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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 9 Verabreichung von Medikamenten<br />

des Anwenders in der Punktion einer zentralen Vene<br />

können diese Faktoren die venöse Kanülierung<br />

unmöglich machen. Kann kein intravenöser oder<br />

intraossärer Zugang geschaffen werden, sollte der<br />

endotracheale Weg zur Gabe von Medikamenten<br />

verwendet werden. Adrenalin, Atropin, Lidocain und<br />

Naloxon können über den endotrachealen Zugangsweg<br />

verabreicht werden. Die Plasmaspiegel der gegebenen<br />

Medikamente sind nicht vorhersehbar, ebenso ist die<br />

optimale Dosis bei endotrachealer Gabe unbekannt.<br />

Unter der Reanimation haben Studien gezeigt, dass<br />

die equipotente Dosis von Adrenalin drei bis zehnfach<br />

höher sein muss als bei intravenöser Gabe. Kalzium-<br />

Salze, Natrium-Bikarbonat und Amiodaron dürfen nicht<br />

endotracheal verabreicht werden.<br />

Um Plasmakonzentrationen im therapeutischen Bereich<br />

zu erreichen, muss die Dosis des Medikaments auf das<br />

mindestens 3-fache der intravenösen Dosis (das sind z.B. 3<br />

mg Adrenalin) erhöht werden. Das Medikament sollte mit<br />

10-20 ml Flüssigkeit über den Tubus gegeben werden. Die<br />

tief endobronchiale Gabe ist nicht notwendig – hierdurch<br />

wird die Plasmakonzentration gegenüber der trachealen<br />

Gabe nicht erhöht. Die Lösung in vorgefertigten Spritzen<br />

für diesen Zweck ist akzeptabel, obwohl die Lösung in<br />

sterilem Wasser im Vergleich zu 0,9% Kochsalzlösung eine<br />

bessere Absorption erreicht. Die Gabe von Medikamenten<br />

über die Larynxmaske erscheint unzuverlässig, da sich der<br />

größte Anteil des Medikaments bereits im Larynxbereich<br />

absetzt. Daher wird dieser Zugangsweg nicht empfohlen.<br />

Zusammenfassung<br />

• Ist eine Venenpunktion notwendig, besteht die<br />

Wahl zwischen einer peripheren und zentralen<br />

Vene.<br />

• Der periphere intravenöse Weg ist akzeptabel,<br />

wenn eine funktionierende Kanüle korrekt<br />

platziert ist.<br />

• Ein zentralvenöser Zugang ermöglicht den<br />

Medikamenten einen schnellen Zugang zum<br />

zentralen Kreislauf, jedoch erfordert diese<br />

Technik spezielle Fähigkeiten und Materialien.<br />

• Ist keiner der o.g. Zugangswege möglich stehen<br />

alternativ der intraossäre oder der tracheale<br />

Zugangsweg mit entsprechender Anpassung der<br />

Medikamentendosierung zur Verfügung.<br />

• Der intraossäre Zugangsweg ist zuverlässiger als<br />

der endotracheale Zugangsweg, er sollte daher<br />

bevorzugt genutzt werden.<br />

98 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

Weiterführende Literatur<br />

International Liaison Committee on Resuscitation. 2005 International<br />

Consensus on Cardiopulmonary Resuscitation and Emergency<br />

Cardiovascular Care Science with Treatment Recommendations. Part 4.<br />

Advanced Life Support. Resuscitation 2005;67:213-47.<br />

Nolan JP, Deakin CD, Soar J, Böttiger BW, Smith G. European<br />

Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2005. Section 4: Adult<br />

advanced life support. Resuscitation 2005; in press<br />

European Resuscitation Council

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