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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />

8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

nach stellt der gestielte interdigitale Pulpalappen eine einfache Methode<br />

zur belastungsstabilen Versorgung chronischer Wunden im Bereich der<br />

Großzehe dar. Durch die Defektdeckung mit vollwertigem Gewebe aus<br />

dem Plantarbereich und die vergleichsweise kurze Behandlungsdauer ist<br />

diese Technik sowohl einem konservativen Vorgehen als auch einer<br />

Deckung mittels Hauttransplantation überlegen. Wir sind daher der<br />

Überzeugung, daß die hier vorgestellte Technik einen wertvollen Beitrag<br />

leisten kann bei der Behandlung plantarer Ulzera insbesondere bei Patienten<br />

mit ausgeprägter Polyneuropathie und Osteoarthropathie.<br />

P121 Ein freier M. latissimus dorsi-Lappen als Alternative zur<br />

Amputation der unteren Extremität – Case Report<br />

F. Böttcher, T. Bartscher, S. Allert, C. Herter, A. Krause-Bergmann<br />

Klinik für Plastische Chirurgie, Kreiskrankenhaus Hameln<br />

Ziel dieses Posters ist die Beschreibung einer Grenzsituation zwischen<br />

Plastisch-Rekonstruktiver Chirurgie und der Amputation der unteren<br />

Extremität. Bei Aufnahme ergab die Anamnese einen Privatunfall mit<br />

einem defekten Gabelstapler. Das Verletzungsmuster setzte sich dabei<br />

aus einer offenen Calcaneus-Fraktur mit erheblichem Weichteilschaden<br />

rechts und der Verunreinigung der Wunde mit Batteriesäure zusammen.<br />

Nach Versorgung des Calcaneus mit einer Osteosyntheseplatte primärem<br />

Wundverschluß wurde uns sechs Wochen später der Patient mit einer<br />

massiven Weichteilnekrose an der rechten Ferse vorgestellt. Knochen<br />

und Osteosynthesematerial lagen frei. Modelle zur Weichteildeckung an<br />

der unteren Extremität mittels freier Lappenplastiken sind beschrieben<br />

1-3; wir zeigen, daß diese Lappenplastiken nicht nur den Defekt decken,<br />

sondern auch im Alltag des Patienten ausreichend belastbar sind.<br />

Methode: Aufgrund einer Kontamination der Wunde mit einem MRSA-<br />

Keim führten wir zunächst ein vierwöchiges konservatives Regime mit<br />

einigen kleineren operativen Schritten durch (Débridement, Vakuumverbände,<br />

Hautpflege). Vor dem Lappentransfer fixierten wir die untere<br />

Extremität mittels eines Fixateur externe. In einem zweiten Schritt<br />

wurde der Muskel an die A. tibialis posterior sowie an die V. saphena<br />

parva angeschlossen und mit Spalthaut gedeckt. Der postoperative Verlauf<br />

war unauffällig.<br />

Ergebnisse: Nach weiteren 23 Tagen konnten wir den Patienten in die ambulante<br />

Nachsorge entlassen. Dort haben wir Gelegenheit die stetige Mehrbelastung<br />

des rechten Beines, besonders der Ferse, zu beobachten. Der<br />

Patient geht kurze Strecken ohne Hilfsmittel unter Vollbelastung des Lappens.<br />

Währenddessen sind keine Durchblutungsstörungen zu beobachten.<br />

Schlußfolgerung: Unsere Entscheidung, einen anspruchsvollen Eingriff wie<br />

diesen durchzuführen wurde zunächst durch den lokalen Befund, das<br />

hohe Körpergewicht des Patienten und eine fragliche Compliance beeinträchtigt,<br />

auch wenn der M. latissimus dorsi-Lappen für die untere Extremität<br />

hinreichend beschrieben ist 3-5. Die Operation schien jedoch der<br />

einzige Weg zu sein, die Lebensqualität des jungen Patienten zu erhalten<br />

5. Trotz eines guten Ergebnisses bedeutete der lange Klinikaufenthalt für<br />

den jungen Patienten körperlichen und psychischen Stress, der als nicht<br />

unbeträchtlicher Faktor in eine Diskussion über Amputation vs. Rekonstruktion<br />

mit einbezogen werden sollte.<br />

[1] Yajima, H, et al (2002) Vascularized composite tissue transfers or open fractures with<br />

massive soft-tissue defects in the lower extremities. Microsurgery 22: 114-121. [2] Tukiainen<br />

EJ, et al (2002). Salvage of major amputation stumps of the lower extremity with latissimus<br />

dorsi free flaps. Scand J Plast Reconstr Surg Hand Surg. 36: 85-90. [3] Maghari A,<br />

et al (2000) Free transfer of expanded parascapular, latissimus dorsi, and expander „capsule“<br />

flap for coverage of large lower-extremity soft-tissue defect. Plast Reconstr Surg 106:<br />

402-405. [4] Lin CH, Wei FC (2000) Widely split latissimus dorsi muscle flaps for reconstruction<br />

of long soft-tissue defects in lower extremities. Plast Reconstr Surg 105: 706-<br />

709. [5] Minami A, et al (1999) Distally-based free vascularized tissue grafts in the lower<br />

leg. J Reconstr Microsurg 15: 495-499.<br />

Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 89 (2003)<br />

Abstracts<br />

P122 Der freie „extended“ Rectus-TFL-Fasziomyocutanelappen.<br />

Möglichkeit zur Deckung großer Sakral- und<br />

Beckenbodendefekte<br />

K.H. Busch, J. Eichhorn-Sens, S. Kall, P.M. Vogt<br />

Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikums Hannover, Medizinische Hochschule<br />

Hannover<br />

Die Deckung großer Weichteildefekte im Bereich des Sakrums und des<br />

unteren Rückens stellt aufgrund der Gefäßversorgung einerseits und der<br />

notwendigen mechanischen Belastbarkeit andererseits, eine große Herausforderung<br />

für den Plastischen Chirurgen dar. Die Anlage eines<br />

Gefäßloops zur sicheren Blutversorgung und die Nutzung eines erweiterten<br />

M. TFL und rectus femoris Lappens als freies Transpaltat stellen<br />

hier eine mögliche Problemlösung dar.<br />

Methoden: Ein 46 Jahre alter männlicher Patienten entwickelte nach 20<br />

Jahre bestehendem glutealen Condylomata acuminata auf diesem Boden<br />

einen Buschke-Löwenstein-Tumor (Plattenepithelkarzinom). Nach<br />

onkologischer Resektion des ausgedehnten Tumors Mitnahme des Rektum,<br />

Resektion der M.Glutaei und Beckenbodenmuskulatur, des distalen<br />

Os Sacrum, sowie teilweiser Resektion der Sitzbeine bds. entstand ein<br />

40cm x 30cm großer Defekt mit freiliegendem Rektumstumpf, Blasenboden<br />

und Peniswurzel. Um diesen ausgedehnten Defekt suffizient<br />

decken zu können erfolgte zunächst die Anlage eines Gefäßloops der V.<br />

Saphena magna End zu Seit an die re. A.femoralis angeschlossen und Plazierungin<br />

des Apex in Defektnähe. In einem zweiten Schritt erfolgte die<br />

freie Transplantation eines extended rectus femoris Lappens.<br />

Ergebnisse: Der Gefäßloop war jederzeit gut perfundiert und zeigte sich als<br />

eine geeignete Blutversorgung bei sonst nach Tumorresektion nicht vorhandener<br />

lokaler Gefäßversorgung. Der erweiterte M.rectus femoris Lappen<br />

war zu jederzeit gut durchblutet und heilte bis auf eine kleine Wunddehiszenz<br />

an der Peniswurzel, die sekundär verheilte, vollständig ein.<br />

Der Patient konnte im weiteren Verlauf mobilisiert werden und problemlos<br />

sitzen, gehen und sogar Treppen steigen. Der Hebedefekt konnte<br />

Spalthaut gedeckt werden.<br />

Schlußfolgerungen: Der erweiterte M. rectus femoris Lappen biete einen Möglichkeit<br />

als freier myocutaner Lappen transplantiert zu werden und stellt<br />

eine Möglichkeit der Weichteildeckung bei großen Defekten dar. Die<br />

Hebedefektmorbidität ist im wesentlichen durch die Hebung des M. rectus<br />

femoris geprägt, war aber in unserem Fall geringer als zu erwarten<br />

war und schränkte den Patienten beim gehen und Treppensteigen nur<br />

unwesentlich ein. Die Anlage eines Gefäßloops ist auch bei großen myocutanen<br />

Lappen eine geeignete und sichere Methode um eine ausreichende<br />

Blutversorgung bei mangelnder lokaler Gefäßversorgung sicherzustellen.<br />

P123 Aufwendige Bauchwand- und Organwandrekonstruktionen<br />

in höherem Lebensalter - eine Kontraindikation?<br />

K. Busching, B. Karle, A. Brockmann, V. Crnogorac, S. Dieberg, D. Hebebrand<br />

Klinik für Plastische Chirurgie, Rekonstruktive Chirurgie und Handchirurgie, Diakoniekrankenhaus Rotenburg<br />

Ausgedehnte Defektwunden der Bauchwand und innere Hernien sind<br />

häufig Folge nach schweren Traumata oder multimodaler Tumortherapie.<br />

Bei eingeschränkter Lebensqualität und kurativem Ansatz sind aufwendige<br />

Rekonstruktionen eine erhebliche Belastung.<br />

Material und Methode: Anhand von drei Fallbeispielen sollen 1. Indikationen, 2.<br />

Operationsverfahren und 3. Outcome diskutiert werden. 1) 73jährige<br />

Patientin mit Vesico-vagino-rektaler Fistel. Z. n. abdomineller Hysterektomie<br />

und Adnexektomie aufgrund eines Korpuskarzinoms. Perkutane<br />

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