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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 10 Medikamente<br />

Anwendung<br />

Initial werden 300 – 325 mg als orale Einzeldosis<br />

verabreicht. Die Wirksamkeit scheint unabhängig vom<br />

Zeitpunkt der Gabe zu sein. Beim akuten Koronarsyndrom<br />

(s. Kapitel 3) sollte es unabhängig von der Verzögerung<br />

seit Symptombeginn gegeben werden. Die regelmäßige<br />

Acetylsalicylsäure-Einnahme kann zu akuten oder<br />

chronischen oberen gastrointestinalen Blutungen führen.<br />

Das Risiko ist dosisabhängig.<br />

Die Hemmung der Thrombozytenaggregation beginnt<br />

nach etwa 30 Minuten, die Verabreichung ist einfach und<br />

die Substanz wird in der Regel gut vertragen, so dass<br />

bei Fehlen von Kontraindikationen, das Präparat zum<br />

frühestmöglichen Zeitpunkt eingesetzt werden sollte.<br />

Wird eine Thrombolysetherapie in der Frühphase<br />

durchgeführt sollte Aspirin begleitend eingesetzt<br />

werden um das Risiko einer frühen Reokklusion der<br />

Koronararterien zu verringern.<br />

Wirkungen<br />

Acetylsalicylsäure verbessert die Prognose von Patienten<br />

mit akutem Koronarsyndrom und senkt die Mortalität<br />

signifikant. Die Hemmung der Thrombozytenaggregation<br />

ist der wesentliche Wirkmechanismus.<br />

Atropin<br />

Indikationen Dosis<br />

Sinus-, Vorhof-, oder AV-<br />

Knoten-Bradykardie bei<br />

instabilen Patienten<br />

0,5 mg i.v. wiederholt<br />

bis zu maximal 3 mg<br />

Anwendung<br />

Anfänglich werden 0,5-1 mg intravenös verabreicht.<br />

Gegebenenfalls sind wiederholte Gaben<br />

erforderlich. Wenn dies wirkungslos ist, sollte eine<br />

Schrittmachertherapie erwogen werden (s. Kapitel 11).<br />

Überleitungsstörungen oder Bradykardien aufgrund einer<br />

erhöhten Vagusaktivität können mit Atropin erfolgreich<br />

behandelt werden.<br />

106 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

Beta-Blocker<br />

Indikationen Dosis<br />

• Regelmäßige<br />

Schmalkomplextachykardien,<br />

die<br />

auf vagale Manöver<br />

und Adenosin bei<br />

Patienten mit adäquater<br />

ventrikulärer Funktion<br />

nicht ansprechen<br />

• Zur Frequenzkontrolle<br />

bei Vorhofflimmern<br />

und –flattern mit einer<br />

Dauer von weniger als 48<br />

Stunden und adäquater<br />

ventrikulärer Funktion<br />

• Atenolol (β 1 ) 5 mg i.v.<br />

über 5 min<br />

• Metoprolol (β 1 ) 2-5<br />

mg i.v. alle 5 min,<br />

maximal 15 mg<br />

• Propanolol (β 1 and<br />

β 2 ) 100 µg/kg auf 3<br />

Dosen aufgeteilt in 2<br />

min Abständen<br />

• Esmolol (β 1 ) 500<br />

µg/kg über 1 min,<br />

danach 50-200 µg/<br />

kg/min<br />

Anwendung<br />

Beta-Blocker sind Mittel der zweiten Wahl nach Adenosin<br />

zur Behandlung von Schmalkomplextachykardien<br />

(oder Breitkomplextachykardien die durch eine<br />

SVT mit aberranter Leitung verursacht werden) (s.<br />

Kapitel 12). Die Anwendung eines β-Blockers kann<br />

linksventrikuläre Funktionsstörungen bei Patienten<br />

mit Kammerfunktionsstörung, Hypotension, oder<br />

Erregungsleitungsblocks hervorrufen. Eine schwer<br />

zu behandelnde, ausgeprägte Bradykardie kann<br />

dadurch verursacht werden. Das Risiko eines<br />

Erregungsleitungsblocks oder einer Asystolie ist<br />

erhöht, wenn Verapamil bei einem Patienten unter<br />

β-Blocker-Therapie intravenös verabreicht wird. Dies<br />

tritt besonders dann auf, wenn der β-Blocker ebenfalls<br />

intravenös gegeben wurde. Aus den gleichen Gründen<br />

sollte die Kombination eines β-Blockers mit anderen<br />

antiarrhythmischen Medikamenten wie z.B. Lidocain<br />

vermieden werden.<br />

Bei der Behandlung einer SVT ist Vorsicht geboten, um<br />

nicht eine nicht-lebensbedrohliche Situation durch<br />

unüberlegte Gabe von vielen verschieden Medikamenten<br />

in eine lebensbedrohliche zu verwandeln.<br />

Mit Esmolol steht eine kurzwirksame (HWZ 2-9 min) β 1 -<br />

selektive Substanz zur i.v. Gabe zur Verfügung.<br />

Wirkungen<br />

Beta-Blocker (Atenolol, Metoprolol, Labetalol<br />

(alpha- und beta-blockierende Wirkung), Propanolol,<br />

Esmolol) verringern die Herzfrequenz und den<br />

Blutdruck durch Verminderung der Wirkung der<br />

zirkulierenden Katecholamine. Bei Patienten mit akutem<br />

Koronarsyndrom haben sie schützende Effekte auf das<br />

Myokard.<br />

Nebenwirkungen sind Bradykardie, AV-<br />

Überleitungsstörungen, Hypotension und<br />

Bronchospasmus. Als Kontraindikationen gelten AV Block<br />

II und III, Hypotension, schwere Herzinsuffizienz und<br />

Lungenerkrankungen mit Bronchospasmus.<br />

European Resuscitation Council

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