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Produktlebenszyklus/ Wachstumsverlauf von Produkten

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Kapitel 2<br />

Marktprozesse<br />

Produktpolitik<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong>/<br />

<strong>Wachstumsverlauf</strong> <strong>von</strong> <strong>Produkten</strong><br />

1 Definition<br />

2 Die Phasen des <strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

3 Idealbild und Realität<br />

4 Fazit: Anwendbarkeit in der Praxis


Warum?<br />

Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 2<br />

„Er läuft und läuft und läuft."<br />

1 Definition 1<br />

(VW-Käfer-Werbeslogan 1963)<br />

Der Erfolg jeder Unternehmung hängt mit dem Erfolg ihrer Produkte eng zusammen. Die<br />

Vorstellung ist verlockend, die Entwicklung eines Produktes auf dem Markt vorhersagen zu können<br />

und auf diese Weise das Produkt zu kontrollieren. Das Modell des klassischen <strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

behauptet, ein solches Prognoseinstrument zu sein. Aber ist es das wirklich? Auf der Suche nach<br />

wertvollen produktpolitischen Informationen muß es sich lohnen, sich mit diesem Modell kritisch<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Der klassische <strong>Produktlebenszyklus</strong> beschreibt den „Lebensweg“ eines<br />

Produktes am Markt, das heißt die Zeit vom Markteintritt bis zum Ausscheiden<br />

aus dem Markt. Analog zum menschlichen Leben gliedert man den<br />

Lebenszyklus der Produkte in verschiedene Phasen: Einführung (Introduction)<br />

– Wachstum (Growth) – Reife (Maturity) – Sättigung (Saturation) –<br />

Niedergang/Degeneration (Decline).<br />

Ursprünglich diente der <strong>Produktlebenszyklus</strong> lediglich dazu, die beobachtete<br />

Absatzentwicklung bestimmter Produkte zu erklären. Weitere Beobachtungsgrößen<br />

neben dem Absatz sind auch Werte wie Deckungsbeitrag/Kosten/<br />

Cashflow oder Umsatz (vgl. Abbildung 1).<br />

Phasen des <strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

- Einführung<br />

- Wachstum<br />

- Reife<br />

- Sättigung<br />

- Degeneration<br />

Abbildung 1<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

Zweck des <strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

- beobachtet den Absatzverlauf<br />

<strong>von</strong> <strong>Produkten</strong><br />

- erklärt ihre Entwicklung<br />

am Markt<br />

- dient der<br />

Prognosenerstellung<br />

- gibt dem Hersteller<br />

Anleitung für<br />

marketingpolitische<br />

Maßnahmen


Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 3<br />

Bald wurde das entstandene Modell jedoch auch als Prognoseinstrument<br />

innerhalb der Produktpolitik angewendet und entwickelte sich so zu einem<br />

wichtigen Hilfsmittel in der strategischen Marketingplanung.<br />

Der <strong>Produktlebenszyklus</strong> geht da<strong>von</strong> aus, daß das Verhalten der Hersteller und<br />

Abnehmer 2 allgemeingültig beschrieben werden kann. Aus diesen Annahmen<br />

kann der Unternehmer dann Normstrategien für sein eigenes Produkt ableiten.<br />

2 Die Phasen des <strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

Die verschiedenen Zeitabschnitte werden im klassischen Lebenszykluskonzept<br />

betrachtet im Hinblick auf die Absatzentwicklung, das Hersteller- und<br />

Abnehmerverhalten sowie auf Teilaspekte des Marketing-Mix (Werbung,<br />

Qualität, Preis, Distribution). Im folgenden ist der idealtypische Verlauf<br />

dargestellt:<br />

2.1 Die Einführungsphase<br />

Hersteller Pionierunternehmer, führt Marktneuheit ein => Monopol<br />

(z.B. Nintendo Gameboy)<br />

Konsumenten „Konsumpioniere“<br />

Absatz langsam ansteigend<br />

Werbung sehr wichtig, Produkt muß bekannt gemacht und sein<br />

Nutzen erklärt werden<br />

Preis Hoher Einführungspreis (skimming price) oder<br />

Niedrigpreisstrategie (penetration price)<br />

Distribution selektiver Aufbau des Netzes über Großhändler<br />

Gewinn/Umsatz kein Gewinn wegen hoher Vorlaufkosten/Umsatz steigt<br />

Kosten hohe Vorlaufkosten (F&E, Marktforschung, Produktionsplanung,<br />

Lieferantenauswahl, Vertriebsplanung), hohe<br />

Produktionskosten wegen geringer Ausbringungsmenge<br />

Cashflow wegen erheblicher Investitionen negativ<br />

2.2 Die Wachstumsphase<br />

Hersteller Markteintritt imitierender Unternehmer => Oligopol<br />

Konsumenten „Frühadopter“<br />

Absatz weiter ansteigend<br />

Einflußgrößen im<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

Hersteller: setzen bestimmtemarketingpolitische<br />

Instrumente ein<br />

Abnehmer: folgen typischem<br />

Verhalten, abhängig<br />

vom Grad ihrer<br />

Innovationsfreude<br />

Gewinn, Cashflow und<br />

Deckungsbeitrag folgen<br />

standardisierten<br />

Normverläufen!


Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 4<br />

Werbung selektive Werbung, Abgrenzung <strong>von</strong> Konkurrenzprodukten,<br />

Vorteile des eigenen Fabrikats (z.B. „Bahlsen Butterkekse –<br />

Nur echt mit 52 Zähnen“, „herkömmliche Waschmittel …“)<br />

Distribution Erweiterung des Distributionsnetzes<br />

Gewinn/Umsatz Produkt überschreitet die Gewinnschwelle/Umsatz steigt<br />

Kosten Amortisation der Vorlauf- und Produktionskosten,<br />

Pionierhersteller hat Kostenvorteile in der Fertigung<br />

(economies of scale 3 )<br />

Cashflow wächst überproportional<br />

Aus der Praxis...<br />

Der Erfolg der „Alco-Pops“<br />

Keine Innovation hat in den vergangenen Jahren die alkoholischen Getränke derart<br />

stimuliert wie Smirnoff Ice, Bacardi Rigo & Co.<br />

Allein bei den Spirituosenmischgetränken hat bis August dieses Jahres bundesweit<br />

jeder siebte Haushalt ins Regal gegriffen; mit steigender Tendenz. Die Fangemeinde<br />

wächst also rasant, zumal die "Akzeptanz-Rate" (Wiederkauf) bei den<br />

Spirituosenmischgetränken bereit auf Schwindel erregende 50 % (!) gestiegen ist.<br />

Vorbei sind die Monate, in denen ausschließlich die Marktbegründer für das<br />

Wachstum verantwortlich waren. Erwartungsgemäß haben längst die Discounter die<br />

sich bietende Chance wahrgenommen und puschen den Markt auf die gewohnt<br />

harte Tour.<br />

(Stand: 28.02.2004 Quelle: www.gfk.de)


Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 5<br />

2.3 Reifephase<br />

Hersteller konservative Hersteller treten neu in den Markt ein =><br />

Polypol<br />

Konsumenten „frühe Mehrheit“, konservative Käuferschichten erwerben<br />

Produkt<br />

Absatz Konkurrenz, verbesserte Produkte, niedrigere Preise =><br />

Absatz leicht steigend<br />

Werbung Produktdifferenzierung nötig (Beispiel: Verpackungsgestaltung,<br />

Zugaben (beim Kauf einer Spirituose erhält man<br />

ein Glas))<br />

Preis Preise sinken, hohe Kreuzpreiselastizität (Preissenkung<br />

bei Produkt A führt zu Kaufverweigerung bei anderen<br />

<strong>Produkten</strong> => senken Preise ebenfalls)<br />

Cashflow zunächst noch ansteigend, dann sinkend (kaum noch<br />

Investitionen)<br />

Gewinn/Umsatz abnehmender Gewinn/leicht steigender Umsatz<br />

Kosten laufende Kosten (Produktion, Vertrieb) und erste<br />

Folgekosten (Produkthaftung, Wartung, Reparatur)<br />

2.3 Sättigungsphase<br />

Hersteller Markteintritt weiterer Konkurrenten<br />

Konsumenten „späte Mehrheit“<br />

Absatz zunächst weiterer Anstieg mit geringeren Zuwachsraten,<br />

Erreichen des Umsatzmaximums, dann absolut rückläufig<br />

Werbung aggressive Erhaltungswerbung, Sicherung der<br />

Marktposition (Bsp.: „Geiz ist geil“, „Fisherman’s<br />

Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach“)<br />

Preis Kampfpreispolitik (Bsp. Renault Megane: 0,0%-<br />

Finanzierung)<br />

Distribution Massendistribution (auch Direktvertrieb Hersteller →<br />

Einzelhändler) (Bsp.: Schleuderpreise in Restpostenmärkten)<br />

Cashflow sinkend<br />

Gewinn/Umsatz Rückgang<br />

Kosten wie Reifephase, jedoch erhöhte Folgekosten


Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 6<br />

2.4 Degenerationsphase<br />

Hersteller Entwicklung neuer Produkte oder Substitute (Bsp.:<br />

polyphone Handys, Playstation 2); für<br />

Einproduktunternehmen lebensbedrohliche Phase;<br />

Produzent strebt nach Marktherrschaft<br />

Konsumenten „Nachzügler“, geringe Nachfrage<br />

Absatz sinkt trotz Nachzüglerkäufe absolut<br />

Gewinn/Umsatz Kaum Gewinne/ Umsatz rückläufig trotz Preissenkungen<br />

2.6 Portfolio-Modell im <strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

Das Portfolio-Modell der Boston Consulting Group 4 kann auch auf das Modell<br />

des <strong>Produktlebenszyklus</strong> angewandt werden:<br />

Abbildung 2<br />

Portfolio↔<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

Vgl http://www.at-mix.de


Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 7<br />

3 Idealbild und Realität<br />

Die oben dargestellten Phasen zeigen einen Idealverlauf, der sich in der<br />

Realität oft nicht bestätigt. Außerdem weist das Modell definitorische Mängel<br />

und Ungenauigkeiten auf.<br />

3.1 Welches Produkt wird betrachtet?<br />

Die Abgrenzung des Betrachtungsgegenstandes „Produkt“ ist nicht eindeutig.<br />

Trifft Modell nur auf Konsumgüter zu oder betrachtet es auch<br />

Produktionsgüter (Beispiel: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe)? Der<br />

Lebenszyklusverlauf <strong>von</strong> Substitutionsgütern (z.B. Salz) ist zum Beispiel<br />

nicht vergleichbar mit dem <strong>von</strong> Luxusgütern.<br />

Das Modell kann sich auf eine Einzelmarke/Variante (z.B.: Almighurt<br />

Erdbeer), auf eine Produktgruppe (z.B.: Erdbeer-Joghurts) oder eine<br />

Produktklasse (z.B.: alle Milchprodukte/alle Joghurts) beziehen. Eine<br />

derartige Abstufung nennt man das „Aggregationsniveau“.<br />

Weiterhin wird zwischen materiellen Gütern und Dienstleistungen<br />

unterschieden. Z.B.: Die Sicherheitsbranche befindet sich in den letzten Jahren<br />

in Deutschland in ihrer „Wachstumsphase“.<br />

Und schließlich ist die Frage zu klären, ob das Produkt eine völlige<br />

Marktneuheit ist oder nur eine Neueinführung für das Unternehmen. Dies<br />

beeinflußt den Kurvenverlauf erheblich.<br />

3.2 Wann endet ein Zyklus?<br />

Wenn der Absatz eines Produktes nachläßt, entscheidet sich der Hersteller oft<br />

dafür, die Eigenschaften zu verändern und den Marktbedürfnissen anzupassen<br />

(z.B.: Aspirin als Granulat, Tempo-Taschentücher mit Comicaaufdruck). Die<br />

darausfolgende Wiederbelebung des Produkts nennt man Relaunch.<br />

Dabei stellt sich die Frage, ob ein neuer Lebenszyklus entsteht oder ob ein<br />

einziger Gesamtprozeß besteht.<br />

Abgrenzungsproblematik<br />

„Produkt“<br />

Es entstehen unterschiedlicheKurvenverläufe<br />

für<br />

- Konsumgüter oder<br />

Produktionsgüter<br />

- Substitutionsgüter<br />

oder Luxusgüter<br />

- Einzelmarken/ Produktgruppen/Produktklassen<br />

- materielle Güter oder<br />

Dienstleistungen<br />

- Marktneuheiten oder<br />

Unternehmensinnovationen<br />

Abbildung 3<br />

Relaunch im<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

Vgl http://www.focus.de<br />

Relaunch<br />

Versuch, den zurückgehenden/stagnierenden<br />

Absatz eines<br />

Produktes erneut zu<br />

beleben<br />

→ Beginn eines neuen<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong>?


Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 8<br />

Aus der Praxis...<br />

Was lange währt, wird endlich gut: Erdal Schuhcreme<br />

Die Firma Werner & Metz hatte 1973 ein Schuhpflegemittel entwickelt,<br />

daß auf den nur <strong>von</strong> grobem Schmutz befreiten Schuh aufgetragen werden<br />

konnte. Der Glanz kam durch Polieren, damals eine Neuheit. Unter der<br />

Bezeichnung „9x9“ kam es auf den Markt, und war schnell am Ende seines<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong>, denn es erwies sich als Flop.<br />

Angeregt durch den späteren Erfolg eines Konkurrenzproduktes, kam es 1979 mit<br />

neuer Verpackung unter dem Namen "Erdal Schuhglanz" erneut auf den Markt,<br />

und erlebte einen neuen, heftigen aber kurzen <strong>Produktlebenszyklus</strong>. Zu Anfang<br />

erreichte es einen Marktanteil <strong>von</strong> satten 78 %, der aber bald wieder schrumpfte,<br />

allein 1985 um 23%.<br />

Als Marktführer beschloß der Hersteller, das Produkt mit leicht veränderter<br />

Rezeptur, anderer Verpackung, neuer Gestaltung und Werbeaussage erneut auf<br />

den Markt zu bringen, und 1986 erfolgte der Relaunch als "Erdal Pflege-Glanz".<br />

Gestützt auf weitere Investitionen war das Produkt zum dritten Mal erfolgreich,<br />

diesmal zwar nicht so massiv, aber dafür bis auf den heutigen Tag.<br />

3.3 Umfang <strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

Kritik: <strong>Produktlebenszyklus</strong> betrachtet nur Marktzyklus!<br />

Vernachlässigt werden die erheblichen Kosten im<br />

• Entstehungsprozeß: Ideenphase, Konkretisierung, Forschung- und<br />

Entwicklung, Testphase (z.B.: Labortests der Pharmaindustrie,<br />

Kinofilme werden repräsentativem Testpublikum vorgeführt)<br />

• Nachsorgeprozeß: Recycling-, Reparatur-,<br />

Wartungsverpflichtungen (z.B.: Batterierücknahmepflicht)<br />

⇒ Gegenentwurf: Integrierter <strong>Produktlebenszyklus</strong> 5<br />

(Stand: 28.02.2004 Quelle: www.zingel.de)<br />

Integrierter<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

Berücksichtigt nicht nur<br />

Marktzyklus, sondern<br />

auch Entstehungsphase<br />

und Nachsorgeprozess<br />

Abbildung 4<br />

Umfang des<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

Vgl.<br />

http://www.starcalc.pri<br />

ma.de


Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 9<br />

3.4 Allgemeingültigkeit des Lebenszyklusmodells?<br />

3.4.1 Widersprüchliche Modellverläufe<br />

Kritik: <strong>Produktlebenszyklus</strong> folgt keineswegs immer dem typischen<br />

Verlauf, Produkte durchlaufen nicht immer alle Phasen 6 :<br />

• Erfolgsprodukte haben über lange Zeiträume hinweg konstante<br />

Absatzzahlen.<br />

• Modeprodukte haben einen extremen Verlauf: dem schnell<br />

erreichten Maximum folgt eine ebenso rasche Degeneration.<br />

• Flops werden entweder gar nicht erst im Markt eingeführt oder sie<br />

werden wegen unbefriedigender Absatzzahlen bald wieder<br />

eliminiert (dies trifft Schätzungen zufolge auf 50 % aller Produkte<br />

zu 7 ).<br />

Abbildung 5<br />

Untypische<br />

Kurvenverläufe<br />

Untypische<br />

Kurvenverläufe bei<br />

- Erfolgsprodukten<br />

- Modeprodukten<br />

- Flops


Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 10<br />

3.4.2 Externe Einflußfaktoren auf den Kurvenverlauf<br />

Kritik: <strong>Produktlebenszyklus</strong>modell kein Gesetz per se, sondern Kurvenverlauf<br />

abhängig <strong>von</strong> vielen Faktoren:<br />

4 Fazit: Anwendbarkeit in der Praxis<br />

Der <strong>Produktlebenszyklus</strong> ist als Denkmodell sinnvoll, um sich die<br />

Marktdynamik bewußt zu machen 8 . Als Prognoseinstrument ist er nicht<br />

geeignet, da der beschriebene Absatzverlauf empirisch nicht bestätigt werden<br />

kann. Der Absatz ist nicht vorherbestimmt, sondern variiert je nach<br />

eingesetzter Marketingstrategie. Der Hersteller kann also bewußt Einfluß<br />

nehmen und ist keiner unabänderlichen Gesetzmäßigkeit unterworfen.<br />

Abbildung 6<br />

Einflußfaktoren der<br />

Umwelt auf den<br />

Kurvenverlauf<br />

Externe Einflüsse auf<br />

den Kurvenverlauf<br />

- Politik<br />

- Gesellschaft<br />

- Umwelt/Ökologie<br />

- Wirtschaft<br />

Fazit<br />

Empirische<br />

Untersuchung zeigt:<br />

Kurvenverlauf des<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong><br />

nicht einheitlich<br />

→ klassischer Normverlauf<br />

des Modells widerlegt!


Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 11<br />

Interessante Literatur zum Thema<br />

Siegwart, Hans / Senti, Richard<br />

Product Life Cycle Management. Die Gestaltung eines integrierten<br />

<strong>Produktlebenszyklus</strong>. Schäffer-Poeschel Verlag. Stuttgart, 1995<br />

Deutsch, Christian<br />

Abschied vom Wegwerfprinzip. Die Wende zur Langlebigkeit in der industriellen<br />

Produktion. Schäffer-Poeschel Verlag. Stuttgart 1994<br />

Rogers, Everett M.<br />

Diffusion of Innovations, New York 1962<br />

Interessanter Link im Internet (Stand 03/2004)<br />

http://www.4managers.de/<br />

Aktuelle Informationen zu zahlreichen BWL-Themen. Unter anderem auch<br />

Informationen zum <strong>Produktlebenszyklus</strong>.


Kommentare<br />

Marktprozesse <strong>Produktlebenszyklus</strong> 12<br />

1 Vgl. SIEGWART/SENTI: Product Life Cycle Management<br />

2 Abnehmerverhalten nach Rogers Diffusionsforschung: „Laut Rogers werden<br />

Produkte nach ihrer Einführung <strong>von</strong> wenigen Käufern erworben und erst mit<br />

zunehmender Produktlebensdauer <strong>von</strong> der Mehrheit der Konsumenten akzeptiert.<br />

Anschließend nimmt die Zahl neuer Nachfrager ab, und es tritt eine Marktsättigung<br />

ein. Aus diesem als typisch angesehenen Innovationsverhalten wird die Berechtigung<br />

abgeleitet, ein Lebenszyklusmodell zu entwickeln, das auf dem<br />

Normalverteilungsgesetz basiert.“ (aus: HOFFMANN: Der <strong>Produktlebenszyklus</strong>,<br />

S.95)<br />

3 Economies of scale:<br />

Massenproduktionsvorteile, die in Form <strong>von</strong> Kostenersparnissen bei wachsender<br />

Ausbringungsmenge auftreten. Begründet sind diese Vorteile durch<br />

produktivitätssteigernde Spezialisierung, durch Lernprozesse (zunehmende<br />

Erfahrung) oder durch Kapazitätsgrößenvorteile. Unteilbare Anlagen werden besser<br />

genutzt, oder Produktionsfaktoren können billiger beschafft werden. Skaleneffekte<br />

treten auf, wenn die langfristigen Durchschnittskosten (→ Stückkosten) sinken, d.h.<br />

die Gesamtkosten nehmen langsamer zu als die ausgebrachte Menge. (aus: Online-<br />

Lexikon)<br />

4 Vgl. SCHMALEN: Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaftslehre S.162f.<br />

5 Vgl. SIEGWART/SENTI: Product Life Cycle Management<br />

6 Vor allem nach der Sättigungsphase weisen die Absatzkurven sehr unterschiedliche<br />

Verläufe aus (Vgl. HOFFMANN, S.101)<br />

7<br />

Vgl. SCHMALEN: Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaftslehre, S.522<br />

8<br />

Vgl. BEA/HAAS: Strategisches Management, S.113 f.

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