ABSTRACTS
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Abstracts<br />
We had to make up our mind to find a way to use the available soft tissue<br />
in an effective matter. We decided to sacrifice the patient’s left leg for<br />
using the soft tissue layers of the thighs.<br />
So we performed an amputation of the left upper thigh in the proximal<br />
third. In the sense of multiple reverse flap-plastics the skin and the underlying<br />
soft tissue including parts of the thigh muscles was turned up and<br />
sutured to the debrided edges of the former decubitus defect. In the following<br />
postoperative weeks we continued intensive wound management<br />
including constant turning of the patient from side to side, fluid air bed,<br />
vacuum dressing and hydrocolloid dressing.<br />
During the stay on our ward the patient was mobilized in his wheelchair<br />
again. The expected instability while sitting was not notified.<br />
At the time of the patient’s demission he was re-mobilized in his<br />
wheelchair and had re-gained his independence.<br />
When we see him regularly in our outpatient´s clinic, he tells us proudly<br />
of his own swimming-pool, which he is able to use without any help.<br />
We think, this completely improvised way of operative proceeding shows<br />
in an impressive way the possibilities of the plastic surgery concerning<br />
the improvement of life quality.<br />
P119 Der Suralis-Perforator-Lappen: Erste Erfahrungen<br />
M. Becker, F. Roesken, F.Z. Dagtekin, G. Ingianni<br />
Klinik für Plastische und Handchirurgie, Klinikum Wuppertal der Universität Witten/Herdecke und Abteilung für<br />
Plastische und Handchirurgie, St. Agatha Krankenhaus Köln<br />
Der distal gestielte A.-suralis-Lappen mit subkutaner oder häutiger<br />
Gewebebrücke stellt ein etabliertes Verfahren zur Deckung von Weichteildefekten<br />
an der Dorsalseite der Ferse und in der Region um den Malleolus<br />
lateralis dar.<br />
Obgleich die Lappenplastik sich durch eine vergleichsweise einfache<br />
Präparation auszeichnet, limitiert sich die Anwendbarkeit der gestielten<br />
Lappenplastik oftmals bei übergewichtigen Patienten oder bei Patienten<br />
mit zum Teil stark indurierter Haut durch die Schwierigkeiten der Stieldrehung<br />
und gegebenenfalls Tunnelung des Gefäßstiels im distalen Unterschenkelbereich,<br />
sowie durch ein oftmals sehr unbefriedigendes ästhetisches<br />
Ergebnis.<br />
Uns dieser Problematik bewußt, übernahmen wir die von T.C. Teo<br />
beschriebene Technik des A.-suralis-Perforatorlappens mit durchwegs<br />
positivem Ergebnis.<br />
Technik: Der A.-suralis Perforatorlappen kann vom distalen Muskelabschnitt<br />
des M. gastrocnemius, im Verlauf des N. suralis, der die Fascia<br />
cruris etwa in Wadenmitte durchbricht, und der V. saphena parva bis<br />
maximal in die Höhe der Malleolengabel gehoben werden. Die arterielle<br />
Versorgung erfolgt über den am weitesten distal gelegenen Perforator aus<br />
der A. fibularis, der ca. 7 cm proximal, leicht dorsal des lateralen Malleolus<br />
mittels einer Längsinzision und anschließender epifaszialer Präparation<br />
aufgesucht wird. Der venöse Abstrom erfolgt über das begleitende<br />
Venensystem des Perforators aus der V. saphena parva.<br />
Nach Anzeichnung der Größe und Umschneidung des Lappens erfolgt<br />
zunächst die Darstellung der versorgenden Perforatorgefäße und deren<br />
mikrochirurgische Skelettierung über eine Strecke von ca. 2 cm. Hieran<br />
schließt sich die vollständige Lappenhebung unter Mitnahme der Faszia<br />
cruris und Legierung der übrigen, proximal des Stiels gelegenen Gefäßäste<br />
aus der A. fibularis. Nun kann der gehobene Perforatorlappen, je nach<br />
Ausdehnung des Defektes bzw. Dicke der subkutanen Fettschicht, entweder<br />
als Propellerlappen um 180° gedreht oder im Sinne eines Adcancement<br />
als Vorschublappen, um eine Inkongruenz der Weichteile zu vermeiden,<br />
in den Defekt eingebracht werden. Nach Einnaht der Lappenplastik<br />
wird der Hebedefekt primär verschlossen. Eine postoperative<br />
Entlastung ist für 10 Tage zu empfehlen, ebenso wie die Anpassung eines<br />
Kompressionsstrumpfes nach Abschluß der Wundheilung.<br />
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Schlußfolgerung: Die Erfahrungen von bisher insgesamt 6 durchgeführten<br />
Operationen (4 Propellerlappen, 2 Advancement-Lappen) über einen<br />
maximalen Nachbeobachtungszeitraum von 12 Monaten waren durchwegs<br />
sehr zufriedenstellend. Alle Lappenplastiken heilten reizlos ein bei<br />
gutem funktionellem und ästhetischen Ergebnis, selbst bei einem Problempatienten<br />
mit Leriche-Syndrom und Z.n. Aortenbifurkationsprothese.<br />
Aufgrund einer Neurombildung am proximalen Suralisstumpf<br />
mußte bei einer Patientin eine Neuromexzision durchgeführt werden.<br />
Betrachtet man Vor- und Nachteile der vorgestellten OP-Technik, so stellt<br />
der A.-suralis-Perforatorlappen sicherlich im Vergleich zur konventionellen<br />
Technik das aufwendigere mikrochirurgische Verfahren dar.<br />
Jedoch liefert es gleichzeitig auch, sowohl bei schlanken wie auch bei<br />
übergewichtigen Patienten das bessere ästhetische Ergebnis bei gleichzeitiger<br />
Umgehung der, durch einen voluminösen Gefäßstiel bedingten,<br />
Probleme im Bereich der Drehzone am distalen Unterschenkel.<br />
Zusammenfassend betrachtet, stellt der vorgestellte Perforatorlappen<br />
eine sinnvolle Variation der A.-suralis-Lappenplastik dar, die aufgrund<br />
Ihrer flexiblen Einsetzbarkeit unserer Meinung nach bei der Wahl der<br />
Behandlungsmethode bei Defekten auf der Dorsalseite des distalen<br />
Unterschenkels unbedingt Berücksichtigung finden sollte.<br />
P120 Der gestielte interdigitale Pulpalappen zur Defektdeckung<br />
plantarer Großzehenulcera<br />
M. Becker, F.Z. Dagtekin, F. Roesken, G. Ingianni<br />
Klinik für Plastische und Handchirurgie, Klinikum Wuppertal der Universität Witten/Herdecke und Abteilung für<br />
Plastische und Handchirurgie, St. Agatha Krankenhaus Köln<br />
Plantare Ulzera entstehen gehäuft an den Punkten maximaler bzw. prolongierter<br />
Druckbelastung während des Abrollvorganges beim Gehen.<br />
Neben der Region unterhalb der distalen Metatarsalköpfe ist der Bereich<br />
um das Großzeheninterphalangealgelenk besonders gefährdet. Da<br />
sowohl konservative Behandlungsmaßnahmen wie auch Hauttransplantationen<br />
meist keine belastungsstabile Narbe hinterlassen ist das neuerliche<br />
Wiederauftreten des Ulkus trotz adäquater orthopädischer Schuhversorgung<br />
oftmals vorgezeichnet. Eine Möglichkeit Ulcerationen insbesondere<br />
an der Großzehe durch geeignetes Gewebe belastungsstabil zu<br />
verschließen ist der gestielte interdigitale Pulpalappen.<br />
Technik: Der gestielte Pulpalappen wird bevorzugt von der interdigitalen<br />
Seite der Großzehe gehoben. Er wird in seiner Größe begrenzt durch die<br />
plantare Belastungszone des Endgliedes sowie durch den lateralen Anteil<br />
des Nagelbettes. Die arterielle Versorgung wird gewährleistet über die<br />
plantare Digitalarterie einem Ast der A. metatarsalis plantaris aus dem<br />
Arcus plantaris profundus. Der venöse Abstrom erfolgt über das, die<br />
Arterie begleitende plantare Venensystem.<br />
Nach Anzeichnung der Größe und Umschneidung der Haut wird der Lappen<br />
von distal beginnend unter Mitnahme des darunterliegenden Subkutangewebes<br />
bei lediglicher Belassung einer dünnen Weichteilbedeckung<br />
der Endphalanx abgehoben. Die Präparation des Stiels wird<br />
nach Schnitterweiterung am lateralen Rand der Zehe plantar bis in die<br />
1. Komissur fortgesetzt. Nach Einnaht des Lappens wird der entstandene<br />
Hebedefekt mittels Hauttransplantation verschlossen. Zur Vermeidung<br />
möglicher Nahtdehiszenzen im proximalen und distalen Lappenanteil<br />
bedingt durch eine Hyperextension im Zehengrundgelenk nach Debridement<br />
des Beugesehnenapparates ist eine temporäre Arthrodese im<br />
Grundgelenk oder gegebenenfalls eine Tenotomie der Strecksehnen notwendig.<br />
Eine Entlastung der Extremität ist für einen Zeitraum von ca. 3<br />
Wochen zu empfehlen. Eine nachfolgende orthopädische Schuhversorgung<br />
zur Rezidivprophylaxe ist obligat.<br />
Schlußfolgerung: Die vorliegenden Resultate an bislang 10 Patienten zeigen<br />
primär eingeheilte Lappenplastiken ohne Anzeichen einer erneuten Ausbildung<br />
von Hyperkeratosen oder Weichteildefekten. Unserer Meinung<br />
88 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 88 (2003)