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23.08.2013 Aufrufe

Abstracts relativen Ellenvorschub die Folge. Die Korrekturosteotomie des distalen Radius mit Interposition eines Beckenkammspans kann diese Fehlstellungen korrigieren und Funktion und Kraft des Handgelenks deutlich verbessern. Das funktionelle und radiologische Ergebnis wurde anhand des eigenen Krankenguts nachuntersucht. Methode: Von 1996 bis 2003 wurden in unserer Klinik 29 Radiuskorrekturosteotomien bei 15 Frauen und 14 Männern durchgeführt. Die meisten Patienten hatten eine Extensionsfraktur erlitten (Typ A2.2: 17, A2.3: 5, Typ B3: 1, Typ C2: 4, Typ C3: 2 nach AO) und wurden mehrheitlich durch einen radiopalmaren Zugang (24 Pat.) operiert. Davon konnten 13 Frauen und 8 Männer nachuntersucht werden. Prä- und postoperative Röntgenbilder der betroffenen Handgelenke in 2 Ebenen, sowie des nicht betroffenen Handgelenks wurden ausgewertet. Die Beweglichkeit des betroffenen Handgelenks in 2 Ebenen, sowie die Unterarmdrehbeweglichkeit wurde prä- und postoperativ nach der Neutral-Null-Methode ermittelt und mit der Gegenseite verglichen. Die Grobkraft wurde mit einem JAMAR-Dynamometer in der Stufe II gemessen. Zusätzlich wurde die Schmerzintensität in Ruhe und bei Belastung anhand einer visuellen Analogskala (VAS: 0-100) erfragt. Mittels des DASH-Fragebogens konnten die subjektiven Symptome und die Fähigkeit bestimmte alltägliche Dinge zu meistern (Lebensqualität) ermittelt werden. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter betrug 49 Jahre. Die durchschnittliche „Follow-up-Dauer“ lag bei 25 (6-63) Monaten. Die durchschnittliche radioulnare Inklination betrug präoperativ 14,2° und postoperativ 22,8° (Gegenseite 24,8°). Die dorsopalmare Neigung betrug -3,8° präoperativ, 5,7° postoperativ (Gegenseite 10,8°). Der Ellenvorschub von 4,1 mm präoperativ konnte auf 0,7 mm postoperativ gesenkt werden (Gegenseite 0,3 mm). E/F präoperativ 62° aROM, postoperativ 91° aROM (Gegenseite 119° aROM). R/U präoperativ 42° aROM, postoperativ 53° aROM (Gegenseite72° aROM). P/S präoperativ 132° aROM, postoperative 160° aROM (Gegenseite 177° aROM). Der postoperative DASH-Wert lag bei 18,5. Die Werte der Visuellen Schmerz-Analogskala von 0-100 lagen postoperativ ohne Belastung bei 9 und mit Belastung bei 33. Die Grobkraft konnte von 17,3 auf 26,9 kg gesteigert werden (Gegenseite 36,1 kg). 19 von 21 Patienten würden sich dem Eingriff erneut unterziehen. Schlußfolgerung: In unserem Patientengut konnte sowohl die Fehlstellung des distalen Radius, als auch der relative Ellenvorschub bzw. die Inkongruenz im distalen Radioulnargelenk suffizient korrigiert werden. Die Beweglichkeit im Handgelenk, sowie die Unterarmdrehbeweglichkeit konnten deutlich gesteigert werden. Die hohe Patientenzufriedenheit spiegelt sich in niedrigen DASH-Werten wider. V100 Resultate der Handgelenkdenervation bei 43 Patienten – Eine retrospektive Studie M. Tränkle, M. Schachner, G. Germann, M. Sauerbier Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerverbranntenzentrum / Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG-Unfallklinik Ludwigshafen Grundlagen: Die Handgelenkdenervation ist ein etabliertes Operationsverfahren zur Behandlung chronischer schmerzhafter Handgelenksbeschwerden infolge knöcherner oder ligamentärer Pathologien bzw. deren Spätfolgen mit dem Ziel der ausreichenden Schmerzreduktion bei Erhaltung von genügend Beweglichkeit und Kraft. Die Operation gilt als Palliativeingriff und kann beispielsweise das Fortschreiten einer Arthrose nicht aufhalten. Ziel dieser Studie war es die funktionellen Resultate nach isolierter Handgelenkdenervation im Rahmen einer klinischen Nachuntersuchung zu erfassen. Methodik: Von 1993 bis 2000 wurden 70 Patienten (56 männlich, 14 weiblich; Durchschnittsalter 51 Jahre) mit einer isolierten Handgelenkdenervation behandelt. In der retrospektiven Studie konnten 43 Patienten (33 männlich, 10 weiblich; Durchschnittsalter 51 Jahre) nachuntersucht 34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen 8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen werden. In der Mehrzahl der Fälle handelte es sich um Patienten mit Radiokarpalarthrose. Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitpunkt lag bei 51 (18-97) Monaten. Die Schmerzevaluation erfolgte mit einer visuellen Schmerzanalogskala (VAS 0-100) ohne und nach Belastung. Beweglichkeit und Kraft wurden mit einem computerisiertem JAMAR-Dynamometer gemessen. Zusätzlich wurden der DASH-Fragebogen zur subjektiven Beurteilung aus Sicht des Patienten sowie Mayound Krimmer- Handgelenk Score zur objektiven funktionellen Beurteilung eingesetzt. Ergebnisse: 30 Patienten (70 %) berichteten nach der Operation über eine Schmerzreduktion, bei 4 Patienten bestand komplette Schmerzfreiheit. Der Schmerz auf der VAS war mit präoperativ 27 im Vergleich zu postoperativ 21 ohne Belastung gleichbleibend. Nach Belastung konnte eine Schmerzreduktion von präoperativ 70 auf postoperativ 53 (24 %) erreicht werden. Die durchschnittliche Dauer der Schmerzreduktion betrug 41 (2,5-97) Monate. Postoperative Beweglichkeit und Kraft betrugen bei Extension/Flexion 72 % bzw. bei Ulnar-/Radialduktion 66 % der Gegenseite. Der DASH-Wert lag bei 36 Punkten, Mayo- und Krimmer- Handgelenk-Scores lagen bei 58 bzw. 63 Punkten. Diskussion: Unsere Daten zeigen, daß die Handgelenkdenervation ein geeignetes Palliativverfahren zur Behandlung schmerzhaft-chronischer Handgelenkspathologien ist. Die Schmerzreduktion bei 70 % der nachuntersuchten Patienten ist in Kombination mit der verbleibenden Beweglichkeit und Kraft zufriedenstellend. Enttäuschend sind die im Vergleich zu Rettungsoperationen relativ niedrigen Werte der Schmerzreduktion sowie die geringe Dauer von durchschnittlich 41 Monaten. Der durchschnittliche DASH-Wert von 36 liegt in einem ausreichenden Bereich. Die bekannten Rettungsoperationen verbleiben als Rückzugsmöglichkeiten für persistierende oder fortschreitende Beschwerden. V101 Rarität „Karpometakarpale Luxationsverletzung“ – Schwierigkeiten in Diagnostik und Therapie anhand ausgewählter Fallbeispiele J. Eichhorn-Sens, P.M. Vogt Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, MHH, Klinikum Hannover Karpometakarpale Luxationsverletzungen sind Raritäten und machen in der Literatur weniger als 1 % aller Handverletzungen aus. Verzögerungen in Diagnose und somit Therapie, z.B. aufgrund gravierender Begleitverletzungen, Verschleierung der typischen tastbaren Stufe am Handrücken durch ausgeprägte Schwellung oder auch durch unzureichende Röntgendiagnostik und Nichterkennen des Verletzungsausmaßes, haben nicht selten gravierende bleibende Funktionseinbußen zur Folge. Zudem muß an die Möglichkeit einer begleitenden Schädigung des motorischen Ulnarisastes und bei extremer Weichteilschwellung auch an ein Handkompartment bzw. an ein posttraumatisches Karpaltunnelsyndrom gedacht werden. Ursächlich sind meist Rasanztraumen mit Freisetzung hoher Energien, wie Motorradunfälle und Stürze aus großer Höhe, aber auch Schläge mit der Handkante. Notwendig sind neben der p.a.-Projektion streng seitliche sowie schräge Projektionen, um das Verletzungsausmaß korrekt einschätzen zu können. Hierbei spielen die Aufhebung der karpometakarpalen Doppel-M- Linie, dorsale Stufenbildung und Überlagerungsfiguren in der p.a.-Projektion eine entscheidende Rolle. Anhand ausgewählter Einzelbeispiele, wie simultane Verletzungen aller CMC-Gelenke, offene Verrenkungsverletzungen und eine äußerst seltene reine Luxation des III.-V. Karpometakarpalgelenkes ohne begleitende Fraktur, werden Schwierigkeiten in Diagnostik und Therapie sowie Langzeitergebnisse (nach durchschnittlich vier Jahren) aufgezeigt. Wir befürworten die geschlossene Reposition im Mädchenfänger mit tem- 34 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 34 (2003)

34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen 8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen porärer Bohrdrahtspickung. Bei Repositionshindernissen und veralteten Läsionen ist das offene Vorgehen indiziert, zur Versorgung großer metakarpaler Basisfragmente mit zusätzlicher Schraubenosteosynthese. Nachuntersuchungen von 22 Patienten zeigten in 77 % sehr gute (14 Patienten) und gute (3 Patienten) Ergebnisse, 18,5 % mäßige (4 Patienten) und 4,5 % schlechte (1 Patient) Resultate. Der durchschnittlich erreichte DASH-Punktwert betrug 20. Bleibende Funktionseinbußen wurden in Fällen verzögerter Diagnosestellung und mehr als zwei betroffenen CMC-Gelenken beobachtet. Es ist von entscheidender Bedeutung, daß bei entsprechenden Verletzungsmechanismen an die Möglichkeit einer CMC-Luxation gedacht wird, dies muß insbesondere in Anbetracht der Seltenheit der Verletzungen und der Langzeitschäden bei verzögerter Diagnosestellung hervorgehoben werden. Wichtig ist dann die korrekte Röntgendiagnostik, um das wahre Verletzungsausmaß zu erkennen. Als Therapie der Wahl ist nach primär geschlossener Reposition die operative Primärversorgung durch kurzstreckige von distal-dorsal nach proximal-palmar eingebrachte Kirschner-Drähte anzusehen. Repositionshindernisse und lokale Begleitverletzungen können ein primär offenes Vorgehen notwendig machen. V102 Retrospektive Analyse von 170 endoskopischen Karpaldachspaltungen H. Bannasch, C. Mathonia, M. Föhn, R.E. Horch, G.B. Stark Plastische und Handchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg Seit ihrer Einführung ist die Technik der endoskopischen Karpaldachspaltung umstritten. Kritiker verweisen auf das erhöhte Risiko iatrogener Schäden, wohingegen Befürworter die schnellere Rehabilitation und die niedrige Rate von Neuromen des R. palmaris N. medianus hervorheben. Zwischen 1996 und 2002 wurden an 242 Patienten endoskopische Karpaldachspaltungen durchgeführt (antegrade Ein-Portal Technik mit dem System der Fa. Wolf), die überwiegende Mehrzahl davon ambulant in örtlicher Betäubung (Medianusblock). Davon konnten 150 Patienten (66,9 %) mit insgesamt 170 Operationen (20 beidseits) mittels Fragebogen und/oder Nachuntersuchung retrospektiv analysiert werden. Kriterien waren die präoperativen Beschwerden (Kribbelparästhesein, nächtliches Aufwachen, Schmerzen), Kraftverlust und multiple crush Symptomatik sowie die postoperative Anamnese (Beschwerdebesserung, Rehabilitationsdauer, allgemeine Patientenzufriedenheit) und der klinische Untersuchungsbefund. Bei 170 endoskopischen Karpaldachspaltungen waren 2 „Umsteigeoperationen“ auf das offene Verfahren notwendig. Nach 153 von 170 Operationen (90 %) wurde absolute Beschwerdefreiheit nach 17,2 Tagen angegeben. 73 % der Patienten erlangten postoperativ eine gute bis sehr gute Kraft, 80 % eine normale Sensibilität. Die allgemeine Patientenzufriedenheit lag bei 88,2 %. Es konnte kein anamnestischer oder klinischer Hinweis für eine iatrogene Nervenschädigung, insbesondere für ein Neurom des R. palmaris N. medianus, gefunden werden. Die endoskopische Karpaldachspaltung stellt mittlerweile ein sicher reproduzierbares und für den Patienten komfortables Verfahren dar. Auch andere Untersucher bestätigen eine der offenen Technik ebenbürtige niedrige Komplikationsquote bei kürzerer Rehabilitationszeit und kleinerer Narbe. Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 35 (2003) V103 Beschwerdepersistenz nach Karpaldachspaltung – eine retrospektive Analyse von 204 Revisionseingriffen in zwei Jahren N. Stütz, J. van Schoonhoven, U. Lanz Klinik für Handchirurgie, Rhön-Klinikum, Bad Neustadt/Saale Abstracts Die Dekompression des N. medianus bei Karpaltunnelsyndrom (KTS) gilt als ein technisch einfacher und komplikationsarmer Eingriff. Er wird von Kollegen aus unterschiedlichsten Fachbereichen durchgeführt, zumeist ambulant und häufig endoskopisch. In unserer Klinik beobachten wir jedoch eine zunehmende Anzahl von persistierenden oder erneut aufgetretenen Beschwerden nach Karpaldachspaltung. Ziel dieser Studie war es daher die Ursachen von Revisionseingriffen am N. medianus nach Karpaldachspaltung und die notwendige operative Versorgung retrospektiv zu analysieren. Zwischen Januar 2001 und April 2003 wurden an unserer Klinik 204 Revisionsoperationen nach vorangegangener Karpaldachspaltung an 60 Männern und 144 Frauen durchgeführt. Diesen Operationen gingen 34 endoskopische und 170 offene KTS Operationen voraus - nur drei dieser Voreingriffe waren in unserer Klinik erfolgt. Bei 75 Patienten war die linke, bei 129 Patienten die rechte Seite betroffen. Das Durchschnittsalter beim Ersteingriff betrug 56 (20-93) Jahre, bei der Revision 59 (22-94) Jahre. Zwischen erster und zweiter Operation vergingen im Mittel 996 Tage (14 Tage-30 Jahre). Die Ursache zur Revisionsoperation konnte anhand der intraoperativen Befunde vier kausalen Gruppen zugeordnet werden: 69 Patienten wurden wegen direkter Komplikationen der vorangegangenen Karpaldachspaltung nachoperiert. Bei 46 Patienten lag eine narbige Kompression des Nerven nach primärer Spaltung des Retinaculum flexorum direkt auf dem N. medianus vor. Bei vier Patienten fand sich eine Durchtrennung des Ramus palmaris, bei zwei Patienten des motorischen Thenarastes, bei vier Patienten eine Teildurchtrennung- und bei zwei Patienten eine komplette Durchtrennung des N. medianus. Bei vier Patienten war die erneute Nervenkompression durch eine starke Synovialis Fibrose der Beugesehnen aufgetreten, bei sieben Patienten fanden sich als Ursache anatomische Varianten im Bereich des Karpalkanales. Zur Vermeidung einer erneuten Narbenkompression wurden in dieser Gruppe neun Hypothenarfett-, 19 Synoviallappenplastiken und ein freier Oberarmlappen verwandt. Bei 15 Patienten in dieser Gruppe war die primäre Karpaldachspaltung endoskopisch erfolgt. Bei 17 Patienten fand sich eine erneute Nervenkompression aufgrund einer Fibrose um den N. medianus. Die Zeitspanne zwischen Primär- und Revisionsoperation betrug durchschnittlich 330 Tage. Bei vier Patienten wurde eine Nervendeckung mit einem Hypothenarfettlappen erforderlich. Es gingen vier endoskopische Karpaldachspaltungen voraus. In 105 Fällen fanden wir eine unvollständige Spaltung des Retinaculum flexorum. Es zeigte sich bei 23 Patienten ein proximaler und bei 59 Patienten ein distaler Bandrest. Bei fünf Patienten war das Karpaldach völlig ungespalten. In elf Fällen fand sich eine inkomplette Spaltung ohne nähere Angaben der Lokalisierung im Operationsprotokoll. Zur Nervendeckung wurden 33 Synovial- und 16 Hypothenarfettlappen verwendet. Bei 15 dieser Patienten war die primäre Kapaldachspaltung endoskopisch erfolgt. Bei 13 Patienten konnten intraoperativ keine Ursachen für die erneute Kompression des N. medianus entdeckt werden. Eine zusätzliche Nervendeckung erfolgte durch vier Synovial- und einen Hypothenarfettlappen. Sowohl bei der endoskopischen, als auch der offenen Karpaldachspaltung kann es zu unbefriedigenden Ergebnissen kommen, die eine Revisionsoperation, mit meist folgender Beschwerdefreiheit (über 90 %), erforderlich machen. Die Analyse unserer Patienten ergab vier wesentliche Ursachengruppen für das unzufriedenstellende Resultat. Bei 174 der insge- 35

Abstracts<br />

relativen Ellenvorschub die Folge. Die Korrekturosteotomie des distalen<br />

Radius mit Interposition eines Beckenkammspans kann diese Fehlstellungen<br />

korrigieren und Funktion und Kraft des Handgelenks deutlich<br />

verbessern. Das funktionelle und radiologische Ergebnis wurde anhand<br />

des eigenen Krankenguts nachuntersucht.<br />

Methode: Von 1996 bis 2003 wurden in unserer Klinik 29 Radiuskorrekturosteotomien<br />

bei 15 Frauen und 14 Männern durchgeführt. Die meisten<br />

Patienten hatten eine Extensionsfraktur erlitten (Typ A2.2: 17, A2.3: 5,<br />

Typ B3: 1, Typ C2: 4, Typ C3: 2 nach AO) und wurden mehrheitlich<br />

durch einen radiopalmaren Zugang (24 Pat.) operiert. Davon konnten 13<br />

Frauen und 8 Männer nachuntersucht werden. Prä- und postoperative<br />

Röntgenbilder der betroffenen Handgelenke in 2 Ebenen, sowie des nicht<br />

betroffenen Handgelenks wurden ausgewertet. Die Beweglichkeit des<br />

betroffenen Handgelenks in 2 Ebenen, sowie die Unterarmdrehbeweglichkeit<br />

wurde prä- und postoperativ nach der Neutral-Null-Methode<br />

ermittelt und mit der Gegenseite verglichen. Die Grobkraft wurde mit<br />

einem JAMAR-Dynamometer in der Stufe II gemessen. Zusätzlich wurde<br />

die Schmerzintensität in Ruhe und bei Belastung anhand einer visuellen<br />

Analogskala (VAS: 0-100) erfragt. Mittels des DASH-Fragebogens konnten<br />

die subjektiven Symptome und die Fähigkeit bestimmte alltägliche<br />

Dinge zu meistern (Lebensqualität) ermittelt werden.<br />

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter betrug 49 Jahre. Die durchschnittliche<br />

„Follow-up-Dauer“ lag bei 25 (6-63) Monaten. Die durchschnittliche<br />

radioulnare Inklination betrug präoperativ 14,2° und postoperativ 22,8°<br />

(Gegenseite 24,8°). Die dorsopalmare Neigung betrug -3,8° präoperativ,<br />

5,7° postoperativ (Gegenseite 10,8°). Der Ellenvorschub von 4,1 mm<br />

präoperativ konnte auf 0,7 mm postoperativ gesenkt werden (Gegenseite<br />

0,3 mm). E/F präoperativ 62° aROM, postoperativ 91° aROM (Gegenseite<br />

119° aROM). R/U präoperativ 42° aROM, postoperativ 53° aROM<br />

(Gegenseite72° aROM). P/S präoperativ 132° aROM, postoperative<br />

160° aROM (Gegenseite 177° aROM). Der postoperative DASH-Wert<br />

lag bei 18,5. Die Werte der Visuellen Schmerz-Analogskala von 0-100<br />

lagen postoperativ ohne Belastung bei 9 und mit Belastung bei 33. Die<br />

Grobkraft konnte von 17,3 auf 26,9 kg gesteigert werden (Gegenseite 36,1<br />

kg). 19 von 21 Patienten würden sich dem Eingriff erneut unterziehen.<br />

Schlußfolgerung: In unserem Patientengut konnte sowohl die Fehlstellung des<br />

distalen Radius, als auch der relative Ellenvorschub bzw. die Inkongruenz<br />

im distalen Radioulnargelenk suffizient korrigiert werden. Die<br />

Beweglichkeit im Handgelenk, sowie die Unterarmdrehbeweglichkeit<br />

konnten deutlich gesteigert werden. Die hohe Patientenzufriedenheit<br />

spiegelt sich in niedrigen DASH-Werten wider.<br />

V100 Resultate der Handgelenkdenervation<br />

bei 43 Patienten – Eine retrospektive Studie<br />

M. Tränkle, M. Schachner, G. Germann, M. Sauerbier<br />

Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerverbranntenzentrum /<br />

Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />

Grundlagen: Die Handgelenkdenervation ist ein etabliertes Operationsverfahren<br />

zur Behandlung chronischer schmerzhafter Handgelenksbeschwerden<br />

infolge knöcherner oder ligamentärer Pathologien bzw. deren<br />

Spätfolgen mit dem Ziel der ausreichenden Schmerzreduktion bei Erhaltung<br />

von genügend Beweglichkeit und Kraft. Die Operation gilt als Palliativeingriff<br />

und kann beispielsweise das Fortschreiten einer Arthrose<br />

nicht aufhalten. Ziel dieser Studie war es die funktionellen Resultate nach<br />

isolierter Handgelenkdenervation im Rahmen einer klinischen Nachuntersuchung<br />

zu erfassen.<br />

Methodik: Von 1993 bis 2000 wurden 70 Patienten (56 männlich, 14 weiblich;<br />

Durchschnittsalter 51 Jahre) mit einer isolierten Handgelenkdenervation<br />

behandelt. In der retrospektiven Studie konnten 43 Patienten (33<br />

männlich, 10 weiblich; Durchschnittsalter 51 Jahre) nachuntersucht<br />

34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />

8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

werden. In der Mehrzahl der Fälle handelte es sich um Patienten mit<br />

Radiokarpalarthrose. Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitpunkt<br />

lag bei 51 (18-97) Monaten. Die Schmerzevaluation erfolgte mit<br />

einer visuellen Schmerzanalogskala (VAS 0-100) ohne und nach Belastung.<br />

Beweglichkeit und Kraft wurden mit einem computerisiertem<br />

JAMAR-Dynamometer gemessen. Zusätzlich wurden der DASH-Fragebogen<br />

zur subjektiven Beurteilung aus Sicht des Patienten sowie Mayound<br />

Krimmer- Handgelenk Score zur objektiven funktionellen Beurteilung<br />

eingesetzt.<br />

Ergebnisse: 30 Patienten (70 %) berichteten nach der Operation über eine<br />

Schmerzreduktion, bei 4 Patienten bestand komplette Schmerzfreiheit.<br />

Der Schmerz auf der VAS war mit präoperativ 27 im Vergleich zu postoperativ<br />

21 ohne Belastung gleichbleibend. Nach Belastung konnte eine<br />

Schmerzreduktion von präoperativ 70 auf postoperativ 53 (24 %)<br />

erreicht werden. Die durchschnittliche Dauer der Schmerzreduktion<br />

betrug 41 (2,5-97) Monate. Postoperative Beweglichkeit und Kraft betrugen<br />

bei Extension/Flexion 72 % bzw. bei Ulnar-/Radialduktion 66 % der<br />

Gegenseite. Der DASH-Wert lag bei 36 Punkten, Mayo- und Krimmer-<br />

Handgelenk-Scores lagen bei 58 bzw. 63 Punkten.<br />

Diskussion: Unsere Daten zeigen, daß die Handgelenkdenervation ein geeignetes<br />

Palliativverfahren zur Behandlung schmerzhaft-chronischer Handgelenkspathologien<br />

ist. Die Schmerzreduktion bei 70 % der nachuntersuchten<br />

Patienten ist in Kombination mit der verbleibenden Beweglichkeit<br />

und Kraft zufriedenstellend. Enttäuschend sind die im Vergleich zu<br />

Rettungsoperationen relativ niedrigen Werte der Schmerzreduktion<br />

sowie die geringe Dauer von durchschnittlich 41 Monaten. Der durchschnittliche<br />

DASH-Wert von 36 liegt in einem ausreichenden Bereich.<br />

Die bekannten Rettungsoperationen verbleiben als Rückzugsmöglichkeiten<br />

für persistierende oder fortschreitende Beschwerden.<br />

V101 Rarität „Karpometakarpale Luxationsverletzung“ –<br />

Schwierigkeiten in Diagnostik und Therapie anhand ausgewählter<br />

Fallbeispiele<br />

J. Eichhorn-Sens, P.M. Vogt<br />

Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, MHH, Klinikum Hannover<br />

Karpometakarpale Luxationsverletzungen sind Raritäten und machen in<br />

der Literatur weniger als 1 % aller Handverletzungen aus. Verzögerungen<br />

in Diagnose und somit Therapie, z.B. aufgrund gravierender Begleitverletzungen,<br />

Verschleierung der typischen tastbaren Stufe am Handrücken<br />

durch ausgeprägte Schwellung oder auch durch unzureichende<br />

Röntgendiagnostik und Nichterkennen des Verletzungsausmaßes, haben<br />

nicht selten gravierende bleibende Funktionseinbußen zur Folge. Zudem<br />

muß an die Möglichkeit einer begleitenden Schädigung des motorischen<br />

Ulnarisastes und bei extremer Weichteilschwellung auch an ein Handkompartment<br />

bzw. an ein posttraumatisches Karpaltunnelsyndrom<br />

gedacht werden. Ursächlich sind meist Rasanztraumen mit Freisetzung<br />

hoher Energien, wie Motorradunfälle und Stürze aus großer Höhe, aber<br />

auch Schläge mit der Handkante.<br />

Notwendig sind neben der p.a.-Projektion streng seitliche sowie schräge<br />

Projektionen, um das Verletzungsausmaß korrekt einschätzen zu können.<br />

Hierbei spielen die Aufhebung der karpometakarpalen Doppel-M-<br />

Linie, dorsale Stufenbildung und Überlagerungsfiguren in der p.a.-Projektion<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Anhand ausgewählter Einzelbeispiele, wie simultane Verletzungen aller<br />

CMC-Gelenke, offene Verrenkungsverletzungen und eine äußerst seltene<br />

reine Luxation des III.-V. Karpometakarpalgelenkes ohne begleitende<br />

Fraktur, werden Schwierigkeiten in Diagnostik und Therapie sowie<br />

Langzeitergebnisse (nach durchschnittlich vier Jahren) aufgezeigt. Wir<br />

befürworten die geschlossene Reposition im Mädchenfänger mit tem-<br />

34 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 34 (2003)

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