ABSTRACTS
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Abstracts<br />
Die Schädigung des Nerven wurde in drei Schweregrade eingeteilt. Es<br />
wurden Korrelationskoeffizienten zwischen der Schwere der Medianusirritation<br />
und radiologischen Parametern auf konventionellen Röntgenbildern<br />
und Computertomographien des Handgelenks berechnet. Die<br />
13 Patienten mit Medianusirritation wurden mittels statistischer Tests<br />
mit den 11 Patienten ohne Medianusirritation verglichen. Nach der Korrekturosteotomie<br />
konnten bei zehn der 13 Patienten mit Medianusirritation<br />
durch denselben Neurologen elektrophysiologische Kontrollmessungen<br />
durchgeführt werden.<br />
Ergebnisse: Auf der verletzten Seite wiesen sechs Patienten eine erstgradige,<br />
vier eine zweitgradige und drei eine drittgradige Irritation des N. medianus<br />
auf. Es bestand keine Korrelation der Schwere der Beeinträchtigung<br />
des N. medianus mit den anhand der konventionellen Röntgenbildern<br />
bestimmten radiologischen Parametern. Patienten mit und ohne Irritation<br />
des N. medianus unterschieden sich nicht signifikant hinsichtlich<br />
demographischer Daten, Verletzungsmechanismus, Art der Erstversorgung<br />
und Parametern der konventionellen Röntgenuntersuchungen. Es<br />
fand sich eine gute, aber überraschenderweise positive Korrelation der<br />
computertomographisch bestimmten Querschnittsfläche der Karpalkanaleingangs-<br />
und -ausgangsebene (r=0,62 bzw. r=0,76) mit dem Schweregrad<br />
der neurophysiologischen Veränderungen. Die Querschnittsfläche<br />
der Karpaleingangs- und -ausgangsebene war bei Patienten mit<br />
Medianusirritation signifikant größer als bei den elektrophysiologisch<br />
unauffälligen Patienten. Nach der Korrekturosteotomie verbesserten<br />
sich bei sechs der zehn untersuchten Patienten die elektrophysiologischen<br />
Parameter des N. medianus, bei drei Patienten fanden sich unveränderte<br />
Messergebnisse, eine Verschlechterung trat bei einem Patienten<br />
auf.<br />
Schlußfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, daß elektrophysiologische Veränderungen<br />
des N. medianus bei fehlverheilten Radiusfrakturen häufig sind.<br />
Diese Veränderungen korrelieren jedoch weder mit den subjektiven<br />
Beschwerden der Patienten noch mit konventionellen radiologischen<br />
Parametern. Zur Bestimmung ursächlicher Faktoren sind weitere Untersuchungen<br />
unter Zuhilfenahme kernspintomographischer Bildgebung<br />
und Berücksichtigung des Verhältnisses von Größe zu Inhalt des Karpalkanals<br />
notwendig.<br />
P72 Die Implantation der Preservation-Limb-Prothese nach<br />
Thabe/Link in das Handgelenk bei zwei Patienten mit Zerstörung<br />
des Radiocarpalgelenkes. Eine Falldarstellung<br />
M. Meyer-Marcotty, J. Redeker, R. Hoppe, M. Flügel<br />
Abteilung für Hand- und Plastische Chirurgie, Unfallklinik, Friederikenstift Hannover<br />
Wir berichten über zwei Patienten, denen wir mit gutem Erfolg eine Preservation-Limb-Prothese<br />
des Handgelenkes nach Maß implantieren<br />
konnten. Patientin 1 war 45 Jahre alt und litt an einem Chondroblastom<br />
des distalen Radius. Bei Patientin 1 erfolgte nach der Erstdiagnose zügig<br />
die Resektion der distalen Speiche unter Anlage eines Fixateur Externe<br />
und nach Erhalt der endgültigen Histologie wurde 2 Monate nach der<br />
Erstdiagnose eine Thabe Handgelenksprothese n. Maß (Anatomisch-<br />
Physiologische Handgelenksprothese n. Thabe), zementfrei implantiert.<br />
6 Monate später wurde aufgrund einer schmerzhaften Rotationseinschränkung<br />
eine Hemiresektion des Ellenköpfchens durchgeführt. Seitdem<br />
ist die Patientin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, sie kann wieder<br />
ihrem Hobby dem Gitarrespielen nachgehen.<br />
Patientin 2 war 25 Jahre alt und an einer riesenzellhaltigen aneurysmatischen<br />
Knochenzyste des distalen Radius erkrankt. Nach der o.g. Erstdiagnose<br />
erfolgten mehrere konventionelle Resektionsversuche unter<br />
Erhalt des Radiocarpalgelenkes (Spongiosaauffüllung vom Beckenkamm,<br />
Cerasorbanlage). Leider kam es immer wieder zu Rezidiven, so daß<br />
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
schließlich auch hier 2 1/2 Jahre nach der Erstdiagnose eine Thabe Handgelenksprothese<br />
n. Maß implantiert wurde. Auch die zweite Patientin ist<br />
mit dem postoperativen Ergebnis zufrieden. Zur Vermeidung einer<br />
Handgelenksinstabilität verwendeten wir bei beiden Patientinnen eine<br />
gekoppelte Prothese mit Blockierung der Ulna-Radialduktion.<br />
Die Fälle werden anhand von klinischen und radiologischen Bildern<br />
dokumentiert und es wird auf besondere Schwierigkeiten bei der Planung<br />
und Durchführung einer solchen Operation hingewiesen.<br />
P73 Vergleich der dorsalen Kapsulodese und der<br />
STT-Arthrodese bei Patienten mit einer skapholunären<br />
Dissoziation. Ist das Ergebnis abhängig von der Diagnose<br />
oder dem Operationsverfahren?<br />
M. Meyer-Marcotty, J. Redeker, T. Bahr, J. Hankiss, M. Flügel<br />
Abteilung für Hand- und Plastische Chirurgie, Unfallklinik, Friederikenstift Hannover<br />
Die dorsale Kapsulodese (DKD) und die Versteifung des Kahnbein-Trapezium-Trapezoid-Gelenkes<br />
(STT-Arthrodese) sind mögliche Operationsverfahren<br />
bei Patienten mit einer skapholunären Instabilität. Vor dem<br />
Hintergrund einer Überschneidung der Indikation zu dem einen oder<br />
anderen Verfahren ist eine vergleichende Ergebnisbeurteilung zwischen<br />
beiden Verfahren wichtig.<br />
Von 1998 bis 2002 haben wir 101 Patienten aufgrund einer skapholunären<br />
Instabilität in unserer Klinik operiert. 40 Patienten bekamen<br />
eine dorsale Kapsulodese (DKD) nach Berger und 61 Patienten bekamen<br />
eine Versteifung des Kahnbein-Trapezium-Trapezoid-Gelenkes (STT-<br />
Arthodese). Unsere Patienten wurden mittels Mayo-Wrist-Score, Krimmer<br />
Score und Dash-Bogen sowie radiologisch und klinisch nachuntersucht.<br />
Unser Ziel ist es herauszufinden, ob das postoperative Ergebnis vom Grad<br />
der skapholunären Dissoziation oder vom gewählten Operationsverfahren<br />
abhängig ist. Die subjektive Patientenzufriedenheit wird mit den<br />
objektiven klinischen und radiologischen Untersuchungsergebnissen<br />
verglichen.<br />
Die Schwierigkeit der Differentialindikation zwischen dorsaler Kapsulodese<br />
und STT-Arthrodese soll dargestellt und diskutiert werden.<br />
P74 Salmonellenosteitis des distalen Radius:<br />
Ein Arbeitsunfall? Eine Falldarstellung<br />
M. Meyer-Marcotty, J. Redeker, J. Hankiss, M. Flügel<br />
Abteilung für Hand- und Plastische Chirurgie, Unfallklinik, Friederikenstift Hannover<br />
Wir berichten über den Fall einer 40jährigen Patientin, die an einer Salmonellenosteitis<br />
im distalen Radius erkrankt war. Ein Trauma war der<br />
Patientin nicht erinnerlich, und es fanden sich keine äußerlichen Verletzungszeichen.<br />
Intraoperativ zeigte sich reichlich Eiter in der Markhöhle<br />
des distalen Radius. Der intraoperative Abstrich erbrachte den<br />
Nachweis einer Salmonelleninfektion.<br />
Unter spezifischer systemischer und lokaler Antibiose konnten wir eine<br />
klinisch und radiologisch nachgewiesene Komplettremission erreichen.<br />
Unklar blieb die Ursache der Salmonelleninfektion. Nach genauer<br />
Recherche ergab sich, daß eine Arbeitskollegin der Patientin (eine Ärztin<br />
in einem Krankenhaus) Salmonellenausscheiderin war und dies der<br />
Patientin zu dem Zeitpunkt der Ausscheidung nicht bekannt war. Mit<br />
dieser Arbeitskollegin wurden Gemeinschaftseinrichtungen wie Kaffeeküche<br />
und WC ohne Vorsichtsmaßnahmen genutzt. Daraufhin setzten<br />
wir uns mit der zuständigen Berufsgenossenschaft in Verbindung und<br />
erstellten einen Durchgangsarztbericht.<br />
74 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 74 (2003)