Winterzauber - Erdinger
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LIEBLINGSGESCHICHTE<br />
Lebenslanger Begleiter<br />
Manchmal sind es kleine Dinge, die uns große<br />
Momente bescheren. Den Brief von Irmgard<br />
ITALIEN<br />
Die „geilste Beachparty des Jahres“ plante<br />
der Stammtisch „Bagasch“ aus Ahldorf<br />
anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums. Als<br />
„Beach“ hatte sich die 40 Kopf starke Delegation<br />
Genua an der ligurischen Küste auserkoren.<br />
Nach sechsmonatiger Planung startete<br />
um Mitternacht der Bus über die Alpen, klei-<br />
22<br />
Frey aus Memmingen zu lesen, war so ein<br />
Moment. Wir haben die handschriftlichen Zeilen<br />
gelesen und vor Freude gleich nochmal,<br />
weil wir solche Post nicht jeden Tag bekommen.<br />
Und ja, ein bisschen gerührt waren wir<br />
auch. Liebe Frau Frey, auf diesem Weg nochmal<br />
ein herzliches Dankeschön an Sie!<br />
Ich bin eine 90-jährige Münchnerin und habe<br />
fast mein ganzes Leben lang Weißbier getrunken.<br />
Da ich eine ganz schwächliche Frühgeburt<br />
war, hat mir meine Oma zur Stärkung<br />
Brotsuppe mit Weißbier gemacht. Das war bei<br />
uns ein altes Hausmittel und in unserer Familie<br />
auch das Hausgetränk. Ich trinke heute noch<br />
täglich meine Halbe Weizen, allerdings alkoholfrei,<br />
da ich als Diabetikerin keinen Alkohol<br />
trinken soll. Lebenslang habe ich dieses<br />
Getränk genussvoll zu mir genommen. Ohne<br />
nere Unannehmlichkeiten wie Biernot am<br />
frühen Morgen (!?), Stau und Regen wurden<br />
mit Fassung getragen. Am Strand angekommen,<br />
baute die Bagasch umgehend ihren<br />
mobilen Weizenstand auf und startete ins Vergnügen,<br />
durchaus misstrauisch beäugt von<br />
den italienischen Strandbesuchern. Die Freu-<br />
mein ERDINGER, das ich alle zwei Wochen in<br />
einer Kiste beziehe, könnte ich nicht sein.<br />
Als Kind habe ich meinem Opa das Bier im<br />
Krug in der Wirtschaft holen müssen und habe<br />
oft verstohlen vom Bier einen Schluck probiert.<br />
Auch durfte ich manchmal das Noagerl<br />
austrinken. Heute würde das sicher kein Kind<br />
schätzen. Nach Krankheiten freute ich mich<br />
immer auf den ersten Schluck Weißbier, das<br />
mich zu einer starken Uroma gemacht hat.<br />
Sie sehen aus meiner Erzählung, dass ich dem<br />
ERDINGER lebenslang treu geblieben bin. Ich<br />
hoffe, dass Sie meine kleine Geschichte freut,<br />
und wünsche dieser alten Brauerei-Dynastie,<br />
die mich so oft an meine Kindheit erinnert,<br />
alles Gute.<br />
Also denn – Prost.<br />
Irmgard Frey<br />
Strand-Schreck aus Germania<br />
de währte allerdings nur kurz. Zehn Minuten<br />
nach dem „o‘zapft is“ lernte die Bagasch ein<br />
wichtiges Wort von einer freundlichen Dame<br />
vom Ordnungsamt: „Vietato“, verboten. Die<br />
„Polizia“ gesellte sich dazu, gleich darauf<br />
brach das Telefonnetz der Polizei wegen über<br />
80 Beschwerdeanrufen zusammen. Nach längerem<br />
Hin und Her einigten sich die beiden<br />
Fronten. Die Bagasch schrumpfte ihr üppiges<br />
Equipment auf die für einen Strandbesuch<br />
wesentlichen Dinge und durfte feiern.<br />
Immerhin lernten sie so die Angestellten des<br />
Ordnungsamtes, die ab und an zu einer Kontrolle<br />
vorbeischauten, persönlich kennen. In<br />
den Monaten zuvor waren alle Versuche im<br />
Sande verlaufen, eine Genehmigung vom<br />
Ordnungsamt zu bekommen. Ein bisschen<br />
wie im Zoo fühlten sich die Ahldorfer zwar<br />
schon, immerhin waren sie plötzlich die vielbegaffte<br />
Hauptattraktion am Strand. Der<br />
Stimmung tat das keinen Abbruch und gegen<br />
Abend hatten sie das ganze „Revier“ für sich.<br />
Doch da näherte sich leider schon der Zeitpunkt<br />
für die Abfahrt. Bisschen kurz, aber<br />
top, lautete das allgemeine Fazit, und noch<br />
im Bus wurde der nächste Ausflugstermin<br />
festgelegt.