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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Medikamente<br />

Lernziele<br />

■ Kenntnisse von Wirkungen, Indikationen<br />

und Dosierungen der wichtigsten<br />

Medikamente, die zur Behandlung eines<br />

Kreislaufstillstands verwendet werden.<br />

■ Kenntnisse spezifischer<br />

Vorsichtsmaßnahmen und von<br />

Kontraindikationen bei Einsatz dieser<br />

Medikamente.<br />

■ Kenntnisse von Wirkungen, Indikationen<br />

und Dosierungen der wichtigsten<br />

Medikamente, die in der periarrest-phase<br />

verwendet werden.<br />

Einleitung<br />

Dieses Kapitel ist in 2 Abschnitte unterteilt.<br />

Abschnitt 1: Medikamente zur Behandlung eines<br />

Kreislaufstillstands<br />

Abschnitt 2: Medikamente zur Verwendung in der<br />

Periarrest-Phase<br />

Die Informationen in diesem Kapitel wurden sorgfältig<br />

zusammengestellt und entsprechen dem aktuellen<br />

Wissensstand, sie ersetzen aber nicht die aktuellen<br />

Veröffentlichungen der relevanten Institutionen oder der<br />

pharmazeutischen Industrie.<br />

Jeder ALS-Provider sollte mit den Medikamenten<br />

aus Abschnitt 1 sicher umgehen können und zu den<br />

Medikamenten aus Abschnitt 2 Grundlagenwissen<br />

besitzen.<br />

Abschnitt 1. Medikamente<br />

zur Behandlung eines<br />

Kreislaufstillstands<br />

Nur wenige Medikamente sind während der<br />

unmittelbaren Behandlung eines Kreislaufstillstandes<br />

indiziert und es liegen nur wenige wissenschaftliche<br />

Daten vor, die deren Verwendung unterstützen.<br />

Medikamente sollten nur in Betracht gezogen werden,<br />

nachdem mit der Herzdruckmassage und der Beatmung<br />

begonnen wurde und der Patient, wenn notwendig,<br />

defibrilliert wurde.<br />

Sauerstoff<br />

Jeder Patient mit einem Herz-Kreislaufstillstand<br />

sollte mit der höchstmöglichen, verfügbaren<br />

Sauerstoffkonzentration versorgt werden. Alle spontan<br />

atmenden Notfallpatienten sollten Sauerstoff über eine<br />

Maske mit Reservoir erhalten. Um das Zusammenfallen<br />

des Reservoirs während der Inspiration zu vermeiden,<br />

sollte der Sauerstoff-Flow nicht unter 10 l/min liegen.<br />

Bei intubierten Patienten sollte Sauerstoff in hoher<br />

Konzentration mit einem Beatmungsbeutel gegeben<br />

werden.<br />

Bei allen Patienten sollte angestrebt werden, den<br />

arteriellen Sauerstoffpartialdruck PaO 2 so eng wie<br />

möglich den physiologischen Verhältnissen anzupassen<br />

(paO 2 ~ 13 kPa oder 100 mmHg, SpO 2 ~ 97-100%). Ist das<br />

nicht möglich, müssen natürlich auch geringere Werte<br />

akzeptiert werden, der Minimalwert von paO 2 = 8 kPa<br />

(60 mmHg) oder eine Sauerstoffsättigung von 90-92%<br />

sollten jedoch nach Möglichkeit nicht unterschritten<br />

werden. Bei Patienten mit chronisch obstruktiver<br />

Lungenerkrankung (COLD, COPD) können hohe<br />

Sauerstoffkonzentrationen atemdepressiv wirken. Aber<br />

auch diese Patienten sind durch eine Hypoxie gefährdet.<br />

Organschäden oder auch ein Kreislaufstillstand können<br />

die Folge sein. Bei diesen Patienten sollten ein niedriger<br />

paO 2 und geringere Sättigungswerte toleriert werden. Ein<br />

brauchbares Ziel ist ein paO 2 von 8 kPa (60 mmHg) oder<br />

eine Sauerstoffsättigung von 90-92%, gemessen mittels<br />

Pulsoximetrie.<br />

Adrenalin<br />

Indikationen Dosis<br />

Kreislaufstillstand<br />

unabhängig von der<br />

Ursache<br />

KApItEL10<br />

1 mg i.v./i.o. alle 3-5 min<br />

Anwendung<br />

Adrenalin ist üblicherweise in 2 Verdünnungen erhältlich:<br />

• 1:10.000 (10 ml dieser Lösung enthalten 1 mg<br />

Adrenalin)<br />

• 1:1.000 (1 ml dieser Lösung enthält 1 mg Adrenalin)<br />

Kann ein intravasaler Zugang (intravenös oder intraossär)<br />

verspätet oder gar nicht geschaffen werden, so können<br />

bei einem Kreislaufstillstand 3 mg Adrenalin, mit Aqua<br />

verdünnt auf 10-20 ml, über den endotrachealen Tubus<br />

verabreicht werden. Die Absorption bei endotrachealer<br />

Applikation ist unzuverlässig und von Patient zu Patient<br />

European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 99<br />

KAP<br />

10

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