Die Entwicklung der Fachoberschulen und ... - Asamnet

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22.10.2012 Aufrufe

3.3.2. Die FOS in Bayern 3. Entwicklung der FOS und BOS in Bayern Bevor die Schulen gegründet werden konnten, waren aber noch einige Probleme zu lösen. Die Vertreter der Ingenieurschulen bemängelten, dass wegen der Praktika im 11. Schuljahr nicht von einer zwölfjährigen Schulbildung gesprochen werden könne. Die Vertreter der Wirtschaftsverbände wollten aber die Praktika noch ausweiten. Der Landesverband der Bayerischen Industrie erabreitete dann einen Kompromissvorschlag, der dann auch von allen Beteiligten angenommen wurde. In der 11. Klasse der FOS sollte ein halbjähriges Praktikum abgeleistet werden und dann in der FH zwei Praxissemester durchgeführt werden. So wurde eine zwölfjahrige Schulbildung und eine ausreichende Praxiserfahrung verwirklicht. Im Schuljahr 1970/1971 nahmen dann 50 Fachoberschulen den Betrieb auf. 14 14 vgl. Staatssekretär Otto Meyer in FOS Amberg Ausgabe 20, Seiten 7 bis 14 13

3. Entwicklung der FOS und BOS in Bayern 3.4. Berufsoberschulen 3.4.1. Gründung der BOS Das Bildungssystem in Bayern steht auf drei Säulen. Zum einen dem allgemeinen und zum anderen dem beruflichen Schulwesen und dem sogenannten Zweiten Bil- dungsweg. Die bildungspolitischen Reformbemühungen in den späten 60er Jahren konzentrierten sich aber nur auf den allgemeinen Bildungszweig. Das berufliche Schulwesen arbeitete lange Zeit in seiner traditionellen Form. ”’ ... Angesichts der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung und des durch die Bildungswer- bung erkennbar geförderten allgemeinen Bildungswillens konnte es jedoch nur eine Frage der Zeit sein, wann von der Wirtschaft und von der berufstätigen Jugend der Ruf nach Verbesserung der Ausbildung, nach gleichen Bildungschan- cen, nach verbesserten Aufstiegsmöglichkeiten auch über den Beruf und damit nach Reform und Neuplanung auch des beruflichen Schulwesens erhoben werden würde. ...‘“ 15 Die Gründung der Berufsoberschule sollte genau diese Lücke schließen. Schü- ler, die nach der Hauptschule und Berufsschule ihre Schulpflicht erfüllt hatten, sollten die Möglichkeit bekommen, ein Hochschulstudium anzustreben. Damit wäre auch im beruflichen Schulwesen der Weg an die Universität frei. 16 Als Voraussetzungen für den Besuch der BOS wurden eine abgeschlossene Berufsausbildung und ein mittlerer Schulabschluss festgelegt. Eingeführt wurden die Ausbildungsrichtungen ’ Technik und Gewerbe‘, ’ Wirtschaft‘, ’ Hauswirtschaft und Sozialpflege‘ und ’ Landwirtschaft‘. Angegliedert wurden die BOS an den Be- rufsaufbauschulen, deren Absolventen die Voraussetzungen für die BOS erfüllten und an denen die gleichen Ausbildungsrichtungen bestanden. So wurde ein naht- loser Übergang der Schüler an die BOS gewährleistet. Die Schulzeit war auf zwei Jahre festgelegt. Nach erfolgreichem Abschluss der BOS bekamen die Schüler die Fachgebundene Hochschulreife verliehen. Mit einer Zusatzprüfung in einer weiteren Fremdsprache konnten die Absolventen die allgemeine Hochschulreife erreichen. 17 15 Hans Maier: Grundgedanken zur Reform des beruflichen Schulwesens in Bayern, in: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Das berufliche Schulwesen in Bayern, München 1972, Seite 5 in RINGHOLZ Seite 182,183 16 vgl. RINGHOLZ Seiten 180-184 17 vgl. a.a.O. Seite 14 14

3. <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> FOS <strong>und</strong> BOS in Bayern<br />

3.4. Berufsoberschulen<br />

3.4.1. Gründung <strong>der</strong> BOS<br />

Das Bildungssystem in Bayern steht auf drei Säulen. Zum einen dem allgemeinen<br />

<strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en dem beruflichen Schulwesen <strong>und</strong> dem sogenannten Zweiten Bil-<br />

dungsweg. <strong>Die</strong> bildungspolitischen Reformbemühungen in den späten 60er Jahren<br />

konzentrierten sich aber nur auf den allgemeinen Bildungszweig. Das berufliche<br />

Schulwesen arbeitete lange Zeit in seiner traditionellen Form. ”’ ... Angesichts <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> technischen <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> des durch die Bildungswer-<br />

bung erkennbar geför<strong>der</strong>ten allgemeinen Bildungswillens konnte es jedoch nur<br />

eine Frage <strong>der</strong> Zeit sein, wann von <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> von <strong>der</strong> berufstätigen<br />

Jugend <strong>der</strong> Ruf nach Verbesserung <strong>der</strong> Ausbildung, nach gleichen Bildungschan-<br />

cen, nach verbesserten Aufstiegsmöglichkeiten auch über den Beruf <strong>und</strong> damit<br />

nach Reform <strong>und</strong> Neuplanung auch des beruflichen Schulwesens erhoben werden<br />

würde. ...‘“ 15<br />

<strong>Die</strong> Gründung <strong>der</strong> Berufsoberschule sollte genau diese Lücke schließen. Schü-<br />

ler, die nach <strong>der</strong> Hauptschule <strong>und</strong> Berufsschule ihre Schulpflicht erfüllt hatten,<br />

sollten die Möglichkeit bekommen, ein Hochschulstudium anzustreben. Damit<br />

wäre auch im beruflichen Schulwesen <strong>der</strong> Weg an die Universität frei. 16<br />

Als Voraussetzungen für den Besuch <strong>der</strong> BOS wurden eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung <strong>und</strong> ein mittlerer Schulabschluss festgelegt. Eingeführt wurden<br />

die Ausbildungsrichtungen ’ Technik <strong>und</strong> Gewerbe‘, ’ Wirtschaft‘, ’ Hauswirtschaft<br />

<strong>und</strong> Sozialpflege‘ <strong>und</strong> ’ Landwirtschaft‘. Angeglie<strong>der</strong>t wurden die BOS an den Be-<br />

rufsaufbauschulen, <strong>der</strong>en Absolventen die Voraussetzungen für die BOS erfüllten<br />

<strong>und</strong> an denen die gleichen Ausbildungsrichtungen bestanden. So wurde ein naht-<br />

loser Übergang <strong>der</strong> Schüler an die BOS gewährleistet. <strong>Die</strong> Schulzeit war auf zwei<br />

Jahre festgelegt. Nach erfolgreichem Abschluss <strong>der</strong> BOS bekamen die Schüler<br />

die Fachgeb<strong>und</strong>ene Hochschulreife verliehen. Mit einer Zusatzprüfung in einer<br />

weiteren Fremdsprache konnten die Absolventen die allgemeine Hochschulreife<br />

erreichen. 17<br />

15 Hans Maier: Gr<strong>und</strong>gedanken zur Reform des beruflichen Schulwesens in Bayern, in: Bayerisches<br />

Staatsministerium für Unterricht <strong>und</strong> Kultus, Das berufliche Schulwesen in Bayern,<br />

München 1972, Seite 5 in RINGHOLZ Seite 182,183<br />

16 vgl. RINGHOLZ Seiten 180-184<br />

17 vgl. a.a.O. Seite 14<br />

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