23.08.2013 Aufrufe

Zauberhaftes Afrika Schwank in drei Akten von Erich Koch ...

Zauberhaftes Afrika Schwank in drei Akten von Erich Koch ...

Zauberhaftes Afrika Schwank in drei Akten von Erich Koch ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Zauberhaftes</strong> <strong>Afrika</strong><br />

<strong>Schwank</strong> <strong>in</strong> <strong>drei</strong> <strong>Akten</strong> <strong>von</strong> <strong>Erich</strong> <strong>Koch</strong><br />

Inhaltsabriss<br />

Als Kurts e<strong>in</strong>zige Erbtante Laura unvermittelt aus <strong>Afrika</strong> zurückkehrt, kommt Kurt <strong>in</strong> große<br />

Schwierigkeiten. Er hat ihr nicht nur für unzählige erfundene Operationen Geld abgeschw<strong>in</strong>delt,<br />

sondern auch se<strong>in</strong>e Frau sterben lassen, die K<strong>in</strong>der Gabi und Biggi verheiratet und die<br />

unmittelbare Geburt deren Töchter angekündigt. Se<strong>in</strong> Versuch, das Geld auf der Rennbahn und<br />

mit Aktien zu vermehren, schlug leider fehl. Um die fällige Hypothek <strong>von</strong> 100 000 Euro<br />

zurückzahlen zu können, ist er auf die Prämie angewiesen, die Laura für se<strong>in</strong>e Enkelk<strong>in</strong>der<br />

ausgesetzt hat.<br />

Als er se<strong>in</strong>er Frau und den K<strong>in</strong>dern die Misere beichten muss, willigen diese wohl oder übel <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>en Plan e<strong>in</strong>, der Tante e<strong>in</strong>e Komödie vorzuspielen.<br />

Ute, die Freund<strong>in</strong> <strong>von</strong> Gabi und Biggi, muss e<strong>in</strong>en Ehemann spielen. Ulla muss sich als Putzfrau<br />

ausgeben.<br />

Aber leider geht alles schief. Laura will plötzlich bei der Geburt dabei se<strong>in</strong> und schwört dabei auf<br />

die Zauberkünste <strong>von</strong> Kongo, e<strong>in</strong>em Häuptl<strong>in</strong>gssohn, den sie aus <strong>Afrika</strong> mitgebracht hat.<br />

Auch will sie Kurt wieder verheiraten und betäubt ihn mit e<strong>in</strong>em Liebestrank, der ihn für die<br />

eigenwillige Postbot<strong>in</strong> Tr<strong>in</strong>e empfänglich macht. Diese öffnet die Briefe über dem Wasserdampf<br />

und ist so über manches unterrichtet, verwechselt aber alles nach dem Genuss etlicher Schnäpse.<br />

Als Kongo die Geburt e<strong>in</strong>leitet, platzt der ganze Schw<strong>in</strong>del. Zum Glück für Kongo, der sich nun<br />

Hoffnung machen darf, nicht nur Pate e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des zu werden. Denn Gabi hat sich <strong>in</strong> Kongo<br />

verliebt. Zum Glück für Kurt, der zwar mit e<strong>in</strong>er Bratpfanne aus Tr<strong>in</strong>es Fängen erlöst wird, dafür<br />

aber <strong>von</strong> se<strong>in</strong>er Frau e<strong>in</strong>e Streichliste aufgestellt bekommt.<br />

Tante Laura rechnet mit Kurt ab und die Rechnung fällt nicht zu se<strong>in</strong>en Gunsten aus. Aber zum<br />

Schluss wird doch noch alles Bongo, Bongo!<br />

Personen<br />

Kurt Blaumann…………………………Ehemann mit Geldsorgen<br />

Ulla……………………………………….se<strong>in</strong>e Ehefrau und Putzfrau<br />

Gabi…………………………………..….ihre sche<strong>in</strong>schwangere Tochter<br />

Biggi……………………………………..ihre sche<strong>in</strong>schwangere Tochter<br />

Ute………………………………………..alias Viktor<br />

Tr<strong>in</strong>e……………………………………..neugierige Postbot<strong>in</strong><br />

Laura……………………………………..reiche Erbtante aus <strong>Afrika</strong><br />

Idi Kongolus…………………………….alias Kongo, Häuptl<strong>in</strong>gssohn<br />

Spielzeit ca. 110 M<strong>in</strong>uten<br />

Bühnenbild<br />

Ess - Wohnzimmer mit Tisch, Stühlen, e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Couch. Die Tür h<strong>in</strong>ten führt nach draußen,<br />

l<strong>in</strong>ks geht es zu Gabi und Biggi, rechts <strong>in</strong> die Schlafzimmer <strong>von</strong> Kurt und Ulla und die<br />

Gästezimmer <strong>von</strong> Tante Laura und Kongo.


1. Akt<br />

1. Auftritt<br />

Kurt, Ulla<br />

Kurt sitzt im Schlafanzug am gedeckten Tisch, Kaffeetasse und e<strong>in</strong> Brötchen vor sich, liest<br />

Zeitung: „Furchtbar, was es heute alles für Lügner und Betrüger gibt.<br />

Beißt kräftig <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Brötchen: Und überall nur Hunger und Elend.<br />

Ulla im eleganten Sonntagsgewand <strong>von</strong> rechts: Kurt, me<strong>in</strong> Gott, jetzt zieh dich<br />

doch endlich mal an. Man könnte ja me<strong>in</strong>en, das auferstandene Elend<br />

sitzt am Tisch.<br />

Kurt: Ulla, der Sonntag ist der e<strong>in</strong>zige Tag, an dem ich ausschlafen und<br />

gemütlich Kaffee tr<strong>in</strong>ken kann. Gehst du schon <strong>in</strong> die Kirche? Die<br />

Messe fängt doch erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er halben Stunde an.<br />

Ulla: Ich muss noch etwas mit der Pfarrköch<strong>in</strong> besprechen. E<strong>in</strong><br />

Kirchenbesuch könnte dir auch nicht schaden bei de<strong>in</strong>em<br />

Sündenregister. Die Pfarrköch<strong>in</strong> hat gesagt, heute predigt der Pfarrer<br />

speziell für die Männer.<br />

Kurt: Ich sündige nicht. Nur wenn ich muss. Über was predigt er denn? Die<br />

Frau, die verweste Unbekannte, äh, das unbekannte Wesen?<br />

Ulla: Se<strong>in</strong> Thema lautet: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.<br />

Kurt: Da kann er nur den Schmidt Peter me<strong>in</strong>en. Der hat gestern Abend, als<br />

wir vom Stammtisch nach Hause s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Brunnen am Marktplatz …<br />

Ulla: Männer! Es geht nicht um euere Saufereien, es geht um eueren<br />

gesamten Lebenswandel. Euere Lügereien, euere Betrügereien,<br />

Völlerei, Untreue …<br />

Kurt: Me<strong>in</strong> Gewissen ist sauber.<br />

Ulla: War das heute de<strong>in</strong>e erste Lüge? Nimmt Handtasche, gibt das Gesangbuch<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Kurt: Ne<strong>in</strong>, natürlich nicht! Ne<strong>in</strong>, ich me<strong>in</strong>e, ich …<br />

Ulla: Das habe ich mir gedacht. So, ich muss los. Und räum den Tisch ab.<br />

Geht nach h<strong>in</strong>ten.<br />

Kurt: Und sag dem Pfarrer, dass ich um zwölf Uhr das Mittagessen auf dem<br />

Tisch haben will, egal woh<strong>in</strong> der Krug geht.<br />

Ulla: Du wist schon nicht verhungern. Wenn ich nicht rechtzeitig da b<strong>in</strong>,<br />

können ja unsere Töchter mal was kochen. H<strong>in</strong>ten ab.


Kurt ruft ihr nach: Willst du mich umbr<strong>in</strong>gen? Zu sich: Das letzte Mal, als die<br />

beiden gekocht haben, habe ich <strong>drei</strong> Tage lang Durchfall gehabt. So,<br />

jetzt noch me<strong>in</strong>e Mediz<strong>in</strong> und dann geht es unter die Dusche. Holt die<br />

Schnapsflasche, schenkt sich e<strong>in</strong>, tr<strong>in</strong>kt: Ah, das weckt die Lebensgeister.<br />

Schenkt e<strong>in</strong>: Noch e<strong>in</strong>en, dann kann ich mir die Dusche sparen. Tr<strong>in</strong>kt,<br />

schenkt e<strong>in</strong>: Noch e<strong>in</strong>en und ich b<strong>in</strong> für die nächste Woche geduscht.<br />

Tr<strong>in</strong>kt.<br />

2. Auftritt<br />

Kurt, Tr<strong>in</strong>e<br />

Tr<strong>in</strong>e <strong>von</strong> h<strong>in</strong>ten, etwas schlampig angezogen, Le<strong>in</strong>entasche umhängen: Stör ich?<br />

Kurt: Ja, Tr<strong>in</strong>e! Räumt den Tisch ab.<br />

Tr<strong>in</strong>e setzt sich: Danke!<br />

Kurt: Sag mal, kannst du nicht anklopfen?<br />

Tr<strong>in</strong>e: Ich klopfe nie an.<br />

Kurt: Warum?<br />

Tr<strong>in</strong>e: So sehe und höre ich mehr.<br />

Kurt zu sich: Schludermaul, elendiges. Laut: Was willst du?<br />

Tr<strong>in</strong>e: Sag mal, war das nicht gerade de<strong>in</strong>e Frau?<br />

Kurt: Ja, sie geht <strong>in</strong> die Kirche. Da wärst du auch besser aufgehoben.<br />

Tr<strong>in</strong>e: Heute gehe ich nicht. Die Pfarrköch<strong>in</strong> hat gesagt, der Pfarrer predigt<br />

heute über das Saufen. Das kann ich schon.<br />

Kurt: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Setzt sich zu ihr.<br />

Tr<strong>in</strong>e: In den Brunnen? Das letzte Mal, als es mir schlecht wurde, habe ich <strong>in</strong><br />

den Vorgarten vom Bürgermeister… hält sich die Hand vor den Mund: Wenn<br />

ich <strong>in</strong> die Kirche gehe, setze ich mich immer ganz h<strong>in</strong>ten h<strong>in</strong>. Schenkt<br />

sich e<strong>in</strong>en Schnaps e<strong>in</strong>.<br />

Kurt: Ganz h<strong>in</strong>ten? Rentiert sich das überhaupt? Sündenablassmäßig, me<strong>in</strong>e<br />

ich.<br />

Tr<strong>in</strong>e: Oh, es hat auch Vorteile, wenn man h<strong>in</strong>ten sitzt. Zum Schluss geht ja<br />

immer so e<strong>in</strong> Geschenkkörbchen durch die Reihen. Und wenn es bei<br />

mir ist, ist es immer schon ziemlich voll. Tr<strong>in</strong>kt.<br />

Kurt: Prost!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!