />
das HZV wird durch mehrere Faktoren (Blutvolumen,<br />
Gefäßwiderstand,…) beeinflusst, üblicherweise wird das<br />
HZV gesteigert. Noradrenalin kann den myokardialen<br />
Sauerstoffbedarf erhöhen, dieser Effekt kann aber durch<br />
die verbesserte Koronarperfusion und die bessere<br />
Sauerstoffversorgung des Myokards ausgeglichen<br />
werden.<br />
Dopamin<br />
Indikationen Dosis<br />
Hypotension, die nicht durch<br />
Hypovolämie entstanden ist<br />
1- 10 µg/kg/min<br />
Anwendung<br />
Dopamin hat eine erhebliche individuelle Wirkungsbreite,<br />
Dosisbereiche zur Stimulation spezifischer Rezeptoren<br />
können nicht angegeben werden. Die Urinausscheidung<br />
ist unter Dopamin häufig verbessert, die Substanz hat<br />
aber keinen positiven Effekt auf die Nierenfunktion.<br />
Dopamin sollte mittels Spritzenpumpe über eine<br />
zentrale Vene verabreicht werden. Die Anwendung von<br />
Dopamin erfordert eine invasive Überwachung in einer<br />
Intensivstation oder Überwachungseinheit.<br />
Die Startdosis beträgt 1-2 µg/kg/min. Zur Steigerung von<br />
HZV und Blutdruck werden üblicherweise 5-10 µg/kg/min<br />
benötigt.<br />
Wirkungen<br />
Dopamin ist die Vorstufe der natürlich vorhandenen<br />
Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin. Die<br />
Substanz hat einen dosisabhängigen positiv-inotropen<br />
Effekt, vermittelt über Dopamin (D 1 und D 2 ), α 1 - und<br />
β 1 -Rezeptoren. Theoretisch verursachen niedrige<br />
Infusionsraten (1-2 µg/kg/min) eine Vasodilatation der<br />
Nierenarterien (über D 1 -Rezeptoren) und steigern die<br />
glomeruläre Filtrationsrate und die Natriumausscheidung.<br />
Klinisch verursacht niedrig dosiertes Dopamin auch<br />
α- und β-Rezeptor-vermittelte Effekte. Mittlere<br />
Infusionsraten (2-10 µg/kg/min) steigern das HZV und<br />
den systolischen Blutdruck (β 1 ). Hohe Infusionsraten (über<br />
10 µg/kg/min) verursachen über α 1 - und α 2 -Rezeptoren<br />
eine ausgedehnte Vasokonstriktion. Dopamin kann<br />
Arrhythmien verursachen, den Sauerstoffbedarf des<br />
Herzmuskels erhöhen und eine Ischämie verstärken.<br />
Lidocain<br />
Indikationen Dosis<br />
Hämodynamisch stabile<br />
ventrikuläre Tachykardie (als<br />
Alternative zu Amiodaron)<br />
50 mg i.v.<br />
Anwendung<br />
Lidocain ist eine Alternative zu Amiodaron zur initialen<br />
Behandlung einer ventrikulären Tachykardie ohne<br />
Instabilitätszeichen.<br />
Initial werden 50 mg i.v. appliziert. Nach rascher<br />
Umverteilung beträgt die Wirkdauer etwa 10 min. Falls<br />
erforderlich kann diese Dosis alle 5 Minuten bis zu einer<br />
Maximaldosis von 200 mg wiederholt werden.<br />
Naloxon<br />
Indikationen Dosis<br />
Opioid-Überdosierung (s.<br />
Kapitel 13)<br />
400 – 800 µg i.v.<br />
Anwendung<br />
Naloxon hebt alle Effekte exogener Opioide auf,<br />
insbesondere die zerebrale Dämpfung und die<br />
Atemdepression. Die Wirkdauer ist sehr kurz, so dass<br />
wiederholte Injektionen erforderlich sein können.<br />
Das Aufheben der Opioid-Wirkung kann zum<br />
Schmerzdurchbruch führen und Unruhezustände bei<br />
abhängigen Patienten verursachen.<br />
Die Initialdosis bei Erwachsenen beträgt 0,4-0,8 mg i.v.<br />
Diese kann alle 2-3 Minuten bis zu einem Maximum von<br />
10 mg wiederholt werden. Alternativ wird eine Naloxon-<br />
Infusion wirkungsabhängig angepasst.<br />
Wirkungen<br />
Naloxon ist ein spezifischer, kompetitiver Antagonist an<br />
µ-, δ- und κ-Opioidrezeptoren.<br />
Nitrate<br />
Indikationen Dosis<br />
Prophylaxe und<br />
Unterbrechung einer Angina<br />
pectoris<br />
Nitroglyzerin: 300-600<br />
µg sublingual<br />
European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 109<br />
KAP<br />
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