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Pneumonien bei Immunsuppression - ResearchGate

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Internist 2007 · 48:507–518<br />

DOI 10.1007/s00108-007-1838-5<br />

Online publiziert: 11. April 2007<br />

© Springer Medizin Verlag 2007<br />

Schwerpunktherausgeber<br />

M. Battegay, Basel/Schweiz<br />

B. Zabel, Borstel<br />

Epidemiologie und Pathogenese<br />

Die tiefen Atemwege sind aufgrund ihrer<br />

großen und gut durchlässigen Oberfläche<br />

in besonderem Maße gegenüber Mikroorganismen<br />

exponiert. Zur Verhinderung<br />

mikrobieller Invasion hat sich ein elaboriertes<br />

System lokaler und systemischer<br />

Abwehrmechanismen herausgebildet, das<br />

<strong>bei</strong>m Gesunden die Entwicklung pulmonaler<br />

Infektionen verhindert, solange nicht<br />

eine übermäßige Erregerdosis oder Erregervirulenz<br />

die Mukosabarriere überwindet.<br />

Erkrankungen, die mit einer Beeinträchtigung<br />

der systemischen oder lokalen<br />

Wirtsabwehr einhergehen, führen daher<br />

sehr häufig zur Entwicklung pulmonaler<br />

Infektionen. Das Erregerspektrum<br />

ist breiter als <strong>bei</strong> Immunkompetenz, da<br />

auch Erreger, deren Pathogenität unter<br />

physiologischen Bedingungen gering ist<br />

(„opportunistische“ Erreger), unter diesen<br />

Umständen invasive Infektionen hervorrufen<br />

können. Die Zahl der Patienten<br />

mit Immundefiziten und/oder immunsuppressiven<br />

Therapien hat in den letzten<br />

Dekaden kontinuierlich zugenommen.<br />

Die Gründe hierfür liegen u. a. in der Entwicklung<br />

intensiverer zytotoxischer Therapien<br />

zur Behandlung von malignen Tumoren<br />

und Autoimmuno pathien, Fortschritten<br />

der Transplantationsmedizin und der<br />

Pandemie mit dem humanen Immundefizienzvirus<br />

(HIV). So wurden 2005 in<br />

Deutschland 4.513 Transplantationen solider<br />

Organe (≈ 56/1 Mio. Einwohner) sowie<br />

2.060 allogene Stammzelltransplantationen<br />

vorgenommen [1, 2], und die ku-<br />

Schwerpunkt: Lunge und Infektion<br />

K. Dalhoff 1 · J. Marxsen 2 · J. Steinhoff 3<br />

1 Medizinische Klinik III, Pulmologie, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Lübeck<br />

2 Medizinische Klinik I, Hämatologie/Onkologie,<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck<br />

3 Medizinische Klinik I, Nephrologie, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Lübeck<br />

<strong>Pneumonien</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>Immunsuppression</strong><br />

mulative Zahl der AIDS-Kranken liegt inzwischen<br />

<strong>bei</strong> mehr als 24.000, von denen<br />

etwa die Hälfte verstorben ist [3]. Pulmonale<br />

Infektionen sind in diesen Patientenkollektiven<br />

häufig, aufgrund des breiten<br />

Erregerspektrums schwierig zu behandeln<br />

und haben eine ernste Prognose [4]. Ein<br />

erhöhter differenzialdiagnostischer Aufwand<br />

ist daher ebenso notwendig wie eine<br />

prompte und zielgerichtete antiinfektive<br />

Therapie.<br />

Kalkulation des Erregerspektrums<br />

Zur Eingrenzung des Erregerspektrums ist<br />

die Kenntnis der Assoziation definierter<br />

Immundefekte mit einzelnen Infektionen<br />

hilfreich (. Abb. 1). Allerdings muss in<br />

der Praxis häufig mit Kombinationen lokaler<br />

und systemischer oder humoraler und<br />

zellulärer Abwehrdefekte gerechnet werden.<br />

Im Vordergrund des Immundefekts<br />

<strong>bei</strong> HIV-Infektion steht die Depletion der<br />

Abb. 1 7 Infektionsspektrum<br />

<strong>bei</strong> unterschiedlichen<br />

Formen<br />

der Immun defizienz<br />

Neutropenie<br />

Zytotoxische Therapie<br />

Transplantation<br />

CD4-positiven T-Lymphozyten, anhand<br />

derer sich das Risiko für opportunistische<br />

Infektionen abschätzen lässt (. Abb. 2).<br />

Darüber hinaus finden sich <strong>bei</strong> genauerer<br />

Analyse häufig auch eine Phagozytendysfunktion<br />

und eine B-Zell-Dysregulation.<br />

Mit bakteriellen <strong>Pneumonien</strong> und Tuberkulosen<br />

muss in allen Stadien der Erkrankung<br />

gerechnet werden. Pneumocystispneumonien<br />

(PCP) treten gehäuft ab<br />

CD4-Zellzahlen unter 200/mm 3 auf. Die<br />

Inzidenz von Infektionen durch weitere<br />

opportunistische Erreger wie Zytomegalievirus<br />

(CMV), Mykobacterium avium/intracellulare<br />

Complex (MAC) und Aspergillus<br />

spp. steigt erst ab CD4-Zellzahlen unter<br />

50/mm 3 deutlich an. Bei Infektionen nach<br />

Aufenthalten in außereuropäischen Ländern<br />

muss auch mit endemischen Pilzinfektionen<br />

wie der Histoplasmose gerechnet<br />

werden.<br />

Neutropenien führen zu einem besonders<br />

hohen Infektionsrisiko für Bakterien<br />

Phagozyten<br />

S. aureus<br />

GNB inkl.<br />

Pseudomonas spp.<br />

Pilze<br />

T - Zellen<br />

Mykobakterien<br />

Nocardia spp<br />

P. jiroveci<br />

CMV, resp. Viren<br />

B - Zellen<br />

Gram-pos. Kokken<br />

Hämophilus<br />

Neisseria spp<br />

Asplenie<br />

HIV - Infektion<br />

Der Internist 5 · 2007 |<br />

507


CD4 - Zellen/μl<br />

> 500<br />

200–500<br />

100–200<br />

50–100<br />

< 50<br />

Bakterien<br />

Kaposi-Sarkom<br />

Tuberkulose<br />

Pneumocystis-Pneumonie<br />

Aspergillose<br />

Cytomegalovirus<br />

Nokardien, Rhodococcus<br />

M. avium/intracellulare<br />

Abb. 2 8 Assoziation von CD4-Zellzahl und Auftreten pulmonaler Infektionen<br />

<strong>bei</strong> HIV- Infektion<br />

und Pilze. Eine Neutropenie liegt <strong>bei</strong> Neutrophilenzahlen<br />


organismen und von diesen befallene<br />

Zellen einher. Infektionen <strong>bei</strong> diesen Patienten<br />

werden vor allem durch bekapselte<br />

Bakterien wie Pneumokokken und Meningokokken<br />

verursacht, aber auch Escherichia<br />

coli, Haemophilus influenzae und<br />

Staphylococcus aureus werden in erhöhter<br />

Frequenz gefunden. Vor elektiver Splenektomie<br />

wird daher empfohlen, Impfungen<br />

gegen Pneumokokken, Hämophilus und<br />

Meningokokken durchzuführen [9].<br />

Ätiologie<br />

1. Monat 2.–6. Monat > 6. Monat post-Tx.<br />

Virusinfektionen<br />

HSV<br />

Bakterien<br />

HAP<br />

Pilze<br />

Candida<br />

Abb. 5 8 Darmtuberkulose und disseminierte Lungentuberkulose <strong>bei</strong> 28-jährigem Patienten mit HIV-<br />

Infektion<br />

Bakterielle <strong>Pneumonien</strong><br />

CMV<br />

EBV, VZV, Adenoviren,<br />

RSV, Rhinoviren<br />

Bakterien gehören auch <strong>bei</strong> immunkompromittierten<br />

Patienten zu den häufigsten<br />

Erregern von <strong>Pneumonien</strong>. Bei HIV-Infektion<br />

handelt es sich meist um ambulant<br />

erworbene <strong>Pneumonien</strong> (CAP) mit Pneumokokken<br />

und Haemophilus influenzae,<br />

daneben auch Staphylococcus aureus und<br />

Branhamella catarrhalis. Die Prognose<br />

pyogene Pneumonie<br />

Nokardien, Mykobakterien<br />

Pneumocystis jiroveci<br />

Aspergillus<br />

Abb. 4 8 Periodenabhängiges Auftreten von Infektionen nach Organtransplantation; HAP hospitalerworbene<br />

Pneumonie, AP ambulant erworbene Pneumonie<br />

510 | Der Internist 5 · 2007<br />

Schwerpunkt: Lunge und Infektion<br />

CAP<br />

ist im Allgemeinen nicht ungünstiger als<br />

<strong>bei</strong> sonstiger CAP [10]. In der Frühphase<br />

nach Transplantation sind dagegen nosokomiale<br />

Infektionen mit Staphylokokken<br />

und gramnegativen Erregern häufig.<br />

Mit Pseudomonasinfektionen ist besonders<br />

nach Lungentransplantation [11],<br />

aber auch <strong>bei</strong> HIV-Infektion im Spätstadium<br />

(CD4-Zellen


dar. Diese Infektion befällt insbesondere<br />

die Bronchialanastomose und kann zu<br />

Dehiszenzen und lebensbedrohlichen Arrosionen<br />

großer Gefäße führen [17].<br />

Pneumocystispneumonie (PCP)<br />

Die PCP ist die häufigste opportunistische<br />

Pneumonie <strong>bei</strong> AIDS-Patienten. Sie ist<br />

durch einen eher subakuten Verlauf mit<br />

langsam progredienter Dyspnoe und unproduktivem<br />

Husten gekennzeichnet. Fieber<br />

und <strong>bei</strong>dseitige Lungeninfiltrate sind<br />

Zeichen eines fortgeschrittenen Krankheitsstadiums.<br />

Infolge wirksamer antiretroviraler<br />

Kombinationstherapien und einer<br />

Primärprophylaxe <strong>bei</strong> Patienten mit<br />

CD4-Zellzahl


Abb. 6 8 Immunrekonstitutionssyndrom <strong>bei</strong> 30-jähriger HIV-positiver Patientin mit PCP unter zunächst erfolgreicher Therapie mit<br />

Cotrimoxazol und Glukokortikoiden (a); akute Verschlechterung nach Beginn einer antiretroviralen Kombinationstherapie (b) und erneute<br />

Besserung unter Glukokortikoidtherapie (c)<br />

verbessert werden. Allerdings gibt es Anhaltspunkte<br />

dafür, dass <strong>bei</strong> Patienten mit<br />

Hochrisikokonstellation (Spender positiv/Empfänger<br />

negativ) hierdurch die klinische<br />

Manifestation nicht verhindert,<br />

sondern nach hinten verschoben wird<br />

[21]. Die Durchführung einer Prophylaxe<br />

scheint für das Transplantatüberleben<br />

von Vorteil zu sein (Steinhoff et al., Manuskript<br />

eingereicht). Bei HIV-positiven Patienten<br />

wird eine gesicherte CMV-Pneumonie<br />

trotz hoher Seroprävalenz mit 3,5%<br />

aller infektiösen Lungeninfiltrate im Vergleich<br />

zu extrathorakalen Manifestationen<br />

selten beobachtet. Allerdings wurde<br />

autoptisch in bis zu 17% eine pulmonale<br />

CMV-Infektion diagnostiziert, so dass<br />

die Bedeutung des Erregers in Spätstadien<br />

möglicherweise unterschätzt wird [22].<br />

Durch Fortschritte in der molekularen<br />

Diagnostik konnte in den letzten Jahren<br />

die Bedeutung von Infektionen durch respiratorische<br />

Viren <strong>bei</strong> Immundefizit besser<br />

charakterisiert werden. In Beobachtungsstudien<br />

wurden Influenzaviren, „respiratory<br />

syncytial virus“ (RSV) und Adenoviren<br />

isoliert [23]. Auch den Rhinoviren<br />

wird inzwischen eine pathogene Rolle im<br />

unteren Respirationstrakt zugeschrieben:<br />

Eine aktuelle Studie konnte die Replikation<br />

von Rhinoviren in der Lunge und ihre<br />

Beteiligung <strong>bei</strong> schweren Komplikationen<br />

nach Transplantation belegen [24].<br />

Die rasche Entwicklung von Neuraminidaseinhibitoren<br />

und anderen Substanzen<br />

mit Wirkung gegen respiratorische Viren<br />

lässt hoffen, dass sich zukünftig die therapeutischen<br />

Möglichkeiten <strong>bei</strong> Infektionen<br />

mit dieser Erregergruppe verbessern.<br />

Hierdurch wird sich die Relevanz einer gezielten<br />

Virusdiagnostik weiter erhöhen.<br />

Polymikrobielle Infektionen sind <strong>bei</strong><br />

Immundefizienz häufig. Nicht selten verstärkt<br />

eine schwere opportunistische In-<br />

512 | Der Internist 5 · 2007<br />

Schwerpunkt: Lunge und Infektion<br />

fektion das Immundefizit und zieht damit<br />

weitere infektiöse Komplikationen nach<br />

sich. So finden sich <strong>bei</strong> HIV-Infizierten<br />

Koinfektionen von Bakterien und P. jiroveci<br />

in 10 bis 30%, was die klinische Beurteilung<br />

erschwert [25]. Auch das Auftreten<br />

einer CMV-Infektion wird durch schwere<br />

bakterielle Infektionen begünstigt. Besonders<br />

häufig ist jedoch die Kombination<br />

aus PCP mit begleitender Zytomegalie<br />

<strong>bei</strong> Transplantierten. Auch hier hängt<br />

das Auftreten der Infektion von der initialen<br />

<strong>Immunsuppression</strong> ab. Besondere<br />

Risiken stellen eine Therapie mit Antithymozytenglobulin<br />

oder Rituximab zur Prophylaxe<br />

und Therapie humoral bedingter<br />

Abstoßungen dar.<br />

Neue Entitäten<br />

Durch die Verfügbarkeit moderner antiviraler<br />

Kombinationstherapien besteht heute<br />

<strong>bei</strong> fortgeschrittener HIV-Infektion die<br />

Möglichkeit einer partiellen Immunrekonstitution.<br />

Hierdurch nimmt das Risiko<br />

opportunistischer Infektionen ab, wenn<br />

die CD4-Zellen unter Therapie die jeweiligen<br />

Grenzwerte (. Abb. 2) für einen<br />

Zeitraum von etwa 3 Monaten überschritten<br />

haben. Dieser erwünschte Effekt wird<br />

erkauft durch das Auftreten von Immunrekonstitutionssyndromen<br />

(IRIS). Hier<strong>bei</strong><br />

handelt es sich um akute Verschlechterungen<br />

bislang inapparenter oder bereits<br />

erfolgreich behandelter Infektionen wie<br />

Tuberkulose, PCP und Zytomegalie, die<br />

durch ein hyperinflammatorisches Syndrom<br />

mit raschem und überschießendem<br />

Einstrom immunkompetenter Zellen in<br />

die Lunge erklärt werden [26]. Die Abgrenzung<br />

dieser Immunreaktionen von<br />

primären Infektionen kann im Einzelfall<br />

schwierig sein, wie . Abb. 6 zeigt.<br />

Diagnostik<br />

Bildgebung<br />

Zur Standarddiagnostik <strong>bei</strong> Pneumonieverdacht<br />

gehört die Thoraxröntgenaufnahme.<br />

Die Limitationen dieser Methode<br />

sollten daher bekannt sein. Grundsätzlich<br />

ist die Spezifität unterschiedlicher<br />

Infiltratmuster <strong>bei</strong> immunkompromittierten<br />

Patienten sehr begrenzt. Zwar<br />

werden fokale Infiltrate häufiger <strong>bei</strong> bakteriellen<br />

und fungalen <strong>Pneumonien</strong> gesehen,<br />

diffuse Verschattungen <strong>bei</strong> PCP, Viruspneumonien<br />

oder toxischen Pneumonitiden.<br />

Die Trefferquote erfahrener Radiologen<br />

hinsichtlich der Ätiologie lag allerdings<br />

in einer größeren Studie mit 25%<br />

(CMV) bis 38% (Aspergillose) im unteren<br />

Bereich. Einzige Ausnahme war die PCP<br />

<strong>bei</strong> AIDS, die in 90% korrekt vorhergesagt<br />

wurde [27]. Ein weiterer Nachteil ist die<br />

niedrige Sensitivität der Thoraxröntgenaufnahme<br />

in der Frühphase opportunistischer<br />

Infektionen. Dies gilt insbesondere<br />

für die PCP (bis zu 20% der Infektionen<br />

<strong>bei</strong> AIDS-Patienten werden initial mit dieser<br />

Methode nicht erfasst) und für die IPA<br />

(90% der Pilzinfektionen <strong>bei</strong> Neutropenie<br />

sind <strong>bei</strong> Symptombeginn röntgennegativ;<br />

[28]). Hierdurch können prognostisch<br />

entscheidende Verzögerungen entstehen.<br />

Die Vorteile der computertomographischen<br />

Diagnostik <strong>bei</strong> pulmonalen<br />

Infiltraten Immunsupprimierter sind hinsichtlich<br />

des Zeitgewinns, aber auch der<br />

genaueren Abbildung unterschiedlicher<br />

Infiltratmuster evident. So ist ein landkartenartiges,<br />

die Lungenperipherie aussparendes<br />

Verschattungsmuster oder das Vorliegen<br />

zystischer Veränderungen suggestiv<br />

für eine PCP (. Abb. 7). Fokale Veränderungen<br />

mit Aufhellungen oder Einschmelzungen<br />

(„halo-“ oder „crescent-


sign“) können auf das Vorliegen einer IPA<br />

hindeuten (. Abb. 8). Eine prospektive<br />

Studie zeigte, dass <strong>bei</strong> 60% der neutropenischen<br />

Patienten mit Fieber trotz negativer<br />

Thoraxröntgenaufnahme bereits Infiltrate<br />

im CT vorliegen. Der Zeitgewinn<br />

betrug im Mittel 4 Tage [29].<br />

Nichtinvasive Erregerdiagnostik<br />

Respiratorisches Material<br />

Die diagnostische Ausbeute von Sputumuntersuchungen<br />

ist in größeren Studien<br />

mit maximal 30% sehr begrenzt [30]. Abgesehen<br />

von patientenseitigen und logistischen<br />

Problemen (fehlende Sputumproduktion,<br />

oropharyngeale Kontamination,<br />

Transportzeiten, Aufar<strong>bei</strong>tung) liegt dies<br />

daran, dass opportunistische Erreger teils<br />

nicht zuverlässig im Sputum detektiert<br />

werden können (CMV) und <strong>bei</strong> vielen<br />

Erregern die Abgrenzung zwischen Kolonisation<br />

und Infektion unsicher ist. In der<br />

Tuberkulosediagnostik hat die Sputumuntersuchung<br />

einen ähnlichen Stellenwert<br />

wie <strong>bei</strong> Patienten ohne definierte<br />

Immundefekte. Einzelne Zentren berichten<br />

auch über gute Ergebnisse der PCP-<br />

Diagnostik aus induziertem Sputum. Der<br />

kulturelle Nachweis von Aspergillus spp.<br />

in Sputum oder anderen respiratorischen<br />

Materialien beweist zwar keine invasive<br />

Infektion, hat aber in Hochrisikosituationen<br />

einen prädiktiven Wert von 60 bis<br />

80% für das Vorliegen einer IPA [31]. Insgesamt<br />

macht die breite Differenzialdiagnose<br />

infektiöser und nicht infektiöser Erkrankungen<br />

sowie die Häufigkeit polymikrobieller<br />

Infektionen allerdings die Bronchoskopie<br />

mit ihrem größeren diagnostischen<br />

Spektrum zum Mittel der Wahl in<br />

der Abklärung pulmonaler Infiltrate <strong>bei</strong><br />

Immundefizienz.<br />

Erregernachweis aus Blut oder Urin<br />

Neben Blutkulturen werden insbesondere<br />

<strong>bei</strong> schwer kultivierbaren Erregern zunehmend<br />

Antigentests und PCR-Untersuchungen<br />

zum Erregernachweis eingesetzt<br />

(. Tab. 1). Diese haben den Vorteil<br />

der raschen Verfügbarkeit und geringeren<br />

Abhängigkeit von einer antiinfektiven<br />

Vorbehandlung. Der Legionellenantigentest<br />

im Urin hat sich <strong>bei</strong> schweren <strong>Pneumonien</strong><br />

und pulmonalen Infiltraten <strong>bei</strong><br />

Immundefizienz inzwischen vielerorts<br />

durchgesetzt. Er besitzt eine hohe Sensitivität<br />

und Spezifität mit der Einschränkung,<br />

dass er L. pneumophila der Serogruppe<br />

I detektiert und daher seltenere<br />

Legionellenspezies nicht erfasst [32]. Der<br />

Aspergillus-Galaktomannan-Antigentest


Tab. 1 Antigentests und molekularbiologische Tests zur Erregerdetektion <strong>bei</strong> <strong>Pneumonien</strong><br />

unter <strong>Immunsuppression</strong><br />

Erreger Test Material<br />

Legionella spp. Antigentest Urin<br />

Aspergillus fumigatus Galactomannantest Serum, BAL<br />

Cryptococcus neoformans Antigentest Serum, Liquor<br />

Cytomegalovirus pp67-Antigen<br />

quant. PCR<br />

ist <strong>bei</strong> hämatologischen Patienten mit hohem<br />

Risiko für IPA etabliert und hat hier<br />

Eingang in die Leitlinien gefunden [33].<br />

Gemeinsam mit dem hoch auflösenden<br />

CT kann er hilfreich sein, um den Einsatz<br />

präemptiver antifungaler Therapien zu<br />

steuern und damit den ungezielten Einsatz<br />

von Antimykotika zu bremsen [34].<br />

Dagegen ist sein Stellenwert <strong>bei</strong> nicht neutropenischen<br />

Patienten und Patienten mit<br />

anderen Grunderkrankungen unklar [35].<br />

Das CMV-pp67-Antigen bzw. die quantitative<br />

CMV-PCR im Blut sind ebenfalls<br />

hilfreich in der Diagnostik von CMV-Erkrankungen.<br />

Die Sensitivität und Spezifität<br />

<strong>bei</strong>der Methoden liegt in Hochrisikogruppen<br />

hoch [36]. Erste Hinweise sprechen<br />

dafür, dass die quantitative PCR-Diagnostik<br />

aus respiratorischen Proben eine<br />

höhere Sensitivität zeigt und die Infektion<br />

auch schon vor dem Auftreten des CMVpp67-Antigens<br />

im Blut nachzuweisen ist<br />

[37]. Eine kontrollierte Studie hierzu fehlt<br />

allerdings bislang. Bei fallender Diffusionskapazität<br />

bzw. klinischem Verdacht<br />

und einer CMV-Risikokonstellation sollte<br />

man mit der Indikation zur BAL großzügig<br />

sein, auch wenn das CMV-pp67-Antigen<br />

im Blut noch negativ sein sollte.<br />

Invasive Erregerdiagnostik<br />

Bronchoskopie<br />

Die diagnostische Ausbeute der Bronchoskopie<br />

beträgt in Studien mit immunkompromittierten<br />

Patienten unterschiedlicher<br />

Provenienz 56 bis 72% [38, 39]. Bei<br />

neutropenischen Patienten, die zum Zeitpunkt<br />

der Untersuchung meist unter einer<br />

breiten empirischen Antibiotikatherapie<br />

stehen, liegt die Ausbeute niedriger.<br />

Bei der Bronchoskopie muss vom Untersucher<br />

in Abstimmung mit dem betreuenden<br />

Arzt entschieden werden, ob eine<br />

bronchoalveoläre Lavage (BAL) zur Diagnostik<br />

ausreicht oder transbronchiale<br />

514 | Der Internist 5 · 2007<br />

Schwerpunkt: Lunge und Infektion<br />

Blut<br />

Blut, BAL<br />

Biopsien (TBB) bzw. Nadelaspirationen<br />

(TBNA) mit ihrem höheren Komplikationsrisiko<br />

ebenfalls durchzuführen sind.<br />

Kriterien für diese Entscheidung sind:<br />

F Infiltratmuster.<br />

1 Die Ausbeute der BAL ist niedriger<br />

<strong>bei</strong> fokalen im Vergleich zu diffusen Infiltraten,<br />

<strong>bei</strong> denen mehr opportunistische<br />

Erreger gefunden werden [40].<br />

F In Frage kommende Erreger.<br />

1 Die Ausbeute der BAL ist <strong>bei</strong> unvorbehandelten<br />

Patienten mit bakteriellen<br />

Infektionen und PCP hoch, sodass die<br />

zusätzliche Information durch die TBB<br />

gering ist; umgekehrt entgehen einige Erreger<br />

der Diagnose via BAL häufig wegen<br />

mäßiger Sensitivität. So werden Aspergillus<br />

spp. <strong>bei</strong> IPA nur in etwa 50% aus der<br />

BAL isoliert; eine Alternative ist der Galactomannannachweis<br />

aus Lavageflüssigkeit,<br />

der mit ähnlicher Sensitivität wie im<br />

Serum durchgeführt werden kann [41].<br />

Dagegen bleibt der bioptische Nachweis<br />

von invasivem Pilzwachstum der diagnostische<br />

Standard. Auch <strong>bei</strong> paucibazillären<br />

Mykobakteriosen ( Lymphknotenbefall,<br />

miliares Infiltratmuster) kann die<br />

TBB die Ausbeute steigern [42].<br />

F Eine Herpesvirusausscheidung aus<br />

dem Respirationstrakt wird auch ohne<br />

Erkrankung häufig gefunden, sodass<br />

die Spezifität der BAL für die Diagnose<br />

einer CMV-Pneumonie gering<br />

ist. Durch Biopsie lässt sich <strong>bei</strong> dieser<br />

Indikation also die Spezifität steigern.<br />

F Vorbestehende Prophylaxen/antiinfektive<br />

Therapien vermindern die<br />

Ausbeute der BAL. So ist der Nachweis<br />

von Pneumozysten aus der BAL<br />

unter Chemoprophylaxe weniger zuverlässig,<br />

sodass die TBB die Sensitivität<br />

der Bronchoskopie erhöht [43].<br />

Auch Mehrlappenlavagen bzw. primäre<br />

Oberlappenlavagen können in<br />

dieser Situation hilfreich sein.<br />

Tab. 2 Komplikationsraten invasiver<br />

Untersuchungstechniken<br />

Methode Morbidität (%) Mortalität (%)<br />

BAL


Abb. 7 8 Disseminierte landkartenartige Infiltrate <strong>bei</strong> PCP<br />

Bronchoskopie + BAL/TBB od.FNAB<br />

Kalkulierte<br />

Therapie<br />

Pulmonale Infiltrate<br />

Nichtinvasive Diagnostik<br />

Diagnostischer Algorithmus<br />

Der diagnostische Weg hängt insgesamt<br />

von der Grunderkrankung und von der<br />

Abwägung von Nutzen und Risiken der in<br />

Frage kommenden Maßnahmen <strong>bei</strong>m individuellen<br />

Patienten ab. Angaben zur Größenordnung<br />

der Risiken invasiver Techniken<br />

aus der Literatur zeigt . Tab. 2. Im<br />

Gegenzug muss das Risiko einer diskordanten<br />

Initialtherapie der häufig lebensbedrohlichen<br />

Infektionen <strong>bei</strong> Immundefizienz<br />

abgewogen werden. Auch wenn vergleichende<br />

Studien fehlen, ist davon auszugehen,<br />

dass dieses Risiko wegen des<br />

breiten Erregerspektrums gegenüber immunkompetenten<br />

Patienten mit <strong>Pneumonien</strong><br />

deutlich höher liegt. Hierdurch können<br />

prognostisch entscheidende Verzögerungen<br />

der gezielten Erregerbekämpfung<br />

entstehen. Je nach Grunderkrankung haben<br />

sich daher unterschiedliche Konzepte<br />

Empirische Therapie<br />

FNAB / Bronchoskopie Diagnostik beendet<br />

Offene Lungenbiopsie Kalkulierte Therapie<br />

Abb. 9 8 Algorithmus zum diagnostischen und therapeutischen Vorgehen<br />

<strong>bei</strong> Patienten mit Lungeninfiltraten <strong>bei</strong> Neutropenie<br />

des Patientenmanagements herausgebildet,<br />

die meist nicht prospektiv validiert<br />

sind, zum Teil aber Eingang in Leitlinien<br />

der Fachgesellschaften gefunden haben<br />

[28, 46]. Bei Patienten nach Nierentransplantation<br />

besteht im Allgemeinen Konsens,<br />

dass spätestens nach 72 Stunden einer<br />

kalkuliert eingeleiteten antibiotischen<br />

Therapie <strong>bei</strong> anhaltenden Infektionszeichen<br />

eine BAL zur Sicherung bzw. zum<br />

Ausschluss opportunistischer Infektionen<br />

erfolgen sollte. Der Trend geht jedoch zur<br />

sofortigen Lavage, besonders <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>dseitigen<br />

Infiltraten und Risikogruppen (z. B.<br />

Antikörpertherapie), um keine wertvolle<br />

Zeit mit möglicherweise nutzlosen Therapien<br />

verstreichen zu lassen. Bei onkologischen<br />

Patienten mit febriler Neutropenie<br />

ist eine empirische Eskalationstherapie<br />

etabliert. Bei Vorliegen von Lungeninfiltraten<br />

steigt allerdings das Risiko von Pilzinfektionen,<br />

und die Prognose ist deutlich<br />

Abb. 8 8 Multifokale Infiltrate mit Aufhellungen <strong>bei</strong> IPA<br />

Mykobakteriose?<br />

Sputumausstrich/ PCR<br />

gezielte Therapie<br />

Pulmonale Infiltrate<br />

CD4-Zellen > 200/mm³<br />

Kalkulierte Therapie<br />

Bronchoskopie + TBB, Mehrlappen-BAL<br />

CD4-Zellen < 200/mm³<br />

Diagnostik beendet Bronchoskopie + BAL<br />

Diagnostik beendet<br />

Abb. 10 8 Algorithmus zum diagnostischen und therapeutischen Vorgehen<br />

<strong>bei</strong> Patienten mit Lungeninfiltraten <strong>bei</strong> HIV-Infektion<br />

schlechter. Die empirische Eskalation mit<br />

Antimykotika wird derzeit kontrovers diskutiert<br />

[34]. Ihr Ersatz durch eine präemptive<br />

Therapie <strong>bei</strong> „wahrscheinlicher“ systemischer<br />

Mykose (d. h. <strong>bei</strong> diagnostischen<br />

Hinweisen auf eine Pilzinfektion) kann<br />

Ressourcen sparen und Resistenzrisiken<br />

vermindern. Die Entscheidung für oder<br />

gegen eine invasive Diagnostik muss derzeit<br />

auf individueller Basis getroffen werden.<br />

Für neutropenische und HIV-positive<br />

immundefiziente Patienten mit Lungeninfiltraten<br />

zeigen . Abb. 9 und 10 Algorithmen<br />

zum klinischen Management. Bei<br />

transplantierten Patienten hängt die Entscheidung<br />

vom Zeitpunkt nach der Transplantation<br />

(4. Woche bis ca. 6. Monat nach<br />

Transplantation) und zusätzlichen Risiken<br />

ab. Hier sind die Risikokonstellationen<br />

der CMV-Spender-/Empfängergruppen,<br />

das Alter der Patienten, wie auch die Therapien<br />

mit Rituximab und kombinierter<br />

Der Internist 5 · 2007 |<br />

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Tab. 3 Kalkulierte Therapie von <strong>Pneumonien</strong> <strong>bei</strong> Immundefizit<br />

Erreger Risikogruppen (Beispiele) Therapie (Auswahl)<br />

Bakterien Alle Breitbandbetalaktam + Makrolid od. Chinolon<br />

Pseudomonas spp. U. a. Neutropenie; CD4


nach 3- bis 5-tägiger Therapie zu erwarten,<br />

sodass ein Umsetzen wegen Therapieversagens<br />

vorher nicht zu empfehlen ist. Die<br />

empfohlene Therapiedauer beträgt 21 Tage,<br />

ohne dass hierzu kontrollierte Studien<br />

vorliegen. Bei mittelschwerer bis schwerer<br />

PCP mit einem pO2 Cotrimoxazol und Pentamidin<br />

sind mit einer hohen Neben -<br />

wirkungsquote behaftet<br />

Mykobakterien<br />

In Mitteleuropa ist das Risiko einer Neuinfektion<br />

mit M. tuberculosis in der einheimischen<br />

Bevölkerung gering. Eine<br />

empirische antituberkulöse Therapie ist<br />

daher selten indiziert. Patienten mit Herkunft<br />

aus Hochendemiegebieten, mit einer<br />

anamnestischen Tuberkulose oder<br />

mit dokumentierter Exposition gegenüber<br />

Tuberkulosekranken tragen dagegen<br />

ein hohes Risiko, unter <strong>Immunsuppression</strong><br />

an Tuberkulose zu erkranken<br />

[51]. Auch ein positiver Tuberkulinhauttest<br />

<strong>bei</strong>m Ungeimpften oder ein positives<br />

Ergebnis eines In-vitro-Tests (Elispottest,<br />

Quantiferontest) können zur Indikationsstellung<br />

einer kalkulierten Chemotherapie<br />

herangezogen werden. Umgekehrt<br />

ist ein negativer Ausfall dieser Tests<br />

<strong>bei</strong> Patienten mit Immundefizit nicht zu<br />

verwerten. Interaktionen der Rifamycine,<br />

u. a. mit antiretroviralen Medikamenten<br />

und Immunsuppressiva, sowie<br />

Kotoxizitäten sind <strong>bei</strong> der Auswahl der<br />

antituberkulösen Chemotherapie zu berücksichtigen<br />

[52]. Therapieschema und<br />

Therapiedauer unterscheiden sich prinzipiell<br />

nicht von anderen Patientenkollektiven<br />

(6-monatige Therapiedauer <strong>bei</strong><br />

initialer Viererkombination unter Einschluss<br />

von Rifampicin und INH bzw. 9monatige<br />

Therapie, wenn nach 2 Mona-<br />

ten im Ausstrich noch Tuberkulosebakterien<br />

gefunden werden).<br />

Cytomegalovirus<br />

Standardsubstanz zur Therapie der Zytomegalie<br />

ist heute Ganciclovir, das <strong>bei</strong> systemischen<br />

CMV-Infektionen Ansprechraten<br />

von 70 bis 80% zeigte [53]. Die Substanz<br />

weist mehrere ernste Nebenwirkungen<br />

auf wie Myelosuppression, Nierenfunktionsstörungen<br />

und Azoospermie,<br />

sodass nur <strong>bei</strong> klinisch fassbaren Infektionen<br />

oder im Rahmen strukturierter<br />

Konzepte präemptiv behandelt werden<br />

sollte. Bei Therapieversagen oder<br />

Kontraindikationen kann auf Foscarnet<br />

ausgewichen werden, das in kontrollierten<br />

Studien vergleichbare Ansprechraten<br />

zeigte. Neuerdings steht als oral applizierbares<br />

Derivat Valganciclovir zur Verfügung,<br />

das in einer randomisierten Studie<br />

zur CMV-Retinitis in der Initialtherapie<br />

ebenso gut wie parenteral verabreichtes<br />

Ganciclovir abschnitt [54]. Kontrollierte<br />

Daten zur Therapie der CMV-Pneumonie<br />

liegen noch nicht vor.<br />

Fazit für die Praxis<br />

<strong>Pneumonien</strong> <strong>bei</strong> immundefizienten Patienten<br />

sind häufige, lebensbedrohliche<br />

Komplikationen, die einer raschen, gezielten<br />

Diagnostik und effektiven Therapie<br />

bedürfen. Wichtige Hinweise auf das<br />

ätiologische Spektrum liefern Art und Intensität<br />

der <strong>Immunsuppression</strong>, Lücken<br />

im Prophylaxekonzept sowie besondere<br />

Expositionen. Zur Planung des diagnostischen<br />

Vorgehens ist häufig ein hoch auflösendes<br />

CT erforderlich. Standardmethode<br />

zur Erregergewinnung ist die flexible<br />

Bronchoskopie mit BAL +/– Biopsie.<br />

Eine enge Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem<br />

Mikrobiologen ist anzustreben, um eine<br />

optimale Ausbeute zu gewährleisten.<br />

Nichtinvasive Antigen- und PCR-Tests ergänzen<br />

zunehmend das diagnostische<br />

Spektrum, insbesondere für schwer anzüchtbare<br />

Erreger. Ein standardisiertes,<br />

leitlinienorientiertes Vorgehen in der Initialtherapie<br />

ist anzustreben.<br />

Korrespondierender Autor<br />

Prof. Dr. K. Dalhoff<br />

Medizinische Klinik III, Pulmologie, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Lübeck<br />

Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck<br />

klaus.dalhoff@uni-luebeck.de<br />

Interessenkonflikt. Keine Angaben<br />

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