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Web_02_Berger_FTIR.pdf - DLR Rheinpfalz

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<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Beurteilung des<br />

Gesundheitszustandes des<br />

Leseguts mit FT-MIR<br />

Thomas <strong>Berger</strong>, Ulrich Fischer<br />

3. Anwendertreffen Weinanalytik, 10./11.<strong>02</strong>.2005


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Inhaltstoffe die bei der Anlieferung der Trauben mit FT-MIR<br />

untersucht werden<br />

Mostgewicht<br />

pH- Wert<br />

Gesamtsäure<br />

Weinsäure, Äpfelsäure<br />

HVAS = Stickstoffgehalt<br />

Verhältnis Glucose / Fructose<br />

Glycerin<br />

Ethanol<br />

Glukonsäure<br />

Flüchtige Säure<br />

Reife- Indikatoren<br />

Nährstoffversorgung<br />

Weinberg, Hefen<br />

Stoffwechselprodukte<br />

von Penicillium, Botrytis,<br />

wilde Hefen, Bakterien,<br />

Schwarzfäule


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Deutschen Weintor eG, Ilbesheim<br />

Vorratsbehälter<br />

Ventilsystem<br />

Labor


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Siebtrichter zur<br />

Mostgewinnung<br />

Maischekreislauf mit Abnahmeventil<br />

Filtrationseinheit mit<br />

Saftentnahme<br />

FT-MIR<br />

GrapeScan


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Validierung der FT-MIR Gesamtsäurebestimmung<br />

2004<br />

Differenz Referenz - FT-MIR<br />

[g/l]<br />

1.0<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

0.0<br />

-0.2<br />

-0.4<br />

-0.6<br />

-0.8<br />

-1.0<br />

-1.2<br />

Titrierbare Gesamtsäure<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Messbereich:<br />

4,4 – 40 g/l<br />

Gesamtsäure Referenz [g/l]<br />

mittlere Abweichung (alle) 0,17 [g/l], ab KW 39: 0,08 [g/l], n = 867


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Validierung der FT-MIR pH – Wert Bestimmung 2004<br />

Differenz Referenz - FT-MIR<br />

0.3<br />

0.2<br />

0.1<br />

0.0<br />

-0.2<br />

-0.3<br />

pH- Wert<br />

2.4 2.6 2.8 3.0 3.2 3.4 3.6<br />

-0.1<br />

pH Referenz<br />

Messbereich:<br />

pH 2,45 – 3,54<br />

mittlere Abweichung ab KW 35: 0,04 n = 865


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Validierung der FT-MIR Bestimmung des hefeverfügbaren<br />

Aminostickstoffs (HVAS)<br />

Differenz FT-MIR - Referenz<br />

[mg/l]<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

Differenz HVAS FT-MIR - Referenz ab KW 39, n = 301<br />

Messbereich:<br />

34 – 282 mg HVAS/l<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

HVAS [mg/l]<br />

n = 301, mittlere Abweichung: 8,4 mg/l


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Validierung der FT-MIR Bestimmung des<br />

Ammoniumgehaltes<br />

Differenz Referenz - FT-MIR [mg/l]<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

Messbereich:<br />

20 – 190 mg/l<br />

0 50 100 150 200 250<br />

NH4 Referenz (Enzymatik) [mg/l]<br />

Zeitraum: ab KW 39, n = 296, mittlere Abweichung: 13 mg/l


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

FT-MIR Bestimmung des hefe-verfügbaren<br />

Aminostickstoffs (HVAS) bei der Gärkontrolle<br />

Differenz Referenz - FT-MIR<br />

[mg/l]<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

Validierung N-OPA Gärkontrolle<br />

0 50 100 150 200<br />

N-OPA Referenz [mg/l]<br />

n = 33, mittlere Abweichung: 14 mg/l


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Gesundheitszustand der Trauben lässt sich<br />

nicht mit einer einzigen Zahl<br />

ausdrücken<br />

Sanitary Index (2001/20<strong>02</strong>)<br />

Ursprünglich entwickelt mit französ. und spanischem Traubenmaterial<br />

Nicht auf deutsche Verhältnisse übertragbar<br />

Deshalb: direkte Angabe der Inhaltsstoffe, die von einer<br />

Infektion der Traube beeinflusst werden (und mit FT-MIR<br />

erfasst werden können)


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Die Zusammensetzung der chemischen Inhaltsstoffe wird<br />

durch Befallsstadium und die Art der Infektion (Penicillium,<br />

Botrytis, wilde Hefen, Schwarzfäule, Bakterien) beeinflusst


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Die Zusammensetzung der chemischen Inhaltsstoffe wird<br />

durch Befallsstadium beeinflusst<br />

Vorgehensweise: Trennung befallener Proben von Hand in 3 Partien<br />

gesund kurze Befallsperiode lange Befallsperiode<br />

Manuelle Selektion Einmaischen Abpressen Zentrifugieren<br />

Anschließend: Referenzanalytik wichtiger weinchemischer Parameter


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Der Gehalt an Glukonsäure wird durch das Befallsstadium<br />

beeinflusst<br />

Glukonsäure [g/l]<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Glukonsäure<br />

Frühes Befallsstadium Spätes Befallsstadium<br />

- identische (theoretische) optische Bonitur beider Partien (100% Botrytis)<br />

- analytisch große Unterschiede optische Bonitur ist analytisch nicht nachvollziehbar !<br />

Die optische Bonitur trifft K E I N E A U S S A G E<br />

K E I N E A U S S A G E über die tatsächliche<br />

Veränderung der Traubeninhaltsstoffe und der damit verbundenen<br />

Qualitätsminderung im Most !!


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Hilfestellung für den Anwender: Für ausgewählte Inhaltsstoffe<br />

wird ein Mindest- oder Höchstgehalt vorgegeben<br />

Mostgewicht<br />

pH- Wert<br />

Gesamtsäure<br />

Verhältnis Weinsäure/ Äpfelsäure<br />

Stickstoffgehalt<br />

Verhältnis Glucose / Fructose<br />

Glycerin<br />

Ethanol<br />

Glukonsäure<br />

Flüchtige Säure<br />

Reife- Indikatoren<br />

Nährstoffversorgung<br />

Stoffwechselprodukte<br />

von<br />

Botrytis, wilde<br />

Hefen, Bakterien,<br />

Penicillium,<br />

Schwarzfäule<br />

Ampelprinzip


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Beispiel für die Beurteilung der Traubengesundheit bei der<br />

Traubenannahme 2004<br />

°Oe<br />

Riesling<br />

87<br />

Weinsäure/ÄS 0,7<br />

Glucose/Fruc. 0,95<br />

Glycerin 3,0<br />

Alkohol 3,0<br />

Glukonsäure 3,6<br />

Fl.Säure 0,5<br />

SpBg WH<br />

86<br />

0,55<br />

0,95<br />

2,1<br />

2,8<br />

0,1<br />

0,2<br />

WßBg<br />

111<br />

0,75<br />

0,95<br />

0,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

0,0<br />

Sensorik der getrennt ausgebauten Partien zeigte sehr deutliche<br />

Qualitätsminderung (Pilznote, muffig, keine Frucht) beim Riesling und<br />

Spätburgunder Weißherbst


Häufigkeit<br />

<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Daten aus 2004 einer Pfälzer Genossenschaft<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

789<br />

Verteilung Glukonsäure 2004<br />

Max: 3.1 g/l, n = 1483<br />

480<br />

144<br />

50<br />

17 4<br />

< 1 1 - 1.5 1.5 - 2 2 - 2.5 2.5 - 3 > 3<br />

Glukonsäure [g/l]<br />

Qualitätsminderung durch 71 Partien = 4,8 % mit auffälligem<br />

Gesundheitszustand


Fazit 1<br />

<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

- Genauigkeit aller Parameter abhängig von der Genauigkeit der<br />

Referenzmethode FT-MIR = indirekte Messmethode<br />

- FT-MIR Analytik ist eine S C H N E L L M E T H O D E<br />

- eine Differenzierung nach Art der Infektion (Botrytis, Penicillium, Oidium,<br />

Schwarzfäule) ist nicht möglich<br />

- Differenzierung von Befall mit Essigsäurebakterien ist möglich<br />

- Konzentrationen < 1 g/l in der Regel nur halbquantitativ (mehr – weniger)<br />

bestimmbar, nicht nachweisbar: Aromastoffe, Mineralstoffe


Fazit 2<br />

<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

-Beurteilung des Gesundheitszustandes des Leseguts mit Fourier-Transform-<br />

Mittel-Infrarot (FT-MIR) Analytik auf Basis von:<br />

Verhältnis Glucose / Fructose<br />

Glycerin<br />

Alkohol<br />

Glukonsäure<br />

Flüchtige Säure<br />

Gerechtere Auszahlungspreise durch Schaffung einer objektiveren Grundlage<br />

als der optischen Bonitur, kein kg x °Oe = Auszahlungspreis


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Dem rheinland-pfälzischen Ministerium<br />

für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft<br />

und Weinbau für die Finanzierung der<br />

Forschung<br />

Der Firma FOSS für vielfältige<br />

Unterstützung<br />

Dr. Claus-Dieter Patz, FA Geisenheim,<br />

Anette Schormann sowie Kollegen des<br />

FB Weinbau und Oenologie<br />

Den kooperierenden Betrieben:<br />

Danksagung<br />

Weinkellerei Lorch, WG Edenkoben, WG Mußbach, WG Bad-Dürkheim, WG<br />

Leininger Land und WG Kraichgau, Weingut Altes Schlössel, Weingut Holz-<br />

Weisbrodt, Staatsweingut mit Johannitergut<br />

...und Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

Aktueller Leistungsstand der Kalibration (2003/2004)<br />

Probenanzahl<br />

Meßbereich Mittlere<br />

Abweichung<br />

Mostgewicht °Oe 652 32 -120 0,8 ± 3<br />

titrierbare Säure g/L 650 3,5- 26 0,15 ± 0,4<br />

Weinsäure g/L 639 3 - 13,6 0,50 ± 1,5<br />

Apfelsäure g/L 646 0,4- 17,5 0,40 ± 1,2<br />

flüchtige Säure g/L 118 0 - 1,4 0,1 ± 0,2<br />

pH-Wert 654 2,4- 4,1 0,06 ± 0,2<br />

Ethanol g/L 60 2 - 11 0,4 ± 1,5<br />

Glycerin g/L 134 0 - 5,4 0,32 ± 1,0<br />

maximale<br />

Abweichung<br />

Gluconsäure g/L 213 0 - 4,9 0,42 ± 1,0<br />

Hefeverwertbarer<br />

Stickstoff (N-OPA)<br />

mg/L 127 40 -260 8,4 ± 25<br />

Gesamtphenole (Folin-<br />

Chiocalteau Methode)<br />

mg/L 95 800-7600 216 ± 600<br />

Kalium mg/L 139 1100-2800 175 ± 600<br />

Maximale Abweichung (Ausreisser) zu 90 % bedingt durch Fehler in der<br />

Referenzanalytik (z.B. Ablesefehler beim Refraktometer etc.)


<strong>DLR</strong> Neustadt, Fachbereich Weinbau und Oenologie<br />

FT-MIR Bestimmung des hefe-verfügbaren<br />

Aminostickstoffs (HVAS) bei der Gärkontrolle<br />

n = 445, Cross Validation Error: 8 mg/l

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