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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
führen. Fehlende Retraktion und Schrumpfung der Haut imponieren als<br />
Hautüberschuß.<br />
Anhand ausgewählter Beispiele soll eine Behandlungsstrategie zur Vermeidung<br />
solcher Fehler bei Primäreingriffen erläutert werden. Weitere<br />
Sekundäreingriffe bei der Gynäkomastie zeigen, daß zahlreiche aus der<br />
Brustchirurgie der Frau bekannte Verfahren auch beim Mann Anwendung<br />
finden. Zur Korrektur dieser Komplikationen wurden in unserer<br />
Klinik modifizierte Bruststraffungen nach Ribero, Strömbeck oder Pitanguy<br />
durchgeführt. Die Verwendung von Turn-over-Flaps erwies sich vor<br />
allem bei der Korrektur von Verziehungen oder Adhärenzen als erfolgreich.<br />
V122 Langzeitergebnisse nach chirurgischer Therapie der<br />
Gynäkomastie: Eine Analyse von 235 Fällen bei 159 Patienten<br />
B. Evers, H. Gerngross<br />
Chirurgische Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm<br />
Die chirurgische Therapie der Gynäkomastie ist indiziert bei persistierenden<br />
somatischen oder psychischen Beschwerden bzw. bei Malignitätsverdacht.<br />
Während zahlreiche Publikationen zu Ätiologie, Pathophysiologie<br />
und Operationstechniken der Gynäkomastie erschienen<br />
sind, ist der Kenntnisstand bezüglich Langzeitergebnissen nach chirurgischer<br />
Therapie der Gynäkomastie sehr limitiert. Daher ist es Ziel dieser<br />
Studie, neben einer Analyse von Anamnese und Untersuchungsbefunden<br />
vor allem Aufschluß über Früh- und Spätkomplikationen zu<br />
erhalten sowie subjektive und objektive Langzeitergebnisse nach chirurgischer<br />
Therapie zu ermitteln.<br />
Material und Methodik: In einem 10-Jahreszeitraum wurden 340 subkutane<br />
Mastektomien wegen Gynäkomastie bei 245 Patienten mit einem<br />
Altersmedian von 22 (15–61) Jahren durchgeführt. Über einen semizirkulären,<br />
subareolären Hautschnitt erfolgte die subkutane Mastektomie<br />
in standardisierter Technik. Neben der Auswertung der Krankenakte<br />
erfolgte insbesondere eine Erhebung des subjektiven und objektiven<br />
Langzeitergebnisses. Zur Größenangabe kam eine modifizierte Klassifikation<br />
nach Deutinger zur Anwendung. Insgesamt konnten 159 Patienten<br />
mit 235 operierten Brustdrüsen mit einem Nachuntersuchungsmedian<br />
von 6 (2-12) Jahren in die Studie miteinbezogen werden.<br />
Ergebnisse: Das präoperative Ausmaß der Brustdrüsenvergrößerung betrug<br />
in 43,9 % Größe 1, in 20,0 % 1-2, in 23,8 % Größe 2, in 10,6 % 2-3 und<br />
in 1,7 % Größe 3. Hauptbeweggrund für die Operation war in 45,3 %<br />
psychische Beeinträchtigung infolge der Gynäkomastie, in 22,0 % Furcht<br />
vor maligner Entartung, in 19,5 % Schmerzen und in 6,9 % der ärztliche<br />
Rat zur Abklärung. 24 Patienten wiesen erhöhte Östradiol-, je 10<br />
erhöhte LH- bzw. Prolaktinwerte auf. Als Frühkomplikationen traten<br />
Hämatome (3,4 %), davon 1,3 % revisionspflichtig, Dunkelverfärbung<br />
der Brustwarze (2,6 %), oberflächliche Wundinfekte (1,9 %) sowie eine<br />
Mamillennekrose (0,4 %) auf. Die subjektive Zufriedenheit der Patienten<br />
mit dem Gesamtergebnis wurde in 37,1 % als ausgezeichnet, in 38,4<br />
% als gut, in 15,1 % als mäßig und in 9,4 % als schlecht eingestuft. 72<br />
(24-144) Monate nach der Operation fanden sich mäßiger Druckschmerz<br />
(1,7 %), geringer Druckschmerz (9,9 %), geringer Berührungsschmerz<br />
(5,9 %) und Hypästhesie (4,0 %). Rezidive lagen in 8,1 % der Fälle vor;<br />
16 Patienten wurden erneut operiert und sind jetzt beschwerdefrei.<br />
Schlußfolgerungen: Die über einen subareolären Zugang durchgeführte Operation<br />
führt nach 6 (2-12) Jahren im Median in 75,5 % zu ausgezeichneten<br />
und guten, in 15,1 % zu befriedigenden und in 9,4 % zu schlechten<br />
Ergebnissen. Bei den Patienten mit schlechten Ergebnissen war in 50<br />
% der Fälle eine Gewichtszunahme innerhalb des Nachuntersuchungszeitraumes<br />
berichtet worden. Die Häufigkeit relevanter Komplikationen<br />
wie Mamillennekrose (0,4 %), revisionsbedürftiger Hämatome (1,3 %)<br />
sowie von Rezidiven (8,1 %) gilt es sowohl beim Klären der Operati-<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 41 (2003)<br />
onsindikation als auch im Rahmen des präoperativen Aufklärungsgespräches<br />
angemessen zu berücksichtigen. Ebenso ist die Tatsache zu<br />
beachten, daß die psychische Belastung den Hauptbeweggrund für die<br />
Operation darstellte.<br />
V123 Auswirkungen der klassischen Abdominoplastik auf die<br />
Durchblutung der Bauchdecke<br />
M. Mayr, C. Holm, A. Becker, U. Pfeiffer, W. Mühlbauer<br />
Abteilung für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte,<br />
Städt. Krankenhaus München Bogenhausen<br />
Für einen ästhetischen Eingriff ist die klassische Abdominoplastik vor<br />
allem bei Patienten mit Nikotinabusus mit einer sehr hohen Komplikationsrate<br />
verbunden. Die Ursache wird traditionell darin gesehen, daß bei<br />
der Unterminierung der Bauchdecke eine großflächige Durchtrennung<br />
der muskulocutanen Perforatorgefäße erforderlich ist. Die Auswirkung<br />
dieses Vorgehens auf die Durchblutung der Bauchhaut ist bisher nicht<br />
wissenschaftlich untersucht.<br />
Studienziel: Die Durchblutung der Bauchdecke nach Abdominoplastik zu<br />
objektivieren und zu quantifizieren.<br />
Studiendesign: Klinische, prospektive, deskriptive Studie.<br />
Material und Methode: Die Durchblutung der Bauchhaut wurde intraoperativ<br />
mittels dynamischer Laser-Fluoreszenz-Videoangiography (IC-View,<br />
Pulsion Medical Systems) gemessen. Unter Infrarotlaserlicht (Wellenlänge<br />
780 nm) wurde ein intravenöser Bolus (0,5 mg/kg) des Farbstoffes<br />
Indocyaningrün (ICG) verabreicht. Die induzierte Fluoreszenz wurde<br />
von einer optisch gefilterten digitalen Videokamera aufgenommen und<br />
die Videosequenzen anhand einer speziell entwickelten Software (IC-<br />
Calc, Pulsion Medical Systems) quantitativ analysiert. Die Durchblutung<br />
der Bauchhaut im infraumbilikalen Bereich wurde als Perfusionsindex<br />
quantifiziert und mit der Durchblutung des umliegenden Gewebes verglichen.<br />
Ergebnisse: Das Untersuchungskollektiv bestand aus 10 Patienten, davon 9<br />
Frauen und 1 Mann. 4 Patienten waren Raucher und 3 Patienten hatten<br />
eine Längsnarbe am Oberbauch bei Z. n. Laparatomie. Bei allen Patienten<br />
wurde eine Fasziendoppelung und Nabeltransposition vorgenommen.<br />
Das Resektionsgewicht lag im Median bei 614 (200-1746) g, die<br />
Resektatgröße bei 468 (270-800) cm 2 . Zwei Patienten entwickelten<br />
Wundheilungsstörungen und Dehiszenzen mit Indikation zur Sekundärnaht.<br />
Es zeigte sich intraoperativ bei allen Patienten eine erhebliche<br />
Minderdurchblutung der infraumbilikalen Bauchhaut. Der Perfusionsindex<br />
im Bereich der Regio infraumbilicalis betrug im Median 15,5 % des<br />
umliegenden Gewebes und variierte von 5 % bis 32 %. Der Perfusionsindex<br />
der Patienten mit postoperativen Wundheilungsstörungen lag bei<br />
5 bzw. 15 %.<br />
Schlußfolgerung: Die bei der klassischen Abdominoplastik übliche Durchtrennung<br />
der muskulocutanen Perforatoren hat eine erhebliche Minderung<br />
der Durchblutung der Bauchhaut vor allem im Bereich der Regio<br />
infraumbilicalis zur Folge. Das Belassen der Perforatoren oberhalb des<br />
Nabels sollte angestrebt werden, um die marginale Durchblutung zu verbessern<br />
und die Komplikationsrate zu senken.<br />
V124 Indikation und Komplikationen der<br />
Abdominoplastik beim Mann<br />
E. Hoefter, A. Gohritz, N. Dellmann, W. Mühlbauer<br />
Abteilung Plastische Chirurgie, Städt. Krankenhaus München-Bogenhausen<br />
Abstracts<br />
Die operative Technik der Abdominoplastik wurde 1880 durch Demars<br />
und Marx erstmals beschrieben. Ursache für die Erschlaffung der Bauch-<br />
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