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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Bereich der Glandula parotis eingesetzt. Die Indikation für eine Rectus<br />
abdominis-Lappenplastik wurde nach kompletter Glossektomie gestellt.<br />
Eine freie Latissimuis-dorsi-Lappenplastik wurde gewählt zur Rekonstruktion<br />
eines subtotalen Skalpdefektes und eine großen Weichteildefektes<br />
nach Schußverletzung im Unterkieferbereich. Bei ausgedehnten<br />
knöchernen Defekten der Mandibula wurde die freie Fibula gewählt, ein<br />
Defekt im Bereich des R. horizontalis wurde mit einem freien Beckenkamm<br />
rekonstruiert. Bei 4 von 100 Patienten traten im postoperativen<br />
Verlauf Gefäßprobleme auf. 97 von 100 Lappenplastiken konnten erfolgreich<br />
zur Einheilung gebracht werden. Aufgrund therapieresistenter<br />
Gefäßprobleme haben wir 2 Radialislappen verloren. Wegen einer rezidivierenden<br />
Massenblutung aus dem A. carotis externa-Bereich mußte<br />
ein freies Fibulatransplantat explantiert werden.<br />
Schlußfolgerungen: Die A.-radialis-Lappenplastik stellt nach wie vor die am<br />
meisten verwendete Rekonstruktionstechnik dar. Gründe hierfür sind<br />
die einfache Präparation, keine notwendige Umlagerung, Möglichkeit der<br />
gleichzeitigen Operation von Empfänger- und Spendergebiet, die große<br />
Zuverlässigkeit bei geringer Anzahl an anatomischen Varianten, gute<br />
Wiederstandsfähigkeit gegen Ischämie und der geringe Spenderdefekt bei<br />
adäquater Versorgung (epifasziale Präparation und Defektdeckung mit<br />
einem Vollhauttransplantat aus der Leiste). Die anderen beschriebenen<br />
Lappenplastiken stellen unserer Erfahrung nach eine Erweiterung der<br />
therapeutischen Möglichkeiten bei speziellen Indikationen dar.<br />
P88 Möglichkeiten und Stellenwert moderner Computertechnologien<br />
zur präoperativen Planung der Rekonstruktion<br />
komplexer Knochen-Weichteildefekte im Gesichtsbereich<br />
R. Hierner, J. Schoenaerts<br />
UZ. Gasthuisberg, Katholische Universität Leuven (Plastische Chirurgie)<br />
Durch den Einsatz moderner bildgebender Verfahren und Computertechniken<br />
ist es möglich komplexe Rekonstruktionen an Knochen und<br />
Weichteilen präoperativ zu simmulieren und studieren.<br />
Material und Methode: Bei einem 14 jährigen Jungen erfolgte die Rekonstruktion<br />
eines komplexen Knochen-Weichteilschden nach Schußverletzung<br />
im Unterkieferbereich in Zusammenarbeit mit der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.<br />
Die Rekonstruktion eines subtotalen Mandibuladefektes<br />
erfolgte mit einem freien mikrovaskulären Fibulatransplantat, der gleichzeitig<br />
bestehenden große exoralen und enoralen Weichteildefekte wurde<br />
mit einer myo-kutanen Latissimus dorsi-Lappenplastik rekonstruiert.<br />
Zur Planung der Operation stellten sich folgende Fragen: 1) welche<br />
Anschlußmöglichkeiten bestehen für die beiden freien Lappenplastiken,<br />
2) Wie muß die Entnahme der Fibula erfolgen um den Defekt decken zu<br />
können und einen genügend langen Stiel zu haben, 3) auf welcher Höhe<br />
sollen die Osteotomien des Fibulatransplantats erfolgen, und 4) Wie soll<br />
die Latissimus dorsi Lappenplastik geplant werden um den enoralen und<br />
exoralen Weichteildefekt decken zu können. Für die pröperative Planung<br />
führten wir neben einer Angiographie der linken unteren Extremität und<br />
der Halsbereiches beidseits, ein CT im Bereich des linken Unterschenkels<br />
und des Kopf-Halsbereiches durch. Auf der Basis dieser Datensätze<br />
erfolgte eine 3D Rekonstruktion, die als Grundlage für die präoperative<br />
Planung herangezogen wurde.<br />
Ergebnisse: Aufgrund der präoperativen Planung konnten die Gefäßanschlüsse<br />
zuverlässig geplant werden. Auch die Planung bei der Entnahme<br />
der freien Fibula wurde deutlich erleichtert, ebenso die Planung der<br />
Osteotomien. Bezüglich der Weichteilplanung konnte das Ausmass der<br />
Defektoberfläche besser erfasst werden, mit der zur Verfügung stehenden<br />
Technik jedoch keine zuverlässige Aussage über das postoperative<br />
Erscheinungsbild gegeben werden.<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 79 (2003)<br />
Abstracts<br />
Schlußfolgerungen: Mit den heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der<br />
digitalen Bildverarbeitung ist es bereits möglich das postoperative Ergebnis<br />
präoperativ zu antizipieren. Neben der Möglichkeit der exaten Planung<br />
der Osteotomien bei ossärer Rekonstruktion, kann auch das voraussichtliche<br />
Weichteilergebnis simmuliert werden. Unter Fortführung<br />
der wissenschaftlichen Arbeiten soll es auch in naher Zukunft möglich<br />
sein den Einfluß der Veränderungen des Skelettes auf die darüberliegenden<br />
Weichteile genauer zu definieren. Derzeit sind die Unterschiede<br />
bezüglich der präoperativen Planung und des postoperativen Ergebnisses<br />
hauptsächlich mit unterschiedlicher Knochenqualität und Weichteilschwellungen<br />
zu erklären.<br />
P90 Möglichkeiten und Grenzen der computerunterstützten<br />
Operationsplanung bei der Rekonstruktion<br />
komplexer Defekte im Gesichtsbereich<br />
L. Kovacs, A. Zimmermann, H. Lastrup, H. Seitz, H. Wawrzin, R. Sader, H. Schoeneich, E. Biemer<br />
Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München<br />
Durch die ständige Weiterentwicklung der operativen Möglichkeiten<br />
werden immer höhere Anforderungen an die Funktionalität und an die<br />
kosmetischen Ergebnisse der Rekonstruktion komplexer Defekte im<br />
Gesichtsbereich gestellt. Die Vielfalt und die enge räumliche Beziehung<br />
der zu berücksichtigenden anatomischen Strukturen erschweren die<br />
genaue Planung der Rekonstruktion. Vor allem im Fall der Knochenstrukturen,<br />
wurde die Computer unterstützte Analyse der Defekte und<br />
deren Rekonstruktion mit Hilfe von Stereolithographischen Modellen<br />
erkannt. Mit Hilfe unterschiedlicher Methoden wie z. B. der Computertomographie,<br />
Kernspintomographie, der dreidimensionalen Erfassung<br />
der Weichteiloberfläche mit unterschiedlichen Scannsystemen, wird die<br />
Dreidimensionalität der Defekte erfasst und in einem virtuellen dreidimensionalen<br />
numerischen Modell dargestellt. Dieses erlaubt eine genaue<br />
Analyse der beteiligten Strukturen und trägt erheblich zur Planung der<br />
Rekonstruktion bei.<br />
Ziel dieser Arbeit ist es die Möglichkeiten und die Grenzen der Computer<br />
unterstützten Operationsplanung am Beispiel einer Patientin mit<br />
komplexen Defekten im Mittelgesichtsbereich darzustellen.<br />
Material und Methode: Es wird der Fall einer achtjährigen Patientin vorgestellt,<br />
die eine 4.-gradige Verbrennung des Mittelgesichtes erlitten hat.<br />
Dabei kam es zu einer kompletten Destruktion der äußeren Nase, des<br />
rechten Auges, und der Weichteile der Stirnregion, zentralen Gesichtsbereich<br />
und der rechten Gesichtshälfte. Durch die Verbrennung entstanden<br />
massive Knochendefekte im Bereich des Os frontale rechtseitig,<br />
des Sinus frontalis rechts, unterer Orbitarand rechts, rechter Jochbogen<br />
und rechte Maxilla.<br />
Die Analyse der beteiligten Strukturen wurde mit Hilfe von Computertomographie<br />
und der 3-D Erfassung der Weichteileoberfläche mit einem<br />
Linearscanner realisiert. Es wurde ein virtuelles Gesichtsmodell der Patientin<br />
vor dem Unfall erstellt. Dies erfolgte durch die Spiegelung der intakten<br />
Gesichtsareale im 3-D Datensatz und der Kombination mit dem 3-D<br />
Datensatz der Patientin und deren Mutter. Dadurch ist die genaue Quantifizierung<br />
der dreidimensionalen Defekte möglich und in Form eines Stereolithografiemodelles<br />
darstellbar.<br />
Dieses virtuelle Modell wurde als Ausgang für die Planung der Rekonstruktion<br />
genommen. Die Planung der Nasen-Präformierung im Bereich<br />
eines erweiterten VRAM-Lappens mit Hilfe der dreidimensionalen<br />
Datensätze wird beschrieben. Die Problematik der multimodalen<br />
Datensätze bei der Lappen Planung sowie die Grenzen der Methode und<br />
die Notwendigkeit eines Computermodells , das die mechanischen Eigenschaften<br />
der Weichteile, wie Elastizität, Dehnbarkeit usw. berücksichtigt<br />
wird dargestellt<br />
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