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Abstracts<br />
V158 Prilocainplasmaspiegel und Methämoglobinbildung bei<br />
Patienten nach Liposuktion mit Infiltrationsvolumina von weniger<br />
als 2000 ml<br />
N. Lindenblatt 1 , L. Belusa 1 , B. Tiefenbach 2 , W. Schareck 1 , R.R. Olbrisch 3<br />
1 Klinik und Poliklinik für Chirurgie und 2 Institut für Toxikologie, Universität Rostock, 3 Klinik für Plastische<br />
Chirurgie, Kaiserswerther Diakonie, Florence-Nightingale-Krankenhaus, Düsseldorf<br />
Bei der Liposuktion in Tumeszenttechnik wird eine, mit einem Lokalanästhetikum<br />
versetzte, hypotone Lösung subkutan infiltriert. Anstelle<br />
des ursprünglich eingesetzten Lidocains wird in Deutschland überwiegend<br />
Prilocain verwendet, da es eine geringere Kardiotoxizität aufweist.<br />
Andererseits besitzt Prilocain eine erhöhte Toxizität aufgrund von<br />
Methämoglobinbildung durch o-Toluidin, einem Metabolit des Prilocain.<br />
Studien über die Pharmakokinetik des Prilocains bei Patienten nach Liposuktion<br />
fehlen weitgehend. In der Vergangenheit durchgeführte Untersuchungen<br />
an Patienten mit Infiltrationsvolumina von mehr als 5000 ml<br />
ergaben, daß maximale Prilocainplasmaspiegel und Methämoglobinkonzentrationen<br />
erst 6 bzw. 12 Std nach der Operation auftraten, woraufhin<br />
eine stationäre Überwachungsperiode von 24 Std empfohlen wurde.<br />
Zur Bestimmung der Prilocain- und Methämoglobinwerte bei Patienten<br />
mit geringen bis mittleren Infiltrationsvolumina sowie zur Überprüfung<br />
des notwendigen Überwachungszeitraumes führten wir eine prospektive<br />
Studie zur Pharmakokinetik des Prilocains und zur postoperativen<br />
Methämoglobinbildung durch.<br />
Bei insgesamt 25 Patienten, die sich einer Liposuktion in Tumeszenttechnik<br />
unterzogen, wurden Prilocainplasmaspiegel und Methämoglobinkonzentrationen<br />
zu unterschiedlichen Zeitpunkten über 4 Std<br />
bestimmt. Es wurden durchschnittlich 884±102 ml und maximal 1900<br />
ml einer 0,5 %igen hypotonen Prilocainlösung infiltriert (Adrenalinzusatz<br />
1:1000000). Die durchschnittliche Prilocaindosierung betrug<br />
6,8±0,8 mg/kg bei einer Maximaldosis von 15,0 mg/kg KG. Es wurde<br />
eine durchschnittliche Fläche von 406,0±132,2 cm2 pro Patient bei einer<br />
Infiltrationsmenge von 2,1±0,9 ml/cm2 behandelt. Der resorbierte<br />
Anteil von Prilocain aus dem Infiltrat betrug 64,3±4,0 %. Der höchste<br />
gemessene Prilocainspiegel im Plasma trat 3 Std nach Infiltration auf und<br />
lag mit 0,34 µg/ml noch unterhalb des therapeutischen Bereiches (0,5-1,5<br />
µg/ml). Zu diesem Zeitpunkt betrug die durchschnittliche Methämoglobinkonzentration<br />
0,64 %. Bei nur einer Patientin wurde eine Methämoglobinkonzentration<br />
gemessen, die mit 1,4 % gering oberhalb des Normbereiches<br />
lag und zu keiner klinischen Symptomatik führte.<br />
Somit bestätigt sich die Annahme, daß bei Liposuktionen mit Infiltrationsvolumina<br />
von weniger als 2000 ml keine hohen Prilocainplasmaspiegel<br />
zu erwarten sind und die Methämoglobinbildung gering ist. Eine<br />
ambulante Durchführung von Liposuktionen mit einem postoperativen<br />
Überwachungszeitraum von 10-12 Std ist bei diesen Patienten demnach<br />
gerechtfertigt.<br />
V159 Majorkomplikationen und Todesfälle nach<br />
kosmetischer Liposuction? Eine retrospektive Analyse<br />
im deutschsprachigen Raum<br />
M. Lehnhardt, P. Palka, H.H. Homann, D. Drücke, H.U. Steinau<br />
Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum,<br />
Referenzzentrum für Gliedmaßentumoren, BG-Universitätskliniken Bergmannsheil Bochum<br />
In der Bundesrepublik Deutschland werden unterschiedlichen Schätzungen<br />
zufolge derzeit ca. 150000-200000 Liposuctionen von Ärzten verschiedener<br />
Fachrichtungen überwiegend ambulant durchgeführt.<br />
Sowohl in den Medien als auch in wissenschaftlichen Fachjournalen wer-<br />
den die Techniken zur Fettgewebsabsaugung nahezu täglich demonstriert.<br />
Komplikationen werden allenfalls vereinzelt dargestellt.<br />
In einer retrospektiven Befragung an Pathologen, Rechtsmedizinern und<br />
Intensivmedizinern im deutschsprachigen Raum wurde um Mitteilung<br />
von Todesfällen und Majorkomplikationen nach durchgeführten Liposuctionen<br />
unter Anonymisierung der Patientendaten gebeten.<br />
Material und Methodik: Insgesamt erfolgten 2300 Anfragen anhand offizieller<br />
Adressenlisten in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für<br />
Pathologie, der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin sowie der<br />
Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin. Die Datenerfassung<br />
erfolgte anonymisiert vor Ort.<br />
Ergebnisse: In einem Erfassungszeitraum von 1998-2002 konnten bei einer<br />
bisherigen Rücklaufquote von 20 % insgesamt 53 Fälle von schweren<br />
Komplikationen erfasst werden. Neben 10 Todesfällen wurden ausgedehnte<br />
Bauchwanddefekte durch nekrotisierende Fasziitiden, Sepsis,<br />
Darm- und Gallenblasenperforationen mit Peritonitis, Thrombosen,<br />
Embolien, eine Gasbrandinfektion sowie weitere Komplikationen registriert.<br />
Die Datenerhebung zeigt insbesondere ein mangelhaftes intraund<br />
postoperatives Management.<br />
Fazit: Die Analyse soll neben einer Verbesserung des Komplikationsmanagements<br />
dazu beitragen, daß „clinical pathways“ für diese ästhetisch<br />
korrektive Operation entwickelt werden. Die Liposuction ist keinesfalls<br />
eine einfach durchführbare, für den ambulanten Bereich prädestinierte<br />
Operation in Wohlfühltechnik?<br />
Blick über den Tellerrand<br />
V160 Dreidimensionale Gesichtsmodelle aus<br />
zweidimensionalen Bildern<br />
Thomas Vetter, Basel<br />
V161 Gibt es das Hormontief des Mannes<br />
Ulrich Wetterauer, Freiburg<br />
Sekundäre Rhinoplastik<br />
V162 Sekundäre Rhinoplastik<br />
Wolfgang Gubisch, Stuttgart<br />
V163 Physiologie und Pathophysiologie der Nasenatmung<br />
Gunter Mlynski, Greifswald<br />
V164 Die sekundäre Rhinoplastik – Ursachen, Therapie,<br />
Vermeidung<br />
L.-P. Dombard, D. F. Richter, Brüssel – Wesseling<br />
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Die Akzeptanz ästhetischer Chirurgie steigt, die Patientenzahlen mit<br />
sekundären Rhinoplastiken jedoch offensichtlich auch, da sie mit am häufigsten<br />
durchgeführt werden.<br />
Bei der Analyse der Befunde lassen sich meist konkrete Fehler oder Ursachen<br />
zuordnen. Oftmals besteht bereits ein Fehler in der Planung oder Analyse der<br />
störenden Nasendeformität, Patient oder Hautbeschaffenheit werden falsch<br />
eingeschätzt oder die Nachbehandlung nicht ausreichend gewürdigt.<br />
Hierbei fiel im eigenen Patientengut auf, daß bei 73 sekundären Nasen in<br />
51 Fällen (69,8 %) primär ein geschlossener Zugang gewählt worden war.<br />
50 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 50 (2003)