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Info Ergospirometrie - Erkan Arslan

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Zur besseren und Differenzierung wurde von<br />

Karl T. Weber (z.B. Weber (1997)) eine Klassifizierung<br />

anhand der auf das Körpergewicht<br />

bezogenen maximalen Sauerstoffaufnahme<br />

VO 2 max bzw. an der anaeroben Schwelle<br />

VO 2 AT vorgeschlagen, um die Herzinsuffizienz<br />

zu objektivieren bzw. zu quantifizieren.<br />

Gleichzeitig ergibt sich aus dieser Tabelle eine<br />

Abschätzung der zu erwartenden Ventilation.<br />

Bewertung des Schweregrades<br />

Der Schweregrad von Herz- und Kreislaufstörungen<br />

wird somit anhand von VO max 2<br />

und der VO Aufnahme bei der AT beurteilt,<br />

2<br />

um so die verbleibende Belastbarkeit des Herzens<br />

vorauszusagen.<br />

Die aus den <strong>Ergospirometrie</strong>messungen ermittelten<br />

Werte von VO -Aufnahme bei AT und<br />

2<br />

der maximalen VO -Aufnahme geben zuver-<br />

2<br />

lässig und objektiv Aufschluß über die Herzbelastbarkeit,<br />

die funktionalen Leistungsfähigkeit<br />

und somit über die Überlebenschancen.<br />

Inzwischen ist es weltweit anerkannt, (z.B.<br />

Myers (1998), Metra (1999), Schwaiblmair<br />

(1999)) , daß die Entscheidung zur Transplantation<br />

auf klinischen Kriterien kombiniert mit<br />

funktionaler Schichtung, die durch einen<br />

<strong>Ergospirometrie</strong>-Test gewonnen wurde, basieren<br />

sollte. Selbstverständlich sollte dabei jedoch<br />

beachtet werden, daß hier eine wirkliche<br />

Belastungs-Limitierung vorliegt und die<br />

Untersuchung nicht wegen anderer Kriterien<br />

abgebrochen wurde (Ramos-Barbon (1999)).<br />

So beobachtet man beispielsweise bei D-Patienten<br />

mit wenig oder gar keiner verbleibenden<br />

Herzbelastbarkeit einen Anstieg der Todesfälle<br />

in den ersten 1 - 2 Jahren; diese Tatsache<br />

macht sie zu Kandidaten für eine dringende<br />

Transplantation. C-Patienten mit mittelmäßiger<br />

Belastbarkeit sind wahrscheinliche<br />

Kandidaten für eine Transplantation, während<br />

bei A- und B-Patienten, bei denen die Belastbarkeit<br />

fast normal oder nur leicht geschwächt<br />

ist, keine Indikation für eine Herztransplantation<br />

vorliegt.<br />

In diesen Fällen wird eine Transplantation verschoben<br />

und es werden regelmäßige<br />

<strong>Ergospirometrie</strong>untersuchungen durchgeführt,<br />

um eine mögliche Verbesserung oder<br />

Verschlechterung bei optimaler Therapie einschätzen<br />

zu können.<br />

Selbstverständlich liefert die <strong>Ergospirometrie</strong><br />

nicht nur für die Selektion von möglichen<br />

Transplantations-Kandidaten objektiv nachvollziehbare<br />

Resultate, sondern ist auch im<br />

Bereich der Nach- und Verlaufskontrolle bei<br />

bereits erfolgter Herz- und/oder Lungentransplantation<br />

nicht mehr wegzudenken (z.B.<br />

Schwaiblmair (1999), Grauhan (1997),<br />

Kobashigawa (1999)).<br />

Bericht<br />

Klassifizierung Schweregrad VO 2max VO 2 AT VEsoll<br />

[ml/min/kg] [ml/min/kg] [l/min]<br />

A Leicht bis keine > 20 > 14 > 60<br />

B Leicht bis mittel 16 - 20 11 - 14 50 - 60<br />

C mittel bis schwer 10 - 16 8 - 11 40 - 50<br />

D schwer 6 - 10 5 - 8 < 40<br />

Literatur:<br />

Andreassen (1998): Andreassen A.K., Kvernebo K., Jorgensen B., Somonsen<br />

S., Kjekshus J., Gullestad L.: ”Exercise capacity in heart<br />

transplant recipients: relation to impaired endotheliumdependent<br />

vasodilation of the peripheral microcirculation”;<br />

Am Heart J 136/2 (1998) 320-328<br />

Chen (1999): Chen S.Y., Lan C., Ko W.J., Chou N.K. Hsu R.B., Chen<br />

Y.S.,Chu S.H., Lai J.S.: ”Cardiorespiratory response of<br />

heart transplantation recipients to exercise in the early postoperative<br />

period”; J Formos Med Assoc 98/3 (1999) 165-170<br />

Grauhan (1997): Grauhan O., Loebe M., Hummel M., Ewert R., Weng Y.,<br />

Hetzer R: ”Funktionelle Ergebnisse nach einer Lungentransplantation”;<br />

Kobashigawa (1999): Kobashigawa J., Leaf D., Lee N., Gleeson M., Liu H.,<br />

Hamilton M., Moriguchi J., Kawata N., Herlihy E., Laks<br />

H.: ”A controlled trial of exercise rehabilitation after heart<br />

transplantation”; N Engl J Med 340/4 (1999) 272-277<br />

Löllgen (1995) Löllgen H., Winter U.J., Erdmann E. in "Ergometrie"<br />

Springer-Verlag Berlin Heidelberg (1995) 173-183<br />

Metra (1999): Metra M., Faggiano P., D’Aloia A., Nodari S., Gualeni A.,<br />

Raccagni D., Die Cas L.: ”Use of cardiopulmonary exercise<br />

testing with hemodynamic monitoring in the prognostic<br />

assessment of ambulatory patients with chronic heart<br />

failure”; J Am Coll Cardiol 33/4 (1999) 943-950<br />

Myers (1998): Myers J., Gullestad L., Vagelos R., Do D., Bellin D., Ross<br />

H., Fowler M.B.: ”Clinical, hemodynamic and<br />

cardiopulmonary exercise test determinants of survival in<br />

patients referred for evaluation of heart failure”;<br />

Am Intern Med 129/4 (1998) 286-293<br />

Ramos-Barbon (1999): Ramos-Barbon D., Fitchett D., Gibbons W.J., Latter D.A.,<br />

Levy R.D.: ”Maximal exercise testing for the selection of<br />

heart transplantation candidates: limitation of peak oxygen<br />

consumption”; Chest 115/2 (1999) 410-417<br />

Schwaiblmair (1999): Schwaiblmair M., Reichenspurner HH., Müller C.,<br />

Briegel J., Furst H., Groh J., Reichart B., Vogelmeier C.:<br />

”Cardiopulmonary exercise testing before and after lung and<br />

heart-lung transplantation”; Am J Respir Crit Care Med 159/<br />

4.1 (1999) 1277-1283<br />

Ville (1998): Ville N., Mercier J., Varray A., Albat B., Messner-Pellenc<br />

P., Prefaut C.: ”Exercise tolerance in heart transplant<br />

patients with altered pulmonary diffusion capacity”; Med Sci<br />

Sports Exerc 30/3 (1998) 339-344<br />

Weber (1997): Karl T. Weber: ”What Can We Learn from Exercise Testing<br />

beyond the Detection of Myocardial Ischemia?”; Clin Cardiol<br />

20 (1997) 684-696<br />

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