Winterzauber - Erdinger
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Sport<br />
GESCHICHTEN AUS DEM TEAM<br />
Denise Schindler: Sportlerin des Jahres<br />
Als sie zwei Jahre alt war, rutschte sie im<br />
Schneematsch aus und wurde von einer Straßenbahn<br />
erfasst. Das Leben von Denise Schind-<br />
GESCHICHTEN AUS DEM TEAM<br />
Mit den Höhen und Tiefen des Lebens hat<br />
Martin Falch aus St. Anton am Arlberg/Tirol<br />
mehr Erfahrungen gemacht als die meisten<br />
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ler konnten die Ärzte retten, ihren Unterschenkel<br />
nicht. Es folgten Reha, Prothesen, zahlreiche<br />
Operationen und eine Karriere als Sportmuffel.<br />
Bis sie nach dem Abi in einem Fitness-Studio ein<br />
Spinning-Rad entdeckte. Der Beginn einer großen<br />
Liebe … Schnell sattelte sie auf ein Mountainbike<br />
um und durchradelte ihre Heimat, den<br />
Bayerischen Wald, kreuz und quer. Ihre Lieblingstour:<br />
rauf auf den Arber, den höchsten Berg<br />
im Bayerischen Wald und praktischerweise<br />
gleich vor der Haustür gelegen. Doch der war<br />
bald auch nicht mehr hoch genug, die Alpen<br />
mussten überquert werden. Über ihre Liebe<br />
zum Bergradeln sagt sie: „Kann es etwas Schöneres<br />
geben, als stundenlang bergauf zu fahren,<br />
um dann irgendwann völlig verdreckt am Gipfel<br />
anzukommen und mit einem unglaublichen<br />
Blick ins Tal belohnt zu werden? Ja – den nächsten<br />
Berg zu erobern!“<br />
Der Weg zum Leistungssport kam über Freunde,<br />
die von ihrem Tempo beeindruckt waren<br />
Martin Falch: Sportler des Jahres<br />
von uns. Vor 14 Jahren verlor er bei einem<br />
Arbeitsunfall im Sägewerk seinen Unterschenkel.<br />
Einen Monat später kam sein Sohn<br />
zur Welt. 2009 starb seine Frau, die ihn<br />
immer zum Weitermachen bestärkt hatte, an<br />
Krebs. Und er folgte ihrem Willen, beim<br />
Sport zu bleiben, wie er es schon nach seinem<br />
Unfall getan hatte. Denn damals hatte<br />
ihm der Sport geholfen, mit seinem Schicksal<br />
klarzukommen. Nicht aufgeben und sich<br />
über kleine Schritte freuen, das war und ist<br />
das Credo des 45-Jährigen.<br />
Und so lief er schon eine Woche nach seinem<br />
Unfall viele Kilometer auf Krücken. Dann<br />
begann der begeisterte Skifahrer zu schwimmen,<br />
zu laufen und Rad zu fahren. Sein Ziel:<br />
„Alles wieder so machen zu können wie vorher.“<br />
Eineinhalb Jahre später war er schon<br />
Mitglied im Skiteam des Behindertensports<br />
und belohnte sich mit Slalom-Bronze bei den<br />
Paralympics 2002 in Salt Lake City, zwei weitere<br />
Winterspiele folgten. Und was macht ein<br />
sportlicher Allrounder im Sommer? Zum Beispiel<br />
einen Triathlon. Martin Falch probierte<br />
es, kam auf den Geschmack und begann zu<br />
und mit dem Zaunpfahl winkten: Es gäbe ja<br />
auch Leistungssport für Sportler mit Handicap.<br />
Seit 2011 trainiert Denise Schindler nach<br />
Plan und fährt vorzugsweise Straßenrennen.<br />
Ihr Ziel lautet „Kämpfen und Siegen“. Das<br />
gelingt ihr ausgesprochen gut, oft genug lässt<br />
sie auch die Konkurrenz ohne Behinderung<br />
hinter sich. Dafür erntete sie offizielle Lorbeeren:<br />
Vergangenen Juni wurde sie zu Bayerns<br />
Behindertensportlerin des Jahres 2011. An<br />
ihre Grenzen geht die 26-Jährige gerne,<br />
besonders beim Zeitfahren: „Ich quäle mich<br />
gerne, lange und alleine.“ Zu den Paralympics<br />
in London reiste die ehrgeizige Sportlerin mit<br />
der Hoffnung auf eine Medaille. Mit zwei vierten<br />
Plätzen in der Verfolgung auf der Bahn und<br />
im Straßenzeitfahren schrammte sie zunächst<br />
knapp am Podest vorbei. Im Straßenrennen<br />
über 48 Kilometer erfüllte sie sich mit Silber<br />
doch noch den Medaillentraum – großartig<br />
gekämpft, wir gratulieren Denise Schindler<br />
sehr herzlich!<br />
trainieren. So legte er sich seit 2005 eine<br />
beachtliche Sammlung an Welt- und Europameister-Titeln<br />
im Triathlon und Duathlon zu<br />
– oft genug läuft er Sportlern ohne Behinderung<br />
auf und davon. Eine wichtige Stütze ist<br />
sein Sohn Arvid, der ihn zu fast allen Wettkämpfen<br />
begleitet.<br />
In diesem Jahr erreichte Martin Falch ein<br />
weiteres großes Ziel, die Wahl zu Österreichs<br />
„Sportler des Jahres 2011“ im Bereich<br />
Behindertensport. Im Jahr zuvor war er<br />
schon als Tiroler Behindertensportler des<br />
Jahres geehrt worden. „Martin hat sich diese<br />
Auszeichnung wohl mehr als verdient, als<br />
wahrlich großartiger Mensch und Vater, aber<br />
auch als ehrgeiziger Sportler und Paradeathlet“,<br />
sagte der Präsident des Tiroler Triathlonverbandes,<br />
Julius Skamen, sichtlich<br />
bewegt. Als Zukunftsprojekt will er sich<br />
einen Halb-Ironman vorknöpfen, wenn sich<br />
eine geeignete Laufprothese findet. Wir sind<br />
gespannt und freuen uns, dass Martin zum<br />
Team ERDINGER Alkoholfrei gehört!<br />
www.martinfalch.at.tf