ABSTRACTS
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Abstracts<br />
Wundverhältnisse ohne Wundheilungsstörungen zeigten sich bei 7 Patientinnen.<br />
Bei 4 Patienten traten Wundheilungsstörungen auf, die eine<br />
zweite Operation nötig machten. Bei 4 von 12 Patientinnen zeigte die<br />
histologische Aufarbeitung des strahlengeschädigten Gewebes ein spinozelluläres<br />
Carcinom.<br />
Schlußfolgerungen: Die operative Sanierung von großen Thoraxwanddefekten<br />
nach Bestrahlung betrifft vor allem Patientinnen höheren Lebensalters<br />
mit oft deutlich Reduziertem Allgemeinzustand. Bei einem Viertel der<br />
Patientinnen liegt zusätzlich ein Spinocelluläres Karzinom im Wundbereich<br />
vor. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Defektdeckung liegt in<br />
einem adäquaten Debridement. Dies kann aber oft derart ausgeprägt sein,<br />
daß eine Deckung – selbst mit der Latissimus dorsi-Lappenplastik alleine<br />
– nicht ausreicht. Hier sind zusätzliche Gewebeverschiebungen notwendig.<br />
Die Indikation zu freien mikrovaskulären Lappenplastik ist aber<br />
äußert selten zu stellen, da die anterolateralen Thoraxwanddefekte mit<br />
mehreren gestielten Lappenplastiken gut zu erreichen sind. Durch die<br />
intensive Zusammenarbeit mit der Thoraxchirurgie kann die Morbidität<br />
und Mortalität derart schwerer Eingriffe gesenkt werden.<br />
P37 Computerassistierte Thoraxrekonstruktion<br />
D.F. Kalbermatten, E. Wolfinger, K. Schwenzer, L. Ritter, E. Keeve, R. Sader, H.F. Zeilhofer, G. Pierer<br />
Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Wiederherstellende Chirurgie, Basel<br />
Die rekonstruktive Chirurgie einer asymmetrisch ausgebildeten Brust<br />
respektive Thorax stellt besondere Anforderungen an die rekonstruktive<br />
Chirurgie. Die Symmetrisierung ist ein Hauptkriterium für den Erfolg<br />
einer Thorax- oder Brustrekonstruktion. Diesbezüglich sollen Volumen<br />
und Form planbar und im Verlauf evaluierbar sein.<br />
Methode: Die computergestützte 3D-Oberflächendarstellung wird zur spiegelbildlichen<br />
Planung an Defektzonen eingesetzt. Das Verfahren beinhaltet<br />
ein initiales Oberflachenscannen mittels Minolta V 900 Laserscanners,<br />
die Triangulationsberechnung wird am Computermodell durchgeführt.<br />
Dieser Datensatz kann von einer Kernspinuntersuchung<br />
subtrahiert werden. Die Defektzone wird spiegelbildliche berechnet und<br />
das fehlende Volumen in der adaptierten Form dargestellt.<br />
Resultat: Diese Oberflächendarstellung ermöglicht es uns bei Expandereinlagen<br />
am Thorax die Weichteilverhältnisse exakt symmetrisch zu planen<br />
und wiederherzustellen. Insbesondere profitierten wir bei Füllen von Bi-<br />
Lumen-Expander von der exakten Oberflächenquantifizierung und<br />
konnten so optimal Symmetrisieren. Die Technik wurde auch bei Patienten<br />
mit Trichterbrust angewandt sowie bei der Mammarekonstruktion<br />
erprobt.<br />
Schlußfolgerung: Die Methode des Oberflächenscanning zeigte sich als nützliches<br />
Instrument zur Planung und Verlaufsbeobachtung in der thorakalen-<br />
und Brust-Chirurgie. Die Anwendungsbereiche sind vielgefächert<br />
und die technischen Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft.<br />
P38 Thoraxwandrekonstruktion mit dem kontralateralen<br />
Pectoralislappen – Technik und Indikation<br />
M. Kiene, S. Eckmann, J. Hoch<br />
Klinik für Hand-, Brust- und Plastische Chirurgie, Klinikum Neustadt i. H.<br />
Beim Thoraxwandrezidiv eines Mammakarzinoms oder bei Röntgenodermen<br />
können postoperativ großflächige Defekte entstehen, die mit<br />
gut durchblutetem Gewebe bedeckt werden müssen. Eine wertvolle<br />
Alternative bietet dabei die Lappenplastik aus dem kontralateralen<br />
großen Brustmuskel, integriert mit einem Spalthauttransplantat.<br />
Wir haben die Deckung mittels M. pectoralis major-Lappen bei 8 Frauen<br />
mit Thoraxwanddefekt angewendet. Das gewählte Verfahren bietet folgende<br />
Vorteile:<br />
– Kurze Operationszeit<br />
– Risikoarmes Verfahren<br />
– Keine aufwändige Operationstechnik<br />
– Keine intraoperative Umlagerung erforderlich<br />
– Hohe Vaskularisation des Lappens<br />
– Geringe Morbidität<br />
Demgegenüber stehen als Nachteile die Begrenzung des Defektes durch<br />
die anatomische Größe des transponierten Muskels und das primär fehlende<br />
Integument, das durch die Spalthaut ersetzt wird. Indikationen,<br />
Technik und Ergebnisse werden vorgestellt.<br />
P39 Mega-Thoraxwand-Rekonstruktionen<br />
D.F. Richter, N. Olivari<br />
Plastische Chirurgie, Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling<br />
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Thoraxwanddefekte sind in heutigen Tagen wegen der verbesserten<br />
Bestrahlungstechniken seltener geworden. Neben den Radiodermen sind<br />
aber neuere Ursachen für größere und große Defekte an der Thoraxwand<br />
hinzugetreten, die eine Rekonstruktion anspruchsvoll machen. Wir<br />
sahen in einem Patientengut von 29 Patienten der letzten acht Jahre Fälle<br />
von komplexen Nekrosen nach intramammärer Chemotherapie, Sternum-Thoraxwandosteomyelitiden<br />
nach ACVB, Pyothoraceis nach Pneumektomie<br />
und flächenhafte Destruktionen durch Hydradenitis suppurativa<br />
und Verbrennungen oder Verätzungen. Therapeutisch kamen neben<br />
dem klassischen Latissimus dorsi die expandierte und die Rückenmitte<br />
überschreitende Lappenform zur Anwendung. Teilweise war eine Kombination<br />
von Latissimus dorsi mit dem Scapula- und Parascapularlappen<br />
erforderlich. Der größte Defekt maß 80 x 64 cm und konnte mit einem<br />
frei augmentierten TRAM-Lappen gedeckt werden. Wir zeigen das planerische<br />
und therapeutische Vorgehen anhand unseres Patientengutes.<br />
P40 Spätergebnisse der Trichterbrustkorrektur<br />
mit Hartsilikonimplantaten<br />
O. Scheufler, G. Marey, K. Exner<br />
Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Markus Krankenhaus Frankfurt/M.<br />
Die Trichterbrust (Pectus excavatum) ist die häufigste beschriebene<br />
Brustwandfehlbildung. Sie tritt im Verhältnis männlich : weiblich = 3:1<br />
mit einer Inzidenz von etwa 1:300 bis 1:1000 Lebendgeburten auf. Die<br />
Schwere der Deformität ist sehr variabel und kann im Extremfall bis an<br />
die Wirbelkörper reichen oder diese seitlich passieren. Ausgeprägte<br />
Trichterbrüste können die kardiopulmonale Funktion beeinträchtigen<br />
und werden dann meist in der frühen Kindheit symptomatisch. Sie werden<br />
durch offene chondro- und costoplastische Techniken sowie Sternumosteotomien,<br />
zunehmend auch durch minimal invasive Verfahren<br />
bereits in der Kindheit korrigiert. In 95 % der Fälle besteht nur eine<br />
leichte bis mäßige Deformität ohne funktionelle Beeinträchtigungen.<br />
Diese Patienten wünschen oft erst in der Adoleszenz oder im Erwachsenenalter<br />
eine Korrektur aus psychologischen Gründen. Bei diesen Patienten<br />
kann ein Hartsilikonimplantat zur ästhetischen Korrektur der<br />
Deformität eingbracht werden.<br />
An unserer Klinik wurden von 1977 bis 2002 insgesamt 47 Patienten im<br />
Alter von 8-54 Jahren (23,8 ± 8,8 Jahre) mit asymptomatischer Trichterbrust<br />
behandelt. Bei allen Patienten bestand eine rein ästhetische<br />
Beeinträchtigung ohne kardiopulmonale Funktionsstörungen. 30 Patienten<br />
waren männlich und 17 weiblich (Verhältnis 1,8:1). Nach<br />
Abnahme eines Trichterbrustabdrucks wurde ein Hartsilikonimplantat<br />
individuell angefertigt und über einen subxiphoidalen oder submammären<br />
Zugang eingebracht. Dabei wurden die sternalen Ansätze der Pektoralismuskulatur<br />
abgelöst, um die Implantatränder zu bedecken. Redon-<br />
64 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 64 (2003)