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Analyse des Energieverbrauchs von Wiener Krankenanstalten (pdf)

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FINAL-REPORT – Projekt Health – Länderübergreifende<br />

Informationsdrehscheibe: Energie- und<br />

Ressourceneffizienz im Gesundheitswesen – AP 4,<br />

Modul ENERGIE 2<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Gliederung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> nach Energieträgern und<br />

Zuteilung zu einzelnen Verbrauchern bzw. Verbrauchergruppen<br />

Verfasser: Ing. Mag. Georg Trnka<br />

Manuel Mitterndorfer, BSc.<br />

DI Dr. Günter Simader<br />

Ing. Thomas Barth<br />

Auftraggeber: Europäische Kommission –<br />

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung<br />

MA 27 –<br />

EU-Strategie und Wirtschaftsentwicklung<br />

Wien, März 2012


Impressum<br />

Herausgeberin: Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency,<br />

Mariahilfer Straße 136, A-1150 Wien; Tel. +43 (1) 586 15 24, Fax +43 (1) 586 15 24 - 340;<br />

E-Mail: office@energyagency.at, Internet: http://www.energyagency.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich: DI Peter Traupmann<br />

Gesamtleitung: Ing. Mag. Georg Trnka<br />

Reviewing: DI Dr. Günter Simader, Manuel Mitterndorfer, BSc.<br />

Lektorat: Dr. Margaretha Bannert<br />

Layout: Ing. Mag. Georg Trnka<br />

Herstellerin: Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency<br />

Verlagsort und Herstellungsort: Wien<br />

Nachdruck nur auszugsweise und mit genauer Quellenangabe gestattet. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />

Die alleinige Verantwortung für den Inhalt dieser Publikation liegt bei den AutorInnen. Sie gibt nicht die Meinung der<br />

Europäischen Gemeinschaft wieder. Die Europäische Kommission übernimmt keine Verantwortung für jegliche<br />

Verwendung der darin enthaltenen Informationen.


Inhalt<br />

Einleitung ........................................................................................................................1<br />

1 Berechnungsgrundlagen.........................................................................................6<br />

2 Otto-Wagner-Spital (OWS).....................................................................................11<br />

2.1 Pavillon 11 – Neurologische Abteilung ............................................................ 14<br />

2.2 Pavillon 13 – Internistische Abteilung.............................................................. 17<br />

2.3 Pavillon 15 – Geriatrische Abteilung ................................................................ 21<br />

2.4 Pavillon 21 – Psychiatrische Abteilung............................................................ 25<br />

2.5 Pavillon Kurhaus – Zentralröntgen, Zentrallabor, interne Lungenabteilung<br />

und Konsiliarambulanz ...................................................................................... 28<br />

2.6 Pavillon Felix – Orthopädische Abteilung ....................................................... 32<br />

3 Krankenanstalt Rudolfstiftung (KAR)...................................................................38<br />

4 Krankenhaus Hietzing (KHL) .................................................................................47<br />

4.1 Pavillon II – Augenabteilung, Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung,<br />

HNO Abteilung, Urologische Abteilung, Zentralröntgen................................ 49<br />

4.2 Schnittbildzentrum (SBZ) .................................................................................. 54<br />

5 Energiekennwerte ..................................................................................................59<br />

6 Zusammenfassung.................................................................................................62<br />

7 Literatur...................................................................................................................67<br />

8 Anhang....................................................................................................................69<br />

8.1 Pavillon 11 – Neurologische Abteilung ............................................................ 70<br />

8.2 Pavillon 13 – Internistische Abteilung.............................................................. 73<br />

8.3 Pavillon 15 – Geriatrische Abteilung ................................................................ 76<br />

8.4 Pavillon 21 – Psychiatrische Abteilung............................................................ 79<br />

8.5 Pavillon Kurhaus – Zentralröntgen, Zentrallabor, interne Lungenabteilung<br />

und Konsiliarambulanz ...................................................................................... 82<br />

8.6 Pavillon Felix – Orthopädische Abteilung ....................................................... 85<br />

8.7 Krankenanstalt Rudolfstiftung (KAR) – Hochbau ........................................... 88<br />

8.8 Pavillon II – Augenabteilung, Gynäkologische-geburtshilfliche Abteilung,<br />

HNO Abteilung, Urologische Abteilung, Zentralröntgen................................ 91<br />

8.9 Schnittbildzentrum (SBZ) .................................................................................. 94<br />

I


Einleitung<br />

Einleitung<br />

Der vorliegende Bericht wurde im Rahmen <strong>des</strong> EFRE 1 -Projekts „Health – Länderübergreifende Informationsdrehscheibe:<br />

Energie- und Ressourceneffizienz im Gesundheitswesen“ erstellt, das den länderübergreifenden<br />

Informationsaustausch im Bereich Energie und Ressourceneffizienz zwischen Österreich und<br />

Ungarn unterstützen soll.<br />

Ziel <strong>des</strong> Projektes ist es, eine grenzüberschreitende Informationsdrehscheibe aufzubauen, um Krankenhäuser<br />

in Grenzgebieten (Österreich/Ungarn) in den Bereichen Energie, Ressourcenmanagement und<br />

Wissensentwicklung zu unterstützen. Durch das Projekt soll die Kompetenzentwicklung im Gesundheitswesen<br />

im Allgemeinen und in Krankenhäusern im Speziellen mittels Erfahrungsaustausch, Benchmarking,<br />

Benchlearning, Training und Wissenstransfer gesteigert werden.<br />

Das Projekt gliedert sich in vier Module 2 :<br />

i. Wissens- und Qualitätsmanagement<br />

ii. Energie<br />

iii. Ressourcenmanagement<br />

iv. Transfer und Kommunikation<br />

Die Österreichische Energieagentur (AEA) arbeitet zentral im Modul Energie. Das Ziel <strong>des</strong> Moduls Energie<br />

ist es aufzuzeigen, welchen Beitrag Krankenhäuser leisten können, um bei gleich bleibender Qualität der<br />

Versorgung den Endenergieeinsatz und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Konkret werden technische<br />

und organisatorische Maßnahmen erarbeitet, durch welche eine Reduktion an CO2-Emissionen erreicht<br />

werden kann.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Ressourcen Management Agentur (RMA) werden durch<br />

die AEA im Modul Energie die folgenden drei <strong>Wiener</strong> Krankenhäuser untersucht:<br />

■ SMZ 3 Baumgartner Höhe Otto-Wagner-Spital – OWS<br />

■ Krankenanstalt Rudolfstiftung – KAR<br />

■ Krankenhaus Hietzing – KHL<br />

Den Ausgangspunkt für die durchzuführenden Untersuchungen im Rahmen <strong>des</strong> Moduls Energie bildet die<br />

Erhebung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> (Ist-Situation) der Krankenhäuser. Derzeit wird lediglich der Gesamtenergieverbrauch<br />

der <strong>Krankenanstalten</strong> regelmäßig erfasst und dokumentiert. Derzeit wird durch die Energieträger<br />

Fernwärme und Strom in allen drei untersuchten Krankenhäusern der größte Teil <strong>des</strong> Energiebe-<br />

1 Siehe: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), siehe Creating the future, Programm zur grenzübergreifenden<br />

Kooperation Österreich – Ungarn 2007-2013, URL: http://www.sk-at.eu/at-hu/de/01_programm.php, 21. März 2011<br />

2 Weitere Informationen zu den Projektmodulen, sowie zum Projekt finden sich auf den folgenden Websites: Health – Länderübergreifenden<br />

Informationsdrehscheibe: Energie- und Ressourceneffizienz im Gesundheitswesen, Projektwebsite, URL:<br />

http://www.healthprojekt.eu, 21. März 2011, Health – Länderübergreifenden Informationsdrehscheibe: Energie- und Ressourceneffizienz<br />

im Gesundheitswesen, Partnerwebsite der Österreichischen Energieagentur, URL: http://www.energyagency.at/gebaeuderaumwaerme/aktuelle-projekte/health.html,<br />

30. März 2011<br />

3 Sozialmedizinisches Zentrum (SMZ)<br />

1


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

darfs gedeckt. Der durchschnittliche klimabereinigte Fernwärme- und der durchschnittliche Stromverbrauch<br />

in den Jahren 2007 bis 2010 der drei <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong> sowie die damit verbundenen CO2-<br />

Äquivalente können den folgenden Abbildungen (Abbildung 1 und Abbildung 2) entnommen werden. 4<br />

Abbildung 1: Durchschnittlicher klimabereinigter Fernwärmeverbrauch und durchschnittlicher<br />

Stromverbrauch in den Jahren 2007 bis 2010 (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Abbildung 2: Durchschnittliches CO2-Äquivalent in Bezug auf den durchschnittlichen klimabereinigten<br />

Fernwärmeverbrauch und den durchschnittlichen Stromverbrauch in den Jahren 2007 bis 2010<br />

(Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Aufgrund dieser sehr groben Datenaufzeichnungen müssen fehlende Informationen mittels Literaturrecherchen,<br />

Energieaudits und Messungen erhoben werden, um den Energieverbrauch der einzelnen Energiesysteme<br />

(z. B. Heizung, Warmwasser, Ventilatoren, Beleuchtung etc.) abbilden zu können. Der durch-<br />

4 Für die Berechnung der Klimabereinigung sowie der CO2-Äquivalente siehe Kap. 1.<br />

2


Einleitung<br />

schnittliche Energieverbrauch der einzelnen Energiesysteme bzw. Verbrauchergruppen wird <strong>von</strong> der AEA<br />

auf Basis <strong>von</strong> Berechnungsmodellen kalkuliert. 5 Ziel ist es, den Energieverbrauch der Krankenhäuser in die<br />

eingesetzten Energieträger (z. B. Strom, Fernwärme etc.) und die Art der Verwendung (z. B. Haustechnik,<br />

medizinische Geräte, Bürogeräte etc.) einzuteilen und entsprechenden Verbrauchergruppen (z. B. Heizung,<br />

Warmwasser, Ventilatoren, Beleuchtung etc.) zuordnen zu können. Schließlich geht es im Modul Energie<br />

darum, jene Bereiche mit dem größten Energieverbrauch zu identifizieren, Möglichkeiten zur Reduzierung<br />

<strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> aufzuzeigen und Schritte zur Nutzung der erkannten Potentiale zu initiieren und<br />

deren Umsetzung einzuleiten.<br />

Da es im Rahmen <strong>des</strong> Projekts nicht möglich ist, alle Gebäude der drei zu untersuchenden <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

einer detaillierten Untersuchung zu unterziehen, wurden zur Erhebung <strong>des</strong> Ist-Zustands bzw.<br />

zur Erarbeitung der Berechnungsmodelle in Zusammenarbeit mit den technischen Direktoren und Referatsleitern<br />

die folgenden Referenzgebäude für eine detaillierte Untersuchung ausgewählt (Tabelle 1). Durch<br />

diese Referenzgebäude wird die differenzierte Ausstattung und Nutzung der gesamten Krankenanstalt<br />

bestmöglich abgebildet.<br />

Tabelle 1: Für die Erhebung der Ist-Situation ausgewählte Referenzgebäude (Quelle: Österreichische<br />

Energieagentur)<br />

<strong>Krankenanstalten</strong> Referenzgebäude<br />

Otto-Wagner-Spital<br />

Krankenanstalt Rudolfstiftung<br />

Krankenhaus Hietzing<br />

• Pavillon 11 (Neurologische Abteilung)<br />

• Pavillon 13 (Internistische Abteilung)<br />

• Pavillon 15 (Geriatrische Abteilung)<br />

• Pavillon 21 (Psychiatrische Abteilung)<br />

• Pavillon Kurhaus (Zentralröntgen, Zentrallabor,<br />

interne Lungenabteilung und Konsiliarambulanz)<br />

• Pavillon Felix (Orthopädische Abteilung)<br />

• Hauptgebäude der Rudolfstiftung<br />

(17-geschoßiger Hochbau)<br />

• Pavillon II (Augenabteilung, Gynäkologischgeburtshilfliche<br />

Abteilung, HNO Abteilung,<br />

Urologische Abteilung, Zentralröntgen)<br />

• SBZ (Schnittbildzentrum)<br />

Die durchzuführenden Untersuchungen wurden zwischen der Ressourcen Management Agentur (RMA)<br />

und der Österreichischen Energieagentur (AEA) nach Art der Verwendung der eingesetzten Energie bzw.<br />

nach Verbrauchergruppen aufgeteilt, um eine effiziente Durchführung der Arbeiten zu ermöglichen. Die<br />

Erfassung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> der Heizungs-, Lüftungs- und Klima-Systeme (HLK-Systeme) sowie der<br />

thermischen Gebäudehüllen wurde <strong>von</strong> der AEA, die Erfassung <strong>des</strong> restlichen <strong>Energieverbrauchs</strong> der<br />

Gebäude (Beleuchtung, medizinische Geräte, Bürogeräte etc.) <strong>von</strong> der RMA übernommen.<br />

5 Die für die Berechnung herangezogenen Modelle werden in Kap. 1 Berechnungsgrundlagen beschrieben.<br />

3


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Der vorliegende Bericht umfasst die Beschreibung und Berechnung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> (Ist-Situation)<br />

der Heizungs-, Lüftungs- und Klima-Systeme (HLK-Systeme) der Referenzgebäude. Zur Erreichung dieser<br />

Ergebnisse wurden die folgenden Tätigkeiten durchgeführt:<br />

■ Organisation <strong>von</strong> Meetings mit technischen Referatsleitern und Technikern der Projektkrankenhäuser<br />

in Absprache mit der RMA, um die Datenerhebungen bestmöglich voranzutreiben und Unklarheiten zu<br />

beseitigen.<br />

■ Sichtung der zur Verfügung gestellten Anlagenschemata, AutoCad Pläne und Energieausweise.<br />

■ Berechnung <strong>des</strong> durchschnittlichen klimabereinigten Heizwärmeverbrauchs sowie <strong>des</strong> Warmwasserwärmeverbrauchs<br />

der zu untersuchenden Gebäude (hierfür wurde das Softwaretool „Gebäudeprofi<br />

PLUS“ der ETU GmbH 6 herangezogen).<br />

■ Erhebung notwendiger Daten (z. B. technische Kenndaten, Regelkonzepte etc.) durch Energieaudits.<br />

■ Modellierung <strong>von</strong> Lastprofilen zur Berechnung <strong>des</strong> durchschnittlichen <strong>Energieverbrauchs</strong> der identifizierten<br />

HLK-Systemkomponenten (z. B. Kältemaschinen, Ventilatoren, Pumpen etc.)<br />

■ Erstellung <strong>von</strong> Energieflussdiagrammen zur Darstellung der Gliederung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> nach<br />

Energieträgern und Zuteilung zu einzelnen Verbrauchern bzw. Verbrauchergruppen.<br />

Auf Basis dieser Tätigkeiten konnten Berechnungsmodelle erarbeitet werden (siehe Kap. 1), mithilfe derer<br />

der durchschnittliche klimabereinigte Energieverbrauch der HLK-Verbrauchergruppen der Referenzgebäude<br />

kalkuliert werden konnte.<br />

Im ersten Kapitel <strong>des</strong> vorliegenden Berichts werden die Grundlagen der Berechnungsmodelle vorgestellt,<br />

auf deren Basis der Energieverbrauch der HLK-Komponenten der ausgewählten Gebäude berechnet<br />

wurde. Der modellierte Energieverbrauch der HLK-Systeme entspricht einem durchschnittlichen, d.h.<br />

klimabereinigten Energieverbrauch und kann daher vom tatsächlich gemessenen Energieverbrauch einzelner<br />

Jahre abweichen.<br />

Der Hauptteil <strong>des</strong> Berichts beinhaltet eine Darstellung der installierten HLK-Systeme (Anlagenbestand<br />

2010/11) der Referenzgebäude, die Berechnung <strong>des</strong> durchschnittlichen <strong>Energieverbrauchs</strong> der einzelnen<br />

HLK-Systeme bzw. Verbrauchergruppen auf Basis der im ersten Kapitel vorgestellten Berechnungsmodelle<br />

sowie damit verbundener CO2-Äquivalente. Außerdem wurde für je<strong>des</strong> untersuchte Gebäude ein Energieflussdiagramm<br />

erstellt, das die Aufteilung der eingesetzten Energie auf die verschiedenen Verbrauchergruppen<br />

visualisiert.<br />

Im abschließenden Kapitel wurden auf Basis <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> der HLK-Systeme Energiekennwerte<br />

der untersuchten Gebäude gebildet. Durch diese Energiekennwerte wird es möglich, den Energieverbrauch<br />

der HLK-Komponenten der untersuchten Gebäude der drei <strong>Wiener</strong> Krankenhäuser einander gegenüber zu<br />

stellen.<br />

Im weiteren Projektverlauf wird auf Basis der durchgeführten Ist-<strong>Analyse</strong> der Referenzgebäude das Energieeinsparungspotenzial<br />

der verschiedenen Verbrauchergruppen identifiziert und die damit verbundene<br />

Energie- und CO2- Einsparung berechnet. Weiters werden Energiebenchmarks pro Kategorie (z.B. Station,<br />

Intensivstation, OP-Bereich etc.) für die unterschiedlichen Verbrauchergruppen (z. B. Heizung, Warmwasser,<br />

Ventilatoren, Beleuchtung etc.) gebildet. Darauf aufbauend wird es schließlich möglich, Energie- und<br />

6 Siehe: Kap. 1<br />

4


Einleitung<br />

CO2-Einsparungen einzelner Energieeffizienzmaßnahmen auf das gesamte Krankenhaus hochzurechnen.<br />

Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird abschließend noch ein gewichteter Maßnahmenkatalog<br />

erarbeitet, mithilfe <strong>des</strong>sen es für die drei <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong> möglich werden soll, ihr Energie- und<br />

CO2- Einsparungspotenzial bestmöglich auszuschöpfen.<br />

5


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

1 Berechnungsgrundlagen<br />

Das folgende Kapitel gibt einen Überblick über die Berechnungsgrundlagen, die für die Modellierung <strong>des</strong><br />

derzeitigen <strong>Energieverbrauchs</strong> (Ist-Situation) der ausgewählten Gebäude der untersuchten <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

herangezogen wurden. Da <strong>von</strong> den einzelnen <strong>Krankenanstalten</strong> nur Gesamtenergieverbräuche<br />

bekannt sind, musste ein Modell erstellt werden, auf Basis <strong>des</strong>sen der durchschnittliche Energieverbrauch<br />

der HLK-Komponenten der ausgewählten Gebäude berechnet und entsprechenden Verbrauchern<br />

bzw. Verbrauchergruppen zugeordnet werden konnte. Folgende Verbrauchergruppen wurden <strong>von</strong><br />

der AEA im Rahmen der Erhebung <strong>des</strong> Ist-Zustands untersucht:<br />

■ Heizung<br />

■ Warmwasser<br />

■ Pumpen<br />

■ Kältemaschinen<br />

■ Luftbefeuchter<br />

■ Ventilatoren<br />

Zur Berechnung <strong>des</strong> durchschnittlichen <strong>Energieverbrauchs</strong> 7 für Heizung und Warmwasser wurde das<br />

Softwaretool „Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH eingesetzt. Der „Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH<br />

ist ein Softwaretool zur Berechnung <strong>von</strong> Energieausweisen für Wohn- und Nichtwohngebäude aufbauend<br />

auf der OIB Richtlinie 6 8 bzw. den entsprechenden Ö-Normen. 9 Auf Basis der über Grundriss- und Schnittpläne<br />

erfassten Gebäudegeometrie sowie der gebäu<strong>des</strong>pezifischen U-Werte der Gebäudehülle 10 wurde<br />

mittels dieser Software der durchschnittliche Heizwärme- und Warmwasserwärmebedarf der zu untersuchenden<br />

Gebäude berechnet. Weiters wurden mithilfe <strong>des</strong> „Gebäudeprofi PLUS“ – folgend den Angaben<br />

<strong>des</strong> technischen Personals – die Heiz- und Warmwasserbereitungsverluste der spezifischen Anlagentechnik<br />

nach ÖNORM H 5056 11 berechnet. Die mithilfe dieses Tools berechneten Ergebnisse werden vom<br />

„Gebäudeprofi PLUS“ in Form <strong>von</strong> Energieausweisen ausgeworfen. Diese Ergebnisprotokolle können dem<br />

Anhang <strong>des</strong> Berichts entnommen werden. Es ist hierbei jedoch darauf hinzuweisen, dass es sich bei diesen<br />

Ergebnisprotokollen nicht um offizielle Energieausweise, sondern nur um eine Zusammenfassung der<br />

Berechnungsergebnisse handelt.<br />

Für die Kalkulation <strong>des</strong> Stromverbrauchs der drehzahlgeregelten Pumpen wurde auf das Pumpenlastprofil<br />

<strong>des</strong> Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung E.V (RAL) zurückgegriffen (Tabelle 2).<br />

7 Es handelt sich hierbei um den klimabereinigten Energieverbrauch basierend auf den Klimamodellen und Nutzungsprofilen der<br />

ÖNORM B 8110-5. Siehe: Österreichisches Normungsinstitut: ÖNORM B 8110-5 Wärmeschutz im Hochbau, Teil 5: Klimamodell und<br />

Nutzungsprofile, Wien, 2007<br />

8 Siehe: Österreichisches Institut für Bautechnik: OIB Richtlinie 6, Energieeinsparungen und Wärmeschutz, Wien, 2007<br />

9<br />

Vgl. ETU GmbH, URL: http://www.etu.at/produkte/gebaeudeprofi/gebaeudeprofi-plus-wohn-und-nichtwohngebaeude.html, 21. März<br />

2011<br />

10<br />

Zur Bestimmung der gebäu<strong>des</strong>pezifischen U-Werte der Gebäudehülle wurde auf die Datenbank <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi<br />

Plus“, auf den Leitfaden Energietechnisches Verhalten <strong>von</strong> Gebäuden (siehe: Österreichisches Institut für Bautechnik: Leitfaden<br />

Energietechnisches Verhalten <strong>von</strong> Gebäuden, Wien 2007) und die OIB Richtlinie 6 (siehe: Österreichisches Institut für Bautechnik:<br />

OIB Richtlinie 6, Energieeinsparungen und Wärmeschutz, Wien, 2007) zurückgegriffen.<br />

11<br />

Siehe: Österreichisches Normungsinstitut: ÖNORM 5056 Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden – Heiztechnik-Energiebedarf,<br />

Wien, 2006<br />

6


Berechnungsgrundlagen<br />

Tabelle 2: Pumpenlastprofil (Quelle: RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung E.V.:<br />

Heizungsumwälzpumpen RAL-UZ 105, Vergabegrundlage für Umweltzeichen, Sankt Augustin, 2007)<br />

Fördervolumenstrom Q in [%]<br />

Zeitanteil t [%] – bezogen auf die<br />

Betriebszeit der Pumpe im Jahr<br />

100 6<br />

75 15<br />

50 35<br />

25 44<br />

Weiters wurde auf Basis der Klimadaten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) für<br />

die Messstation Wien Hohe Warte anhand der Heiztage die durchschnittliche Betriebszeit der Heizungspumpen<br />

in der Heizperiode berechnet. Dieser Ansatz wurde für jene Heizungspumpen herangezogen, <strong>von</strong><br />

denen angenommen werden kann, dass sie nur innerhalb der Heizperiode in Betrieb sind. Für Hauptpumpen<br />

und Warmwasserpumpen wurde ein durchgehender Betrieb übers Jahr angenommen. Zur Bewertung<br />

der Effizienz der identifizierten Pumpen bzw. Pumpantriebe wurde auf einschlägige Fachliteratur<br />

zurückgegriffen. 12<br />

Zur Berechnung <strong>des</strong> Strombedarfs der identifizierten Ventilatoren wurde zum einen auf die bei den Audits<br />

aufgenommenen Leistungsdaten und zum anderen auf die Angaben <strong>des</strong> technischen Personals hinsichtlich<br />

Betriebszeiten zurückgegriffen. Zur Bewertung der Effizienz der identifizierten Ventilatoren bzw. Ventilatorantriebe<br />

wurde auf einschlägige Fachliteratur zurückgegriffen. 12 Auch wurde das Teillastbetriebsverhalten<br />

bei der Berechnung <strong>des</strong> jährlichen Energiebedarfs berücksichtigt. 13<br />

Für die Berechnung <strong>des</strong> Strombedarfs der Kältemaschinen mit einer Kälteleistung über 12 kW wurde auf<br />

das ESEER-Lastprofil (European Seasonal Energy Efficency Ratio) für Kompressionskälteanlagen zurückgegriffen,<br />

welches der Eurovent-Messprozedur entspringt (Tabelle 3). Die ESEER-Berechnung stellt eine<br />

anerkannte Grundlage für die Errechnung <strong>von</strong> Jahresarbeitszahlen dar, welche aufgrund umfangreicher<br />

Auswertungen realer Lastprofile ermittelt wurde. 14 Durch diese Berechnungsmethode werden der Energieverbrauch<br />

<strong>des</strong> Kompressors, der Ventilatoren, der Pumpen sowie der Kontrolleinrichtungen berücksichtigt.<br />

Durch diese Berechnungsmethode wird der zusätzliche Energieaufwand für die Rückkühlpumpen und<br />

Kaltwasserpumpen nicht berücksichtigt. 15 Der Energieaufwand für Rückkühlpumpen und Kaltwasserpumpen<br />

wurde daher extra berechnet und der Verbrauchergruppe „Pumpen“ zugerechnet.<br />

12<br />

Siehe: Hoffmann, M. et al.: Leitfaden für Pumpenaudits, Bun<strong>des</strong>ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />

Wien, 2009.<br />

13<br />

Vgl. Informationszentrum Energie, Energieeffiziente Lüftungsanlagen in Betrieben, Baden-Württemberg, 2002.<br />

14 Vgl. Eurovent Certification Company, URL: www.eurovent-certification.com, 15. Februar 2011.<br />

15 Vgl. Zach, F.; G. Simader: Primärenergiefaktoren und Treibhausgasemissionen der Fernkälteerzeugung, Endbericht, Wien, 2010.<br />

7


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Tabelle 3: ESEER-Lastprofil, Betriebspunkte und Gewichtungsfaktoren (Quelle: Eurovent Certification<br />

Company, URL: www.eurovent-certification.com, 15.02.2011)<br />

8<br />

Last<br />

[%]<br />

Umgebungslufttemperatur<br />

[°C]<br />

Wassertemperatur<br />

[°C]<br />

Gewichtungsfaktor<br />

[%]<br />

100 35 30 3<br />

75 30 26 33<br />

50 25 22 41<br />

25 20 18 23<br />

Die Berechnung <strong>des</strong> Strombedarfs der Kältemaschinen mit einer Kälteleistung unter 12 kW erfolgt auf<br />

Basis der Kälteleistung und den entsprechenden EER-Werten (Energy Efficiency Ratio) sowie einer durchschnittlichen<br />

Volllaststundenzahl <strong>von</strong> 997 Stunden 16 . Zur Bewertung der Effizienz <strong>des</strong> identifizierten Kältemaschinenbestands<br />

wurden aus einschlägiger Fachliteratur 17 entsprechende durchschnittliche EER- bzw.<br />

ESEER-Werte abgeleitet.<br />

Auf Basis der Klimadaten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) für die Messstation<br />

Wien Hohe Warte wurde anhand der Kühltage die durchschnittliche Betriebszeit der Kältemaschinen,<br />

Rückkühlpumpen und Kaltwasserpumpen in der Kühlperiode berechnet. Dieser Ansatz wurde für jene<br />

Kältemaschinen herangezogen, <strong>von</strong> denen ausgegangen werden kann, dass sie nur innerhalb der Kühlperiode<br />

in Betrieb sind.<br />

Die Berechnung <strong>des</strong> Strombedarfs der Dampfbefeuchter wurde auf den Betriebsstunden der Dampfbefeuchter<br />

aufgebaut, die den vorhandenen Wartungsbüchern entnommen werden konnten. Um eine<br />

Aussage bezüglich <strong>des</strong> Teillastverhaltens der Dampfbefeuchter treffen zu können, wurde ein <strong>von</strong> der Firma<br />

WinCool GmbH Deutschland 18 erarbeitetes Lastprofil herangezogen und <strong>von</strong> der AEA mithilfe der Klimadaten<br />

der DIN 4710:2003-01 19 adaptiert (Tabelle 4). 20 Weiters wurde die benötigte Befeuchterleistung im<br />

Auslegungspunkt berechnet und dem Lastprofil hinterlegt. Somit konnte schließlich ein durchschnittlicher<br />

Energieverbrauch der Dampfbefeuchter pro Jahr berechnet werden.<br />

16 Vgl. Simader, G.; Ch. Rakos: Klimatisierung, Kühlung und Klimaschutz: Technologien, Wirtschaftlichkeit und CO2 Reduktionspotenziale,<br />

Materialband, 2005; Kranzl L. et al.: Kühlen und Heizen 2050: Klimawandel und andere Einflussfaktoren, Wien , 2011; Uli J.,<br />

Solare Klimatisierung und Kälteerzeugung aus Sicht eines Systemanbieters, Osnabrück, 2008<br />

17 Siehe: Zach F.; G. Simader: Primärenergiefaktoren und Treibhausgasemissionen der Fernkälteerzeugung, Endbericht, Wien, 2010;<br />

Krawinkler R., Methodenvorschlag Kühlung bei Nichtwohngebäuden, Wien, Juli 2008; Jakob M. et al.:Grenzkosten bei forcierten<br />

Energie-Effizienz-Maßnahmen und optimierter Gebäudetechnik bei Wirtschaftsbauten, November 2006; Wellig B. et al.:Verdopplung<br />

der Jahresarbeitszahl <strong>von</strong> Klimakälteanlagen durch Ausnützung eines kleinen Temperaturhubes, Schlussbericht, Zürich, Mai 2006;<br />

Trogisch, A.: Planungshilfen Lüftungstechnik, C.F. Müller Verlag, Heidelberg, 2006<br />

18 Siehe: WinCool GmbH Deutschland, URL: www.wincool.de, 10. März 2011<br />

19<br />

Siehe: Deutsches Institut für Normung: DIN 4710: Statistiken meteorologischer Daten zur Berechnung <strong>des</strong> Energiebedarfs <strong>von</strong><br />

heiz- und raumlufttechnischen Anlagen in Deutschland, Berlin, 2003<br />

20<br />

Es wurde jener Klimadatensatz herangezogen, der am besten mit den Temperaturen und Niederschlagsmengen der Messstation<br />

Wien Hohe Warte übereinstimmt.


Tabelle 4: Lastprofil Dampfbefeuchter (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Absolute Feuchte der<br />

Außenluft [g/kg.tr]<br />

Benötigte Bef. Leistung<br />

[%]<br />

Zeitanteil in [%]<br />

0 100 0,09<br />

1 87,5 3,06<br />

2 75 9,38<br />

3 62,5 19,63<br />

4 50 20,88<br />

5 37,5 17,33<br />

6 25 15,45<br />

7 12,2 14,18<br />

Berechnungsgrundlagen<br />

Da die Art der Luftbefeuchtung auf den Energiebedarf der Befeuchtung keinen Einfluss hat, wurde das in<br />

Tabelle 4 angeführte Lastprofil auch für die Berechnung der benötigten Nachheizenergie der identifizierten<br />

Wabenbefeuchter herangezogen. 21 Die für Wabenbefeuchter zusätzlich notwendige Heizenergie ist auf die<br />

Temperaturabnahme der Zuluft durch die isenthalpe Luftbefeuchtung zurückzuführen (Abbildung 3).<br />

Abbildung 3: Links, Isenthalpe Zustandsänderung durch Befeuchtung der Luft mittels Wabenbefeuchter und<br />

daraus resultierende Temperaturabnahme; Rechts, Isotherme Zustandsänderung durch Befeuchtung der<br />

Luft mittels Dampfbefeuchter (Quelle: Österreichische Energieagentur).<br />

Auf Basis dieser Grundlagen, Lastprofile, den Informationen <strong>des</strong> technischen Personals, den erhobenen<br />

technischen Unterlagen sowie den <strong>von</strong> der AEA durchgeführten Energieaudits konnte ein durchschnittlicher<br />

21 Vgl. Recknagel H.; E. Sprenger; E. Schramek: Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik, Oldenburg Industrieverlag, München,<br />

2007/08<br />

9


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Energieverbrauch der HLK-Verbraucherguppen der untersuchten Gebäude (Anlagenbestand 2010/11)<br />

berechnet und den angeführten Verbrauchergruppen zugeordnet werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass<br />

der mithilfe der angeführten Berechungsgrundlagen kalkulierte Energieverbrauch der HLK-Systeme einem<br />

durchschnittlichen, d.h. klimabereinigten Energieverbrauch entspricht und daher <strong>von</strong> dem tatsächlichen<br />

gemessenen Energieverbrauch einzelner Jahre abweichen kann.<br />

Wie bereits erwähnt, sind <strong>von</strong> den einzelnen untersuchten <strong>Krankenanstalten</strong> lediglich Gesamtenergieverbräuche<br />

bekannt. Um den modellierten Energieverbrauch jedoch in weiterer Folge mit dem tatsächlichen<br />

Energieverbrauch vergleichen zu können, wurde aus dem tatsächlichen Fernwärmeverbrauch 2007<br />

bis 2010 ein durchschnittlicher klimabereinigter Fernwärmeverbrauch gebildet. Die Bereinigung klimabedingter<br />

Schwankungen durch wärmere oder kältere Winter erfolgte durch die Normierung <strong>des</strong><br />

Verbrauchs anhand der Heizgradtage 22 (HGT) <strong>des</strong> jeweiligen Verbrauchsjahres. Für die Bereinigung wurden<br />

die Heizgradtage der jeweiligen Verbrauchsjahre sowie der Mittelwert der letzten 30 Jahre der Messstation<br />

Wien Hohe Warte herangezogen (Tabelle 5).<br />

Tabelle 5: Heizgradtage, Standort Wien Hohe Warte (Quelle: ZAMG)<br />

Standort Wien – Hohe Warte 30-jähriges Mittel 2007 2008 2009 2010<br />

Heizgradtage 3.173,2 2.783,3 2.819,6 2.879,9 3.336,2<br />

Für die Bewertung der Emissionen <strong>des</strong> Fernwärme- und <strong>des</strong> Stromverbrauchs der <strong>Krankenanstalten</strong> wurden<br />

entsprechende CO2-Äquivalente herangezogen (Tabelle 6). Das CO2-Äquivalent für Strom wurde der<br />

Stromkennzeichnung der Wien Energie 2010/2011 entnommen. Da die Nutzwärme im <strong>Wiener</strong> Fernwärmenetz<br />

vielen verschiedenen Quellen zuzuschreiben ist (Kraft–Wärme-Kopplung, Abfallverbrennung, industrielle<br />

Abwärme, Biomasse etc) und sich die Anteile der Aufbringungsarten <strong>von</strong> Jahr zu Jahr ändern, wurden<br />

entsprechende jährliche Emissionen für 2007, 2008 und 2009 berechnet und ein Schnitt über diese<br />

Jahre gebildet. Die Methode zur Berechnung der CO2-Äquivalente basiert auf der ÖNORM EN 15316-4-5 23 ,<br />

die Werte für die Primärenergiefaktoren und Emissionen wurden jedoch nicht auf Basis <strong>des</strong> Einzelnachweisverfahrens<br />

24 gebildet, sondern die Defaultwerte der OIB 6 25 herangezogen.<br />

Tabelle 6: CO2-Äquivalente für Strom und Fernwärme in g/kWh (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

CO2-Äquivalent [g/kWh]<br />

Strom 198<br />

Fernwärme Wien (Ø 2007-2009) 94<br />

22 Heizgradtag (HGT) – An Tagen, an denen die mittlere Tagesaußentemperatur kleiner 12 °C ist, wird die Differenz <strong>von</strong> Raumlufttemperatur<br />

(20 °C) und mittlerer Tagesaußentemperatur gebildet. Diese Differenzen werden in weiterer Folge aufsummiert.<br />

23 ÖNORM EN 15316-4-5: Heizungsanlagen in Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Energieanforderungen und Nutzungsgrade<br />

der Anlagen; Teil 4-5: Wärmeerzeugungssysteme, Leistungsfähigkeit und Effizienz <strong>von</strong> Fernwärme- und großvolumigen<br />

Systemen, Wien, 2007.<br />

24 In der Studie „Primärenergiefaktoren und Treibhausgasemissionen der Fernwärmeerzeugung der Fernwärme Wien GmbH“ wurde<br />

für die Berechung der CO2-Äquivanlente der Fernwärme Wien das Einzelnachweisverfahren herangezogen. Siehe: Zach, F., Primärenergiefaktoren<br />

und Treibhausgasemissionen der Fernwärmeerzeugung der Fernwärme Wien GmbH, Berechnungen für die Jahre<br />

2007–2009 basierend auf der ÖNORM EN 15316-4-5, Endbericht, Wien, 2011.<br />

25 Siehe: Österreichisches Institut für Bautechnik: OIB Richtlinie 6, Energieeinsparungen und Wärmeschutz, Wien, 2011.<br />

10


2 Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

Das Sozialmedizinische Zentrum Baumgartner Höhe – Otto-Wagner-Spital mit Pflegezentrum nutzt eine<br />

Anlage, die vom berühmten österreichischen Architekten Otto Wagner in den Jahren 1904 bis 1907 als<br />

Pavillon-System errichtet wurde. 26 Das Otto-Wagner-Spital mit Pflegezentrum wurde in seiner heutigen<br />

Form am 1. August 2000 durch die Zusammenlegung <strong>von</strong> den folgenden fünf bis dahin selbständigen<br />

Einrichtungen gegründet:<br />

i. Förderpflegeheim (jetzt Sozialpädagogisches Zentrum) – Baumgartner Höhe<br />

ii. Neurologisches Krankenhaus der Stadt Wien, Maria Theresien-Schlössl<br />

iii. Pflegeheim Sanatoriumstrasse<br />

iv.Psychiatrisches Krankenhaus – Baumgartner Höhe<br />

v. Pulmologisches Zentrum – Baumgartner Höhe 27<br />

Die in diesen Anstalten vorhandenen Abteilungen sind unverändert bestehen geblieben, jedoch zu Fachbereichen<br />

bzw. Zentren zusammengefasst worden. Der eine Teil dieser Zentren stellt die Krankenanstalt<br />

Otto-Wagner-Spital dar, der andere Teil hat den Charakter eines Pflegezentrums. 28 Folgend den erhobenen<br />

Daten umfasst das Otto-Wagner-Spital derzeit 50 Gebäude mit einer Nettogeschoßfläche <strong>von</strong><br />

146.393 m 2 , in denen 1.302 Betten untergebracht sind (Abbildung 4).<br />

26 Vgl. Steiner Bau GmbH: Referenzprojekt Otto-Wagner-Spital, Best-Practice Folder, Wien, 2005<br />

27 Vgl. Stadt Wien – <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong>verbund, URL: http://www.wienkav.at/kav/ows/texte_anzeigen.asp?id=187, 8. Februar<br />

2011<br />

28 Vgl. Ebd.<br />

11


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Abbildung 4: Lageplan <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals mit Pflegezentrum (Quelle: Stadt Wien – <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Krankenanstalten</strong>verbund, URL: http://www.wienkav.at/kav/ows/texte_anzeigen.asp?id=24154,<br />

7. März 2011)<br />

In diesen 50 Gebäuden ist in den Jahren 2007 bis 2010 ein durchschnittlicher klimabereinigter Fernwärmeverbrauch<br />

<strong>von</strong> 49.186 MWh/a und ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 10.310 MWh/a angefallen.<br />

Dieser Energieverbrauch geht mit durchschnittlichen CO2-Äquivalenten <strong>von</strong> 4.624 t/a für Fernwärme und<br />

4.299 t/a für Strom einher. Der Energieverbrauch und die entsprechenden CO2-Äquivalente der einzelnen<br />

Jahre können den folgenden Tabellen (Tabelle 7 und Tabelle 8) entnommen werden.<br />

Tabelle 7: Fernwärme und Stromverbrauch, Otto-Wagner-Spital 2007–2010 (Quelle: Ressourcen<br />

Management Agentur)<br />

Energieverbrauch [MWh/a] 2007 2008 2009 2010 Ø 2007–2010<br />

Fernwärme 44.068 44.842 44.699 49.186 45.699<br />

Fernwärme (HGT bereinigt) 50.242 50.466 49.251 46.783 49.186<br />

Strom 10.404 10.335 10.145 10.354 10.310<br />

Tabelle 8: CO2-Äquivalent für Fernwärme und Strom, Otto-Wagner-Spital 2007–2010 (Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur)<br />

CO2-Aquivalent [t/a] 2007 2008 2009 2010 Ø 2007-2010<br />

Fernwärme 4.143 4.216 4.202 4.624 4.296<br />

Fernwärme (HGT bereinigt) 4.724 4.745 4.630 4.398 4.624<br />

Strom 2.060 2.046 2.009 2.050 2.041<br />

12


Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

Da es im Rahmen <strong>des</strong> Projekts „Health“ nicht möglich ist, alle 50 Gebäude bzw. Pavillons im Detail zu<br />

betrachten, wurden in Zusammenarbeit mit dem technischen Direktor sowie den zuständigen technischen<br />

Referatsleitern sechs Pavillons <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals für eine detaillierte Untersuchung ausgewählt<br />

(Tabelle 9). Durch diese sechs Pavillons wird die differenzierte Ausstattung und Nutzung der Pavillons der<br />

Krankenanstalt bestmöglich abgebildet. Auf Basis dieser sechs Pavillons werden im Rahmen der weiteren<br />

Projekttätigkeiten Energiebenchmarks für die unterschiedlichen Verbrauchergruppen gebildet, wodurch es<br />

möglich wird, Energie- und CO2-Einsparungen einzelner Energieeffizienzmaßnahmen auf das gesamte<br />

Spital hochzurechnen.<br />

Tabelle 9: Für eine detaillierte Untersuchung ausgewählte Pavillons <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals (Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur)<br />

Nr. Bezeichnung Abteilung<br />

1 Pavillon 11 Neurologische Abteilung<br />

2 Pavillon 13 Internistische Abteilung<br />

3 Pavillon 15 Geriatrische Abteilung<br />

4 Pavillon 21 Psychiatrische Abteilung<br />

5 Pavillon Kurhaus<br />

Zentralröntgen, Zentrallabor, interne Lungenabteilung<br />

und Konsiliarambulanz<br />

6 Pavillon Felix Orthopädische Abteilung<br />

Im Folgenden werden nun die unterschiedlichen HLK-Komponenten der untersuchten sechs Pavillons<br />

(Anlagenbestand 2010/2011) dargestellt, sowie der mit Hilfe der vorgestellten Lastprofile (siehe Kap. 1) und<br />

erhobenen Daten berechnete durchschnittliche Energieverbrauch der identifizierten HLK-Verbrauchergruppen.<br />

Mithilfe der erstellten Energieflussdiagramme wird schließlich für jeden untersuchten Pavillon der<br />

berechnete durchschnittliche Gesamtenergieverbrauch sowie die Aufteilung der eingesetzten Energie auf<br />

die einzelnen Verbrauchergruppen visualisiert.<br />

Wie bereits erwähnt, musste der Energieverbrauch der Pavillons sowie der installierten Verbraucher auf<br />

Basis der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlagen, der durch Gespräche mit dem technischen<br />

Personal sowie der durchgeführten Audits erhobenen Informationen modelliert werden, da weder verifizierbare<br />

mehrjährige Energieaufzeichnungen <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> der installierten Energiesysteme noch der<br />

gesamten Pavillons zur Verfügung stehen. Der im Folgenden ausgewiesene berechnete Energieverbrauch<br />

stellt daher einen durchschnittlichen klimabereinigten Jahresenergieverbrauch dar, der vom gemessenen<br />

Energieverbrauch einzelner Jahre abweichen kann.<br />

13


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

2.1 Pavillon 11 – Neurologische Abteilung<br />

Abbildung 5: Pavillon 11 – Neurologische Abteilung (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Die Neurologische Abteilung <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals gliedert sich in die Pavillons 3, 5 und 11 (Abbildung<br />

5) auf. Die konditionierte Bruttogrundfläche <strong>von</strong> Pavillon 11 wurde mit 2.934,0 m² berechnet, wobei sich auf<br />

dieser Fläche derzeit 44 Betten befinden.<br />

Im Jahr 2001 wurde Pavillon 11 mit einem neuen HLK-System ausgestattet. Seitdem wird das Gebäude<br />

über Radiatorenheizungen, Fußbodenheizungen und eine zentrale Klimaanlage konditioniert. Die zentrale<br />

Klimaanlage ist mit einem Heizregister, sowie einem Kreislaufverbund-Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung<br />

ausgestattet. Für die Warmwasserbereitstellung sind im Gebäude zwei Warmwasserspeicher<br />

(Baujahr 2001) mit einem jeweiligen Volumen <strong>von</strong> 800 l installiert. Von diesen Warmwasserspeichern ist<br />

immer nur einer in Betrieb, der andere dient der Versorgungssicherheit.<br />

Für die Berechnung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> für Heizung und Warmwasser <strong>von</strong> Pavillon 11 wurde das<br />

Softwaretool „Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH herangezogen. Für die Außenbauteile wurden die<br />

folgenden U-Werte angesetzt (Tabelle 10). 29<br />

Tabelle 10: Außenbauteile Pavillon 11 (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Bauteil U-Wert [W/m²K]<br />

Außenwand 1,5<br />

Oberste Geschoßdecke 0,2<br />

Fenster/Türen 2,5<br />

Innenwand zu unbeheizt 1,7<br />

Kellerdecke 1,2<br />

Kellerwand 1,7<br />

Boden erdberührt 1,4<br />

29 Zur Bestimmung der gebäu<strong>des</strong>pezifischen U-Werte der Gebäudehülle der untersuchten Pavillons im Otto-Wagner-Spital wurde auf<br />

die Datenbank <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi Plus“, auf den Leitfaden Energietechnisches Verhalten <strong>von</strong> Gebäuden (siehe:<br />

Österreichisches Institut für Bautechnik: Leitfaden Energietechnisches Verhalten <strong>von</strong> Gebäuden, Wien 2007) und die OIB Richtlinie 6<br />

(siehe: Österreichisches Institut für Bautechnik: OIB Richtlinie 6, Energieeinsparungen und Wärmeschutz, Wien, 2007) zurückgegriffen.<br />

14


Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

Auf Basis der Grundriss- und Schnittpläne <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>, der obigen U-Werte und der erhobenen Anlagendaten<br />

der Heizungs- und Warmwasserinstallationen (Wärmebereitstellung, Rohrleitungsdämmung,<br />

benötigte Temperaturniveaus etc.) wurde unter Zuhilfenahme <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ für<br />

das Gebäude ein Heizwärmebedarf <strong>von</strong> 652.566 kWh/a und ein Warmwasserwärmebedarf <strong>von</strong><br />

74.964 kWh/a berechnet. Da die Beheizung und Bereitung <strong>von</strong> Warmwasser <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals über<br />

Fernwärme gewährleistet wird, kann der Berechnung folgend Pavillon 11 ein Energieverbrauch <strong>von</strong><br />

654.854 kWh Fernwärme pro Jahr für die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und ein Energieverbrauch <strong>von</strong><br />

119.312 kWh Fernwärme pro Jahr für die Warmwasserbereitung zugerechnet werden.<br />

Für die Heizungs- und Warmwasserversorgung konnten in Pavillon 11 die folgenden Pumpen identifiziert<br />

werden (Tabelle 11).<br />

Tabelle 11: Erhobene Pumpen in Pavillon 11 (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Verwendung Typ<br />

Leistungsbezug<br />

[W]<br />

Regelung<br />

Hauptpumpe Grundfos UPE 50-60/F 450 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Radiatorenpumpe Grundfos UPE 40-120/F 500 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Fußbodenheizung Grundfos UPS 25-60 180 60 W Dreistufig, auf Stufe 2<br />

Speicherladepumpe Wilo TOP-Z 40/7 320 W Dreistufig, auf Stufe 1<br />

Zwischenkreispumpe Wilo TOP-S 30/10 195 W Dreistufig, auf Stufe 3<br />

Klimasystem,<br />

Heizregister<br />

Klimasystem, Wärmerückgewinnung<br />

Beheizung Therapiebecken<br />

Grundfos UPS 25-60 180 90 W Dreistufig, auf Stufe 3<br />

Grundfos UPS 32-120/F 280 W Dreistufig, auf Stufe 2<br />

Wilo TOP Z 30/7 153 W Dreistufig, auf Stufe 1<br />

Diese Pumpen sind, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, immer in doppelter Ausführung vorhanden<br />

und werden ca. einmal pro Woche umgeschaltet, um eine ausgeglichene Laufzeit zu garantieren.<br />

Aufbauend auf der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlage sowie den Angaben <strong>des</strong> technischen<br />

Personals konnte für die in Pavillon 11 erhobenen Pumpen ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 13.866,7 kWh/a berechnet<br />

werden.<br />

Einen weiteren großen Stromverbraucher <strong>des</strong> HLK-Systems stellen die riemengetriebenen Zu- und Abluftventilatoren<br />

der zentralen Klimaanlage (Baujahr 2001) dar. Diese sind in der Lage, ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis<br />

zu 6300 m³/h umzuwälzen, und können auf zwei Leistungsstufen (3,9/1,2 kWel) betrieben werden. Folgend<br />

den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals ist die zentrale Klimaanlage pro Tag 10 Stunden auf der Maximalstufe<br />

und 14 Stunden auf der geringeren Leistungsstufe in Betrieb. Basierend auf diesen Angaben<br />

konnte für den Zu- und Abluftventilator der zentralen Klimaanlage ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 36.763,5 kWh/a<br />

berechnet werden.<br />

Die Aufteilung der durch Fernwärme bereitgestellten Energie auf Warmwasser und Heizung, sowie die<br />

Aufgliederung <strong>des</strong> Stromverbrauchs auf Pumpen und Ventilatoren wird durch das folgende Energieflussdiagramm<br />

verdeutlicht (Abbildung 6).<br />

15


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Abbildung 6: Energieflussdiagramm der HLK-Komponenten in Pavillon 11 (Quelle: Österreichische<br />

Energieagentur)<br />

Klar ersichtlich ist, dass der größte Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems durch die Beheizung <strong>des</strong><br />

Gebäu<strong>des</strong> verursacht wird. Hierbei ist jedoch darauf hinzuweisen, dass Fernwärmeverbrauch nicht mit<br />

Stromverbrauch gleichgesetzt werden darf, da der Stromproduktion immer ein höherer Primärenergiefaktor<br />

hinterlegt werden muss. Weiters ist zu erwähnen, dass in Pavillon 11 zur Reduzierung <strong>des</strong> Heizenergiebedarfs<br />

bereits eine Dämmung der obersten Geschoßdecke durchgeführt wurde, wodurch eine Reduktion<br />

<strong>des</strong> U-Werts der Dachdämmung auf 0,2 W/m²K angesetzt werden konnte. 30 Für die Warmwasserbereitstellung<br />

werden 15,4 % <strong>des</strong> berechneten Fernwärmeverbrauchs eingesetzt. Der Stromverbrauch <strong>des</strong><br />

HLK-Systems ist zu 72,6 % auf den Energieverbrauch der Zu- und Abluftventilatoren zurückzuführen. Die<br />

restlichen 27,4 % <strong>des</strong> Stromverbrauchs <strong>des</strong> HLK-Systems können den eingesetzten Pumpen<br />

zugeschrieben werden.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unter den angeführten Prämissen der derzeitig durchschnittliche<br />

klimabereinigte Energieverbrauch der HLK-Komponenten in Pavillon 11 mit 774.166 kWh Fernwärme und<br />

50.630,2 kWh Strom angesetzt werden kann. Dieser Energieverbrauch geht mit einem CO2-Äquivalent <strong>von</strong><br />

insgesamt 72,8 t für Fernwärme 10,0 t für Strom pro Jahr einher (Abbildung 7).<br />

30 Vgl. Österreichisches Institut für Bautechnik: OIB Richtlinie 6, Energieeinsparungen und Wärmeschutz, Wien, April 2007<br />

16


900.000<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

774.166<br />

50.630<br />

72.784<br />

Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

10.025<br />

Energieverbrauch [kWh/a] CO2-Emissionen [kg/a]<br />

Fernwärme Strom<br />

Abbildung 7: Durchschnittlicher Energieverbrauch [kWh/a] und CO2-Äquivalent [t/a] <strong>von</strong> Pavillon 11 [Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur]<br />

Der berechnete durchschnittliche Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems <strong>von</strong> Pavillon 11 entspricht 1,57 %<br />

<strong>des</strong> durchschnittlichen klimabereinigten Fernwärme- und 0,49 % <strong>des</strong> durchschnittlichen Stromverbrauchs<br />

<strong>des</strong> gesamten Otto-Wagner-Spitals.<br />

2.2 Pavillon 13 – Internistische Abteilung<br />

Abbildung 8: Pavillon 13 – Internistische Abteilung (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Die Internistische Abteilung <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals befindet sich im 2005 neu renovierten Pavillon 13<br />

(Abbildung 8). Die konditionierte Bruttogrundfläche <strong>von</strong> Pavillon 13 wurde mit 3.306,0 m² berechnet. Das<br />

Gebäude beinhaltet mehrere Ambulanzen, eine Interne Station mit 20 Betten, eine Akut-Geriatrie mit 24<br />

Betten sowie weitere therapeutische Einrichtungen.<br />

Im Zuge der Renovierungsarbeiten 2005 wurde auch das gesamte HLK-System erneuert. Das Gebäude<br />

wird derzeit mithilfe <strong>von</strong> Radiatoren, zwei Klimaanlagen sowie einer Kältemaschine konditioniert. Eine<br />

dieser zwei Klimaanlagen dient zur Konditionierung der Nass- und Nebenräume und ist mit einem Vor- und<br />

einem Nachheizregister ausgestattet. Die zweite Klimaanlage dient zur Konditionierung der Behandlungsräume<br />

und wurde daher zusätzlich zu Vor- und Nachheizregister noch mit einem Kühlregister und einem<br />

17


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Dampfbefeuchter ausgeführt. Beide Klimaanlagen sind mit Kreuzstromwärmetauscher zur Wärmerückgewinnung<br />

ausgestattet. Für die Warmwasserbereitstellung sind im Gebäude zwei Warmwasserspeicher<br />

(Baujahr 2004) mit einem jeweiligen Volumen <strong>von</strong> 800 l installiert. Von diesen zwei Warmwasserspeichern<br />

ist immer nur einer in Betrieb, der zweite dient der Versorgungssicherheit.<br />

Die im Garten aufgestellte Kältemaschine mit einer Kälteleistung <strong>von</strong> 37,6 kW (Abbildung 9) bedient einen<br />

500 l Kaltwasserspeicher, das Kühlregister der Klimaanlage zur Konditionierung der Behandlungsräume<br />

sowie 15 im Gebäude installierte Fan Coils 31 zur dezentralen Raumkühlung.<br />

Abbildung 9: Kältemaschine Rhoss TCAES 235 (Kälteleistung 36,6 kW) (Foto: Österreichische<br />

Energieagentur)<br />

Die Berechnung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> für Heizung und Warmwasser <strong>des</strong> Pavillons wurde mithilfe <strong>des</strong><br />

Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH durchgeführt. Die folgenden U-Werte wurden für die<br />

Außenbauteile angesetzt (Tabelle 12).<br />

Tabelle 12: Außenbauteile Pavillon 13 (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Bauteil U-Wert [W/m²K]<br />

Außenwand 1,5<br />

Oberste Geschoßdecke 0,2<br />

Fenster/Türen 2,5<br />

Glasfassade 1,5<br />

Innenwand zu unbeheizt 1,7<br />

Kellerdecke 1,2<br />

Kellerwand 1,7<br />

Boden erdberührt 1,4<br />

Auf Basis der Grundriss- und Schnittpläne <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>, der obigen U-Werte und der erhobenen Anlagendaten<br />

der Heizungs- und Warmwasserinstallationen (Wärmebereitstellung, Rohrleitungsdämmung,<br />

benötigte Temperaturniveaus etc.) wurde unter Zuhilfenahme <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ für<br />

das Gebäude ein Heizwärmebedarf <strong>von</strong> 654.569 kWh/a und ein Warmwasserwärmebedarf <strong>von</strong><br />

84.468 kWh/a berechnet. Da die Beheizung und Bereitung <strong>von</strong> Warmwasser über Fernwärme gewähr-<br />

31 Ein Fan Coil (auch Ventilator- oder Gebläsekonvektor genannt) besteht im Wesentlichen aus einem Ventilator, einem Wärmetauscher<br />

(der zum Kühlen oder auch zum Heizen genutzt werden kann), einem Filter und einem Ansaug- und Ausblasgitter. Vgl. Recknagel<br />

H.; E. Sprenger; E. Schramek: Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik, Oldenburg Industrieverlag, München, 2001.<br />

18


Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

leistet wird, kann der Berechnung folgend Pavillon 13 ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 658.413 kWh Fernwärme<br />

pro Jahr für die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 134.076 kWh Fernwärme pro Jahr<br />

für die Warmwasserbereitung zugeschrieben werden.<br />

Um den Transport <strong>des</strong> Heizmediums bzw. Kühlmediums zu gewährleisten, wurden in Pavillon 13 die folgenden<br />

Pumpen identifiziert (Tabelle 13).<br />

Tabelle 13: Erhobene Pumpen in Pavillon 13 (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Verwendung Typ<br />

Leistungsbezug<br />

[W]<br />

Regelung<br />

Hauptpumpe Wilo Stratos 65/1-9 590 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Radiatorpumpe KSB Riotec 50-70 625 W Drehzahlgeregelt<br />

Speicherladepumpe Grundfos UPS 40-60 220 W Dreistufige, auf Stufe 3<br />

Zwischenkreispumpe Grundfos UP 32-80 275 W Einstufig<br />

Klima 1, Vorheizregister KSB Riotec 25-70 200 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Klima 1, Nachheizregister<br />

KSB Riotec 25-70 200 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Klima 2, Vorheizregister KSB Riotec 25-70 200 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Klima 2, Nachheizregister<br />

Kältemaschine, Kaltwasserpumpe<br />

Kältemaschine, Rückkühlpumpe<br />

KSB Riotec 25-60 99 W max. Drehzahlgeregelt<br />

KSB RIO ECO 30-120 310 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Vogel Lowara CEA 210/4/A 1900 W Einstufig<br />

Diese sind, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, immer in doppelter Ausführung vorhanden und<br />

werden ca. einmal pro Woche umgeschaltet, damit eine ausgeglichene Laufzeit garantiert werden kann.<br />

Aufbauend auf den in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlagen wurde für die in Pavillon 13 identifizierten<br />

Pumpen ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 21.544,2 kWh/a berechnet.<br />

Einen weiteren großen Stromverbraucher <strong>des</strong> HLK-Systems in Pavillon 13 stellen die riemengetriebenen<br />

Zu- und Abluftventilatoren der zwei Klimaanlagen, sowie der in der Klimaanlage zur Konditionierung der<br />

Behandlungsräume installierte Dampfbefeuchter dar.<br />

Die Zu- und Abluftventilatoren der Klimaanlage zur Konditionierung der Nass- und Nebenräume (Klimaanlage<br />

1) sind in der Lage, ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu 8.000 m³/h umzuwälzen, und können auf zwei Leistungsstufen<br />

(8,2/2,2 kWel bzw. 5,5/1,5 kWel) betrieben werden. Folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen<br />

Personals, fährt diese Klimaanlage pro Tag 16 Stunden auf der maximalen und 8 Stunden auf der geringeren<br />

Leistungsstufe. Basierend auf diesen Angaben konnte für die Zu- und Abluftventilatoren <strong>von</strong> Klimaanlage<br />

1 ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 79.685,1 kWh/a berechnet werden.<br />

Die Zu- und Abluftventilatoren der Klimaanlage zur Konditionierung der Behandlungsräume (Klimaanlage 2)<br />

sind in der Lage, ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu 2.260 m³/h umzuwälzen, und werden über einen Frequenzumrichter<br />

drehzahlgeregelt. Folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals und den abgelesenen Einstellungs-<br />

und Verbrauchswerten bei der Begehung, konnte ein durchschnittlicher Leistungsbezug der<br />

Ventilatoren <strong>von</strong> Klimaanlage 2 angesetzt und damit ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong><br />

4.233,5 kWh/a berechnet werden.<br />

19


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Wie bereits erwähnt, ist Klimaanlage 2 zusätzlich mit einem elektrisch betriebenen Dampfbefeuchter ausgestattet.<br />

Dieser Dampfbefeuchter ist in der Lage, bis zu 24 kg Dampf pro Stunde bereitzustellen. Auf Basis<br />

der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlage für Dampfbefeuchter, den Angaben <strong>des</strong> technischen<br />

Personals sowie den Wartungsunterlagen <strong>des</strong> Dampfbefeuchter konnte ein durchschnittlicher Energieverbrauch<br />

<strong>des</strong> eingesetzten Dampfbefeuchters <strong>von</strong> 24.672,4 kWh/a berechnet werden.<br />

Schließlich wurde für die vorhandene Kältemaschine Rhoss TCAES 235 (Kälteleistung 37,6 kW) auf Basis<br />

der in Kap. 1 angeführten Berechnungsgrundlage für Kältemaschinen ein durchschnittlicher Energieverbrauch<br />

<strong>von</strong> 18.852,9 kWh/a berechnet. Für die 15 Fan Coils, die zur zusätzlichen Kühlung einzelner<br />

Räume <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> eingesetzt werden, wurde auf Basis der Begehung eine durchschnittliche Leistungsaufnahme<br />

angesetzt und folglich ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 1.620,0 kWh/a berechnet. Dieser Stromverbrauch<br />

wird im Energieflussdiagramm der Verbrauchergruppe Ventilatoren zugerechnet.<br />

Die Aufteilung der durch Fernwärme bereitgestellten Energie auf Warmwasser und Heizung, sowie die<br />

Aufteilung <strong>des</strong> Stromverbrauchs auf Pumpen, Ventilatoren, Kältemaschine und Dampfbefeuchter wird<br />

durch das folgende Energieflussdiagramm verdeutlicht (Abbildung 10).<br />

Abbildung 10: Energieflussdiagramm der HLK-Komponenten in Pavillon 13 (Quelle: Österreichische<br />

Energieagentur)<br />

Das Energieflussdiagramm zeigt auf, dass ebenso wie in Pavillon 11 der größte Energieverbrauch <strong>des</strong><br />

HLK-Systems durch die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> bedingt ist. Auch in Pavillon 13 wurde zur Reduzierung<br />

<strong>des</strong> Heizenergiebedarfs die oberste Geschoßdecke gedämmt, wodurch eine Reduktion <strong>des</strong> U-Werts auf<br />

0,2 W/m²K angenommen werden konnte. Für die Warmwasserbereitstellung werden 16,9 % der durch<br />

Fernwärme bereitgestellten Energie eingesetzt. Der Stromverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems geht wiederum<br />

wesentlich auf den Energieverbrauch der Ventilatoren (56,8 %) zurück. Wichtig zu erwähnen ist, dass dem<br />

eingesetzten Dampfbefeuchter (Dampfleistung 24 kg/h) 16,4 % <strong>des</strong> Stromverbrauchs <strong>des</strong> HLK-Systems<br />

20


Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

zugerechnet werden können. 14,3 % <strong>des</strong> Stromverbrauchs <strong>des</strong> HLK-Systems fallen durch die vorhandenen<br />

Pumpen und schließlich nur 12,5 % durch die installierte Kältemaschine an.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unter den angeführten Prämissen der derzeitig durchschnittliche<br />

klimabereinigte Energieverbrauch der HLK-Komponenten in Pavillon 13 mit 792.489 kWh Fernwärme und<br />

150.608,1 kWh Strom angesetzt werden kann. Dieser Energieverbrauch geht mit einem CO2-Äquivalent<br />

<strong>von</strong> insgesamt 74,5 t für Fernwärme und 29,8 t für Strom pro Jahr einher (Abbildung 11).<br />

900.000<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

792.489<br />

150.608<br />

74.507<br />

29.820<br />

Energieverbrauch [kWh/a] CO2-Emissionen [kg/a]<br />

Fernwärme Strom<br />

Abbildung 11: Durchschnittlicher Energieverbrauch [kWh/a] und CO2-Äquivalent [t/a] <strong>von</strong> Pavillon 13<br />

[Quelle: Österreichische Energieagentur]<br />

Der berechnete durchschnittliche Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems <strong>von</strong> Pavillon 13 entspricht somit<br />

1,61 % <strong>des</strong> durchschnittlichen klimabereinigten Fernwärme- und 1,46 % <strong>des</strong> durchschnittlichen Stromverbrauchs<br />

<strong>des</strong> gesamten Otto-Wagner-Spitals.<br />

2.3 Pavillon 15 – Geriatrische Abteilung<br />

Abbildung 12: Pavillon 15 – Geriatrische Abteilung (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Die Geriatrische Abteilung <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals gliedert sich in Pavillon 9 und 15 (Abbildung 15) auf.<br />

Die konditionierte Bruttogrundfläche <strong>von</strong> Pavillon 15 wurde mit 3.614,5 m² berechnet, wobei sich auf dieser<br />

Fläche derzeit 52 Betten befinden. Das HLK-System wurde 1994/95 installiert, wobei das Gebäude über<br />

Fußbodenheizungen und zwei Klimaanlagen konditioniert wird. Die zwei installierten Klimaanlagen (Baujahr<br />

21


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

1995) wurden mit jeweils einem Heizregister, sowie einem Kreuzstromwärmetauscher zur Wärmerückgewinnung<br />

ausgeführt. Für die Warmwasserbereitstellung sind im Gebäude zwei Warmwasserspeicher (Baujahr<br />

1994) mit einem jeweiligen Volumen <strong>von</strong> 1.000 l installiert. Von diesen Warmwasserspeichern ist<br />

immer nur einer in Betrieb, der andere dient der Versorgungssicherheit.<br />

Die Berechnung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> für Heizung und Warmwasser erfolgte mit dem Softwaretool „Gebäudeprofi<br />

PLUS“ der ETU GmbH. Für die Außenbauteile wurden die folgenden U-Werte angesetzt<br />

(Tabelle 14).<br />

Tabelle 14: Außenbauteile Pavillon 15 (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Bauteil U-Wert [W/m²K]<br />

Außenwand 1,5<br />

Oberste Geschoßdecke 0,2<br />

Fenster/Türen 2,5<br />

Innenwand zu unbeheizt 1,7<br />

Kellerdecke 0,4<br />

Kellerwand 1,7<br />

Boden erdberührt 1,4<br />

Auf Basis der Grundriss- und Schnittpläne <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>, der obigen U-Werte und der erhobenen Anlagendaten<br />

der Heizungs- und Warmwasserinstallationen (Wärmebereitstellung, Rohrleitungsdämmung,<br />

benötigte Temperaturniveaus etc.) wurde unter Zuhilfenahme <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ für<br />

das Gebäude ein Heizwärmebedarf <strong>von</strong> 641.442 kWh/a und ein Warmwasserwärmebedarf <strong>von</strong><br />

92.350 kWh/a berechnet. Da die Beheizung und Bereitung <strong>von</strong> Warmwasser über Fernwärme gewährleistet<br />

wird, kann Pavillon 15 ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 643.458 kWh Fernwärme pro Jahr für die Beheizung<br />

<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 147.023 kWh Fernwärme pro Jahr für die Warmwasserbereitung<br />

zugeschrieben werden.<br />

Um die Heizungs- und Warmwasserversorgung zu gewährleisten, wurden in Pavillon 15 die folgenden<br />

Pumpen identifiziert (Tabelle 15).<br />

Tabelle 15 Erhobene Pumpen in Pavillon 15 (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

22<br />

Verwendung Typ Leistungsbezug [W] Regelung<br />

Radiatorenpumpe Wilo S-DOS 50/100r 605 W max. Dreistufige, auf Stufe 3<br />

Fußbodenheizung Wilo RS 30/100r 450 W Vierstufige, auf Stufe 4<br />

Speicherladepumpe Wilo Z 40/7 R 320 W Dreistufige, auf Stufe 1<br />

Zwischenkreispumpe Wilo TOP-S 30/7 200 W Dreistufige, auf Stufe 1<br />

Zirkulationspumpe Grundfos UPS 32-810 B180 220 W Dreistufige, auf Stufe 2<br />

Hauptpumpe, Klimaanlagen Wilo S-DOS 40/90r 370 W Dreistufige, auf Stufe 1<br />

Klimaanlage 1, Heizregister Wilo Top RS 30/10 185 W Dreistufige, auf Stufe 3<br />

Klimaanlage 2, Heizregister Wilo RS 30/100r 270 W Dreistufige, auf Stufe 2


Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

Diese Pumpen sind, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, immer in doppelter Ausführung vorhanden<br />

und werden ca. einmal pro Woche umgeschaltet, um eine ausgeglichene Laufzeit zu garantieren.<br />

Aufbauend auf den in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlagen wurde für die in Pavillon 11 identifizierten<br />

Pumpen ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 16.563,5 kWh/a berechnet.<br />

Den größten Stromverbraucher <strong>des</strong> HLK-Systems in Pavillon 15 stellen die riemengetriebenen Zu- und<br />

Abluftventilatoren der im Jahr 1995 installierten Klimaanlagen dar. Da sich die <strong>von</strong> den Klimaanlagen<br />

konditionierten Bereiche <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> eigentlich nur hinsichtlich ihrer Lage unterscheiden, werden diese<br />

zwei Klimaanlagen mit dem Zusatz Ost und West <strong>von</strong>einander unterschieden.<br />

Der Zuluftventilator <strong>von</strong> Klimaanlage Ost ist in der Lage, ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu 6.105 m³/h ins Gebäude<br />

einzubringen. Um eine geregelte Abluft <strong>von</strong> Klimaanlage Ost zu gewährleisten, werden drei Abluftventilatoren<br />

mit einem jeweiligen maximalen Volumenstrom <strong>von</strong> 3.595, 2.320 und 190 m³/h eingesetzt. Folgend<br />

den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals ist der Zuluftventilator sowie der größte Abluftventilator (Volumenstrom<br />

3.595 m³/h) pro Tag 16 Stunden in Betrieb, wobei die restlichen zwei Abluftventilatoren 24 Stunden<br />

pro Tag in Betrieb sind. Basierend auf diesen Angaben konnte für die Zu- und Abluftventilatoren der<br />

Klimaanlage Ost ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 49.270,8 kWh/a berechnet werden.<br />

Der Zuluftventilator <strong>von</strong> Klimaanlage West ist in der Lage, ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu 5.660 m³/h ins Gebäude<br />

einzubringen. Um eine geregelte Abluft <strong>von</strong> Klimaanlage West zu gewährleisten, werden zwei Abluftventilatoren<br />

mit einem jeweiligen maximalen Volumenstrom <strong>von</strong> 3.030 und 2.630 m³/h eingesetzt. Folgend<br />

den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals ist der Zuluftventilator sowie der größere Abluftventilator<br />

(Volumenstrom 3.030 m³/h) <strong>von</strong> Anlage West pro Tag 16 Stunden in Betrieb, wobei der zweite Abluftventilator<br />

durchgehend in Betrieb ist. Basierend auf diesen Angaben konnte für die Zu- und Abluftventilatoren<br />

der Klimaanlage West ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 39.501 kWh/a berechnet werden.<br />

Zusätzlich konnten in Pavillon 15 im Umformerraum und im Archivraum noch zwei kleinere Abluftventilatoren<br />

identifiziert werden, die laut technischem Personal 24 Stunden pro Tag in Betrieb sind. Folgend diesen<br />

Angaben konnte für diese kleineren Abluftventilatoren ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong><br />

3.950,7 kWh/a berechnet werden.<br />

Die Zuteilung der durch Fernwärme bereitgestellten Energie auf Warmwasser und Heizung, sowie die<br />

Zuteilung <strong>des</strong> Stromverbrauchs auf Pumpen und Ventilatoren wird durch das folgende Energieflussdiagramm<br />

verdeutlicht (Abbildung 13).<br />

23


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Abbildung 13: Energieflussdiagramm der HLK-Komponenten in Pavillon 15 (Quelle: Österreichische<br />

Energieagentur)<br />

Wie dem Energieflussdiagramm <strong>von</strong> Pavillon 15 entnommen werden kann, ist ebenso wie in Pavillon 11<br />

und 13 der größte Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems durch die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> bedingt. Ebenfalls<br />

wurde in Pavillon 15 zur Reduzierung <strong>des</strong> Heizenergiebedarfs eine Dämmung der obersten Geschoßdecke<br />

durchgeführt, wodurch eine Reduktion <strong>des</strong> U-Werts der obersten Geschoßdecke auf 0,2 W/m²K<br />

angenommen werden konnte. Für die Warmwasserbereitstellung werden 18,6 % <strong>des</strong> Fernwärmeverbrauchs<br />

benötigt. Der Stromverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems geht wesentlich auf den Energieverbrauch der<br />

Ventilatoren (84,8 %) zurück, wobei nur 15,2 % <strong>des</strong> Stromverbrauchs den installierten Pumpen zugerechnet<br />

werden kann.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unter den angeführten Prämissen der derzeitig durchschnittliche<br />

klimabereinigte Energieverbrauch der HLK-Komponenten in Pavillon 15 mit 790.481 kWh Fernwärme und<br />

109.285,9 kWh Strom angesetzt werden kann. Dieser Energieverbrauch geht mit einem CO2-Äquivalent<br />

<strong>von</strong> insgesamt 74,3 t für Fernwärme und 21,6 t für Strom pro Jahr einher (Abbildung 14).<br />

24


900.000<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

790.481<br />

109.286<br />

74.318<br />

Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

21.639<br />

Energieverbrauch [kWh/a] CO2-Emissionen [kg/a]<br />

Fernwärme Strom<br />

Abbildung 14: Durchschnittlicher Energieverbrauch [kWh/a] und CO2-Äquivalent [t/a] <strong>von</strong> Pavillon 15<br />

[Quelle: Österreichische Energieagentur]<br />

Der berechnete durchschnittliche Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems <strong>von</strong> Pavillon 15 entspricht 1,61 %<br />

<strong>des</strong> durchschnittlichen klimabereinigten Fernwärme- und 1,06 % <strong>des</strong> durchschnittlichen Stromverbrauchs<br />

<strong>des</strong> gesamten Otto-Wagner-Spitals.<br />

2.4 Pavillon 21 – Psychiatrische Abteilung<br />

Abbildung 15: Pavillon 21 – Psychatrische Abteilung (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Die Psychiatrische Abteilung <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals gliedert sich in die Pavillons 4, 7, 10, 12, 14, 16, 19<br />

20, 21 (Abbildung 15), 24 und 25. Die Psychiatrische Abteilung macht damit also einen sehr großen Teil<br />

der Krankenanstalt <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals aus. Die konditionierte Bruttogrundfläche <strong>von</strong> Pavillon 21<br />

wurde mit 2.715,0 m² berechnet, wobei sich auf dieser Fläche derzeit 40 Betten befinden.<br />

Das HLK-System <strong>des</strong> Pavillons wurde 1991 installiert. Das Gebäude wird über Radiatoren konditioniert und<br />

neben der Fensterlüftung noch mit einigen Zu- und Abluftventilatoren belüftet. Für die Warmwasserbereitstellung<br />

sind im Gebäude zwei Warmwasserspeicher (Baujahr 1991) mit einem jeweiligen Volumen <strong>von</strong><br />

1.000 l vorhanden. Von diesen Warmwasserspeichern ist jedoch immer nur einer in Betrieb, der andere<br />

dient der Versorgungssicherheit.<br />

25


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Die Berechnung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> für Heizung und Warmwasser wurde mithilfe <strong>des</strong> Softwaretools<br />

„Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH durchgeführt. Für die Außenbauteile wurden die folgenden U-Werte<br />

angesetzt (Tabelle 16).<br />

Tabelle 16: Außenbauteile Pavillon 21 (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Bauteil U-Wert [W/m²K]<br />

Außenwand 1,5<br />

Oberste Geschoßdecke 1,2<br />

Fenster/Türen 2,5<br />

Innenwand zu unbeheizt 1,7<br />

Kellerdecke 1,2<br />

Kellerwand 1,7<br />

Boden erdberührt 1,4<br />

Auf Basis der Grundriss- und Schnittpläne <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>, der obigen U-Werte sowie der erhobenen Anlagendaten<br />

der Heizungs- und Warmwasserinstallationen (Wärmebereitstellung, Rohrleitungsdämmung,<br />

benötigte Temperaturniveaus etc.) wurde unter Zuhilfenahme <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ für<br />

das Gebäude ein Heizwärmebedarf <strong>von</strong> 753.999 kWh/a und ein Warmwasserwärmebedarf <strong>von</strong><br />

69.368 kWh/a berechnet. Da die Beheizung und Bereitung <strong>von</strong> Warmwasser <strong>des</strong> Pavillons über Fernwärme<br />

gewährleistet wird, kann Pavillon 15 ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 756.181 kWh Fernwärme pro Jahr<br />

für die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 110.768 kWh Fernwärme pro Jahr für die<br />

Warmwasserbereitung zugeschrieben werden.<br />

Um die Heizungs- und Warmwasserversorgung zu gewährleisten, wurden in Pavillon 21 die folgenden<br />

Pumpen identifiziert (Tabelle 17).<br />

Tabelle 17: Erhobene Pumpen in Pavillon 21 (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

26<br />

Verwendung Typ Leistungsbezug [W] Regelung<br />

Radiatorenpumpe KSB Etatherm M50-13/054 550 W Einstufig<br />

Speicherladepumpe KSB Etaline G 40-125 250 W Einstufig<br />

Zwischenkreispumpe KSB Riovar 42-7 D 205 W Vierstufige auf Stufe 4<br />

Diese sind, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, in doppelter Ausführung vorhanden und werden<br />

ca. einmal pro Woche umgeschaltet, um eine ausgeglichene Laufzeit zu garantieren. Aufbauend auf<br />

der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlage wurde für die in Pavillon 21 identifizierten Pumpen ein<br />

durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 8.580,0 kWh/a berechnet.<br />

Zusätzlich zur Fensterlüftung wird in Pavillon 21 noch über einen kontinuierlich laufenden Dachventilator<br />

(Volumenstrom 1.420 m³/h) Zuluft in das Gebäude eingebracht. Für die Gewährleistung der Entlüftung der<br />

Nassräume wurden vier Abluftventilatoren erhoben, die eine Gesamtluftmenge <strong>von</strong> 1.400 m³/h aus dem<br />

Gebäude abführen können. Folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals sind diese Abluftventilatoren


Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

16 Stunden pro Tag in Betrieb. Außerdem konnten noch zwei kontinuierlich betriebene Abluftventilatoren<br />

für den USV 32 -Raum und die Sauerstoffzentrale identifiziert werden. Basierend auf diesen Erhebungen<br />

konnte für die Zu- und Abluftventilatoren in Pavillon 21 ein Gesamtstromverbrauch <strong>von</strong> 14.324,5 kWh/a<br />

berechnet werden.<br />

Die Zuteilung der durch Fernwärme bereitgestellten Energie auf Warmwasser und Heizung, sowie die<br />

Zuteilung <strong>des</strong> Stromverbrauchs auf Pumpen und Ventilatoren wird durch das folgende Energieflussdiagramm<br />

verdeutlicht (Abbildung 16).<br />

Abbildung 16: Energieflussdiagramm der HLK-Komponenten in Pavillon 21 (Quelle: Österreichische<br />

Energieagentur)<br />

Wie aus dem Energieflussdiagramm hervorgeht, ist wie bereits in Pavillon 11, 13 und 15 der größte Energieverbrauch<br />

<strong>des</strong> HLK-Systems durch die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> bedingt. Für die Warmwasserbereitstellung<br />

werden 12,8 % <strong>des</strong> Fernwärmeverbrauchs eingesetzt. Der Stromverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems geht<br />

wesentlich auf den Energieverbrauch der Ventilatoren (62,5 %) zurück. 37,5 % <strong>des</strong> Stromverbrauchs <strong>des</strong><br />

HLK-Systems kann den installierten Pumpen zugerechnet werden.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unter den angeführten Prämissen der derzeitig durchschnittliche<br />

klimabereinigte Energieverbrauch der HLK-Komponenten in Pavillon 21 mit 866.949 kWh Fernwärme und<br />

22.904,5 kWh Strom angesetzt werden kann. Dieser Energieverbrauch geht mit einem CO2-Äquivalent <strong>von</strong><br />

insgesamt 81,5 t für Fernwärme und 4,5 t für Strom pro Jahr einher (Abbildung 17).<br />

32 Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)<br />

27


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

28<br />

1.000.000<br />

900.000<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

866.949<br />

81.507<br />

22.905 4.535<br />

Energieverbrauch [kWh/a] CO2-Emissionen [kg/a]<br />

Fernwärme Strom<br />

Abbildung 17: Durchschnittlicher Energieverbrauch [kWh/a] und CO2-Emissionen [t/a] <strong>von</strong> Pavillon 21<br />

[Quelle: Österreichische Energieagentur]<br />

Der berechnete durchschnittliche Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems <strong>von</strong> Pavillon 21 entspricht 1,76 %<br />

<strong>des</strong> durchschnittlichen klimabereinigten Fernwärme- und 0,22 % <strong>des</strong> durchschnittlichen Stromverbrauchs<br />

<strong>des</strong> gesamten Otto-Wagner-Spitals.<br />

2.5 Pavillon Kurhaus – Zentralröntgen, Zentrallabor, interne<br />

Lungenabteilung und Konsiliarambulanz<br />

Abbildung 18: Pavillon Kurhaus – Zentralröntgen, Zentrallabor, interne Lungenabteilung und<br />

Konsiliarambulanz (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Pavillon Kurhaus (Abbildung 18) beinhaltet das Zentralröntgen und das Zentrallabor, sowie einen Teil der<br />

Konsiliarambulanz und der internen Lungenabteilung <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals. Die konditionierte Bruttogrundfläche<br />

<strong>von</strong> Pavillon Kurhaus wurde mit 4.210,4 m² berechnet, wobei sich auf dieser Fläche derzeit<br />

keine Betten befinden. Das HLK-System sowie das gesamte Gebäude befindet sich in einem ständigen<br />

Umbauprozess. Grundsätzlich wird das Gebäude über Radiatoren beheizt, neben der Fensterlüftung mit<br />

einigen Zu- und Abluftventilatoren belüftet und mit mehreren Multi-Splitklimageräten im Sommer gekühlt.


Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

Für die Warmwasserbereitstellung sind im Gebäude zwei Warmwasserspeicher (Baujahr 1990) mit einem<br />

jeweiligen Volumen <strong>von</strong> 1.000 l installiert. Von diesen Warmwasserspeichern ist immer nur einer in Betrieb,<br />

der andere dient der Versorgungssicherheit.<br />

Die Berechnung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> für Heizung und Warmwasser wurde mithilfe <strong>des</strong> Softwaretools<br />

„Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH durchgeführt. Für die Außenbauteile wurden die folgenden U-Werte<br />

angesetzt (Tabelle 18).<br />

Tabelle 18: Außenbauteile Kurhaus (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Bauteil U-Wert [W/m²K]<br />

Außenwand 1,5<br />

Oberste Geschossdecke 1,2<br />

Fenster/Türen 2,5<br />

Innenwand zu unbeheizt 1,7<br />

Kellerdecke 1,2<br />

Kellerwand 1,7<br />

Boden erdberührt 1,4<br />

Auf Basis der Grundriss- und Schnittpläne <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>, der obigen U-Werte sowie der erhobenen Anlagendaten<br />

der Heizungs- und Warmwasserinstallationen (Wärmebereitstellung, Rohrleitungsdämmung,<br />

benötigte Temperaturniveaus etc.) wurde unter Zuhilfenahme <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ für<br />

das Gebäude ein Heizwärmebedarf <strong>von</strong> 1.261.823 kWh/a und ein Warmwasserwärmebedarf <strong>von</strong><br />

107.576 kWh/a berechnet. Da die Beheizung und Bereitung <strong>von</strong> Warmwasser über Fernwärme gewährleistet<br />

wird, kann dem Kurhaus ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 1.263.112 kWh Fernwärme pro Jahr für die Beheizung<br />

<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 170.123 kWh Fernwärme pro Jahr für die Warmwasserbereitung<br />

zugeschrieben werden.<br />

Um die Heizungs- und Warmwasserversorgung zu gewährleisten, wurden im Kurhaus die folgenden Pumpen<br />

identifiziert (Tabelle 19).<br />

Tabelle 19 Erhobene Pumpen in Pavillon Kurhaus (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Verwendung Typ<br />

Leistungsbezug<br />

[W]<br />

Regelung<br />

Radiatorenpumpe Nord KSB Riovar 54-100 D 1000 W Vierstufige, auf Stufe 1<br />

Radiatorenpumpe Süd KSB Riovar 54-100 D 1000 W Vierstufige, auf Stufe 1<br />

Klimahauptpumpe KSB Riovar 64-48 D 970 W Vierstufige, auf Stufe 4<br />

Speicherladepumpe Wilo MOT-Z 30/7 145 W Dreistufige, auf Stufe 2<br />

Zwischenkreispumpe KSB Riovar 54-18D 365 W Vierstufige, auf Stufe 4<br />

Zirkulationspumpe KSB Riotherm G 22-8 D 165 W Einstufige<br />

Diese Pumpen sind (bis auf die Zirkulationspumpe), um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, in<br />

doppelter Ausführung vorhanden und werden ca. einmal pro Woche umgeschaltet, um eine ausgeglichene<br />

Laufzeit zu garantieren. Aufbauend auf der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlage wurde für die<br />

installierten Pumpen ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 26.277,3 kWh/a berechnet.<br />

29


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Einen wichtigen Stromverbraucher <strong>des</strong> HLK-Systems stellen die dezentralen, riemengetriebenen Zu- und<br />

Abluftventilatoren dar, die sich auf das Keller-, Erd- und Obergeschoss verteilen.<br />

Im Keller <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> konnten zweistufige Zu- und Abluftventilatoren für den Garderobenbereich mit<br />

einem jeweiligen maximalen Volumenstrom <strong>von</strong> 900 m³/h sowie ein zweistufiger Abluftventilator für den<br />

Nassraum mit einem Volumenstrom <strong>von</strong> 150 m³/h identifiziert werden. Diese Ventilatoren werden über die<br />

zentrale Leittechnik gesteuert und sind untertags (12 Stunden) auf Volllast und am Abend (12 Stunden) auf<br />

der minimalen Stufe in Betrieb. Ebenfalls befinden sich im Keller Zu- und Abluftventilatoren in durchgehendem<br />

Betrieb, durch die im USV-Raum ein stetiger Volumenstrom <strong>von</strong> 400 m³/h gewährleistet wird. Außerdem<br />

wurden, um die Entlüftung <strong>des</strong> Kältemaschinenraums zu gewährleisten, im Keller zwei Abluftventilatoren<br />

mit einem jeweiligen Volumenstrom <strong>von</strong> 3.000 m³/h (durchgehenden Betrieb) installiert. Schließlich<br />

konnten im Keller noch zwei kleinere Abluftventilatoren identifiziert werden, die einen Abluftvolumenstrom<br />

<strong>von</strong> 570 m³/h (durchgehender Betrieb) sicherstellen.<br />

Im Erdgeschoß <strong>des</strong> Kurhauses konnten Zu- und Abluftventilatoren mit einem Zu- und Abluftvolumenstrom<br />

<strong>von</strong> jeweils 2.320 m³/h für die Bronchoskopie, die Sozialräume und die Nassräume identifiziert werden,<br />

welche 24 Stunden pro Tag in Betrieb sind. Für den Bereich der Magnetresonaz konnten Zu- und Abluftventilatoren<br />

mit einem jeweiligen Volumenstrom <strong>von</strong> 850 m³/h erhoben werden. Außerdem wird für die<br />

Entlüftung <strong>des</strong> Zentrallabors noch ein zusätzlicher Abluftventilator mit einem Fördervolumenstrom <strong>von</strong><br />

1.250 m³/h in durchgehendem Betrieb eingesetzt.<br />

Im Obergeschoß <strong>des</strong> Kurhauses konnten für Labor und Nassräume Zuluftventilatoren mit einer maximalen<br />

Fördermenge <strong>von</strong> 1.000 m³/h und Abluftventilatoren mit einer maximalen Fördermenge <strong>von</strong> 2.100 m³/h<br />

identifiziert werden, die durchgehend in Betrieb sind. Die zwei Abluftventilatoren <strong>des</strong> Festsaals mit einer<br />

Gesamtfördermenge <strong>von</strong> 5.000 m³/h sind nur bei Veranstaltungen in Betrieb. Basierend auf diesen Erhebungen<br />

konnte für die Zu- und Abluftventilatoren im Kurhaus ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 61.773,3 kWh/a<br />

berechnet werden.<br />

Die Kältebereitstellung wird im Kurhaus durch mehrere Split- und Multi-Splitklimaanlagen gewährleistet.<br />

Diese sind folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals nur in der Sommerperiode in Betrieb. Bei den<br />

durchgeführten Erhebungen konnten die folgenden Geräte identifiziert werden (Tabelle 20).<br />

Tabelle 20: Identifizierte Multi-Splitklimageräte im Kurhaus (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

30<br />

Fabrikat Baujahr Kälteleistung [kW]<br />

Mitsubishi 2008 22,4<br />

Hakkaido 2004 8,7<br />

Daikin 2004 56<br />

Daikin 2001 3,3<br />

Daikin 2009 7,1<br />

Daikin 2007 4,8<br />

Daikin 2007 5,3<br />

Daikin 2007 3,9<br />

Daikin 2007 5,6<br />

Auf Basis der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlage für Kältemaschinen konnte für die identifizierten<br />

Split- und Multi-Splitklimageräte ein durchschnittlicher Energieverbrauch <strong>von</strong> 42.437,0 kWh/a berechnet


Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

werden. Für die insgesamt 28 eingesetzten Fan Coils wurde ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 3.218,4 kWh/a berechnet.<br />

Dieser Stromverbrauch wird im folgenden Energieflussdiagramm der Verbrauchergruppe Ventilatoren<br />

zugerechnet.<br />

Die Zuteilung der durch Fernwärme bereitgestellten Energie auf Warmwasser und Heizung, sowie die<br />

Zuteilung <strong>des</strong> Stromverbrauchs auf Pumpen, Ventilatoren und Multi-Splitklimageräte wird durch das folgende<br />

Energieflussdiagramm verdeutlicht (Abbildung 19).<br />

Abbildung 19: Energieflussdiagramm der HLK-Komponenten in Pavillon Kurhaus (Quelle: Österreichische<br />

Energieagentur)<br />

Wie aus dem Energieflussdiagramm zu entnehmen, ist ebenso wie in Pavillon 11, 13, 15 und 21 der Beheizung<br />

der größte Energieverbrauch zuzuschreiben. Für die Warmwasserbereitstellung werden 11,9 % <strong>des</strong><br />

<strong>Energieverbrauchs</strong> an Fernwärme aufgewendet. Der Stromverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems geht zum größten<br />

Teil auf den Energieverbrauch der Ventilatoren (48,6 %) zurück. 31,7 % <strong>des</strong> Stromverbrauchs <strong>des</strong> HLK-<br />

Systems kann den installierten Split- und Multi-Splitklimageräten und 19,7 % den identifizierten Pumpen<br />

zugerechnet werden. Der im Verhältnis zur Größe <strong>des</strong> Objekts relativ geringe Stromverbrauch für Ventilatoren<br />

ist darauf zurückzuführen, dass im Kurhaus keine zentrale Klimaanlage, sondern nur einzelne Zu- und<br />

Abluftventilatoren installiert sind und der größte Teil der Belüftung über Fensterlüftung gewährleistet wird.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unter den angeführten Prämissen der derzeitig durchschnittliche<br />

klimabereinigte Energieverbrauch der HLK-Komponenten im Kurhaus durch 1.433.235 kWh Fernwärme<br />

und 133.705,9 kWh Strom angesetzt werden kann. Dieser Energieverbrauch geht mit CO2-Äquivalent <strong>von</strong><br />

insgesamt 134,7 t für Fernwärme und 26,5 t für Strom pro Jahr einher (Abbildung 20).<br />

31


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

32<br />

1.600.000<br />

1.400.000<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

1.433.235<br />

133.706<br />

134.747<br />

26.474<br />

Energieverbrauch [kWh/a] CO2-Emissionen [kg/a]<br />

Fernwärme Strom<br />

Abbildung 20: Durchschnittlicher Energieverbrauch [kWh/a] und CO2-Emissionen [t/a] im Kurhaus [Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur]<br />

Der berechnete durchschnittliche Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems im Kurhaus entspricht 2,91 % <strong>des</strong><br />

durchschnittlichen klimabereinigten Fernwärme- und 1,3 % <strong>des</strong> durchschnittlichen Stromverbrauchs <strong>des</strong><br />

gesamten Otto-Wagner-Spitals.<br />

2.6 Pavillon Felix – Orthopädische Abteilung<br />

Abbildung 21: Pavillon Felix – Orthopädische Abteilung (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Das orthopädische Zentrum <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals teilt sich in den Pavillon Austria und den im Jahre<br />

2000 errichteten Pavillon Felix (Abbildung 21) auf. Die konditionierte Bruttogrundfläche <strong>von</strong> Pavillon Felix<br />

wurde mit 4.214,0 m² berechnet, auf der sich 56 Betten verteilen. Das Gebäude wird mithilfe <strong>von</strong> Radiatoren,<br />

Fußbodenheizungen, vier OP-Klimaanlagen, drei Klimaanlagen für die Bereiche Chirurgie, Orthopädie<br />

und Sterilisation, einer Klimaanlage für die Technikzentrale, vier zusätzlichen Abluftventilatoren, zwei<br />

Großkältemaschinen und zwei Splitklimageräten konditioniert. Für die Warmwasserbereitstellung sind im<br />

Gebäude zwei Wärmetauscherkompaktanlagen und zwei Warmwasserspeicher (Baujahr 2000) mit einem


Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

jeweiligen Volumen <strong>von</strong> 2500 l installiert, <strong>von</strong> denen immer nur einer in Betrieb ist, der andere dient der<br />

Versorgungssicherheit.<br />

Die vier OP-Klimaanlagen sind jeweils mit Vor- und Nachheizregister, Kühlregister, zwei Dampfbefeuchtern<br />

und einem Rotationswärmetauscher zur Wärme- und Feuchterückgewinnung ausgeführt. Die Klimaanlagen<br />

für die Bereiche Chirurgie, Orthopädie und Sterilisation sind im Unterschied zu den OP-Klimaanlagen<br />

jeweils nur mit einem Heizregister und einer variablen Zahl <strong>von</strong> Dampfbefeuchtern ausgestattet. Die Klimaanlage<br />

der Technikzentrale beinhaltet lediglich ein Heizregister – es sind keine Elemente zur Befeuchtung<br />

oder Kühlung installiert – wobei die Wärmerückgewinnung über einen Plattenwärmetauscher durchgeführt<br />

wird.<br />

Für die Bedienung der Kühlregister der Klimaanlagen sind in Pavillon Felix zwei Großkältemaschinen mit<br />

einer jeweiligen Kälteleistung <strong>von</strong> 134 kW installiert (Abbildung 22). Des Weiteren befinden sich zwei<br />

kleinere Splitklimageräte (1,8 und 2,45 kW Kälteleistung) zur zusätzlichen Klimatisierung einzelner Räume<br />

im Gebäude. Durch diese Splitklimageräte wird jeweils ein Fan Coil bedient.<br />

Abbildung 22: Blick in den Kältemaschinenraum, zwei Kältemaschinen CIAT LGN 500Z (jeweilige<br />

Kälteleistung 134 kW) (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Die Berechnung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> für Heizung und Warmwasser wurde mithilfe <strong>des</strong> Softwaretools<br />

„Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH durchgeführt. Für die Außenbauteile wurden die folgenden U-Werte<br />

herangezogen (Tabelle 21).<br />

Tabelle 21: Außenbauteile Pavillon Felix (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Bauteil U-Wert [W/m²K]<br />

Außenwand 0,5<br />

Oberste Geschossdecke 0,3<br />

Kellerwand 0,45<br />

Fenster/Türen 1,9<br />

Boden erdberührt 1,4<br />

Auf Basis der Grundriss- und Schnittpläne <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>, der obigen U-Werte sowie der erhobenen Anlagendaten<br />

der Heizungs- und Warmwasserinstallationen (Wärmebereitstellung, Rohrleitungsdämmung,<br />

benötigte Temperaturniveaus etc.) wurde unter Zuhilfenahme <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ für<br />

das Gebäude ein Heizwärmebedarf <strong>von</strong> 549.154 kWh/a und ein Warmwasserwärmebedarf <strong>von</strong><br />

107.668 kWh/a berechnet. Da die Beheizung und Bereitung <strong>von</strong> Warmwasser über Fernwärme gewährleis-<br />

33


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

tet wird, kann der Berechnung folgend Pavillon Felix ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 552.720 kWh Fernwärme<br />

pro Jahr für die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 170.698 kWh Fernwärme pro Jahr<br />

für die Warmwasserbereitung zugeschrieben werden.<br />

Um den Transport <strong>des</strong> Heizmediums bzw. Kühlmediums zu gewährleisten, wurden in Pavillon Felix die<br />

folgenden Pumpen identifiziert (Tabelle 22).<br />

Tabelle 22: Erhobene Pumpen in Pavillon Felix (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

34<br />

Verwendung Typ Leistungsbezug [W] Regelung<br />

Radiatorenpumpe KSB Riotec 30-100 400 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Torluftschleier KSB RIO 30-70 E 185 W Dreistufig, auf Stufe 3<br />

Fußbodenheizung<br />

GG/EG<br />

Fußbodenheizung<br />

OG/DG<br />

KSB Riotronic 25-60 S-Y6 87 W max. Drehzahlgeregelt<br />

KSB Riotronic 25-60 S-Y6 87 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Klimahauptpumpe KSB Etaline HD 50-160/154 1500 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Speicherladepumpe Grundfos TP 32-50/2 120 W Einstufig<br />

Zwischenkreispumpe KSB Rio C 30-60 180 100 W Dreistufig, auf Stufe 3<br />

Zirkulationspumpe KSB Riotherm B32-12E 200 W Einstufig<br />

Klimaanlage OP 1-4,<br />

Heizregister (4x)<br />

Klimaanlage Chirurgie,<br />

Heizregister<br />

Klimaanlage Orthopädie,<br />

Heizregister<br />

Klimaanlage Sterilisation,<br />

Heizregister<br />

Klima Technikzentrale,<br />

Heizregister<br />

Kältemaschine, Kaltwasserpumpen<br />

(2x)<br />

Kältemaschine, Rückkühlpumpen<br />

(2x)<br />

KSB Rio 30-70 E 185 W Dreistufig, auf Stufe 3<br />

Wilo TOP S 30/7 195 W Einstufig<br />

KSB Rio 30-70 E 185 W Dreistufig, auf Stufe 3<br />

KSB Rio 30-70 E 120 W Dreistufig, auf Stufe 1<br />

KSB Rio 30-70 E 185 W Dreistufig, auf Stufe 3<br />

KSB Rio 65-100 D 970 W Dreistufig, auf Stufe 3<br />

KSB Etaline GN 40-180/054 550 W Einstufig<br />

Diese Pumpen sind, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, immer in doppelter Ausführung vorhanden<br />

und werden ca. einmal pro Woche umgeschaltet, damit eine ausgeglichene Laufzeit garantiert<br />

werden kann. Aufbauend auf den in Kap. 1 angeführten Berechnungsgrundlagen wurde für die in Pavillon<br />

Felix identifizierten Pumpen ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 31.868,8 kWh/a berechnet.<br />

Als weitere große Stromverbraucher <strong>des</strong> HLK-Systems sind im Pavillon Felix die riemengetriebenen Zu-<br />

und Abluftventilatoren der vier OP-Klimaanlagen, der drei Klimaanlagen (Chirurgie, Orthopädie und Sterilisation),<br />

der Klimaanlage Technikzentrale anzuführen. Außerdem wurden noch vier zusätzliche Abluftventilatoren<br />

identifiziert.<br />

Die Zu- und Abluftventilatoren der vier OP-Klimaanlagen sind in der Lage, jeweils ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis<br />

zu 5.450 m³/h umzuwälzen, und werden über einen Frequenzumrichter drehzahlgeregelt. Durch die Zu-


Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

und Abluftventilatoren der drei Klimaanlagen (Chirurgie, Orthopädie und Sterilisation) kann ein Luftvolumenstrom<br />

<strong>von</strong> bis zu 26.820 m³/h eingebracht und ein Luftvolumenstrom <strong>von</strong> bis zu 24.970 m³/h abgeführt<br />

werden. Diese drei Klimaanlagen werden ebenfalls bedarfsgesteuert über Frequenzumrichter geregelt.<br />

Folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals und den abgelesenen Einstellungs- und Verbrauchswerten<br />

bei den Begehungen, konnte ein durchschnittlicher Leistungsbezug der Ventilatoren identifiziert<br />

werden. Die zweistufigen Zu- und Abluftventilatoren der Klimaanlage Technikzentrale sind in der Lage,<br />

einen Volumenstrom <strong>von</strong> bis zu 13.775 m³/h einzubringen und einen Volumenstrom <strong>von</strong> bis zu 11.750 m³/h<br />

abzuführen. Folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals, fährt die Klimaanlage Technikzentrale<br />

durchgehend auf der niedrigeren Leistungsstufe. Die zusätzlichen vier kleineren Abluftventilatoren können<br />

einen Luftvolumenstrom <strong>von</strong> bis zu 860 m³/h aus dem Gebäude abführen und sind laut den Angaben <strong>des</strong><br />

technischen Personals durchgehend in Betrieb. Basierend auf diesen Angaben konnte für die Zu- und<br />

Abluftventilatoren <strong>des</strong> Pavillon Felix ein durchschnittlicher Gesamtstromverbrauch <strong>von</strong> 349.920,1 kWh/a<br />

berechnet werden.<br />

Wie bereits erwähnt, sind einige der Klimaanlagen mit elektrisch betriebenen Dampfbefeuchtern ausgestattet.<br />

Die vier OP-Klimaanlagen sind jeweils mit zwei Dampfbefeuchtern (Dampfleistung 20 und 30 kg/h)<br />

ausgestattet. Die Klimaanlage Chirurgie ist mit zwei Dampfbefeuchtern mit einer jeweiligen Dampfleistung<br />

<strong>von</strong> 30 kg/h, die Klimaanlage Orthopädie mit vier Dampfbefeuchtern mit einer jeweiligen Dampfleistung <strong>von</strong><br />

40 kg/h und die Klimaanlage Sterilisation mit einem Dampfbefeuchter mit einer Dampfleistung <strong>von</strong> 40 kg/h<br />

ausgestattet. Auf Basis der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlage für Dampfbefeuchter, Angaben<br />

<strong>des</strong> technischen Personals sowie Wartungsunterlagen <strong>des</strong> Dampfbefeuchters konnte ein durchschnittlicher<br />

Energieverbrauch der in Pavillon Felix eingesetzten Dampfbefeuchter <strong>von</strong> 216.943,5 kWh/a berechnet<br />

werden.<br />

Die zwei installierten Großkältemaschinen CIAT LGN 500Z (a 134 kW Kälteleistung) sind beide in Betrieb.<br />

Laut den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals würde jedoch nur eine Großkältemaschine für die Abdeckung<br />

der Spitzenlast im Sommer genügen. Es kann daher da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass die beiden<br />

Maschinen immer im Teillastbereich arbeiten. Das in Kap. 1 vorgestellte Lastprofil musste daher für die<br />

zwei Großkältemaschinen entsprechend adaptiert werden. Die zwei zusätzlich installierten kleinen Splitklimageräte<br />

– Daikin 1,8 kW Kälteleistung und CIAT 2,45 kW Kälteleistung – wurden entsprechend der in<br />

Kap. 1 vorgestellten Berechnungsmethode bewertet. Basierend auf diesen Prämissen konnte für die Kälteerzeugung<br />

in Pavillon Felix ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 53.794,1 kWh/a berechnet werden.<br />

Für die zwei Fan Coils der zwei Splitklimageräte wurde auf Basis der Begehung eine durchschnittliche<br />

Leistungsaufnahme angesetzt und ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 216,0 kWh/a berechnet. Dieser Stromverbrauch<br />

wird im folgenden Energieflussdiagramm der Verbrauchergruppe Ventilatoren zugerechnet.<br />

Die Zuteilung der durch Fernwärme bereitgestellten Energie auf Warmwasser und Heizung, sowie die<br />

Zuteilung <strong>des</strong> Stromverbrauchs auf Pumpen, Ventilatoren, Kältemaschinen und Dampfbefeuchter wird<br />

durch das folgende Energieflussdiagramm verdeutlicht (Abbildung 23).<br />

35


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Abbildung 23: Energieflussdiagramm der HLK-Komponenten in Pavillon Felix (Quelle: Österreichsiche<br />

Energieagentur)<br />

Der Stromverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems <strong>von</strong> Pavillon Felix geht wesentlich auf den Energieverbrauch der<br />

Ventilatoren (53,6 %) und der eingesetzten Dampfbefeuchter (33,2 %) zurück. 8,2 % <strong>des</strong> Stromverbrauchs<br />

<strong>des</strong> HLK-Systems kann den installierten zwei Kältemaschinen und 4,9 % den identifizierten Pumpen zugerechnet<br />

werden. Der Fernwärmeverbrauch teilt sich schließlich zu 76,4 % auf die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong><br />

und zu 23,6 % auf die Warmwasserbereitstellung auf.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unter den angeführten Prämissen der derzeitig durchschnittliche<br />

klimabereinigte Energieverbrauch der HLK-Komponenten in Pavillon Felix mit 723.418 kWh Fernwärme<br />

und 652.742,5 kWh Strom angesetzt werden kann. Dieser Energieverbrauch geht mit einem CO2-<br />

Äquivalent <strong>von</strong> insgesamt 68,0 t für Fernwärme und 129,2 t für Strom pro Jahr einher (Abbildung 24).<br />

36


800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

723.418<br />

652.743<br />

68.013<br />

Otto-Wagner-Spital (OWS)<br />

129.243<br />

Energieverbrauch [kWh/a] CO2-Emissionen [kg/a]<br />

Fernwärme Strom<br />

Abbildung 24: Durchschnittlicher Energieverbrauch [kWh/a] und CO2-Äquivalent [t/a] in Pavillon Felix<br />

[Quelle: Österreichische Energieagentur]<br />

Der berechnete durchschnittliche Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems in Pavillon Felix entspricht 1,47 %<br />

<strong>des</strong> durchschnittlichen klimabereinigten Fernwärme- und 6,33 % <strong>des</strong> durchschnittlichen Stromverbrauchs<br />

<strong>des</strong> gesamten Otto-Wagner-Spitals.<br />

37


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

3 Krankenanstalt Rudolfstiftung (KAR)<br />

Im Oktober 1864 wurde die <strong>von</strong> Kaiser Franz Joseph I gestiftete Rudolfstiftung fertig gestellt. Der Bau<br />

umfasste damals 860 Betten und sieben Abteilungen und wurde Anfang 1865 in Betrieb genommen. Im<br />

Jahr 1884 verfügte die Rudolfstiftung bereits über acht Abteilungen und beschäftigte 143 Personen. Aufgrund<br />

<strong>des</strong> medizinischen Fortschritts und der stark gestiegenen Patientenzahlen wurde ein Neubau der<br />

Rudolfstiftung veranlasst. Im Jahr 1977 wurde der 17-geschoßige Hochbau der Rudolfstiftung eröffnet. Im<br />

Dezember 1998 wurde das Mautner Markhofsche Kinderspital in die Rudolfstiftung integriert und wird<br />

seitdem als interne Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde mit 24 Betten geführt. Im September 2002<br />

erfolgte die Eingliederung der Semmelweis Frauenklinik als Department der Geburtshilflichen und Gynäkologischen<br />

Abteilung. 33<br />

In den Gebäuden der Rudolfstiftung ist in den Jahren 2007 bis 2010 ein durchschnittlicher klimabereinigter<br />

Fernwärmeverbrauch <strong>von</strong> 24.401 MWh/a und ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 16.114 MWh/a<br />

angefallen. Dieser Energieverbrauch geht mit durchschnittlichen CO2-Äquivalenten <strong>von</strong> 2.294 t/a für Fernwärme<br />

und 3.191 t/a für Strom einher. Der Energieverbrauch und die entsprechenden CO2-Äquivalente der<br />

einzelnen Jahre können den folgenden Tabellen (Tabelle 23 und Tabelle 24) entnommen werden.<br />

Tabelle 23: Fernwärme und Stromverbrauch, Krankenanstalt Rudolfstiftung 2007–2010 (Quelle:<br />

Ressourcen Management Agentur)<br />

Energievebrauch [MWh/a] 2007 2008 2009 2010 Ø 2007–2010<br />

Fernwärme 20.402 23.299 23.338 23.560 22.650<br />

Fernwärme (HGT bereinigt) 23.260 26.221 25.715 22.410 24.401<br />

Strom 15.703 16.174 15.937 16.642 16.114<br />

Tabelle 24: CO2-Äquivalente für Fernwärme und Strom, Krankenanstalt Rudolfstiftung 2007–2010 (Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur)<br />

CO2-Äquivalent [t/a] 2007 2008 2009 2010 Ø 2007–2010<br />

Fernwärme 1.918 2.190 2.194 2.215 2.129<br />

Fernwärme (HGT bereinigt) 2.187 2.465 2.418 2.107 2.294<br />

Strom 3.109 3.202 3.155 3.295 3.191<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Projekts „Health“ wurde in Abstimmung mit dem technischen Direktor für eine detaillierte<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> und die damit verbundene Identifizierung <strong>von</strong> Energieeffizienzmaßnahmen<br />

das Hauptgebäude der Rudolfstiftung – der 17-geschoßige Hochbau – ausgewählt, da dieses das Kernelement<br />

<strong>des</strong> Krankenhauses darstellt und sich auch die größte Anzahl an technischen Anlagen in diesem<br />

Gebäude befindet.<br />

33 Vgl. Stadt Wien – <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong>verbund, URL: http://www.wienkav.at/kav/kar/texte_anzeigen.asp?id=926, 2. Februar<br />

2011<br />

38


Krankenanstalt Rudolfstiftung (KAR)<br />

Der 17-geschoßige Hochbau wird gemeinsam mit dem Westverbau zentral mit Fernwärme und Strom<br />

versorgt. Der entsprechende Fernwärme- und Stromverbrauch dieser zwei Gebäude wird regelmäßig<br />

dokumentiert und steht für die weiteren Arbeiten im Rahmen <strong>des</strong> Projekts zur Verfügung. In den Jahren<br />

2007 bis 2010 ist für diese zwei Gebäude ein durchschnittlicher klimabereinigter Fernwärmeverbrauch <strong>von</strong><br />

22.083 MWh/a (94,3 % <strong>des</strong> Gesamtfernwärmeverbrauchs der Rudolfstiftung) und ein durchschnittlicher<br />

Stromverbrauch <strong>von</strong> 13.889 MWh/a (86,2 % <strong>des</strong> Gesamtstromverbrauchs der Rudolfstiftung) angefallen.<br />

Dieser Energieverbrauch geht mit CO2-Äquivalenten <strong>von</strong> durchschnittlich 2.076 t/a für Fernwärme und<br />

2.750 t/a für Strom einher. Der Energieverbrauch und die entsprechenden CO2-Äquivalente der einzelnen<br />

Jahre können den folgenden Tabellen (Tabelle 25 und Tabelle 26) entnommen werden.<br />

Tabelle 25: Fernwärme und Stromverbrauch, 17-geschoßiger Hochbau und Westverbau (Quelle:<br />

Ressourcen Management Agentur)<br />

Energieverbrauch [MWh/a] 2007 2008 2009 2010 Ø 2007-2010<br />

Fernwärme 18.547 21.046 21.092 21.300 20.496<br />

Fernwärme (HGT bereinigt) 21.145 23.686 23.240 20.260 22.083<br />

Strom 13.555 13.618 14.096 14.286 13.889<br />

Tabelle 26: CO2-Äquivalent für Fernwärme und Strom, 17-geschoßiger Hochbau und Westverbau (Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur)<br />

CO2-Äquivalent [t/a] 2007 2008 2009 2010 Ø 2007-2010<br />

Fernwärme 1.744 1.979 1.983 2.003 1.927<br />

Fernwärme (HGT bereinigt) 1.988 2.227 2.185 1.905 2.076<br />

Strom 2.684 2.696 2.791 2.829 2.750<br />

Im Folgenden werden die identifizierten HLK-Komponenten <strong>des</strong> 17-geschoßigen Hochbaus (Anlagenbestand<br />

2010/2011) dargestellt, sowie der berechnete Energieverbrauch der identifizierten HLK-Verbrauchergruppen<br />

ausgewiesen. Mithilfe <strong>des</strong> zu Abschluss erstellten Energieflussdiagramms wird schließlich die<br />

Aufteilung der eingesetzten Energie auf die einzelnen Verbrauchergruppen ersichtlich. Auf Basis <strong>des</strong> 17geschoßigen<br />

Hochbaus werden im Rahmen der weiteren Projekttätigkeiten Energie- und CO2-Einsparungen<br />

spezifischer Energieeffizienzmaßnahmen berechnet sowie Energiebenchmarks für die unterschiedlichen<br />

Verbrauchergruppen gebildet.<br />

Der Energieverbrauch <strong>des</strong> Hochbaus sowie der installierten Verbraucher wurde auf Basis der in Kap. 1<br />

vorgestellten Berechnungsgrundlagen, der durch Gespräche mit dem technischen Personal sowie der<br />

durchgeführten Audits erhobenen Informationen modelliert und stellt daher einen durchschnittlichen klimabereinigten<br />

Jahresenergieverbrauch dar, der <strong>von</strong> einzelen gemessenen Jahresverbräuchen abweichen<br />

kann.<br />

39


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Abbildung 25: Rudolfstiftung – Hochbau (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Die konditionierte Bruttogeschossfläche <strong>des</strong> Hochbaus (Abbildung 25) beträgt laut Grundriss und Schnittplänen<br />

44.520 m². Auf dieser Fläche befinden sich derzeit 739 Betten. Die Konditionierung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong><br />

wird hauptsächlich über sieben Klimazentralen, Radiatorenheizungen sowie fünf Großkältemaschinen<br />

gewährleistet.<br />

Die Klimazentralen Caliqua West und Caliqua Ost versorgen das Kellergeschoß <strong>des</strong> Hochbaus. Durch<br />

diese beiden Klimazentralen kann ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu 92.000 m³/h umgewälzt werden. Die beiden<br />

Anlagen sind jeweils mit zwei Vorheiz-, einem Nachheiz- und einem Kühlregister ausgestattet. Zur Befeuchtung<br />

werden Wabenbefeuchter eingesetzt. Die Klimazentralen Caliqua West und Caliqua Ost sind<br />

nicht mit Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet, da folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals<br />

die Installation <strong>von</strong> Wärmerückgewinnungssystemen aufgrund der Lage der beiden Klimaanlagen<br />

technisch sehr schwierig bis unmöglich ist. Die Zu- und Abluftventilatoren der beiden Klimazentralen werden<br />

über einen Frequenzumrichter geregelt.<br />

Die Klimazentrale Bacon versorgt die Ambulanzen im Erdgeschoß. Durch die drehzahlgeregelten Zu- und<br />

Abluftventilatoren wird eine Luftmenge <strong>von</strong> bis zu 70.000 m³/h umgewälzt. Die Klimazentrale ist mit zwei<br />

Vorheiz-, einem Nachheizregister und einem Kühlregister ausgestattet. Zur Befeuchtung werden Wabenbefeuchter<br />

eingesetzt. Das System ist derzeit mit keinem Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet,<br />

jedoch ist folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals eine Nachrüstung der Anlage mit einem Wärmerückgewinnungssystem<br />

bereits geplant.<br />

Die Klimazentrale Zenti versorgt den OP-Bereich im Hochbau. Durch die drehzahlgeregelten Zu- und<br />

Abluftventilatoren kann eine Luftmenge <strong>von</strong> bis zu 76.000 m³/h umgewälzt werden. Die Klimaanlage ist mit<br />

einem Vorheizregister und 21 Nachbehandlungsboxen für die einzelnen OP-Säle ausgeführt. Diese 21<br />

Nachbehandlungsboxen werden derzeit kontinuierlich erneuert. Derzeit sind noch 14 alte Nachbehandlungsboxen<br />

in Betrieb. Die 21 Nachbehandlungsboxen sind jeweils mit einem Kühlregister, einem Vor- und<br />

Nachheizregister und einem Wabenbefeuchter ausgestattet. Die Klimazentrale Zenti ist mit einem Verbundwärmetauschersystem<br />

zur Wärmerückgewinnung ausgestattet.<br />

Die Klimazentralen Arnold West und Arnold Ost konditionieren die übrigen Stockwerke <strong>des</strong> Hochbaus.<br />

Über die drehzahlgeregelten Zu- und Abluftventilatoren kann ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu 160.000 m³/h<br />

umgewälzt werden. Die Klimazentralen sind mit zwei Vorheiz-, einem Nachheizregister und einem Kühl-<br />

40


Krankenanstalt Rudolfstiftung (KAR)<br />

register ausgestattet. Zur Befeuchtung werden ebenfalls Wabenbefeuchter eingesetzt. Die beiden Anlagen<br />

sind jeweils mit einem Verbundwärmetauschersystem zur Wärmerückgewinnung ausgestattet.<br />

Ende Februar 2010 wurde eine zusätzliche Klimaanlage für die Intensivstation fertiggestellt. Durch diese<br />

kann ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu 10.000 m³/h umgewälzt werden. Die Klimaanlage ist mit einem Vorheiz-,<br />

einem Nachheiz- und einem Kühlregister ausgestattet. Zur Befeuchtung werden Wabenbefeuchter eingesetzt.<br />

Das System ist mit einem Kreuzstromwärmetauscher zur Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die<br />

Regelung der Zu- und Abluftventilatoren erfolgt über Frequenzumrichter.<br />

Für die Warmwasserbereitstellung ist das Gebäude in fünf Zonen aufgeteilt, wobei jede Zone mit einem<br />

Warmwasserspeicher mit einem jeweiligen Volumen <strong>von</strong> 3.000 l ausgestattet ist. Zur Versorgungssicherheit<br />

ist zusätzlich für alle fünf Zonen noch ein 3.000 l Speicher als Backup installiert.<br />

Für die Bedienung der Kühlregister dieser sieben Klimazentralen sind im Hochbau fünf Großkältemaschinen<br />

mit einer jeweiligen Kälteleistung <strong>von</strong> 570 kW installiert (Abbildung 26).<br />

Abbildung 26: Eine <strong>von</strong> fünf Großkältemaschinen, Carrier 30 HR 195 A 900 GEE (Kälteleistung 570 kW)<br />

(Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Die Berechnung <strong>des</strong> Heiz- und Warmwasserwärmebedarfs <strong>des</strong> Hochbaus erfolgte mit dem Softwaretool<br />

„Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH. Für die Außenbauteile wurden die folgenden U-Werte angesetzt<br />

(Tabelle 27). 34<br />

34 Zur Bestimmung der gebäu<strong>des</strong>pezifischen U-Werte der Gebäudehülle <strong>des</strong> Hochbaus der Rudolfstiftung wurde auf die Datenbank<br />

<strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi Plus“, auf den Leitfaden Energietechnisches Verhalten <strong>von</strong> Gebäuden (siehe: Österreichisches<br />

Institut für Bautechnik: Leitfaden Energietechnisches Verhalten <strong>von</strong> Gebäuden, Wien 2007), die Diplomarbeit „Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

zum Austausch der Fassade in der KA-Rudolfstiftung“ (siehe: Kling W.: Wirtschaftlichkeitsberechnung zum Austausch der<br />

Fassade in der KA-Rudolfstiftung, Diplomarbeit, Wien, 2002) sowie auf Experteninterviews zurückgegriffen.<br />

41


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Tabelle 27: Außenbauteile Hochbau (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Bauteil U-Wert [W/m²K]<br />

Außenwand (Nord-, Ost- und West-Fassade) 1,0<br />

Außenwand (Süd-Fassade) 1,4<br />

Oberste Geschoßdecke 0,55<br />

Kellerwand 1,2<br />

Fenster (Nord-, Ost- und West-Fassade) 2,7<br />

Fenster (Süd-Fassade) 1,9<br />

Türen 2,5<br />

Kellerdecke 1,35<br />

Auf Basis der Grundriss- und Schnittpläne <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>, der obigen U-Werte sowie der erhobenen Anlagendaten<br />

der Heizungs- und Warmwasserinstallationen (Wärmebereitstellung, Rohrleitungsdämmung,<br />

benötigte Temperaturniveaus etc.) wurde unter Zuhilfenahme <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ für<br />

das Gebäude ein Heizwärmebedarf <strong>von</strong> 5.289.182 kWh/a und ein Warmwasserwärmebedarf <strong>von</strong><br />

1.137.486 kWh/a berechnet. Da die Beheizung und Bereitung <strong>von</strong> Warmwasser über Fernwärme gewährleistet<br />

wird, kann der Berechnung folgend dem Hochbau ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 6.107.398 kWh Fernwärme<br />

pro Jahr für die Beheizung und ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 2.174.439 kWh Fernwärme pro Jahr für<br />

die Warmwasserbereitung zugeschrieben werden.<br />

Um den Transport <strong>des</strong> Heizmediums bzw. Kühlmediums zu gewährleisten, wurden im Hochbau die folgenden<br />

Pumpen identifiziert (Tabelle 28), wobei, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, die meisten<br />

Pumpen, wie im Otto-Wagner-Spital, in doppelter Ausführung oder für den jeweiligen Bereich min<strong>des</strong>tens<br />

eine Pumpe als Backup vorhanden ist.<br />

Tabelle 28: Erhobene Pumpen im Hochbau (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

42<br />

Kategorie Verwendung<br />

Leistungsbezug<br />

[W]<br />

Regelung<br />

Hauptpumpen Niederdruckpumpe (2x) 5.500 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Hochdruckpumpe (2x) 5.500 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Warmwasserbereitung 35 Zwischenkreispumpe 635 W Einstufig<br />

Speicherladepumpe 620 W Einstufig<br />

Zirkulationspumpe 520 W Dreistufig, auf Stufe 2<br />

Drucksteigerungspumpe (2x) 15.800 W Einstufig<br />

Drucksteigerungspumpe (2x) 7.500 W Einstufig<br />

Drucksteigerungspumpe (2x) 4.000 W Einstufig<br />

Klimaanlagen Caliqua West, VH-Register 1 550 W Einstufig<br />

Caliqua West, VH-Register 2 550 W Einstufig<br />

Caliqua West, NH-Register 550 W Einstufig<br />

35 Die Warmwasserbereitung ist in 4 Zonen und in eine Reservezone aufgeteilt und besteht pro Zone aus folgenden Pumpen.


Krankenanstalt Rudolfstiftung (KAR)<br />

Caliqua Ost, VH-Register 1 550 W Einstufig<br />

Caliqua Ost, VH-Register 2 550 W Einstufig<br />

Caliqua Ost, NH-Register 550 W Einstufig<br />

Bacon, VH-Register 1 750 W Einstufig<br />

Bacon, VH-Register 2 750 W Einstufig<br />

Bacon, NH-Register 750 W Einstufig<br />

Zenti, VH-Register 59 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Zenti, Nachbehandlungsbox-<br />

Alt, (14x)<br />

Zenti, Nachbehandlungsbox-<br />

Neu, (7x)<br />

84 W Einstufig<br />

59 W max. Drehzahlgeregelt<br />

Zenti, Wärmerückgewinnung 3.310 W Einstufig<br />

Arnold West, VH-Register 1 1.100 W Einstufig<br />

Arnold West, VH-Register 2 550 W Einstufig<br />

Arnold West, Wärmerückgewinnung<br />

4.000 W Einstufig<br />

Arnold Ost, VH-Register 1 1.100 W Einstufig<br />

Arnold Ost, VH-Register 2 550 W Einstufig<br />

Arnold Ost, Wärmerückgewinnung<br />

4.000 W Einstufig<br />

Intensivstation, VH-Register 200 W Einstufig<br />

Klimaanlagen, NH-Register 1000 W Einstufig<br />

Großkältemaschinen Kaltwasserpumpe (2x) 22.000 W Einstufig<br />

Kaltwasserpumpe 13.000 W Einstufig<br />

Rückkühlpumpe (2x) 37.000 W Einstufig<br />

Rückkühlpumpe 15.000 W Einstufig<br />

Aufbauend auf den in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlagen wurde für die im Hochbau identifizierten<br />

Pumpen ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 1.372.827,1 kWh/a berechnet. 36<br />

Als weitere große Stromverbraucher <strong>des</strong> HLK-Systems im Hochbau sind die Zu- und Abluftventilatoren der<br />

sieben Klimazentralen anzuführen. Diese werden – mit Ausnahme <strong>von</strong> Klimazentrale Zenti – über Frequenzumrichter<br />

angesteuert. Die Zuluftventilatoren der Klimazentrale Zenti werden im Gegensatz zu den<br />

Ventilatoren der anderen Klimazentralen über die Schaufelstellung geregelt. Folgend den Angaben <strong>des</strong><br />

technischen Personals und den abgelesenen Einstellungs- und Verbrauchswerten bei der Begehung konnte<br />

ein durchschnittlicher Leistungsbezug der Ventilatoren identifiziert werden. Darauf aufbauend konnte für<br />

die Zu- und Abluftventilatoren der sieben Klimazentralen im Hochbau ein Stromverbrauch <strong>von</strong><br />

2.554.386,2 kWh/a berechnet werden.<br />

36 Zur Berechnung <strong>des</strong> durchschnittlichen Stromverbrauchs der Kaltwasser- und Rückkühlpumpen der Großkältemaschinen wurde<br />

das erarbeitete Schaltprofil der Großkältemaschinen (siehe Abbildung 27) herangezogen. Da sich dieses Schaltprofil jedoch auf das<br />

Jahr 2008 bezieht, wurde der berechnete durchschnittliche Stromverbrauch mithilfe der Kühlgradtage klimabereinigt.<br />

43


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Wie bereits erwähnt, sind alle Klimaanlagen <strong>des</strong> Hauptgebäu<strong>des</strong> mit Wabenbefeuchtern ausgestattet. Die<br />

durch die entsprechende isenthalpe Luftbefeuchtung hervorgerufene Temperaturabnahme der Zuluft muss<br />

in weiterer Folge durch die Nachheizregister ausgeglichen werden. Der daraus resultierende zusätzliche<br />

Fernwärmebedarf wurde auf Basis der in Kap. 1 vorgestellten Berechungsgrundlage mit 5.138.659,7 kWh/a<br />

berechnet und im nachstehenden Energieflussdiagramm der Verbrauchergruppe Wabenbefeuchter zugeordnet.<br />

Die im Hochbau vorhandenen fünf Großkältemaschinen Carrier 30 HR 195 A 900 GEE (a 570 kW Kälteleistung)<br />

bedienen die Kühlregister der sieben Klimazentralen. Diese werden folgend den Angaben <strong>des</strong><br />

technischen Personals für die Abdeckung der Kühlspitzen im Sommer zu 100 % benötigt. Weiters sind zwei<br />

der fünf Großkältemaschinen übers gesamte Jahr durchgehend in Betrieb. Aufbauend auf diesen Angaben<br />

und dem Stromverbrauch <strong>des</strong> Hochbaus im Jahre 2008 wurde für die fünf Großkältemaschinen das folgende<br />

Schaltprofil (Abbildung 27) erarbeitet.<br />

44<br />

Durschnittlicher Stromverbrauch pro<br />

Tag im Monat in kWh<br />

44000<br />

42000<br />

40000<br />

38000<br />

36000<br />

34000<br />

32000<br />

Jän.08 Feb.08 Mär.08 Apr.08 Mai.08 Jun.08 Jul.08 Aug.08 Sep.08 Okt.08 Nov.08 Dez.08<br />

Strom verbrauch KAR HG Kältem aschinen in Betrieb<br />

Abbildung 27: Schaltprofil der fünf Großkältemaschinen (rechte y-Achse) auf Basis <strong>des</strong> durchschnittlichen<br />

Stromverbrauchs pro Tag im Monat (linke y-Achse) (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Diesem Profil folgend wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass zusätzlich zu den zwei Großkältemaschinen, welche<br />

die Grundlast <strong>des</strong> Kältebedarfs übers Jahr abdecken, eine Großkältemaschine Anfang Mai und die zwei<br />

übrigen Großkältemaschinen Anfang Juni zugeschaltet werden. Anfang September werden diese drei<br />

Großkältemaschinen wieder abgeschaltet, woraufhin wieder nur noch zwei Großkältemaschinen in Betrieb<br />

sind, die dazu dienen, die Grundlast abzudecken. Auf Basis dieses Schaltprofils und <strong>des</strong> in Kap. 1 vorgestellten<br />

ESEER-Lastprofils, das den fünf Großkältemaschinen in ihrer jeweiligen Betriebszeit hinterlegt<br />

wurde, konnte für die Kälteerzeugung im Hochbau ein durchschnittlicher Stromverbrauch berechnet werden.<br />

Da sich das erarbeitete Schaltprofil auf das Jahr 2008 bezieht, wurde der berechnete Stromverbrauch<br />

mithilfe der Kühlgradtage klimabereinigt, um einen durchschnittlichen Stromverbrauch der Großkälte-<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Anzahl der Kältemaschinen in Betrieb


Krankenanstalt Rudolfstiftung (KAR)<br />

maschinen darstellen zu können. Auf Basis dieser Prämissen konnte für die fünf Großkältemaschinen ein<br />

durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 2.461.061,7 kWh/a berechnet werden. 37<br />

Die Zuteilung der durch Fernwärme bereitgestellten Energie auf Warmwasser und Heizung sowie die<br />

Zuteilung <strong>des</strong> Stromverbrauchs auf Pumpen, Ventilatoren und Großkältemaschinen wird durch das folgende<br />

Energieflussdiagramm verdeutlicht (Abbildung 28).<br />

Abbildung 28: Energieflussdiagramm der HLK-Komponenten im 17-geschoßigen Hochbau der Rudolfstiftung<br />

(Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Für die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> werden 45,5 %, für die Befeuchtung 38,3 % und für die Warmwasserbereitstellung<br />

16,2 % <strong>des</strong> Fernwärmeverbrauchs eingesetzt. Der Stromverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems geht<br />

wesentlich auf den Energieverbrauch der Ventilstoren (40,0 %) und der eingesetzten Kältemaschinen<br />

(38,5 %) zurück. 21,5 % <strong>des</strong> Stromverbrauchs <strong>des</strong> HLK Systems können den identifizierten Pumpen zugerechnet<br />

werden. Der hohe Gesamtstromverbrauch im Verhältnis zum Gesamtwärmeverbrauch kann auf die<br />

37 Zur Sicherstellung <strong>des</strong> steigenden Kühlbedarfs der Rudolfstiftung wurden 2009/10 zwei zusätzliche Kältemaschinen (Trane RTWB<br />

220) mit einer jeweiligen Kälteleistung <strong>von</strong> 532 kW installiert. Seit Sommer 2010 wird zur Abdeckung <strong>des</strong> Kühlbedarfs in Spitzenlastzeiten<br />

zusätzlich zu den fünf Großkältemaschinen (Bestand) eine dieser neuen Großkältemaschinen eingesetzt. Aufgrund der bis dato<br />

unzureichenden <strong>Energieverbrauchs</strong>aufzeichnungen konnte für die Darstellung der Ist-Situation nicht auf den Energieverbrauch dieser<br />

Neuanlagen eingegangen werden.<br />

45


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

große Anzahl an installierten Klimaanlagen und den damit verbundenen hohen Stromverbrauch für Ventilatoren<br />

und Kältemaschinen zurückgeführt werden.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unter den angeführten Prämissen der derzeitig durchschnittliche<br />

klimabereinigte Energieverbrauch der HLK-Komponenten im Hochbau der Rudolfstiftung mit<br />

13.420.497 kWh Fernwärme und 6.388.275 kWh Strom angesetzt werden kann. Dieser Energieverbrauch<br />

geht mit einem CO2-Äquivalent <strong>von</strong> insgesamt 1.261,7 t für Fernwärme und 1.264,1 t für Strom pro Jahr<br />

einher (Abbildung 29).<br />

46<br />

16.000.000<br />

14.000.000<br />

12.000.000<br />

10.000.000<br />

8.000.000<br />

6.000.000<br />

4.000.000<br />

2.000.000<br />

0<br />

13.420.497<br />

6.388.275<br />

1.261.740<br />

1.264.878<br />

Energieverbrauch [kWh/a] CO2-Emissionen [kg/a]<br />

Fernwärme Strom<br />

Abbildung 29: Durchschnittlicher Energieverbrauch [kWh/a] und CO2-Äquivalent [t/a] <strong>des</strong> Hochbaus der<br />

Rudolfstiftung [Quelle: Österreichische Energieagentur]<br />

Der berechnete durchschnittliche Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems <strong>des</strong> Hochbaus entspricht 60,8 %<br />

<strong>des</strong> gemessenen durchschnittlichen klimabereinigten Fernwärmeverbrauchs und 46,0 % <strong>des</strong> durchschnittlichen<br />

Stromverbrauchs <strong>des</strong> 17-geschoßigen Hochbaus und <strong>des</strong> Westverbaus. Bezogen auf die gesamte<br />

Krankenanstalt Rudolfstiftung entspricht der berechnete durchschnittliche Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-<br />

Systems <strong>des</strong> Hochbaus 55,0 % <strong>des</strong> gemessenen durchschnittlichen klimabereinigten Fernwärmeverbrauchs<br />

und 39,6 % <strong>des</strong> durchschnittlichen Stromverbrauchs.


4 Krankenhaus Hietzing (KHL)<br />

Krankenhaus Hietzing (KHL)<br />

Das Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel gilt als eines der ältesten Spitäler der<br />

Stadt Wien. 1913 wurde die Krankenanstalt in Betrieb genommen und umfasste damals acht Abteilungen<br />

und drei Institute. Heute erstreckt sich das Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel<br />

mit seinen 13 Pavillons über ein Areal <strong>von</strong> 153.780 m 2 und gliedert sich in 18 bettenführende Abteilungen<br />

und 7 Institute auf (Abbildung 30). 38<br />

Abbildung 30: Lageplan <strong>des</strong> Krankenhauses Hietzing (Quelle: <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong>verbund: Lageplan<br />

Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum, Wien, 2006)<br />

In diesen 13 Pavillons ist in den Jahren 2007 bis 2010 ein durchschnittlicher klimabereinigter Fernwärmeverbrauch<br />

<strong>von</strong> 17.217 MWh/a und ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 8.787 MWh/a angefallen.<br />

Dieser Energieverbrauch entspricht einem CO2-Äquivalent <strong>von</strong> durchschnittlich 1.619 t/a für Fernwärme<br />

und 1.740 t/a für Strom. Der Energieverbrauch und das entsprechende CO2-Emissionsäquivalent der<br />

einzelnen Jahre können den folgenden Tabellen (Tabelle 29 und Tabelle 30) entnommen werden.<br />

38<br />

Vgl. Stadt Wien – <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong>verbund, URL: http://www.wienkav.at/kav/khl/texte_anzeigen.asp?id=1066#Heute, 21.<br />

März 2011<br />

47


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Tabelle 29: Fernwärme- und Stromverbrauch, Krankenhaus Hietzing 2007–2010 (Quelle: Österreichsiche<br />

Energieagentur)<br />

Energieverbrauch [MWh/a] 2007 2008 2009 2010 Ø 2007-2010<br />

Fernwärme 16.207 15.201 15.751 16.744 15.976<br />

Fernwärme (HGT bereinigt) 18.477 17.107 17.355 15.926 17.217<br />

Strom 8.673 8.571 8.826 9.078 8.787<br />

Tabelle 30: CO2-Äquivalent d. Fernwärme- und Stromverbrauchs, Krankenhaus Hietzing 2007–2010<br />

(Quelle: Österreichsiche Energieagentur)<br />

CO2-Aquivalent [t/a] 2007 2008 2009 2010 Ø 2007-2010<br />

Fernwärme 1.524 1.429 1.481 1.574 1.502<br />

Fernwärme (HGT bereinigt) 1.737 1.608 1.632 1.497 1.619<br />

Strom 1.717 1.697 1.748 1.797 1.740<br />

Da es im Rahmen <strong>des</strong> Projekts „Health“ nicht möglich ist, alle 13 Gebäude bzw. Pavillons <strong>des</strong> Krankenhauses<br />

einer detaillierten <strong>Analyse</strong> zu unterziehen, wurden in Zusammenarbeit mit dem technischen Direktor<br />

sowie den zuständigen technischen Referatsleitern der Pavillon II und das Schnittbildzentrum (SBZ) der<br />

Krankenanstalt für eine detaillierte Untersuchung ausgewählt. Da sich in diesen zwei Gebäuden eine sehr<br />

große Anzahl an Klimaanlagen und medizinischen Geräten befindet, sollte es durch die genaue <strong>Analyse</strong><br />

dieser zwei Gebäude möglich werden, einen guten Überblick über alle technischen Ausstattungskomponenten<br />

sowie deren Nutzung im Krankenhaus Hietzing zu erhalten. Auf Basis dieser zwei Pavillons werden<br />

im Rahmen der weiteren Projekttätigkeiten Energiebenchmarks für die unterschiedlichen Verbrauchergruppen<br />

gebildet, wodurch es möglich wird, Energie- und CO2-Einsparungen einzelner Energieeffizienzmaßnahmen<br />

auf das gesamte Krankenhaus hochzurechnen.<br />

Im folgenden Teil <strong>des</strong> Berichts werden die unterschiedlichen HLK-Komponenten der untersuchten Pavillons<br />

II und SBZ (Anlagenbestand 2010/2011) aufgelistet, sowie der mit Hilfe der vorgestellten Lastprofile (siehe<br />

Kap. 1) und erhobenen Daten berechnete durchschnittliche Energieverbrauch der identifizierten HLK-<br />

Verbrauchergruppen ausgewiesen. Mithilfe der erstellten Energieflussdiagramme wird schließlich für jeden<br />

untersuchten Pavillon der berechnete durchschnittliche Gesamtenergieverbrauch sowie die Aufteilung der<br />

eingesetzten Energie auf die einzelnen Verbrauchergruppen visualisiert.<br />

Wie bereits erwähnt, musste der Energieverbrauch der Referenzgebäude sowie der installierten Verbraucher<br />

auf Basis der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlagen, der Gespräche mit dem technischen<br />

Personal sowie der in den durchgeführten Audits erhobenen Informationen modelliert werden, da weder<br />

verifizierbare mehrjährige Energieaufzeichnungen <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> der installierten Energiesysteme<br />

noch der gesamten Gebäude zur Verfügung stehen. Der berechnete Energieverbrauch stellt daher einen<br />

durchschnittlichen klimabereinigten Jahresenergieverbrauch dar, der <strong>von</strong> einzelnen gemessenen Jahresverbräuchen<br />

abweichen kann.<br />

48


Krankenhaus Hietzing (KHL)<br />

4.1 Pavillon II – Augenabteilung, Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung,<br />

HNO Abteilung, Urologische Abteilung, Zentralröntgen<br />

Abbildung 31: Pavillon II – Augenabteilung, Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung, HNO Abteilung,<br />

Urologische Abteilung, Zentralröntgen (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Pavillon II (Abbildung 31) beinhaltet die Augenabteilung, die Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung, die<br />

HNO Abteilung, die Urologische Abteilung und einen Teil <strong>des</strong> Zentralröntgeninstituts 39 <strong>des</strong> Krankenhauses<br />

Hietzing. Die konditionierte Bruttogrundfläche <strong>von</strong> Pavillon II wurde mit 10.169,8 m² berechnet, wobei sich<br />

auf dieser Fläche derzeit 152 Betten befinden. Das HLK-System <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> ist mit dem Gebäude<br />

gewachsen, wodurch sich die Systemkomponenten auf den gesamten Pavillon verteilen. Grundsätzlich<br />

wird das Gebäude über Radiatoren, Fußbodenheizung, sieben Klimaanlagen, fünf Kältemaschinen und vier<br />

Sanitärabluftventilatoren konditioniert. Für die Warmwasserbereitstellung sind im Gebäude zwei Warmwasserspeicher<br />

(Baujahr 1991) mit einem jeweiligen Volumen <strong>von</strong> 2.000 l installiert, <strong>von</strong> denen beide in Betrieb<br />

sind.<br />

Von den identifizierten sieben Klimaanlagen sind vier Anlagen mit jeweils einem Vorheiz-, einem Nachheiz-,<br />

einem Kühlregister und einem Dampfbefeuchter ausgestattet. Bei diesen Anlagen handelt es sich um<br />

die Klimaanlagen für die Bereiche OP-Urologie 40 , OP-HNO/Gynäkologie sowie OP-Augenabteilung. Die<br />

Klimaanlagen für die Bereiche OP-Urologie und OP-HNO/Gynäkologie sind zur Wärme- sowie Feuchterückgewinnung<br />

mit Rotationswärmetauschern, die Klimaanlage <strong>des</strong> Bereichs OP-Augenabteilung ist mit<br />

einem Verbundsystem-Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung ausgestattet.<br />

Die drei übrigen Klimaanlagen sind im Unterschied zu den OP-Klimaanlagen lediglich mit einem Heizregister<br />

ausgerüstet. Diese Anlagen versorgen die Bereiche Röntgen, HNO-Ambulanz sowie den Bettentrakt<br />

Gynäkologie/HNO. Von diesen drei ist nur die Anlage für den Bettentrakt Gynäkologie/HNO mit einem<br />

Wärmerückgewinnungssystem (Kreuzstromwärmetauscher) ausgestattet.<br />

Für die Bedienung der Kühlregister der OP-Klimaanlagen kommen in Pavillon II fünf Kältemaschinen zum<br />

Einsatz. Zwei Kältemaschinen mit einer jeweiligen Kälteleistung <strong>von</strong> 28 kW versorgen die Kühlregister der<br />

zwei Klimaanlagen für den Bereich OP-Urologie. Weitere zwei Kältemaschinen mit einer Kälteleistung <strong>von</strong><br />

101,2 und 64 kW Kälteleistung versorgen die Kühlregister der Klimaanlage für den Bereich OP-HNO/<br />

39 Das Zentralröntgeninstitut befindet sich zu einem Teil in Pavillon II und zum anderen im Schnittbildzentrum (SBZ).<br />

40 Für den Bereich OP-Urologie werden zwei identische Klimaanlagen eingesetzt.<br />

49


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Gynäkologie. Die letzte Kältemaschine mit einer Kälteleistung <strong>von</strong> 51 kW dient der Versorgung <strong>des</strong> Kühlregisters<br />

der Klimaanlage für den Bereich OP-Augenabteilung.<br />

Die Berechnung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> für Heizung und Warmwasser wurde mithilfe <strong>des</strong> Softwaretools<br />

„Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH durchgeführt. Für die Außenbauteile wurden die folgenden U-Werte<br />

angesetzt (Tabelle 31). 41<br />

Tabelle 31: Außenbauteile Pavillon II (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Bauteil U-Wert [W/m²K]<br />

Außenwand 1,5<br />

Oberste Geschossdecke 1,2<br />

Fenster/Türen 2,5<br />

Kellerwand 1,7<br />

Boden erdberührt 1,4<br />

Auf Basis der Grundriss- und Schnittpläne <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>, der obigen U-Werte sowie der erhobenen Anlagendaten<br />

der Heizungs- und Warmwasserinstallationen (Wärmebereitstellung, Rohrleitungsdämmung,<br />

benötigte Temperaturniveaus etc.) wurde unter Zuhilfenahme <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ für<br />

das Gebäude ein Heizwärmebedarf <strong>von</strong> 2.663.671 kWh/a und ein Warmwasserwärmebedarf <strong>von</strong><br />

259.838 kWh/a berechnet. Da die Beheizung und Bereitung <strong>von</strong> Warmwasser über Fernwärme gewährleistet<br />

wird, kann Pavillon II ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 2.669.775 kWh Fernwärme pro Jahr für die Beheizung<br />

<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 407.514 kWh Fernwärme pro Jahr für die Warmwasserbereitung<br />

zugeschrieben werden.<br />

Um den Transport <strong>des</strong> Heizmediums bzw. Kühlmediums zu gewährleisten, wurden in Pavillon II die folgenden<br />

Pumpen identifiziert (Tabelle 32).<br />

Tabelle 32: Erhobene Pumpen in Pavillon II (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

50<br />

Kategorie Verwendung<br />

Leistungsbezug<br />

[W]<br />

Regelung<br />

Heizung Radiatorenpumpe [2x] 550 W Einstufig<br />

Radiatorenpumpe 1100 W Vierstufig, auf Stufe 4<br />

Fußbodenheizung 120 W Dreistufig, auf Stufe 1<br />

Warmwasserbereitung Zwischenkreispumpe 370 W Einstufig<br />

Speicherladepumpe 550 W Einstufig<br />

Klimaanlagen Röntgen, Heizregister 420 W Einstufig<br />

URO OP 1+2, VH-Register<br />

[2x]<br />

200 W Einstufig<br />

41 Zur Bestimmung der gebäu<strong>des</strong>pezifischen U-Werte der Gebäudehülle der untersuchten Pavillons im Krankenhaus Hietzing wurde<br />

auf die Datenbank <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi Plus“, auf den Leitfaden Energietechnisches Verhalten <strong>von</strong> Gebäuden (siehe:<br />

Österreichisches Institut für Bautechnik: Leitfaden Energietechnisches Verhalten <strong>von</strong> Gebäuden, Wien 2007) und die OIB Richtlinie 6<br />

(siehe: Österreichisches Institut für Bautechnik: OIB Richtlinie 6, Energieeinsparungen und Wärmeschutz, Wien, 2007) zurückgegriffen.


Kategorie Verwendung<br />

Kältemaschinen<br />

URO OP 1+2, NH-Register<br />

[2x]<br />

Leistungsbezug<br />

[W]<br />

Krankenhaus Hietzing (KHL)<br />

Regelung<br />

65 W Dreistufig, auf Stufe 1<br />

HNO Ambulanz, Heizregister 1100 W Einstufig<br />

Augen OP, VH-Register 90 W Einstufig<br />

Augen OP, NH-Register 80 W Einstufig<br />

Augen OP, NH-Register 150 W Einstufig<br />

Augen OP, Wärmerückgewinnung<br />

Gyn/HNO OP, Heizregister<br />

[8x]<br />

HNO/Gyn Bettentrakt, Heizregister<br />

URO OP 1+2, Kaltwasserpumpen<br />

[7x]<br />

Augen OP, Kaltwasserpumpen<br />

[4x]<br />

Gyn/HNO OP, Kaltwasserpumpen<br />

[2x]<br />

420 W Einstufig<br />

90 W Einstufig<br />

635 W Vierstufig, auf Stufe 4<br />

390 W Einstufig<br />

340 W Einstufig<br />

860 W Einstufig<br />

Diese Pumpen sind – um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten – großteils in doppelter Ausführung<br />

vorhanden und werden ca. einmal pro Woche umgeschaltet, um eine ausgeglichene Laufzeit zu garantieren.<br />

Aufbauend auf der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlage wurde für die installierten Pumpen<br />

ein Stromverbrauch <strong>von</strong> 55.547,2 kWh/a berechnet.<br />

Als weitere große Stromverbraucher <strong>des</strong> HLK-Systems in Pavillon II sind die riemengetriebenen Zu- und<br />

Abluftventilatoren der vier OP-Klimaanlagen, der drei Klimaanlagen für die Bereiche Zentralröntgen, HNO-<br />

Ambulanz und HNO/Gynäkologie Bettentrakt sowie vier Sanitärabluftventilatoren identifiziert worden.<br />

Die Zu- und Abluftventilatoren der zwei OP-Klimaanlagen für den Bereich OP-Urologie sind in der Lage,<br />

jeweils ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu 4.000 m³/h umzuwälzen. Durch die Zu- und Abluftventilatoren der Klimaanlage<br />

OP-Augenabteilung kann ein Luftvolumen <strong>von</strong> über 6.000 m³/h umgewälzt werden. Die größte der<br />

OP-Klimaanlagen ist die Anlage für den Bereich OP-HNO/Gynäkologie. Diese ist in der Lage, ein Luftvolumen<br />

<strong>von</strong> bis zu 18.500 m³/h umzuwälzen. Alle OP-Anlagen werden bedarfsgesteuert über Frequenzumrichter<br />

geregelt.<br />

Die Zu- und Abluftventilatoren der drei Klimaanlagen für die Bereiche Zentralröntgen, HNO-Ambulanz und<br />

HNO/Gynäkologie Bettentrakt sind in der Lage, einen Volumenstrom <strong>von</strong> bis zu 14.350 m³/h ins Gebäude<br />

einzubringen und einen Volumenstrom <strong>von</strong> bis zu 11.700 m³/h abzuführen. Die Anlagen für die Bereiche<br />

HNO-Ambulanz und HNO/Gynäkologie Bettentrakt sind laut dem technischen Personal durchgehend auf<br />

Volllast in Betrieb. Die Anlage für den Bereich Zentralröntgen ist im Unterschied dazu nur 8 Stunden pro<br />

Tag in Betrieb.<br />

Außerdem werden über die bereits erwähnten vier Sanitärabluftventilatoren noch 4450 m³/h Abluft aus dem<br />

Gebäude abgeführt. Diese sind laut Angaben <strong>des</strong> technischen Personals durchgehend in Betrieb.<br />

51


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Basierend auf den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals und den abgelesenen Einstellungs- und Verbrauchswerten<br />

bei der Begehung konnte für die in Pavillon II installierten Zu- und Abluftventilatoren ein<br />

durchschnittlicher Gesamtstromverbrauch <strong>von</strong> 280.794,4 kWh/a berechnet werden.<br />

Wie bereits erwähnt, sind die vier OP-Klimaanlagen auch mit elektrisch betriebenen Dampfbefeuchtern<br />

ausgestattet. Die zwei Klimaanlagen <strong>des</strong> Bereichs OP-Urologie sind jeweils mit einem Dampfbefeuchter<br />

(Dampfleistung 22 kg/h) ausgestattet. Die OP-Klimaanlage der Augenabteilung ist mit einem Dampfbefeuchter<br />

mit einer Dampfleistung <strong>von</strong> 45 kg/h und die Klimaanlage OP-HNO/Gynäkologie mit zwei<br />

Dampfbefeuchtern mit einer Dampfleistung <strong>von</strong> 40 und 43 kg/h ausgestattet. Auf Basis der in Kap. 1 vorgestellten<br />

Berechnungsgrundlage für Dampfbefeuchter und den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals konnte<br />

ein durchschnittlicher Energieverbrauch der in Pavillon II eingesetzten Dampfbefeuchter <strong>von</strong><br />

163.733,6 kWh/a berechnet werden.<br />

Die fünf installierten Kältemaschinen stellen für die vier OP-Klimaanlagen eine maximale Gesamtkälteleistung<br />

<strong>von</strong> 272,2 kW zur Verfügung. Folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals wurde angenommen,<br />

dass diese nur im Sommer in Betrieb sind. Auf Basis <strong>des</strong> in Kap. 1 angeführten Lastprofils für Kältemaschinen<br />

konnte für diese fünf Maschinen ein durchschnittlicher Energieverbrauch <strong>von</strong> 105.831,4 kWh/a<br />

berechnet werden.<br />

Die Zuteilung der durch Fernwärme bereitgestellten Energie auf Warmwasser und Heizung, sowie die<br />

Zuteilung <strong>des</strong> Stromverbrauchs auf Pumpen, Ventilatoren, Kältemaschinen und Dampfbefeuchter wird<br />

durch das folgende Energieflussdiagramm verdeutlicht (Abbildung 32).<br />

Abbildung 32: Energieflussdiagramm der HLK-Komponenten in Pavillon II (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

52


Krankenhaus Hietzing (KHL)<br />

Wie dem Energieflussdiagramm entnommen werden kann, ist in Pavillon II <strong>des</strong> Krankenhauses Hietzing –<br />

wie auch in Pavillon 11, 13, 15, 21 und Kurhaus <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals – der größte Energieverbrauch<br />

<strong>des</strong> HLK-Systems durch die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> bedingt. Für die Warmwasserbereitstellung wurden<br />

13,2 % <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> an Fernwärme berechnet. Der Stromverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems geht<br />

wesentlich auf den Energieverbrauch der Ventilatoren (46,3 %) und der eingesetzten Dampfbefeuchter<br />

(27,0 %) zurück. 17,5 % <strong>des</strong> Stromverbrauchs <strong>des</strong> HLK Systems kann den installierten zwei Kältemaschinen<br />

und 9,2% den identifizierten Pumpen zugerechnet werden.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unter den angeführten Prämissen der derzeitig durchschnittliche<br />

klimabereinigte Energieverbrauch der HLK-Komponenten in Pavillon II mit 3.077.289 kWh Fernwärme und<br />

605.906,6 kWh Strom angesetzt werden kann. Dieser Energieverbrauch geht mit einem CO2-Äquivalent<br />

<strong>von</strong> insgesamt 289,3 t für Fernwärme und 120,0 t für Strom pro Jahr einher (Abbildung 33).<br />

3.500.000<br />

3.000.000<br />

2.500.000<br />

2.000.000<br />

1.500.000<br />

1.000.000<br />

500.000<br />

0<br />

3.077.289<br />

605.907<br />

289.314<br />

119.970<br />

Energieverbrauch [kWh/a] CO2-Emissionen [kg/a]<br />

Fernwärme Strom<br />

Abbildung 33: Durchschnittlicher Energieverbrauch [kWh/a] und CO2-Äquivalent [t/a] Pavillon II [Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur]<br />

Der berechnete durchschnittliche Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems <strong>von</strong> Pavillon II entspricht 17,9 % <strong>des</strong><br />

durchschnittlichen klimabereinigten Fernwärmeverbrauchs und 6,9 % <strong>des</strong> durchschnittlichen Stromverbrauchs<br />

<strong>des</strong> gesamten Krankenhauses.<br />

53


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

4.2 Schnittbildzentrum (SBZ)<br />

Abbildung 34: Schnittbildzentrum (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Das Schnittbildzentrum (SBZ) <strong>des</strong> Krankenhauses Hietzing (Abbildung 34) ist ein 1990 errichteter Zubau<br />

an Pavillon II. Die konditionierte Bruttogrundfläche wurde mit 1.914,9 m² berechnet, wobei sich auf dieser<br />

Fläche derzeit keine Betten befinden. Dieser Zubau beinhaltet das Schnittbildzentrum und einen Teil <strong>des</strong><br />

Zentralröntgeninstituts 42 <strong>des</strong> Krankenhauses Hietzing.<br />

Das Gebäude wird derzeit mithilfe <strong>von</strong> Radiatoren, drei Klimaanlagen sowie sieben Kältemaschinen konditioniert.<br />

Eine dieser drei Klimaanlagen dient zur Konditionierung der Bereiche Computertomographie (CT)<br />

und Magnetresonanz (MR). Diese Anlage ist mit einem Heizregister, einem Kühlregister, zwei Dampfbefeuchtern<br />

und einem Free Cooling System ausgeführt. Die zweite Klimaanlage dient zur Konditionierung<br />

<strong>des</strong> Erdgeschoßes und ist mit einem Vor- und Nachheizregister, einem Kühlregister und zwei Dampfbefeuchtern<br />

ausgestattet. Die dritte Klimaanlage dient zur Konditionierung <strong>des</strong> Kellergeschoßes und ist<br />

lediglich mit einem Vor- und Nachheizregister ausgeführt. Bei allen drei Anlagen werden Rotationswärmetauscher<br />

zur Wärme- sowie Feuchterückgewinnung eingesetzt. Für die Warmwasserbereitstellung ist im<br />

Gebäude ein Warmwasserspeicher (Baujahr 1991) mit einem Volumen <strong>von</strong> 1.000 l installiert.<br />

Drei der sieben im SBZ installierten Kältemaschinen bedienen das Kühlregister der Klimaanlage für die<br />

Bereiche Computertomographie (CT) und Magnetresonanz (MR). Durch diese drei Kältemaschinen kann<br />

eine maximale Kälteleistung <strong>von</strong> 43 kW bereitgestellt werden (Abbildung 35). Die anderen vier Kältemaschinen<br />

bedienen das Kühlregister der Klimaanlage für das Erdgeschoß. Durch diese vier Kältemaschinen<br />

kann eine Kälteleistung <strong>von</strong> bis zu 53,5 kW zur Verfügung gestellt werden.<br />

42 Das Zentralröntgeninstitut befindet sich zu einem Teil in Pavillon II und zum anderen im Schnittbildzentrum (SBZ).<br />

54


Krankenhaus Hietzing (KHL)<br />

Abbildung 35: Blick auf die drei Daikin Kältemaschinen für die Konditionierung der Bereiche CT und MR<br />

(Kälteleistung gesamt 43 kW) (Foto: Österreichische Energieagentur)<br />

Die Berechnung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> für Heizung und Warmwasser <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> wurde mithilfe <strong>des</strong><br />

Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH durchgeführt. Für die Außenbauteile wurden die<br />

folgenden U-Werte angesetzt (Tabelle 33).<br />

Tabelle 33: Außenbauteile SBZ (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Bauteil U-Wert [W/m²K]<br />

Außenwand 0,5<br />

Oberste Geschossdecke 0,3<br />

Fenster 1,9<br />

Türen 2,5<br />

Innenwand zu unbeheizt 0,5<br />

Kellerdecke 0,6<br />

Kellerwand 0,5<br />

Boden erdberührt 0,6<br />

Auf Basis der Grundriss- und Schnittpläne <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>, der obigen U-Werte und der erhobenen Anlagendaten<br />

der Heizungs- und Warmwasserinstallationen (Wärmebereitstellung, Rohrleitungsdämmung,<br />

benötigte Temperaturniveaus etc.) wurde unter Zuhilfenahme <strong>des</strong> Softwaretools „Gebäudeprofi PLUS“ für<br />

das Gebäude ein Heizwärmebedarf <strong>von</strong> 138.832 kWh/a und ein Warmwasserwärmebedarf <strong>von</strong><br />

48.926 kWh/a berechnet. Da die Beheizung und Bereitung <strong>von</strong> Warmwasser über Fernwärme gewährleistet<br />

wird, kann der Berechnung folgend im SBZ ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 139.240 kWh Fernwärme pro Jahr<br />

für die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und ein Energieverbrauch <strong>von</strong> 79.012 kWh Fernwärme pro Jahr für die<br />

Warmwasserbereitung zugeschrieben werden.<br />

Um den Transport <strong>des</strong> Heizmediums bzw. Kühlmediums zu gewährleisten, wurden im SBZ die folgenden<br />

Pumpen identifiziert (Tabelle 34).<br />

55


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Tabelle 34: Erhobene Pumpen im SBZ (Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

56<br />

Verwendung Typ<br />

Leistungsbezug<br />

[W]<br />

Regelung<br />

Radiatorenpumpe KSB Riovar 54-30 D 635 W Vierstufig, auf Stufe 4<br />

Radiatorenpumpe KSB Riovar 44-8 D 80 W Vierstufig, auf Stufe 1<br />

Speicherladepumpe KSB Riovar 34-8 D 100 W Vierstufig, auf Stufe 2<br />

Zwischenkreispumpe Wilo Top S 30/4 180 W Dreistufig, auf Stufe 3<br />

Klima Erdgeschoß,<br />

Heizregister [9x]<br />

Klima Kellergeschoß,<br />

Heizregister [2x]<br />

Kältemaschinen CT-,<br />

MR-Bereich, Kaltwasserpumpe<br />

Kältemaschinen CT-,<br />

MR-Bereich, Kaltwasserpumpe<br />

Kältemaschinen CT-,<br />

MR-Bereich, Kaltwasserpumpe<br />

Kältemaschinen CT-,<br />

MR-Bereich, Kaltwasserpumpe<br />

Kältemaschinen Erdgeschoß,Kaltwasserpumpen<br />

[12x]<br />

KSB Riovar 44-8 D 80 W Vierstufig, auf Stufe 1<br />

KSB Riovar 44-8 D 80 W Vierstufig, auf Stufe 1<br />

TPE 80-120/2 1500 W max. Drehzahlgeregelt<br />

TPED 50-160/2 1100 W max. Drehzahlgeregelt<br />

KSB TPD 50-120/2 750 W Einstufig<br />

TPE 32-30/4/2 120 W Einstufig<br />

Wilo Top SD 50/7 380 W Dreistufig, auf Stufe 3<br />

Diese Pumpen sind, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, immer in doppelter Ausführung vorhanden<br />

und werden ca. einmal pro Woche umgeschaltet, damit eine ausgeglichene Laufzeit garantiert<br />

werden kann. Aufbauend auf den in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlagen wurde für die im SBZ<br />

identifizierten Pumpen ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 42.345,5 kWh/a berechnet.<br />

Einen weiteren großen Stromverbraucher <strong>des</strong> HLK-Systems im SBZ stellen die riemengetriebenen Zu- und<br />

Abluftventilatoren der drei Klimaanlagen sowie die vier installierten Dampfbefeuchter dar.<br />

Die Zu- und Abluftventilatoren der Klimaanlage zur Konditionierung <strong>des</strong> CT- und MR-Bereichs sind in der<br />

Lage, ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu 5.300 m³/h umzuwälzen und werden über einen Frequenzumrichter<br />

geregelt. Die Zu- und Abluftventilatoren der Klimaanlage zur Konditionierung <strong>des</strong> Erdgeschosses sind in<br />

der Lage, ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu 10.000 m³/h umzuwälzen. Durch die Zu- und Abluftventilatoren der<br />

Klimaanlage zur Konditionierung <strong>des</strong> Kellergeschosses kann schließlich noch ein Luftvolumen <strong>von</strong> bis zu<br />

3700 m³/h umgewälzt werden. Alle drei Anlagen sind folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals 24<br />

Stunden pro Tag in Betrieb. Auf Basis dieser Angaben und den aufgenommenen Einstellungs- und Strombezugswerten<br />

konnte ein durchschnittlicher Leistungsbezug für die Zu- und Abluftventilatoren im SBZ<br />

angesetzt und ein durchschnittlicher Stromverbrauch <strong>von</strong> 163.528,1 kWh/a berechnet werden.<br />

Wie bereits erwähnt, sind zwei der drei Klimaanlagen mit insgesamt vier elektrisch betriebenen Dampfbefeuchtern<br />

ausgestattet. Diese vier Dampfbefeuchter sind in der Lage, bis zu 106 kg Dampf pro Stunde


Krankenhaus Hietzing (KHL)<br />

bereitzustellen. Auf Basis der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlage für Dampfbefeuchter sowie<br />

Angaben <strong>des</strong> technischen Personals konnte ein durchschnittlicher Energieverbrauch <strong>des</strong> eingesetzten<br />

Dampfbefeuchters <strong>von</strong> 99.290,1 kWh/a berechnet werden.<br />

Aufgrund <strong>des</strong> kontinuierlichen Kühlbedarfs der MR- und CT-Geräte muss für die drei in diesem Bereich<br />

eingesetzten Daikin Kältemaschinen (Kälteleistung 43 kW) eine ganzjährige Betriebsdauer angesetzt<br />

werden. Dieser kontinuierliche Kühlenergiebedarf wird jedoch durch das installierte Free-Cooling-System<br />

reduziert. Folgend den Angaben <strong>des</strong> technischen Personals wird durch das Free-Cooling-System in den<br />

Wintermonaten der Kühlenergieverbrauch der Kältemaschinen um 25 bis 30 % reduziert. Auf Basis dieser<br />

Angaben und <strong>des</strong> in Kap. 1 angeführten Lastprofils für Kältemaschinen wurde für die sieben im SBZ eingesetzten<br />

Kältemaschinen (Gesamtkälteleistung 96,5 kW) ein durchschnittlicher Energieverbrauch <strong>von</strong><br />

79.214,4 kWh/a berechnet.<br />

Die Aufteilung der durch Fernwärme bereitgestellten Energie auf Warmwasser und Heizung, sowie die<br />

Aufteilung <strong>des</strong> Stromverbrauchs auf Pumpen, Ventilatoren, Kältemaschinen und Dampfbefeuchter wird<br />

durch das folgende Energieflussdiagramm verdeutlicht (Abbildung 36).<br />

Abbildung 36: Energieflussdiagramm der HLK-Komponenten im SBZ (Quelle: Österreichische<br />

Energieagentur)<br />

57


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Wie dem Energieflussdiagramm entnommen werden kann, ist im SBZ – im Unterschied zu Pavillon II und<br />

den meisten anderen Pavillons <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals – der Stromverbrauch größer als der Fernwärmeverbrauch.<br />

Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass das SBZ einerseits relativ niedrige U-Werte<br />

aufgrund seiner Errichtung 1990 aufweist und andererseits zum Großteil durch Klimaanlagen konditioniert<br />

wird. Der Stromverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems geht wesentlich auf den Energieverbrauch der Ventilatoren<br />

(42,5 %), Kältemaschinen (20,6 %) und Dampfbefeuchter (25,8 %) zurück. Lediglich 11,0 % <strong>des</strong> Stromverbrauchs<br />

kann den identifizierten Pumpen zugerechnet werden. Der Fernwärmeverbrauch teilt sich zu<br />

63,8 % auf die Beheizung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und zu 36,2 % auf die Warmwasserbereitstellung auf.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unter den angeführten Prämissen der derzeitig durchschnittliche<br />

klimabereinigte Energieverbrauch der HLK-Komponenten in Pavillon II mit 218.252 kWh Fernwärme und<br />

384.378,1 kWh Strom angesetzt werden kann. Dieser Energieverbrauch geht einem CO2-Äquivalent <strong>von</strong><br />

insgesamt 20,5 t für Fernwärme und 76,1 t für Strom pro Jahr einher (Abbildung 37).<br />

58<br />

450.000<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

218.252<br />

384.378<br />

20.519<br />

76.107<br />

Energieverbrauch [kWh/a] CO2-Emissionen [kg/a]<br />

Fernwärme Strom<br />

Abbildung 37: Durchschnittlicher Energieverbrauch [kWh/a] und CO2-Äquivalent [t/a] im SBZ [Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur]<br />

Der berechnete durchschnittliche Energieverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems im SBZ entspricht 1,3 % <strong>des</strong> durchschnittlichen<br />

klimabereinigten Fernwärmeverbrauchs und 4,4 % <strong>des</strong> durchschnittlichen Stromverbrauchs<br />

<strong>des</strong> gesamten Krankenhauses.


5 Energiekennwerte<br />

Energiekennwerte<br />

Um einen Überblick über den Energieverbrauch der untersuchten Gebäude der drei <strong>Wiener</strong> Krankenhäuser<br />

zu ermöglichen, werden in diesem Kapitel Energiekennwerte für die einzelnen Gebäude berechnet. Wie für<br />

die Erstellung <strong>von</strong> Energiekennwerten allgemein üblich, wird der Wärme- und Stromverbrauch der untersuchten<br />

Gebäude auf die spezifische Bruttogeschoßfläche (BGF) bzw. Bettenzahl bezogen.<br />

Wichtig ist hierbei jedoch zu erwähnen, dass es sich aufgrund der Arbeitsaufteilung zwischen der AEA und<br />

der RMA (siehe Einleitung) bei den berechneten Energiekennwerten nur um Energiekennwerte für das<br />

HLK-System handelt, die auf Basis der in Kap. 1 vorgestellten Berechnungsgrundlagen modelliert wurden.<br />

Aus diesem Grund dürfen die berechneten Energiekennwerte nicht ohne Weiteres mit anderen Energiekennwerten<br />

bzw. Energiebenchmarks für Krankenhäuser verglichen werden.<br />

Weiters ist darauf hinzuweisen, dass bei einem Vergleich <strong>von</strong> Energiekennzahlen <strong>von</strong> Krankenhäusern<br />

nicht der zentrale Aufgabenbereich <strong>des</strong> Krankenhauses (z.B. Schwerpunktkrankenhaus, Sanatorium,<br />

Hochschulklinik etc.) bzw. der spezifischen Pavillons (Neurologische Abteilung, Geriatrische Abteilung etc.)<br />

außer Acht gelassen werden sollte, da der jeweilige Energiebedarf wesentlich vom Aufgabenbereich <strong>des</strong><br />

Krankenhauses bzw. Pavillons abhängt.<br />

In der folgenden Tabelle 35 werden die Richtgrößen der untersuchten Gebäude der drei <strong>Wiener</strong> Krankenhäuser<br />

zusammenfassend dargestellt, auf deren Basis die Energiekennwerte berechnet wurden.<br />

Tabelle 35: Richtgrößen der untersuchten Gebäude der drei <strong>Wiener</strong> Krankenhäuser (Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur)<br />

Krankenanstalt Ausgewählte Gebäude<br />

Otto-Wagner-<br />

Spital<br />

Krankenanstalt<br />

Rudolfstiftung<br />

Krankenhaus<br />

Hietzing<br />

Beheizte<br />

BGF [m²]<br />

Bettenzahl<br />

Fernwärmeverbrauch<br />

[kWh/a]<br />

Stromverbrauch<br />

[kWh/a]<br />

Pavillon 11 (Neurologische Abteilung) 2.934,0 44 774.166 50.630,2<br />

Pavillon 13 (Internistische Abteilung) 3.306,0 44 792.489 150.608,1<br />

Pavillon 15 (Geriatrische Abteilung) 3.614,5 52 790.481 109.285,9<br />

Pavillon 21 (Psychiatrische Abteilung) 2.715,0 40 866.949 22.904,5<br />

Pavillon Kurhaus (Zentralröntgen,<br />

Zentrallabor, Interne Lungenabteilung<br />

und Konsiliarambulanz)<br />

Pavillon Felix (Orthopädische<br />

Abteilung)<br />

Hauptgebäude der Rudolfstiftung (17geschößiger<br />

Hochbau)<br />

4.210,4 0 1.433.235 133.705,9<br />

4.214,0 56 723.418 652.742,5<br />

44.520,0 739 13.420.497 6.388.275,0<br />

Pavillon II (Augenabteilung, Gynäkologisch-geburtshilfliche<br />

Abteilung,<br />

HNO Abteilung, Urologische Abteilung,<br />

Zentralröntgen)<br />

10.169,8 152 3.077.289 605.906,6<br />

SBZ (Schnittbildzentrum) 1.914,9 0 218.252 384.378,1<br />

Aufbauend auf dem Fernwärme- und Stromverbrauch der HLK-Systeme wurden anhand der Bezugsgrößen<br />

beheizte Bruttogeschoßfläche (BGF) und Bettenzahl die folgenden Energiekennwerte für die untersuchten<br />

Objekte der drei <strong>Wiener</strong> Krankenhäuser berechnet (Tabelle 36).<br />

59


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Tabelle 36: HLK-Energiekennwerte der untersuchten Gebäude der drei <strong>Wiener</strong> Krankenhäuser (Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur)<br />

Krankenanstalt Ausgewählte Gebäude<br />

60<br />

Otto-Wagner-<br />

Spital<br />

Krankenanstalt<br />

Rudolfstiftung<br />

Krankenhaus<br />

Hietzing<br />

Pavillon 11 (Neurologische<br />

Abteilung)<br />

Pavillon 13 (Internistische<br />

Abteilung)<br />

Pavillon 15 (Geriatrische Abteilung)<br />

Pavillon 21 (Psychiatrische<br />

Abteilung)<br />

Pavillon Kurhaus (Zentralröntgen,<br />

Zentrallabor, interne Lungenabteilung<br />

und Konsiliarambulanz)<br />

Pavillon Felix (Orthopädische<br />

Abteilung)<br />

Hauptgebäude der Rudolfstiftung<br />

(17-geschoßiger Hochbau)<br />

kWh/m²a<br />

(Fernwärme)<br />

kWh/m²a<br />

(Strom)<br />

kWh/Bett*a<br />

(Fernwärme)<br />

kWh/Bett*a<br />

(Strom)<br />

263,9 17,3 17.594,7 1.150,7<br />

239,7 45,6 18.011,1 3.422,9<br />

218,7 30,2 15.201,6 2.101.7<br />

319,3 8,4 21.673,7 572,6<br />

340,4 31,8 k.A. 43 k.A.<br />

171,7 154,9 12.918,2 11.656,1<br />

301,4 143,5 18.160,3 8.644,5<br />

Pavillon II (Augenabteilung,<br />

Gynäkologische-geburtshilfliche<br />

Abteilung, HNO Abteilung,<br />

Urologische Abteilung, Zentralröntgen)<br />

302,6 59,6 20.245,3 3986,2<br />

SBZ (Schnittbildzentrum) 114,0 200,7 k.A. k.A.<br />

Wie Tabelle 36 zu entnehmen, liegt der Fernwärmeverbrauch der untersuchten Gebäude in einem Bereich<br />

<strong>von</strong> 114,0 bis 340,4 kWh/m²a bzw. <strong>von</strong> 12,9 bis 21,7 MWh/Bett*a. Diese Schwankungsbreite ist maßgeblich<br />

auf die unterschiedlichen U-Werte der Außenbauteile zurückzuführen. Es handelt sich bei den zwei<br />

Gebäuden, die im Vergleich die niedrigsten Energiekennwerte in Bezug auf den Fernwärmeverbrauch<br />

aufweisen, um entsprechend neuere Bauten. Das SBZ <strong>des</strong> Krankenhauses Hietzing (114,0 kWh/m²a)<br />

wurde im Jahr 1990 und der Pavillon Felix <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals (171,7 kWh/m²a) im Jahre 2000 errichtet.<br />

Die übrigen fünf Pavillons <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals (218,7–340,4 kWh/m²a) und der Pavillon II <strong>des</strong><br />

Krankenhauses Hietzing (302,6 kWh/m²a) wurden Anfang <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts (zwischen 1904 und 1913)<br />

erbaut. Der relativ hohe Fernwärmeverbrauch <strong>des</strong> im Jahr 1977 erbauten Hochbaus der Rudolfstiftung<br />

(301,4 kWh/m²a) ist auf den zusätzlichen Energieverbrauch der eingesetzten Wabenbefeuchter zurückzuführen.<br />

Weiters kann der niedrigere Fernwärmeverbrauch der Pavillons 11, 13 und 15 (218,7–<br />

263,9 kWh/m²a) im Vergleich zu Pavillon 21 (319,3 kWh/m²a) und Pavillon Kurhaus (340,4 kWh/m²a)<br />

darauf zurückgeführt werden, dass in diesen Pavillons <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals die oberste Geschoßdecke<br />

nachträglich gedämmt und damit eine Reduktion der Wärmeverluste bzw. <strong>des</strong> Fernwärmebedarfs erreicht<br />

wurde.<br />

Die Energiekennwerte in Bezug auf den Stromverbrauch der HLK-Systeme der untersuchten Gebäude<br />

bewegen sich in einem Bereich zwischen 8,4 und 215,9 kWh/m²a bzw. 0,6 und 11,7 MWh/Bett*a. Es fällt<br />

auf, dass die drei neueren Gebäude besonders hohe Werte aufweisen (SBZ, 200,7 kWh/m²a / Pavillon<br />

43 Keine Angabe möglich (k.A.)


Energiekennwerte<br />

Felix, 154,9 kWh/m²a / Hochbau Rudolfstiftung, 143,5 kWh/m²a). Diese relativ hohen Energiekennwerte<br />

können darauf zurückgeführt werden, dass diese Gebäude zu einem erheblichen Teil durch Klimaanlagen<br />

konditioniert werden, wodurch ein hoher Strombedarf für den Betrieb <strong>von</strong> Ventilatoren, Dampfbefeuchtern<br />

und Kältemaschinen anfällt. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass nur durch eine verstärkte Konditionierung<br />

<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> durch Klimaanlagen eine qualitativ hochwertige Be- und Entlüftung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong><br />

gewährleistet werden kann. Wobei dieser qualitativ hochwertige Be- und Entlüftungsbedarf bei diesen drei<br />

Gebäuden auf die integrierten Untersuchungs- oder OP-Bereiche zurückgeführt werden kann.<br />

61


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

6 Zusammenfassung<br />

Der vorliegende Bericht wurde im Rahmen <strong>des</strong> EFRE-Projekts „Health – Länderübergreifende Informationsdrehscheibe:<br />

Energie- und Ressourceneffizienz im Gesundheitswesen“ <strong>von</strong> der Österreichischen Energieagentur<br />

erstellt. Die Österreichische Energieagentur (AEA) arbeitet in diesem Projekt zentral im Modul<br />

Energie, <strong>des</strong>sen Ziel es ist aufzuzeigen, welchen Beitrag Krankenhäuser leisten können, um bei gleich<br />

bleibender Qualität der Versorgung ihre CO2-Emissionen zu reduzieren. Hierzu werden <strong>von</strong> den Projektpartnern<br />

technische und organisatorische Maßnahmen erarbeitet und techno-ökonomisch bewertet, durch<br />

welche eine Reduktion der CO2-Emissionen erreicht werden kann.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Ressourcen Management Agentur (RMA) werden durch<br />

die AEA im Modul Energie die folgenden drei <strong>Wiener</strong> Krankenhäuser untersucht:<br />

■ SMZ 44 Baumgartner Höhe Otto-Wagner-Spital – OWS<br />

■ Krankenanstalt Rudolfstiftung – KAR<br />

■ Krankenhaus Hietzing – KHL<br />

Die Erhebung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> (Ist-Situation) der Krankenhäuser stellt den Ausgangspunkt für die<br />

Erarbeitung <strong>von</strong> technischen und organisatorische Energieeffizienzmaßnahmen dar. Ziel war es, den<br />

Energieverbrauch der Krankenhäuser in die eingesetzten Energieträger (z. B. Strom, Fernwärme etc.) und<br />

die Art der Verwendung (z. B. Haustechnik, medizinische Geräte, Bürogeräte etc.) einzuteilen und entsprechenden<br />

Verbrauchergruppen (z. B. Heizung, Warmwasser, Ventilatoren, Beleuchtung etc.) zuordnen<br />

zu können. Schließlich geht es im weiteren Projektverlauf darum, jene Bereiche mit dem größten<br />

Energieverbrauch zu identifizieren, Möglichkeiten zur Reduzierung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> aufzuzeigen und<br />

Schritte zur Nutzung der erkannten Potentiale zu initiieren und deren Umsetzung einzuleiten.<br />

Da in den untersuchten <strong>Krankenanstalten</strong> derzeit lediglich der Gesamtenergieverbrauch der<br />

<strong>Krankenanstalten</strong> regelmäßig erfasst und dokumentiert wird, musste der durchschnittliche Energieverbauch<br />

der einzelnen Energiesysteme bzw. Verbauchergruppen (z. B. Heizung, Warmwasser, Ventilatoren,<br />

Beleuchtung etc.) auf Basis <strong>von</strong> Modellen berechnet werden. 45<br />

Auch war es im Rahmen <strong>des</strong> Projekts nicht möglich, alle Gebäude der drei <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong> einer<br />

detaillierten Untersuchung zu unterziehen. Daher wurden zur Erhebung <strong>des</strong> Ist-Zustands bzw. zur Erarbeitung<br />

der Berechnungsmodelle in Zusammenarbeit mit den technischen Direktoren und Referatsleitern<br />

Referenzgebäude für eine detaillierte Untersuchung ausgewählt, durch die die differenzierte Ausstattung<br />

und Nutzung der gesamten Krankenanstalt bestmöglich abgebildet wird (Tabelle 37).<br />

44 Sozialmedizinisches Zentrum (SMZ)<br />

45 Die entsprechenden Berechnungsgrundlagen werden in Kap.1 ausführlich beschrieben.<br />

62


Tabelle 37: Für die Erhebung der Ist-Situation ausgewählte Gebäude (Quelle: Österreichische<br />

Energieagentur)<br />

Untersuchte <strong>Krankenanstalten</strong> Referenzgebäude<br />

Otto-Wagner-Spital<br />

Krankenanstalt Rudolfstiftung<br />

Krankenhaus Hietzing<br />

• Pavillon 11 (Neurologische Abteilung)<br />

• Pavillon 13 (Internistische Abteilung)<br />

• Pavillon 15 (Geriatrische Abteilung)<br />

• Pavillon 21 (Psychiatrische Abteilung)<br />

• Pavillon Kurhaus (Zentralröntgen, Zentrallabor,<br />

interne Lungenabteilung und Konsiliarambulanz)<br />

• Pavillon Felix (Orthopädische Abteilung)<br />

• Hauptgebäude der Rudolfstiftung<br />

(17-geschößiger Hochbau)<br />

• Pavillon II (Augenabteilung, Gynäkologischgeburtshilfliche<br />

Abteilung, HNO Abteilung, Urologische<br />

Abteilung, Zentralröntgen)<br />

• SBZ (Schnittbildzentrum)<br />

Zusammenfassung<br />

Zur bestmöglichen Erarbeitung der Ergebnisse wurden die durchzuführenden Untersuchungen zwischen<br />

der RMA und der AEA nach Art der Verwendung der eingesetzten Energie bzw. nach Verbrauchergruppen<br />

aufgeteilt, wobei die Erfassung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> der Heizungs-, Lüftungs-, Klima-Systeme (HLK-<br />

Systeme) <strong>von</strong> der AEA, die Erfassung <strong>des</strong> restlichen <strong>Energieverbrauchs</strong> der Gebäude (Beleuchtung, medizinische<br />

Geräte, Bürogeräte etc.) <strong>von</strong> der RMA übernommen wurde.<br />

Der vorliegende Bericht umfasst die Beschreibung und Berechnung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> (Ist-Situation)<br />

<strong>des</strong> HLK-Systems der Referenzgebäude. Im Speziellen handelt es sich um eine Darstellung der installierten<br />

HLK-Systeme (Anlagenbestand 2010/11) der Referenzgebäude, die Berechnung <strong>des</strong> durchschnittlichen<br />

<strong>Energieverbrauchs</strong> der einzelnen HLK-Systeme bzw. Verbrauchergruppen auf Basis der erarbeiteten<br />

Berechnungsmodelle sowie der damit verbundenen CO2-Äquivalente. Auch wurde für je<strong>des</strong> untersuchte<br />

Gebäude ein Energieflussdiagramm erstellt, durch welches die Aufteilung der eingesetzten Energie auf die<br />

einzelnen Verbrauchergruppen visualisiert wird. Abschließend wurden in Kap. 5 Energiekennwerte berechnet,<br />

durch die der Energieverbrauch der untersuchten Gebäude gegenübergestellt werden kann.<br />

Die Untersuchung hat gezeigt, dass der größte Anteil <strong>des</strong> Gesamtenergieverbrauchs <strong>des</strong> HLK-Systems bei<br />

allen untersuchten Gebäuden – mit Ausnahme <strong>des</strong> SBZ <strong>des</strong> Krankenhauses Hietzing – durch die Beheizung<br />

<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> durch Fernwärme bedingt ist (Tabelle 38). Hierbei ist jedoch darauf hinzuweisen, dass<br />

Fernwärmeverbrauch nicht mit Stromverbrauch gleichgesetzt werden darf, da der Stromproduktion immer<br />

ein höherer Primärenergiefaktor hinterlegt werden muss.<br />

63


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Tabelle 38: Anteil der HLK-Verbrauchergruppen am Fernwärme- und Stromvebrauch der Referenzpavillons<br />

(Quelle: Österreichische Energieagentur)<br />

Referenzgebäude<br />

64<br />

Heizung Warmwasser Ventilatoren Dampfbefeuchter Kältemaschinen Pumpen<br />

Fernwärmeverbrauch in<br />

%<br />

Stromverbrauch in %<br />

Pavillon 11 (OWS) 84,6% 15,4% 72,6% k.A. k.A. 27,4%<br />

Pavillon 13 (OWS) 83,1% 16,9% 56,8% 16,4% 12,5% 14,3%<br />

Pavillon 15 (OWS) 81,4% 18,6% 84,8% k.A. 46 k.A. 15,2%<br />

Pavillon 21 (OWS) 87,2% 12,8% 62,5% k.A. k.A. 37,5%<br />

Pavillon Kurhaus (OWS) 88,1% 11,9% 48,6% k.A. 31,7% 19,7%<br />

Pavillon Felix (OWS) 76,4% 23,6% 53,6% 33,2% 8,2% 4,9%<br />

17-geschößiger Hochbau<br />

(KAR)<br />

45,5% 16,2% 40,0% k.A. 38,5% 21,5%<br />

Pavillon II (KHL) 86,8% 13,2% 46,4% 27,0% 17,5% 9,2%<br />

SBZ (KHL) 63,8% 36,2% 42,5% 25,8% 20,6% 11,0%<br />

Weiters konnte aufgezeigt werden, dass für die Bereitstellung der Heizenergie 45,5 % bis 88,1 % und für<br />

die Bereitstellung <strong>von</strong> Warmwasser nur 11,9 % bis 36,2 % an Fernwärme eingesetzt wird. Im Hauptgebäude<br />

der Rudolfstiftung sind außerdem 38,3 % <strong>des</strong> Fernwärmeverbrauchs der Luftbefeuchtung durch die<br />

identifizierten Wabenbefeuchter zuzurechnen (Tabelle 38).<br />

Auch hat die Untersuchung ergeben, dass der größte Anteil <strong>des</strong> Stromverbrauchs <strong>des</strong> HLK-Systems in<br />

allen untersuchten Gebäuden den eingesetzten Ventilatoren zugeschrieben werden kann. Der Verbrauchergruppe<br />

„Ventilatoren“ konnte ein Anteil <strong>von</strong> 40,0 % bis 84,8 % <strong>des</strong> Gesamtstromverbrauchs <strong>des</strong> HLK-<br />

Systems zugeordnet werden. Außerdem wurde ersichtlich, dass den eingesetzten Dampfbefeuchtern<br />

ebenfalls ein sehr hoher Anteil (zwischen 16,4 % und 33,2 %) am Stromverbrauch zugerechnet werden<br />

muss. Der Verbrauchergruppe „Kältemaschinen“ konnte ein Anteil zwischen 8,2 % und 38,5 % und der<br />

Verbrauchergruppe „Pumpen“ ein Anteil zwischen 4,9 % und 37,5 % am Stromverbrauch <strong>des</strong> HLK-Systems<br />

zugerechnet werden (Tabelle 38).<br />

Im abschließenden Kapitel wurden die berechneten Verbräuche der untersuchten Objekte als Energiekennwerte<br />

aufbereitet, um den Energieverbrauch der HLK-Komponenten der untersuchten Gebäude der<br />

drei <strong>Wiener</strong> Krankenhäuser gegenüberzustellen (Tabelle 39).<br />

46 Keine Angabe möglich (k.A.)


Zusammenfassung<br />

Tabelle 39: HLK-Energiekennwerte der untersuchten Gebäude der drei <strong>Wiener</strong> Krankenhäuser (Quelle:<br />

Österreichische Energieagentur)<br />

Krankenanstalt Ausgewählte Gebäude<br />

Otto-Wagner-<br />

Spital<br />

Krankenanstalt<br />

Rudolfstiftung<br />

Krankenhaus<br />

Hietzing<br />

Pavillon 11 (Neurologische<br />

Abteilung)<br />

Pavillon 13 (Internistische<br />

Abteilung)<br />

Pavillon 15 (Geriatrische Abteilung)<br />

Pavillon 21 (Psychiatrische<br />

Abteilung)<br />

Pavillon Kurhaus (Zentralröntgen,<br />

Zentrallabor, interne Lungenabteilung<br />

und Konsiliarambulanz)<br />

Pavillon Felix (Orthopädische<br />

Abteilung)<br />

Hauptgebäude der Rudolfstiftung<br />

(17-geschößiger Hochbau)<br />

kWh/m²a<br />

(Fernwärme)<br />

kWh/m²a<br />

(Strom)<br />

kWh/Bett*a<br />

(Fernwärme)<br />

kWh/Bett*a<br />

(Strom)<br />

263,9 17,3 17.594,7 1.150,7<br />

239,7 45,6 18.011,1 3.422,9<br />

218,7 30,2 15.201,6 2.101.7<br />

319,3 8,4 21.673,7 572,6<br />

340,4 31,8 k.A. 47 k.A.<br />

171,7 154,9 12.918,2 11.656,1<br />

301,4 143,5 18.160,3 8.644,5<br />

Pavillon II (Augenabteilung,<br />

Gynäkologisch-geburtshilfliche<br />

Abteilung, HNO Abteilung,<br />

Urologische Abteilung, Zentralröntgen)<br />

302,6 59,6 20.245,3 3986,2<br />

SBZ (Schnittbildzentrum) 114,0 200,7 k.A. k.A.<br />

Hierbei hat sich gezeigt, dass die neueren Gebäude (SBZ, Errichtung 1990 / Pavillon Felix, Errichtung<br />

2000) einen deutlich geringeren Energiekennwert in Bezug auf den Fernwärmeverbrauch (114,0 –<br />

171,7 kWh/m²a) aufweisen als die zwischen 1904 und 1913 erbauten Pavillons <strong>des</strong> Otto-Wagner-Spitals<br />

und <strong>des</strong> Krankenhauses Hietzing (218,7–340,4 kWh/m²a). Die Ausnahme bildet hierbei der relativ hohe<br />

Fernwärmeverbrauch <strong>des</strong> im Jahr 1977 erbauten Hochbaus der Rudolfstiftung (301,4 kWh/m²a), welcher<br />

jedoch auf den zusätzlichen Energieverbrauch der eingesetzten Wabenbefeuchter zurückzuführen ist. Der<br />

relativ niedrige Fernwärmeverbrauch für Heizung und Warmwasser in den jüngeren Gebäuden geht mit<br />

einem konsequent höheren Energiekennwert <strong>des</strong> Stromverbrauchs einher, welcher darauf zurückzuführen<br />

ist, dass diese Gebäude zu einem erheblichen Teil durch eine große Anzahl <strong>von</strong> Klimaanlagen konditioniert<br />

werden. Der höhere Strombedarf für Ventilatoren, Dampfbefeuchter und Kältemaschinen kann dadurch<br />

gerechtfertigt werden, dass in diesen neueren Gebäuden Untersuchungs- und OP-Bereiche integriert sind,<br />

für die nach den derzeitigen gesetzlichen Vorgaben 48 eine qualitativ hochwertige Be- und Entlüftung <strong>des</strong><br />

Gebäu<strong>des</strong> gefordert wird.<br />

Schließlich kann der folgenden Tabelle 40 noch eine Zusammenfassung <strong>des</strong> auf Basis der erarbeiteten<br />

Modelle berechneten durchschnittlichen <strong>Energieverbrauchs</strong> und <strong>des</strong> damit verbundenen CO2-Äquivalents<br />

47 Keine Angabe möglich (k.A.)<br />

48 Siehe: Österreichisches Normungsinstitut: ÖNORM H 6020 Lüftungstechnische Anlagen für medizinisch genutzte Räume - Projektierung,<br />

Errichtung, Betrieb, Instandhaltung, technische und hygienische Kontrollen, Wien, 2007<br />

65


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

der Referenzgebäude entnommen werden. Auch wird in dieser Tabelle der Anteil <strong>des</strong> modellierten durchschnittlichen<br />

<strong>Energieverbrauchs</strong> der Referenzgebäude dem tatsächlichen Gesamtenergieverbrauch der<br />

<strong>Krankenanstalten</strong> gegenübergestellt.<br />

Tabelle 40: Energieverbrauch und CO2-Äquivalente der Referenzgebäude sowie Anteil am<br />

Gesamtenergeverbrauch der Spitäler (Quelle: Österreichsiche Energieagentur)<br />

Referenzgebäude [kWh/a]<br />

66<br />

Fernwärmeverbrauch Stromverbrauch<br />

Anteil der gesamtenKrankenanstalt<br />

[%]<br />

CO2-<br />

Äquivalent<br />

[kg/a]<br />

[kWh/a]<br />

Anteil der gesamtenKrankenanstalt<br />

[%]<br />

CO2-<br />

Äquivalent<br />

[kg/a]<br />

Pavillon 11 (OWS) 774.166 1,6% 72.784 50.630 0,5% 10.025<br />

Pavillon 13 (OWS) 792.489 1,6% 74.507 150.608 1,5% 29.820<br />

Pavillon 15 (OWS) 790.481 1,6% 74.318 109.286 1,1% 21.639<br />

Pavillon 21 (OWS) 866.949 1,8% 81.507 22.905 0,2% 4.535<br />

Pavillon Kurhaus<br />

(OWS)<br />

1.433.235 2,9% 134.747 133.706 1,3% 26.474<br />

Pavillon Felix (OWS) 723.418 1,5% 68.013 652.743 6,3% 129.243<br />

17-geschoßiger<br />

Hochbau (KAR)<br />

13.420.497 55,0% 1.261.710 6.388.275 39,6% 1.264.878<br />

Pavillon II (KHL) 3.077.289 17,9% 289.314 605.907 6,9% 119.970<br />

SBZ (KHL) 218.252 1,3% 20.519 384.378 4,4% 76.107<br />

Im weiteren Projektverlauf wird auf Basis der durchgeführten Ist-<strong>Analyse</strong> der Referenzgebäude das Energieeinsparungspotenzial<br />

der verschiedenen Verbrauchergruppen identifiziert und damit verbundene Energie-<br />

und CO2- Einsparungen berechnet. Hierzu werden Energiebenchmarks pro Kategorie (z.B. Station,<br />

Intensiv Station, OP-Bereich etc.) für die unterschiedlichen Verbrauchergruppen (z. B. Heizung, Warmwasser,<br />

Ventilatoren, Beleuchtung etc.) erarbeitet. Darauf aufbauend soll es schließlich möglich werden, Energie-<br />

und CO2-Einsparungen einzelner Energieeffizienzmaßnahmen auf das gesamte Krankenhaus hochzurechnen.<br />

Abschließend wird auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse ein gewichteter Maßnahmenkatalog<br />

erarbeitet, mithilfe <strong>des</strong>sen es für die drei <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong> möglich werden soll, ihr Energie- und<br />

CO2- Einsparungspotenzial bestmöglich auszuschöpfen.


7 Literatur<br />

Literatur<br />

Creating the future, Programm zur grenzübergreifenden Kooperation Österreich – Ungarn 2007-2013, URL:<br />

http://www.sk-at.eu/at-hu/de/01_programm.php, 21. März 2011.<br />

Deutsches Institut für Normung: DIN 4710: Statistiken meteorologischer Daten zur Berechnung <strong>des</strong> Energiebedarfs<br />

<strong>von</strong> heiz- und raumlufttechnischen Anlagen in Deutschland, Berlin, 2003<br />

ETU GmbH, URL: http://www.etu.at, 21. März 2011<br />

Eurovent Certification Company, URL: www.eurovent-certification.com, 15. Februar 2011.<br />

Gerstbauer, C. et al.: Leitfaden für Audits an Lüftungsanlagen, Bun<strong>des</strong>ministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien, 2010.<br />

Gerstbauer, C.: Erstellung eines Leitfadens zum Optimieren lufttechnischer Anlagen in produzierenden<br />

Betrieben, Diplomarbeit, Ebreichsdorf, 2010.<br />

Health – Länderübergreifende Informationsdrehscheibe: Energie- und Ressourceneffizienz im Gesundheitswesen,<br />

Projektwebsite, URL: http://www.healthprojekt.eu, 21. März 2011.<br />

Health – Länderübergreifenden Informationsdrehscheibe: Energie- und Ressourceneffizienz im Gesundheitswesen,<br />

Partnerwebsite der Österreichischen Energieagentur, URL:<br />

http://www.energyagency.at/gebaeude-raumwaerme/aktuelle-projekte/health.html, 30. März 2011.<br />

Hoffmann, M. et al.: Leitfaden für Pumpenaudits, Bun<strong>des</strong>ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt<br />

und Wasserwirtschaft, Wien, 2009.<br />

Jakob, M. et al.:Grenzkosten bei forcierten Energie-Effizienz-Massnahmen und optimierter Gebäudetechnik<br />

bei Wirtschaftsbauten, November 2006.<br />

Kling, W.: Wirtschaftlichkeitsberechnung zum Austausch der Fassade in der KA-Rudolfstiftung, Diplomarbeit,<br />

Wien, 2002.<br />

Kolarik, F. et al.: Informationszentrum Energie, Energieeffiziente Lüftungsanlagen in Betrieben, Baden-<br />

Württemberg, 2002.<br />

Kranzl, L. et al.: Kühlen und Heizen 2050: Klimawandel und andere Einflussfaktoren, Wien, 2011.<br />

Krawinkler, R.: Methodenvorschlag Kühlung bei Nichtwohngebäuden, Wien, Juli 2008.<br />

Österreichisches Institut für Bautechnik: Leitfaden Energietechnisches Verhalten <strong>von</strong> Gebäuden, Wien<br />

2007.<br />

Österreichisches Institut für Bautechnik: OIB Richtlinie 6, Energieeinsparungen und Wärmeschutz, Wien,<br />

2011.<br />

Österreichisches Normungsinstitut: ÖNORM H 5055 Energieausweis für Gebäude, Wien, 2008.<br />

Österreichisches Normungsinstitut: ÖNORM 5056 Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden - Heiztechnik-<br />

Energiebedarf, Wien, 2006.<br />

67


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

Österreichisches Normungsinstitut: ÖNORM 5057 Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden - Raumlufttechnik-Energiebedarf<br />

für Wohn- und Nichtwohngebäude, Wien, 2007.<br />

Österreichisches Normungsinstitut: ÖNORM H 6020 Lüftungstechnische Anlagen für medizinisch genutzte<br />

Räume – Projektierung, Errichtung, Betrieb, Instandhaltung, technische und hygienische Kontrollen, Wien,<br />

2007.<br />

Österreichisches Normungsinstitut: ÖNORM B 8110-5 Wärmeschutz im Hochbau, Teil 5: Klimamodell und<br />

Nutzungsprofile, Wien, 2007.<br />

Österreichisches Normungsinstitut: ÖNORM EN 16247-1: Energieaudits, Teil 1: Allgemeine Anforderungen,<br />

Entwurf, Wien, 2011.<br />

RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung E.V.: Heizungsumwälzpumpen RAL-UZ 105,<br />

Vergabegrundlage für Umweltzeichen, Sankt Augustin, 2007.<br />

Recknagel, H.; E. Sprenger; E. Schramek.: Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik, Oldenburg Industrieverlag,<br />

München, 2007/08.<br />

Simader, G.; Ch. Rakos: Klimatisierung, Kühlung und Klimaschutz: Technologien, Wirtschaftlichkeit und<br />

CO2 Reduktionspotenziale, Materialband, Wien, März 2005.<br />

Stadt Wien – <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong>verbund: Lageplan Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem<br />

Zentrum, Wien, Mai 2006.<br />

Stadt Wien – <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong>verbund, URL: http://www.wienkav.at, 21. März 2011.<br />

Steiner Bau GmbH: Referenzprojekt Otto-Wagner-Spital, Best-Practice Folder, Wien, 2005.<br />

Trogisch, A.: Planungshilfen Lüftungstechnik, C.F. Müller Verlag, Heidelberg, 2006.<br />

Uli, J.: Solare Klimatisierung und Kälteerzeugung aus Sicht eines Systemanbieters, Osnabrück, 2008.<br />

Wellig, B. et al.: Verdopplung der Jahresarbeitszahl <strong>von</strong> Klimakälteanlagen durch Ausnützung eines kleinen<br />

Temperaturhubes, Schlussbericht, Zürich, Mai 2006.<br />

Wincool GmbH, URL: www.wincool.de, 10. März 2011.<br />

Zach, F.: Primärenergiefaktoren und Treibhausgasemissionen der Fernwärmeerzeugung der Fernwärme<br />

Wien GmbH, Berechnungen für die Jahre 2007 – 2009 basierend auf der ÖNORM EN 15316-4-5, Endbericht,<br />

Österreichische Energieagentur, Wien, 2011.<br />

Zach, F.; G. Simader: Primärenergiefaktoren und Treibhausgasemissionen der Fernkälteerzeugung, Endbericht,<br />

Österreichische Energieagentur, Wien, 2010.<br />

68


8 Anhang<br />

Anhang<br />

Zur Berechnung <strong>des</strong> Heizungs- und Warmwasserenergieverbrauchs der für die Untersuchung ausgewählten<br />

Gebäude wurde das Softwaretool „Gebäudeprofi PLUS“ der ETU GmbH herangezogen. 49 Mithilfe<br />

dieses Tools berechnete Ergebnisse werden vom „Gebäudeprofi PLUS“ in Form <strong>von</strong> Energieausweisen<br />

ausgeworfen. Folgend werden diese Ergebnisprotokolle für alle untersuchten Gebäude angeführt. Es ist<br />

hierbei jedoch darauf hinzuweisen, dass es sich bei diesen Ergebnisprotokollen nicht um offizielle Energieausweise,<br />

sondern nur um eine Zusammenfassung der Berechnungsergebnisse der einzelnen untersuchten<br />

Gebäude handelt.<br />

49 Siehe Kap. 1<br />

69


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

8.1 Pavillon 11 – Neurologische Abteilung<br />

70


Anhang<br />

71


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

72


8.2 Pavillon 13 – Internistische Abteilung<br />

Anhang<br />

73


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

74


Anhang<br />

75


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

8.3 Pavillon 15 – Geriatrische Abteilung<br />

76


Anhang<br />

77


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

78


8.4 Pavillon 21 – Psychiatrische Abteilung<br />

Anhang<br />

79


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

80


Anhang<br />

81


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

8.5 Pavillon Kurhaus – Zentralröntgen, Zentrallabor, interne<br />

Lungenabteilung und Konsiliarambulanz<br />

82


Anhang<br />

83


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

84


8.6 Pavillon Felix – Orthopädische Abteilung<br />

Anhang<br />

85


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

86


Anhang<br />

87


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

8.7 Krankenanstalt Rudolfstiftung (KAR) – Hochbau<br />

88


Anhang<br />

89


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

90


8.8 Pavillon II – Augenabteilung, Gynäkologische-geburtshilfliche<br />

Abteilung, HNO Abteilung, Urologische Abteilung, Zentralröntgen<br />

Anhang<br />

91


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

92


Anhang<br />

93


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

8.9 Schnittbildzentrum (SBZ)<br />

94


Anhang<br />

95


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauchs</strong> <strong>von</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Krankenanstalten</strong><br />

96


ÖSTERREICHISCHE ENERGIEAGENTUR – AUSTRIAN ENERGY AGENCY<br />

A-1150 Vienna, Mariahilfer Straße 136 | Phone +43-1-586 15 24 | Fax +43-1-5861524-340<br />

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