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Diabetes Dialog Österreich - Diabetes Austria

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<strong>Diabetes</strong> mellitus und Disease-<br />

Management-Programme (DMPs) – ein<br />

Ausweg aus dem Versorgungsengpass?<br />

Am 28. Oktober 2011 diskutierte eine hochrangige<br />

Expertenrunde über Chancen und Herausforderungen<br />

sowie bisherige Erfahrungen mit<br />

Disease-Management-Programmen (DMPs). Im<br />

Rahmen der Veranstaltungsreihe „<strong>Diabetes</strong><br />

<strong>Dialog</strong>“ untersuchten Franz Bittner, Peri Human<br />

Relations Wien, Prim. Dr. Gert Klima, Gesundheitsplattform<br />

Steiermark, und Univ.-Doz. Dr.<br />

Raimund Weitgasser, Diakonissen-Krankenhaus<br />

Salzburg und Präsident der <strong>Österreich</strong>ischen<br />

<strong>Diabetes</strong> Gesellschaft (ÖDG), das österreichische<br />

Gesundheitssystem hinsichtlich der vorgestellten<br />

Problematik und zeigten auf, wie die Versorgung<br />

von Diabetikern optimiert werden kann.<br />

<strong>Diabetes</strong> sei eine der häufigsten Erkrankungen,<br />

erklärte Dr. Joachim Buttgereit, Geschäftsführer des<br />

dänischen Unternehmens Novo Nordisk <strong>Österreich</strong>,<br />

im Zuge seiner Begrüßung zum „<strong>Diabetes</strong> <strong>Dialog</strong>“.<br />

Zwischen 400.000 und 600.000 Patienten seien<br />

hier zulande von der so genannten „Zuckerkrankheit“<br />

betroffen. Die Diskutanten Klima, Bittner und<br />

Weitgasser hoben hervor, dass die <strong>Österreich</strong>er in<br />

immer jüngeren Jahren an <strong>Diabetes</strong> erkranken<br />

würden. Wären es vor 25 Jahren erst drei bis dreieinhalb<br />

Prozent der heimischen Bevölkerung gewesen,<br />

so seien es mittlerweile schon rund sechs Prozent.<br />

Zudem sei prognostiziert worden, dass sich der Anteil<br />

in den kommenden 20 bis 25 Jahren erneut verdoppeln<br />

werde.<br />

Die häufigsten Ursachen für <strong>Diabetes</strong> sind zu wenig<br />

Bewegung und ungesunde Ernährung. Die Experten<br />

waren sich darüber einig, dass Folgeerkrankungen<br />

durch die steigende Anzahl der neuen Fälle nicht nur<br />

die Patienten, sondern auch das Gesundheitsbudget<br />

enorm belasten – und das obwohl die medizinischen<br />

Möglichkeiten der <strong>Diabetes</strong>behandlung bereits sehr<br />

ausgereift sind.<br />

Bei der Diskussion wurde aufgezeigt, welche Erfahrungen,<br />

Chancen und Herausforderungen hinsichtlich<br />

DMPs existieren, und der derzeitige und zukünftige<br />

Stellenwert dieser Programme wurde eingehend<br />

erörtert. So wurde festgestellt, dass DMPs durch<br />

einfache Hilfestellungen – wie Check listen, Kontakt­<br />

4<br />

adressen und weiterführende Informationen – eine<br />

effiziente Unterstützung der leitlinien konformen<br />

Behandlung von <strong>Diabetes</strong> sind. Aber obwohl sie mit<br />

guten Angeboten aufwarten können, beteiligen sich<br />

immer noch zu wenige Ärzte und Patienten an ihnen.<br />

Beiden Zielgruppen fehlt es – durch die Freiwilligkeit<br />

der Teilnahme und eine Scheu vor zu hohem Dokumentationsaufwand<br />

– oft an Motivation dafür.<br />

Darüber hinaus gibt es konkrete Probleme bei der<br />

Versorgung von Diabetikern, etwa wegen Doppelkonsultationen,<br />

verpassten Augenkontrollen, in einigen<br />

Regionen Fachärztemangel sowie ungerichtetem<br />

Überweisungsusus zwischen niedergelassenem<br />

Bereich und Spital. Um eine optimale Betreuung für<br />

Diabetiker gewährleisten zu können, sollten vor allem<br />

bereits bestehende Strukturen genutzt werden.<br />

Das im Rahmen der Diskussion dafür vorgeschlagene<br />

Prozedere sollte sich folgendermaßen gestalten:<br />

Allgemeinmedizinern kommt die Diagnose von<br />

<strong>Diabetes</strong> sowie die Betreuung von klaren Patientenfällen<br />

zu. Weiters führt der Arzt des Vertrauens<br />

Diabetiker durch das System und stellt konkrete<br />

Informationen und Kontakte zur Verfügung. Beim<br />

Auftreten von Problemen oder bei der Nichterreichung<br />

von Zielwerten ist der Patient vom Allgemeinmediziner<br />

an den Facharzt zu überweisen. Die<br />

Ambulanz dient Spezialfällen wie Patienten mit<br />

Komorbiditäten oder in besonderen Lebensumständen,<br />

beispielsweise während einer Schwangerschaft.<br />

„DIABETES DIALOG ÖSTERREICH“<br />

PROGRAMM:<br />

Dr. Joachim Buttgereit – Begrüßung<br />

Prim. Dr. Gert Klima<br />

„Therapie aktiv“: Erfahrungen vom Anfang des<br />

Disease­Management­Programms für <strong>Diabetes</strong><br />

mellitus in <strong>Österreich</strong><br />

Franz Bittner<br />

Disease­Management­Programm und Krankenversicherungen:<br />

Gründe für die Implementierung<br />

Prim. Univ. Doz. Dr. Raimund Weitgasser<br />

Disease­Management­Programme am Beispiel<br />

Salzburgs: eine Lösung für die Zukunft

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