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Info Ergospirometrie - Erkan Arslan

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Nach den Empfehlungen von Müller und Astrand<br />

(aus 40) besteht ein umgekehrt proportionaler<br />

Zusammenhang zwischen mittlerem<br />

Sauerstoffverbrauch am Arbeitsplatz und tolerabler<br />

Arbeitszeit. Eine relative Leistung bei<br />

40 - 60 % der VO kann über 4 Stunden,<br />

2max<br />

eine bei 60 % der VO über 2 Stunden<br />

2max<br />

durchgehalten werden. Eine wechselnd über<br />

den Tag verteilte höhere Arbeitsintensität mit<br />

Pausen kann bei ca. 40 % der VO erbracht<br />

2max<br />

werden, wenn darunter keine kardiopulmonalen<br />

Funktionsstörungen vorliegen.<br />

Unter den Arbeitsphysiologen und Arbeitsmedizinern<br />

herrscht Übereinstimmung darüber,<br />

daß die Arbeitsanforderung eines 8-Stunden-<br />

Tages im Mittel deutlich unterhalb der Dauerleistungsgrenze<br />

liegen muß. Eine wissenschaftliche<br />

Absicherung dieser Empfehlungen<br />

besteht nicht.<br />

Begutachtung der Behinderung<br />

Im Gegensatz zu den arbeitsplatzspezifischen<br />

Problemen in der Begutachtung der Berufsund<br />

Erwerbsunfähigkeit ist die Beurteilung<br />

einer Behinderung nach dem Schwerbehindertengesetz<br />

einfacher vorzunehmen. Hier erfolgt<br />

eine Beurteilung im Vergleich zu den für<br />

das Lebensalter typischen Normalwerten. Als<br />

Vergleichswerte sind die aus verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen publizierten Sollwerte zu verwenden.<br />

Die Arbeitsgruppe Spiroergometrie<br />

hat sich 1997 aus Standardisierungsgründen<br />

auf die Verwendung der Normwerte nach Hansen<br />

et al. [14] geeinigt. Die Verwendung dieser<br />

Sollwerte ermöglicht eine alters-, geschlecht-,<br />

größen- und gewichtsbezogene prozentuale<br />

Graduierung.<br />

Neben einer prozentualen Graduierung sind<br />

für die verschiedenen Grundbedürfnisse körperlicher<br />

Aktivität minimale Anforderungen<br />

durch das kardiopulmonale System zu erfüllen.<br />

Belastungen wie langsames Gehen, Waschen,<br />

Haare kämmen, Essen usw. erfordern<br />

unabhängig von Alter und Geschlecht etwa<br />

das 2- bis 3-fache des Ruhesauerstoffverbrauches.<br />

Bei Unterschreiten des maximalen Sauerstoffaufnahmewertes<br />

von 0,5 l/min oder des<br />

doppelten Grundumsatzes besteht deshalb im<br />

Bericht<br />

Allgemeinen 100 %-ige Invalidität [36].<br />

Empfohlene Graduierungen (GdB) für normgewichtige<br />

Personen im mittleren Lebensalter<br />

für Erkrankungen von Herz und Kreislauf<br />

sowie Brustkorb, tieferen Atemwegen und<br />

Lungen gehen aus den Anhaltspunkten für die<br />

ärztliche Gutachtertätigkeit hervor und beziehen<br />

sich aber nur auf die erreichte Maximalleistung<br />

in der Einheit Watt.<br />

Anerkannte Beurteilungsempfehlungen<br />

Für Belastungsuntersuchungen in der Arbeitsmedizin<br />

wird die Verwendung der Sollwert-<br />

Tabellen nach Reiterer [30], die nach Alter,<br />

Geschlecht und Körpergewicht korrigiert sind,<br />

empfohlen. Das Beurteilungskriterium ist hier<br />

die maximale erbrachte Leistung in Watt.<br />

Für die Arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen<br />

nach den Grundsätzen (G26 , G41,<br />

G30) wird vom Hauptverband der Berufsgenossenschaften<br />

[6] in der neuesten Fassung<br />

die Beurteilung nach den Werten W170 und<br />

W150 empfohlen. Als W170 bzw. W150 wird<br />

der Belastungswert pro Kilogramm Körpergewicht<br />

angegeben, der bei einer erreichten<br />

oder nach Graphik extrapolierten Herzfrequenz<br />

von 170 bzw. 150/min gefunden wird.<br />

Einschränkungen liegen bei Unterschreitung<br />

von 80% des Referenzwertes vor.<br />

Nach den Empfehlungen der American Thoracic<br />

Society [3] bezieht sich die Beurteilung<br />

einer Leistungseinschränkung auf die gewichtsbezogene<br />

Sauerstoffaufnahme (VO / kg 2<br />

Körpergewicht). Zwei Grundsatzaussagen<br />

werden gemacht:<br />

a) eine Person kann eine Arbeit problemlos<br />

bei 40 % ihres PeakVO durchführen.<br />

2<br />

b) Die VO -Werte können spezifischen Ar-<br />

2<br />

beitsanforderungen zugeordnet werden.<br />

Die nachfolgende Graduierung der Einschränkungsbeurteilung<br />

wird vorgeschlagen.<br />

1. Normal (keine Einschränkung)<br />

PeakVO > 25ml/kg/min: Dabei kann die<br />

2<br />

Person nahezu alle physischen Arbeitsanforderungen<br />

erfüllen.<br />

2. moderate Einschränkung<br />

PeakVO 15 bis 25 ml/kg/min und die mitt-<br />

2<br />

lere berufliche Anforderung benötigt nicht<br />

dauerhaft mehr als 40 % der erreichten maximalen<br />

Sauerstoffaufnahme im Belastungstest.<br />

3. schwere Einschränkung<br />

PeakVO < 15 ml/kg/min: Es wird davon<br />

2<br />

ausgegangen, daß die Person die meisten<br />

Tätigkeiten nicht durchführen kann.<br />

Für die Einteilung einer MdE-Abstufung in<br />

Abhängigkeit von der pulmokardialen Funktionseinbuße<br />

wurde von Kentner [17] eine Beurteilung<br />

nach klinischen und meßtechnischen<br />

Daten erarbeitet. Aus der Tabelle (Tab. 3) geht<br />

hervor, daß sich die prozentuale Einschrän-<br />

19

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