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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
In den Jahren 1997 bis 2001 wurden in der Fachklinik Hornheide 182<br />
Patienten mit einem Malignom der Lippen therapiert. Konform zur vergleichenden<br />
Literatur fand sich bei 86,9 % der Patienten (n=163) ein<br />
Karzinom der Unterlippe. Bei nur 10,4 % der Patienten (n=19) lag ein<br />
bösartiger Tumor an der Oberlippe vor. Von den 182 Patienten waren<br />
73,1 % männlichen und 26,9 % weiblichen Geschlechts. Männliche Patienten<br />
erkranken durchschnittlich im Alter von 63 Jahren, Frauen zwischen<br />
5 und 7 Jahre später.<br />
Die Therapie dieser Malignome im Lippenbereich sollte sich einerseits<br />
unter Berücksichtigung tumoronkologischer Gesichtspunkte nach der<br />
Ausdehnung bzw. Metastasierung richten, anderseits sollte das für den<br />
Patienten am funktionell und ästhetisch minimal belastende Verfahren<br />
gewählt werden. Wir konnten im beschriebenen 5-Jahres-Zeitraum bei<br />
71 Patienten eine Keilexzision des Tumors mit primären Verschluß<br />
durchführen. Dieser Eingriff vereint oft eine hinreichende Radikalität<br />
mit niedrigen Komplikationsraten auf Grund seiner operativen Einfachheit<br />
und reduzierten Invasivität. Alle 111 weiteren Patienten wurden mit<br />
teils aufwendigen Lappenplastiken versorgt, wozu wir die quantitativ am<br />
häufigsten angewendeten Techniken darstellen. Bei 44 der 182 Patienten<br />
lag zum Zeitpunkt der klinischen Aufnahme bereits eine lymphogene<br />
Metastasierung vor, so daß bei diesem Kollektiv eine erweiterte Therapie<br />
im Sinne einer regionalen Lymphknotenexstirpation bis hin zur kompletten<br />
Neck dissektion durchgeführt wurde.<br />
Die Therapie der verschiedenen Lappenplastiken richtet sich somit nach<br />
der Lokalisation der betroffenen Lippenanteile bzw. nach der Ausdehnung<br />
des Tumors. Die relative Häufigkeit dieser Diagnose in unserem<br />
Patientengut erlaubt es, standardisierte Vorgehensweisen unserer Klinik<br />
zur Diskussion zu stellen.<br />
P83 The Surgical Management of Pancraniofacial Synostosis<br />
and Kleeblattschädel<br />
F.R. Graewe, S. v. Gernet, W. Mühlbauer<br />
Abteilung für Plastische- und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte,<br />
Städt. Krankenhaus München-Bogenhausen<br />
Twenty cases with premature fusion of several major cranial and facial<br />
sutures, called pancraniofacial synostosis, were evaluated and treated at<br />
the craniofacial unit of the Department of Plastic and Reconstructive Surgery<br />
at the Krankenhaus München-Bogenhausen since 1978. All of these<br />
cases showed features of Kleeblattschädel deformity in a more or less<br />
severe degree. Kleeblattschädel (cloverleaf skull) is the most severe form<br />
of craniosynostosis and is often a lifethreatening condition where emergency<br />
procedures need to be performed. A high mortality is reported in<br />
the international literature.<br />
To our knowledge this presents the largest series of cloverleaf skull cases<br />
treated at a single centre in the medical literature to date. The treatment<br />
of these cases, with a special emphasis on surgical management and outcome,<br />
is presented and reviewed and compared with other reports from<br />
international centres.<br />
Guidelines for the surgical management are proposed and discussed.<br />
Patients and methods: This is a retrospective study of 20 patients with<br />
pancraniofacial synostosis and Kleeblattschädel deformity who were seen<br />
and treated by the „Arbeitsgemeinschaft Kraniofaziale Chirurgie“ in<br />
Munich, Germany, between 1978 and 2003.<br />
Results: In the 20 children of our series all had features of Kleeblattschädel<br />
deformity and radiologically confirmed pancraniofacial synostosis, 9 patients<br />
showed the typical picture of a severe Kleeblattschädel deformity. 5<br />
children appeared to have Crouzon’s disease, 3 with Pfeiffer’s syndrome,<br />
1 child with Apert syndrome, and 1 with Saethre-Chotzen syndrome. The<br />
remaining 11 had a pansynostosis., where multiple sutures are fused prematurely<br />
without any syndromic causes or features.<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 77 (2003)<br />
Conclusion: The natural course of infants born with a severe degree of pancraniofacial<br />
synostosis is often dismal due to rapidly increasing intracranial<br />
pressure and development of hydrocephalus. Vision is endangered<br />
by corneal damage through severe exorbitism. Midfacial hypoplasia can<br />
lead to airway and feeding problems in severe cases. In some cases early<br />
emergency cranial decompression procedures are necessary but the preferred<br />
treatment is elective early craniofacial surgery between 3 and 12<br />
months. This will then consist of a subtotal craniectomy with frontoorbital<br />
advancement and midfacial advancement in selected cases. The role<br />
of distraction osteogenesis is increasing due to the better advancement<br />
achieved and less morbidity of the procedure. We prefer preoperative<br />
shunting if necessary, as it facilitates elective craniofacial surgery.<br />
P84 Neuentwicklung von kraniofazialen<br />
Osteosynthese- und Distraktionstechniken am<br />
Krankenhaus München Bogenhausen<br />
F.R. Graewe, J. Fairley, S. v. Gernet, W. Mühlbauer<br />
Städt. Klinikum Bogenhausen, Abt. für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München<br />
Abstracts<br />
Die „Arbeitsgemeinschaft Kraniofaziale Chirurgie“ in München zwischen<br />
der Abteilung für Plastische und Handchirurgie des städtischen<br />
Krankenhauses München-Bogenhausen (Chefarzt Prof.Dr.W.Mühlbauer)<br />
und der Abteilung für Kinderchirurgie des städtischen Krankenhauses<br />
München-Schwabing (Chefarzt Prof.Dr.F.Höpner) besteht schon<br />
seit über 20 Jahren. Es werden jährlich eine Vielzahl von Patienten mit<br />
kraniofazialen Malformationen und Syndromen evaluiert und behandelt.<br />
Außer in lebensbedrohlichen Situationen wie bei steigendem Hirndruck,<br />
nasopharyngealer Obstruktion oder extremen Exorbitismus werden kraniofaziale<br />
Korrekturoperationen bei uns möglichst zwischen dem 3. und<br />
12. Lebensmonat auf einer elektiven Basis durchgeführt. Die operativen<br />
Eingriffe variieren von der einfachen Nahtresektion bis hin zur subtotalen<br />
Kraniektomie und komplizierten Eingriffen an Gesicht und Kranium<br />
wie bei Gesichtsspalten, Encephalocelen, Hypertelorismus und ausgeprägten<br />
Gesichtsteilhypoplasien.<br />
Das Ziel dieser Eingriffes ist immer eine funktionelle sowie aesthetische<br />
Verbesserung , um ein normales Gesichts-Schädel-Wachstum und somit<br />
psychosoziale Entwicklung zu ermöglichen. Der wachsende Schädel des<br />
Kleinkindes stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, gerade<br />
auch in Hinsicht auf die Vielzahl von verschiedenen Osteosynthesematerialien<br />
und Techniken, welche uns heute im Kopf- und Gesichtsbereich<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Vorgestellt werden nicht-resorbierbare und resorbierbare Osteosynthesematerialien<br />
und Fixierungstechniken, die an unserer Abteilung entwickelt<br />
wurden oder angewendet werden. Die erste uns bekannte<br />
Distraktion im Mittelgesicht wurde 1993 durch die Arbeitsgemeinschaft<br />
(ARGE) für Kraniofaziale Chirurgie Innsbruck-München (Prof. W.<br />
Mühlbauer und Prof. H. Anderl) durchgeführt. Ein speziell entwickeltes<br />
internes Distraktionsgerät (Dr.J.Fairley) wurde zwischen Jochbein und<br />
Os temporale eingesetzt und hinter dem Ohr transkutan ausgeleitet, um<br />
eine tägliche Aktivierung zu ermöglichen. Die Distraktionsgeräte wurden<br />
im Laufe der Jahre weiterentwickelt und das jüngste Modell, der<br />
(„Mühlbauer-Distraktor“, 2002) wird vorgestellt.<br />
Speziell entwickelte dynamische Miniplatten (Dr.J.Fairley) erlauben<br />
frontoorbitalen Vorschub und Stabilisierung, aber trotzdem weitere<br />
aktive Bewegung in einer Richtung, so daß einer weiteren postoperativen<br />
Ausdehnung des wachsenden Gehirns nach einer Synostosekorrektur<br />
nichts im Wege steht.<br />
Konventionelle Miniplatten werden weiterhin angewendet bei frontoorbitalem<br />
Vorschub ohne Mittelgesichtsdistraktion, da eine rigide Stabilisierung<br />
in den meisten Fällen notwendig ist, um den gewonnenen Vor-<br />
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