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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
fusion der später nekrotischen Lappenanteile mittels IC-Calc®-Software<br />
ausgewertet.<br />
Die durchschnittlich überlebende Fläche der Lappenplastiken nach 7<br />
Tagen betrug 10,0 cm2 (4,8 bis 17,2 cm2), die durchschnittliche Nekrosefläche<br />
2,7 cm2 (0,9 bis 5,8 cm2). Der Perfusionsindex als Maß für die<br />
Anflutung des Farbstoffs war im überlebenden Teil der Lappenplastiken<br />
durchschnittlich identisch (100,4 %) mit dem Perfusionsindex der lokalen<br />
Bauchhaut als Referenz. In der späteren Nekrosezone des Lappens<br />
betrug der Index im Durchschnitt nur 19,8 % (14,4 - 25,9 %) der Bauchhaut<br />
außerhalb des Lappens.<br />
Die Evaluation mittels Fluoreszenz von ICG bietet eine neue Möglichkeit<br />
der detaillierten topographischen Analyse der Durchblutung von Lappenplastiken<br />
und einer Vorhersage hinsichtlich der zu erwartenden<br />
Nekroseareale. Aus unseren tierexperimentellen Untersuchungen<br />
schließen wir, daß bei einem Perfusionsindex unter 25 % in kritisch<br />
durchbluteten Bereichen eines Lappens eine Nekrose zu erwarten ist, so<br />
daß diese später nekrotischen Anteile des Lappens frühzeitig reseziert<br />
werden können.<br />
P10 Titan als Nahtmaterial in der Plastischen Chirurgie<br />
P. Hyckel1 , A. Berndt2 , S. Marsch1 , H. Kosmehl3 1 2 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie und Institut für Pathologie der FSU Jena,<br />
3Institut für Pathologie, Helios-Klinikum Erfurt<br />
Die vorzügliche Gewebsverträglichkeit von Titanimplantaten (Orthopädie,<br />
Traumatologie, Zahnheilkunde) ist als Tatsache bekannt, wobei als<br />
Ursache die Osteointegration als Phänomen ohne hinreichende Begründung<br />
angegeben wird. Eine Aktivierung von NF-kappaB durch Titanpartikel<br />
und eine damit verbundene down-Regulation von Prokollagen 1<br />
wird in der Literatur als Ergebnis der Interaktion zwischen Osteoblasten<br />
und Titanpartikeln vermutet (Roebuck et al. 2002).<br />
Der Effekt, daß bei Hautdehiszenzen über Titanmaterial (Titanüberbrückungsplatten)<br />
trotzdem eine primäre Wundheilung beobachtet werden<br />
kann, legt die Überlegung nahe, daß Titan als Hautverschlußmaterial<br />
einen Benefit besonders bei der individuellen Neigung zu hypertrophen<br />
und keloidalen Narben haben müsste. Die Hypothese wird<br />
tierexperimentell überprüft und die technische Umsetzung aufgezeigt.<br />
Material und Methode: Anhand von 10 Versuchstieren (Wistar-Ratten) wird die<br />
Wundheilung nach Wundverschluß mittels Titandraht (4x0 Intrakutannaht)<br />
untersucht. Das Material wurde am 7. Tag p.op entfernt. Die Entnahme<br />
des Gewebes erfolgte unmittelbar nach Drahtentfernung bzw. 2,<br />
5, 7 und 9 Tage später. Es wurde einer histologischen und immunhistochemischen<br />
Untersuchung zugeführt und einer Kontrolle aus monofilem<br />
Nahtmaterial gegenübergestellt.<br />
Einer Fibroblastenkultur aus Keloidzellen wird ein Titan- und ein<br />
Chrom-Kobalt-Molybdän-Fremdkörper zugesetzt und das Wachstumsverhalten<br />
der Fibroblasten an der Grenzschicht untersucht.<br />
Ergebnisse: Trotz partieller Hautdehiszenzen und der damit verbundenen<br />
lokalisierten Entzündungsreaktion läßt sich feststellen, daß Titandraht<br />
keinerlei Fremdkörperreaktion im Gegensatz zu herkömmlichem<br />
Nahtmaterial induziert.<br />
In Übereinstimmung mit der Fibroblastenkultur führt Titandraht zu<br />
einer Parallelausrichtung der Fibroblasten zum Metall im Gegensatz zum<br />
Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierungen und damit zu einer Verminderung<br />
bzw. Vermeidung von Granulationsgewebe. Über das Expressionsmuster<br />
von NF-kappaB bzw. Prokollagen wird berichtet.<br />
Da Titandraht sich vom Handling her für die Nahtlegung nicht eignet,<br />
wird eine Alternative mit ersten klinischen Ergebnissen vorgestellt.<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 55 (2003)<br />
P11 Mechanismen des non-viralen liposomalen<br />
Gen-Transfers zur Verbesserung der dermalen und<br />
epidermalen Regeneration<br />
Marc G. Jeschke, R. E. Horch<br />
Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Erlangen<br />
Die Verbesserung der dermalen Zellstruktur und der Wundheilung ist<br />
ein Hauptziel der modernen Forschung für das Überleben von Patienten<br />
mit akuten Wunden (Verbrennungs- und Traumawunden), und mit<br />
chronischen Wunden (Patienten mit einer venösen Insuffizienz, AVK<br />
(arterielle Verschlußkrankheit), Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder<br />
Autoimmunerkrankungen. In klinischen und experimentellen Untersuchungen<br />
konnte gezeigt werden, daß Wachstumsfaktoren eine wichtige<br />
Rolle in der komplexen Kaskade der Wundheilung spielen. Der klinische<br />
Einsatz von Wachstumsfaktoren und anderen Mediatoren bei akuten<br />
und chronischen Wunden, um die Wundheilung zu beschleunigen war<br />
bis dato enttäuschend. Dies ist nicht überraschend, wenn man die Komplexität<br />
und Vielfalt der Interaktionen zwischen löslichen Zytokinen,<br />
geformten Blutelementen, extrazellulärer Matrix und Zellen betrachtet.<br />
Unsere Arbeitsgruppe hat es sich zum Ziel gemacht durch den non-viralen<br />
liposomalen Gen-Transfer von Wachstumsfaktoren spezifische Zellen<br />
zu transfezieren und somit effektiv die Wundheilung zu beschleunigen.<br />
Wir haben in mehreren Studien die Mechanismen und die Möglichkeiten<br />
des non-viralen liposomalen Gen-Transfers definiert. Wir<br />
konnten zeigen, daß der non-virale liposomale Gentransfer in der Lage<br />
ist, dermale und epidermale Zellen zu transfeziren und anschließend das<br />
verabreichte Gen zu transkribieren und zu translatieren. Tansfezierte<br />
Zellen erkannten das Gen und es führte zu einer physiologischen zellulären<br />
Kaskade. Die dermale und epidermale Regenration war signifikant<br />
verbessert. Zusammenfassend soll in unserem Vortrag sollen die<br />
Mechanismen, Erfolg, Misserfolg und Grenzen des non-viralen liposomalen<br />
Gen-Transfers dargestellt werden.<br />
P12 Fibrin als dreidimensionales Transfektionsmilieu für nonviralen<br />
Gentransfer in humane Keratinozyten<br />
M. Kullmer1 , C. Andree1 , C. Plank2 , A. Stemberger2 , E. Wagner3 , G.B. Stark1 1Abteilung Plastische und Handchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg,<br />
2Institut für Experimentelle Onkologie und Therapieforschung, Technische Universität München,<br />
3Pharmazeutische Biologie - Biotechnologie, Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Abstracts<br />
Das Modell der non-viralen Transfektion humaner Keratinozyten im<br />
Transplantations- und Transfektionsmilieu Fibrin kombiniert auf einfache<br />
Weise eine etablierte Methode der Wundheilung mit den Vorteilen<br />
der Gentherapie. Neben der Funktion als Biomatrix, spielt Fibrin als dreidimensionaler<br />
Transfektionsraum in unseren Untersuchungen eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
Methode: Humane Keratinozyten wurden gemeinsam mit komplexierter<br />
pDNA in Fibrin (Tissucol“-Kit) suspendiert und transfiziert. Der Einsatz<br />
von hEGF-Vektoren ermöglichte die lokale Verfügbarkeit eines therapeutischen<br />
Proteins. Mittels ELISA-Messung wurde die hEGF-Konzentration<br />
in vitro bestimmt. Durch Steigerung von Zellzahl, Plasmidmenge<br />
und Komplexbildner wurde das Transfektionsmodell optimiert.<br />
Die Verwendung eines Rhodamin-markierten GFP-Vektors (pGene-<br />
Grip®) ermöglichte es, den Verlauf der Transfektion innerhalb der Fibrinmatrix<br />
zu verfolgen.<br />
Ergebnisse: Fibrin übernimmt als dreidimensionales Transfektionsmilieu<br />
eine wichtige Rolle in der Transfektion suspendierter humaner Keratinozyten.<br />
Die Steigerung komplexierter pDNA im Versuchsansatz führte<br />
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