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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Carpi Ulnaris war teildurchtrennt und der Hautlappen zirkulär vom<br />
Oberarm bis proximal des Handgelenkes abgeschert und stark gequetscht.<br />
Wir führten nach muskulärer Naht, Kompartmentspaltung und Entfernung<br />
des Hautlappens eine primäre Deckung mit Integra durch. Nach 22<br />
Tagen erfolgte die Desilikonisierung und Deckung mit ungemeshter<br />
Spalthaut. Der Heilungsverlauf war problemlos.<br />
Sechs Monate nach dem Unfall zeigt der Patient nun eine gute Hautqualität,<br />
hervorragende Beweglichkeit und ein gutes ästhetisches Ergebnis.<br />
Diskussion: Integra wird neben der Behandlung von Brandverletzten zunehmend<br />
bei anderen Indikationen wie z.B. der rekonstruktiven Chirurgie<br />
verwendet. Die sofortige Deckung einer Avulsionsverletzung mit Integra<br />
bietet die Möglichkeit, ein radikales Debridement durchzuführen und so<br />
die Infektionsgefahr zu verringen. Gleichzeitig wird die unbefriedigende<br />
Hautverschieblichkeit bei reiner Spalthautdeckung vermieden. Durch<br />
den guten Dermisersatz mit Integra wurde bei diesem Patienten auch eine<br />
spätere Deckung ungenügend bedeckter Strukturen vermieden. Die<br />
Kosten für Integra betrugen bei diesem Patienten circa 5000 , nach DRG<br />
Klassifikation in der Gruppe I02B werden in unserem Haus 6294 erlöst.<br />
Damit stellt dieser Fall auch ein Beispiel für die Beschränkung der medizinischen<br />
Möglichkeiten durch das DRG Abrechnungssystem dar.<br />
P34 Das interdisziplinäre Mamma-Zentrum:<br />
Die Zukunft in der Therapie des Mamma-Carcinoms?<br />
C. Andree, B. Munder, E. Stickeler, G. Teufel, G.B. Stark<br />
Abteilung Plastische und Handchirurgie, Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe,<br />
Universitätsklinik Freiburg<br />
Brustkrebs-Früherkennung ist ein essentielles ärztlich-medizinisches<br />
Handlungsmandat und derzeit die wichtigste Möglichkeit, die Heilungschancen<br />
unter Bewahrung der Lebensqualität betroffener Frauen<br />
zu verbessern. Die Brustkrebs-Früherkennung kann jedoch heutzutage<br />
nicht mehr auf eine Screening-Mammographie reduziert werden, sondern<br />
muß auf eine funktionsfähige fachübergreifende Diagnosekette<br />
zurückgreifen, wobei die Selbstbestimmung und Lebensqualität der<br />
Frauen einen unverzichtbaren Stellenwert im Rahmen der sekundären<br />
Prävention einnehmen muß (1,2). Unter dieser Prämisse wurde im März<br />
2002 an der Universitätsklinik Freiburg ein multidisziplinäres Mamma-<br />
Zentrum mit den Fachbereichen Gynäkologie, Plastische Chirurgie,<br />
Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin, Onkologie sowie Strahlentherapie<br />
gegründet. Die Strukturqualität setzt voraus, das die beteiligten<br />
Ärzte und Operateure Mitglied dieses interdisziplinären Teams sind,<br />
indem die Kooperation mit den Bereichen der apparativen Diagnostik,<br />
der interventionellen Abklärung und der pathohistologischen Befundung<br />
protokollarisch geregelt ist. Das Operationstiem muß Spezialisten auf<br />
dem Gebiet der plastischen Mammachirurgie und insbesondere der<br />
Rekonstruktion einschließen. Ferner ist eine spezielle Sachkenntniss auf<br />
dem Gebiet der Diagnose, Therapie, Nachsorge und Rehabilitation bei<br />
Brusterkrankungen sowie die wöchentlichen multidisziplinären präoperativen<br />
und postoperativen Fallbesprechungen notwendig.<br />
[1] Schulz K-D, Kreienberg R, Fischer R, Albert U-S (2001) Manual zur Leitlinie Brustkrebs-<br />
Früherkennung in Deutschland. www.senologie.org [2] Palmieri C (2000) Breast Cancer Screening:<br />
Screening has to be combined with good surgical and oncological services. BMJ 321: 567<br />
P35 Strategien zur Deckung von Thoraxwanddefekten<br />
bei Mamma-Carcinom<br />
F. Busse, G. Maiwald, A. Peek<br />
Klinik für Plastische und Handchirurgie, Behandlungszentrum Vogtareuth<br />
Thoraxwanddefekte beim Mammacarcinom können nach Resektion von<br />
primär exulzerierten Carcinomen, von Lokalrezidiven oder von radioge-<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 63 (2003)<br />
nen Schäden auftreten. Plastisch- chirurgische Deckungsverfahren können<br />
dabei unter kurativer oder unter palliativer Zielsetzung zur Verbesserung<br />
der Lebensqualität zur Anwendung kommen.<br />
Material und Methodik: In der Zeit von Januar 2001 bis August 2002 wurden am<br />
Brustzentrum der Klinik für Plastische und Handchirurgie am Behandlungszentrum<br />
Vogtareuth 8 Patientinnen wegen Thoraxwanddefekten<br />
bei Mammacarcinom operiert (2 lokale Verschiebelappen, 2 gestielte<br />
Latissimus dorsi- Lappen und 4 freie TRAM-/ DIEP- flaps). 4 Patientinnen<br />
wurden wegen exulzerierter Primärcarcinome, 2 wegen Lokalrezidiven<br />
und 2 wegen radiogener Spätschäden operiert. Präoperativ erfolgte<br />
bei allen Patientinnen eine Staginguntersuchung zum Ausschluß von<br />
Fernmetastasen sowie eine CT- bzw. MRT- Untersuchung des Thorax<br />
zur Schichtentiefenabklärung der Thoraxwanddefekte und zur Darstellung<br />
der Osteolysen bei Rippenbeteiligung.<br />
Ergebnisse: Bei allen Patientinnen konnte eine R0- Resektion erreicht werden.<br />
Es kam in keinem Fall zu Lappenteil- oder totalnekrosen, die Hebedefekte<br />
heilten primär. Bei 2 Patientinnen war wegen Rippenteilresektionen<br />
die Anlage einer Thoraxdrainage notwendig. In 3 Fällen mußten<br />
nach Entfernung der Redondrainagen mehrfache Serompunktionen des<br />
Hebedefektes durchgeführt werden.<br />
Schlußfolgerung: Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, daß mit Hilfe<br />
mikrochiurgischer Techniken auch sehr ausgedehnte Thoraxwanddefekte<br />
mit kurativem oder palliativem Therapieansatz behandelt werden<br />
können und dies einen Lebensqualitätsgewinn für die Patientinnen<br />
bedeutet.<br />
P36 Deckung großer chronischer Strahlenschäden im anterolateralen<br />
Thoraxbereich<br />
R. Hierner 1 , D. van Ramdonck 2<br />
UZ. Gasthuisberg, Katholische Universität Leuven ( 1 Plastische Chirurgie, 2 Thoraxchirurgie)<br />
Abstracts<br />
Die Bestrahlung des Brustcarzinoms führt in einem Teil der Patienten zu<br />
derart ausgeprägten chronischen Gewebeveränderungen, daß chronische<br />
Wunden im ehemaligen Bestrahlungsbereich auftreten. Diese Wunden<br />
können durch intensievste konservative Therapie vor allem dann nicht<br />
zur Abheilung gebracht werden, wenn der darunterliegende Knochen<br />
ebenfalls schwerwiegende aktinische Veränderungen aufweist. Das Prinzip<br />
der multidisziplinären Defektsanierung liegt in einem adäquaten<br />
Debridement durch die Kollegen der Thoraxchirurgie mit anschliessender<br />
plastisch-chirurgischer Defektdeckung.<br />
Material und Methode: Im Zeitraum 1996-2003 wurden 12 Patientinnen mit<br />
einem chronischen Strahlenschaden nach Bestrahlung eines Brustcarzinoms<br />
behandelt. Das Alter der Patientinnen betrug zwischen 54 und 85<br />
Jahre. Die Indikation zur Operation wurde aufgrund einer chronischen<br />
Wunde gestellt. Bei allen Patientinnen lag radiologische Veränderungen<br />
der Rippen, bzw. des Sternums im Bestrahlungsbereich vor. Bei allen<br />
Patientinnen wurden mindestens 3 Rippen entfernt, wobei bei 3 Patientinnen<br />
zusätzlich auch eine partielle Sternumresektion durchgeführt<br />
werden mußte.Die Defektdeckung erfolgte bei 2 Patientinnen mithilfe<br />
einer gestielten pectoralis major Muskellappenplastik und in 10 Fällen<br />
mit einer gestielten myo-kutanen Latissimus dorsi Lappenplastik. In<br />
einer retrospektiven klinischen Studie wurden folgende Untersuchungskriterien<br />
evaluiert: Operationsdauer, Dauer der postoperativen Intubation,<br />
Auftreten einer postoperativen Pneumonie, Wundverhältnisse und<br />
Art und Anzahl von Komplikationen.<br />
Ergebnisse: Die Operationsdauer betrug zwischen 3,20 und 6,50 Std. Eine<br />
Umlagerung der Patietinnen zur Defektdeckung war nicht notwendig.<br />
Eine direkt postoperative Extubation erfolgte bei 2 Patienten mit pectoralis<br />
major Lappenplastik. Die Dauer der postoperativen Intubationsphase<br />
betrug zwischen 3 und 24 Tagen. Bei 4 von 12 Patienten trat postoperativ<br />
eine Pneumonie auf, woran 1 Patientin auch verstarb. Stabile<br />
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