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Diabetes Dialog Österreich - Diabetes Austria

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Diskussion<br />

Dr. Christian Böhmer:<br />

Wann kommt es zu einer Implementierung eines<br />

gesamtösterreichischen <strong>Diabetes</strong>registers?<br />

Prim. Univ. Doz.<br />

Dr. Raimund Weitgasser:<br />

Wir diskutieren bereits seit über drei Jahren über<br />

die Schaffung eines <strong>Diabetes</strong>registers in <strong>Österreich</strong>.<br />

Es gibt prinzipiell eine Übereinstimmung mit dem<br />

Ministerium. Wir haben uns vor etwa zweieinhalb<br />

Jahren zum ersten Mal mit Vertretern aus dem<br />

Ministerium, der ÖDG, den Patientenorganisationen<br />

und den entsprechenden Bereichen der Sozialversicherung<br />

bei der GÖG/ÖBIG getroffen und dort einen<br />

Vorschlag für die Registererstellung erarbeitet –<br />

sowohl für Typ­1­ und Typ­2­Patienten als auch für<br />

den Gestationsdiabetes. In Schweden, Dänemark und<br />

Finnland existieren <strong>Diabetes</strong>register schon lange.<br />

Hier sind uns die nordischen Länder um einiges<br />

voraus. Die Einführung eines <strong>Diabetes</strong>registers wäre<br />

ein sehr wichtiger Schritt, um gesundheitspolitische<br />

Ziele aufgrund valider Daten verfolgen und umsetzen<br />

zu können. Bisher ist uns dies leider noch nicht<br />

gelungen.<br />

10<br />

Dr. Christian Böhmer:<br />

Trotz nachweisbarem Nutzen nehmen offenkundig<br />

zu wenige Betroffene an Disease-Management-Programmen<br />

teil. Wie erreiche ich die<br />

restlichen Patienten?<br />

Franz Bittner:<br />

Wenn man sich den „Masterplan Gesundheit“ des<br />

Hauptverbands ansieht, wird klar, dass etwa die<br />

Apotheker – wie es sich der Hauptverband wünscht –<br />

einen großen Beitrag leisten könnten. So hat<br />

Primarius Klima in der Steiermark versucht, Diabetikern<br />

durch befreundete Apotheken Informationen<br />

zu übermitteln. Das hat gut funktioniert, weil der<br />

Zugang zu Apotheken niederschwellig und unkompliziert<br />

ist. Eine der wesentlichsten Informationen ist die<br />

Gefährlichkeit dieser Erkrankung. Viele Menschen<br />

denken, dass ihnen „ein bisschen Zucker“ nicht<br />

schaden wird. Das ist die falsche Einstellung. Es<br />

bedeutet, dass sie die Erkrankung und den Leidensweg<br />

durch <strong>Diabetes</strong> nicht kennen. Diese Aufklärungsarbeit<br />

müssen die Ärzte gegenüber ihren Patienten<br />

leisten.<br />

Prim. Univ. Doz.<br />

Dr. Raimund Weitgasser:<br />

Von den niedergelassenen Ärzten, die an unserer<br />

Studie teilgenommen haben, hören wir, dass es große<br />

Anreize gibt, am DMP teilzunehmen. Viele scheinen<br />

es für wünschenswert zu halten, <strong>Diabetes</strong>patienten in<br />

der eigenen Praxis standardisiert und mit hoher<br />

Qualität versorgen zu können. Die Betreuung dieser<br />

Menschen ist natürlich mit mehr Aufwand und Zeit<br />

verbunden, wird aber entsprechend abgegolten.<br />

Auch das Ordinationspersonal sollte noch stärker<br />

eingebunden werden, damit die Dokumentation<br />

funktioniert, strukturelle Abläufe gelingen und die<br />

Zielvereinbarungen erreicht werden. Um mit DMPs in<br />

den nächsten Jahren gute Ergebnisse zu erzielen, ist<br />

es dringend notwendig, die aktuelle Situation zu<br />

verbessern und diese Programme weiterzuentwickeln.

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