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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />

8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

P126 Die Hebemorbiditaet des gestielten<br />

M. rectus femoris Lappens<br />

A. Daigeler, H. Fansa, W. Schneider<br />

Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie der<br />

Otto-von-Guericke Universität Magdeburg<br />

Der gestielte M. rectus femoris Lappen wird wegen seiner verläßlichen<br />

Anatomie und des einfachen Zuganges zur sicheren Defektdeckung der<br />

Leiste, des Perineums, des Ischiums oder zur Bauchwandrekonstruktion<br />

verwendet.<br />

Trotz der guten Einsatzfähigkeit und der großen Sicherheit wird er dennoch<br />

häufig nur unter Vorbehalt eingesetzt, da ein nicht tolerierbarer<br />

Kraftverlust und eine Mobilitätseinschränkung bei der Kniestreckung<br />

befürchtet werden. Außerdem wird postuliert, daß durch den Wegfall<br />

von Afferenzen aus den Muskelspindeln des M. rectus femoris ein Willküraktivierungsdefizit<br />

induziert wird. Nach Kenntnis der Autoren gibt<br />

es in der Literatur allerdings nur eine Studie an sieben Patienten, welche<br />

die Hebemorbidität dieses Lappens ohne Berücksichtigung des Willküraktivierungsdefizites<br />

und ohne verläßliche Prüfung der Maximalkraft<br />

untersuchte.<br />

In unserer Klinik wurden von 1995 bis 2002 31 Patienten mit einem M.<br />

rectus femoris Lappen therapiert. Die Hauptindikationen waren Bauchwanddefekte<br />

nach Herniotomie großer Hernien, Tumorresektion, und<br />

Leistendefekte nach Lymphknotendissektion.<br />

13 Patienten nahmen an der Studie teil. Das Patientenalter lag zwischen<br />

24 und 87 Jahren, der Nachuntersuchungszeitraum lag zwischen acht<br />

Monaten und sieben Jahren.<br />

Auf einem standardisierten Fragebogen wurden Schmerzen in Abhängigkeit<br />

von Belastung, subjektiver Kraftverlust, Alltagsfunktion wie Laufen<br />

oder Treppensteigen, sowie Sensibilitätsstörungen und die Zufriedenheit<br />

mit dem ästhetischen und funktionellen Ergebnis evaluiert.<br />

Außerdem wurde der Bewegungsumfang in Hüfte, Knie und Sprunggelenk<br />

untersucht.<br />

Zur objektiven Bestimmung des Kraftverlustes des M. quadriceps femoris<br />

wurde das absolute Drehmoment im Kniegelenk bestimmt. Um eventuelle<br />

kompensatorische Effekte und den Einfluß auf die Willküraktivierbarkeit<br />

zu bestimmen wurde die „twitch interpolation technique“<br />

angewendet. Hierbei wird durch elektrische Stimulation des vorkontrahierten<br />

M. quadriceps femoris die Maximalkraft extrapoliert und ein<br />

Willküraktivierungsdefizit aufgezeigt.<br />

Unsere Patienten bewerteten das funktionelle und das ästhetische Ergebnis<br />

am Oberschenkel mit sehr gut oder gut. Eine Patientin beklagte<br />

Schmerzen im Entnahmegebiet. Fünf Patienten berichteten über eine<br />

Hypästhesie am anterolateralen distalen Oberschenkel. Der aktive Bewegungsumfang<br />

in Hüfte, Knie und Sprunggelenk war nicht eingeschränkt.<br />

Der absolute Kraftverlust am operierten Oberschenkel lag im Durchschnitt<br />

bei 8,5 % im Vergleich zum nicht operierten Bein. Das Willküraktivierungsdefizit<br />

war am operierten M. quadriceps femoris um<br />

2,6% erhöht.<br />

Die Patientenzufriedenheit ist hoch. Der Verlust des M. rectus femoris<br />

wird meist nicht als störend empfunden. Das Willküraktivierungsdefizit<br />

ist erstaunlich gering. Der objektive Kraftverlust ist vergleichsweise niedrig,<br />

da durch die verbliebenen Anteile des M. quadriceps femoris offensichtlich<br />

gut kompensiert wird. Das ästhetische Ergebnis ist sehr befriedigend.<br />

Der Sensibilitätsverlust am Oberschenkel wird, wenn vorhanden,<br />

gut toleriert.<br />

Da die Hebemorbidität des M. rectus femoris Lappens relativ gering ist<br />

und er sehr gute Ergebnisse bei der Defektdeckung, insbesondere bei der<br />

Bauchwandrekonstruktion liefert, halten wir ihn für eine wertvolle Therapieoption.<br />

Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 91 (2003)<br />

P127 Projektaufbau zur Interdisziplinären Versorgung<br />

von Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten.<br />

Als Entwicklungshilfe am Beispiel von Paraguay<br />

J.-E. Duerksen-Braun, B. Baican, U. von Fritschen, K. Exner<br />

Plastische Chirurgie, Markus-Krankenhaus Frankfurt am Main<br />

Die Ursachen für eine unzureichende Behandlung von Patienten in Entwicklungsländern<br />

sind vielschichtig und von Land zu Land unterschiedlich.<br />

Schon die Entfernung von der nächsten größeren Stadt kann über<br />

die Qualität der Behandlung entscheiden. Dies gilt besonders für Krankheitsbilder,<br />

die eine langfristige und interdisziplinäre Behandlung erforderlich<br />

machen. Patienten mit unversorgten Spaltmissbildungen gehören<br />

zum täglichen Straßenbild. Erfolgt überhaupt eine Therapie orientiert sie<br />

sich in aller Regel nicht an einem langjährigen, multimodalen Konzept,<br />

sondern bietet nur ein Fragment aus dem notwendigen Behandlungskanon.<br />

Fehlende organisatorische Strukturen, unzureichende Ausbildung,<br />

mangelnde Ressourcen und unattraktive Arbeitsbedingungen sind die<br />

Hauptprobleme.<br />

Zielsetzung: Es sollte eine kontinuierliche, langfristige Versorgung von Spaltmißbildungen<br />

in ländlichen Regionen Paraguays aufgebaut werden. Auf<br />

die Einbindung und Ausbildung einheimischer Ärzte und Fachkräfte<br />

wurde besonderen Wert gelegt. Ein für die besonderen Erfordernisse ruraler<br />

Einsatzorte adaptiertes Behandlungsschema sollte entwickelt werden.<br />

Durchführung: Zur Etablierung einer umfassenden Versorgung wurde auf<br />

bestehende und bewährte Organisationsstrukturen zurückgegriffen. Die<br />

Stiftung „Vision“ arbeitet schon langjährig an 8 dezentralen Standorten<br />

und einem zentralen Krankenhaus im Inland. Dieser Stiftung wurde ein<br />

neuer Teilbereich „Smile Programm - Plastische Chirurgie“ zugefügt.<br />

Ein einheimischer Kollege übernimmt wöchentliche Sprechstunden<br />

sowie die Koordination und Selektion der Patienten in einem Team aus<br />

Sozialarbeiterin, Zahnarzt, Zahnorthopäde und Zahntechniker. Falls<br />

erforderlich erfolgt eine Überweisung zu assoziierten Partnern aus der<br />

HNO-Heilkunde und Logopädie um eine stringente Versorgung und<br />

Nachsorge unserer Patienten aus einer Hand zu ermöglichen. Zwei mal<br />

jährlich werden Operationseinsätze durchgeführt, in komplexeren Fällen<br />

mit Unterstützung von Interplast-Ärzten unserer Abteilung.<br />

Ergebnis: Auf diese Weise wurden bisher über 180 Patienten in den letzten<br />

3 Jahren operativ behandelt, mehr als 600 dokumentierte Patienten in<br />

den Sprechstunden gesehen. 300 Patienten konnten zahnärztlich mitbetreut<br />

werden. Langfristige Zielsetzung ist es die logistischen und organisatorischen<br />

Voraussetzungen zu schaffen, bis sich das Projekt finanziell<br />

unabhängig tragen kann.<br />

P128 Die Bestimmung des kutanen Blutflusses der Hand<br />

mittels Laser Doppler Imagers: Eine klinisch-experimentelle<br />

Analyse der Abhängigkeit von Lokalisation und des Einflusses der<br />

Tourniquetischämie bzw. -reperfusion<br />

B. Evers, J. Lanki, K. Elias, H. Gerngross<br />

Chirurgische Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm<br />

Abstracts<br />

Die kutane Mikrozirkulation ist von entscheidender Bedeutung für das<br />

Verständnis von Physiologie und Funktion der Hand und von großer<br />

Bedeutung in Diagnostik und Therapie verletzter und operierter Hände.<br />

Außerdem stellt der Einsatz des pneumatischen Tourniquets einen<br />

essentiellen Bestandteil in der Extremitätenchirurgie dar. Bisherige Studien<br />

dieser Themengebiete sind u.a. aufgrund technischer Einschränkungen<br />

nicht-invasiver Messverfahren limitiert. Ziel dieser klinisch-<br />

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