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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
bewerten diese neue Form der Aufklärung als durchgehend positiv. Digitale<br />
Patientenaufklärungssysteme sind eine attraktive Alternative und<br />
Erweiterung des herkömmlichen Aufklärungsprocederes.<br />
Handchirurgie II<br />
V96 Arthrose im distalen Radioulnargelenk<br />
Michael Sauerbier, Ludwigshafen<br />
V97 Funktionelle Ergebnisse der Operation nach<br />
Kapandji-Sauvé als Rettungsoperation am distalen<br />
Radioulnargelenk<br />
Ch. Czermak, M. Tränkle, G. Germann, M. Sauerbier<br />
Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerverbranntenzentrum/<br />
Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />
Grundlagen: Die Operation nach Kapandji-Sauvé ist eine der Rettungsoperationen<br />
bei schmerzhafter Arthrose des distalen Radioulnargelenkes.<br />
Indiziert ist sie vor allem bei einer Zerstörung des DRUG, die rekonstruktiv-anatomische<br />
Massnahmen nicht mehr erlaubt.<br />
Ziel dieser Studie war es, anhand objektiver (Kraft, Bewegungsausmaß,<br />
Krimmer-, Mayo-Wrist Score) sowie subjektiver (DASH, Schmerzanalogskala)<br />
Parameter, funktionelles und subjektives „Outcome“ nach<br />
Kapandji-Sauvé Operation über einen mittelfristigen Zeitraum beurteilen<br />
zu können.<br />
Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden 15 Patienten (8 weiblich,<br />
7 männlich, Durchschnittsalter 49 Jahre) nach Kapandji-Sauvé Operation<br />
nachuntersucht. Als Grunderkrankung fanden sich distale Radiusfrakturen<br />
(7), Schwerste Quetsch- und Distorsionstraumata (5), DRUG<br />
Luxationen (2) und Madelung Deformität (1).<br />
Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitpunkt lag bei 55 Monaten<br />
(6 Monate bis 8 Jahre). Die Kraft wurde mit einem Jamar Dynamometer<br />
gemessen, die Schmerzevaluation erfolgte mittels einer visuellen Analogskala<br />
(VAS 0-100) präoperativ sowie postoperativ vor und nach Belastung.<br />
Zusätzlich wurde der DASH-Fragebogen zur subjektiven Beurteilung<br />
aus Sicht des Patienten sowie Mayo- und Krimmer-Wrist Score zur<br />
objektiven Beurteilung eingesetzt. Von 13 Patienten wurde zusätzlich<br />
eine Röntgenaufnahme des Handgelenkes nach Lees-Scheker mit 2 kg<br />
Gewicht zur Untersuchung eines radioulnaren Impingements erstellt.<br />
Ergebnisse: Die Unterarmdrehbewegung verbesserte sich durchschnittlich<br />
von 89,3 auf 142,7 Grad um 59,7%, die Kraft von 13 auf 20,7 kg um<br />
63,6% im Vergleich prä- zu postoperativ und betrug im Seitenvergleich<br />
52% der gesunden Seite postop. Die Schmerzreduktion war signifikant<br />
und betrug postoperativ ohne Belastung 48,6% sowie nach Belastung<br />
63,1% des präoperativen Befundes. Der DASH-Wert lag bei 41,6 Punkten,<br />
Krimmer und Mayo-Wrist Scores bei 61 bzw. 63 Punkten. Die Röntgenaufnahme<br />
nach Lees-Scheker zeigte bei allen 13 Patienten ein ausgeprägtes<br />
radioulnares Impingement. Zwölf Patienten würden die Operation<br />
auf Grund der verbesserten Handgelenksbeweglichkeit und Kraft<br />
nochmals durchführen lassen, drei Patienten würden sich nicht noch einmal<br />
dem Eingriff unterziehen.<br />
Schlußfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, daß die Operation nach Kapandji-<br />
Sauvé zu einer deutlichen Verbesserung der Drehbewegung im Handgelenk<br />
sowie einer Schmerzreduktion und Kraftzuwachs führen kann. Nur<br />
befriedingende DASH-, Krimmer- und Mayo-Wrist Score Werte sprechen<br />
jedoch dafür, daß die Kapandji-Operation nicht in jedem Fall komplexe<br />
Handgelenksproblematik komplett zu lösen vermag.<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 33 (2003)<br />
V98 Die frische Kahnbeinfraktur – Aktueller Stand<br />
der Diagnostik und Therapie, eigene Erfahrungen bei der<br />
Implantation der kanülierten Herbert-Schraube<br />
A. Englert, F. Herter, K. Becker, B. Lukas<br />
Zentrum für Handchirurgie, Mikrochirurgie und Plastische Chirurgie,<br />
Orthopädische Klinik München-Harlaching<br />
Darstellung des aktuellen Diagnosestandards, der stadienorientierten<br />
Therapie und der Komplikationen im eigenen Patientengut bei der operativen<br />
Versorgung frischer Kahnbeinfrakturen.<br />
Zu den am häufigsten übersehenen Frakturen in einer Unfallambulanz<br />
gehört die frische Kahnbeinfraktur. Sie kann auf einer einfachen konventionellen<br />
Röntgenaufnahme des Handgelenkes in zwei Ebenen<br />
einschließlich Stecheraufnahme nicht erkennbar sein. Bei negativer konventioneller<br />
Basisdiagnostik bedarf es bei klinischem Frakturverdacht<br />
weiterführender Untersuchungen, wie der CT in Dünnschichttechnik<br />
oder der MRT. Wobei die Vorteile der CT-Untersuchung in der, gegenüber<br />
der MRT, besseren Differenzierbarkeit in stabile und instabile Frakturen<br />
liegt und somit die präoperative Planung erleichtert.<br />
Die Einteilung der frischen Kahnbeinfraktur erfolgt nach Herbert in A-<br />
(stabile) und B-(instabile) Frakturen mit ihren jeweiligen Untergruppierungen.<br />
Instabile Frakturen bedürfen immer der operativen Versorgung.<br />
In den letzten Jahren hat sich dabei die Versorgung mittels kanülierter<br />
Herbert-Schraube von dorsal oder palmar bewährt. Stabile Frakturen<br />
können konservativ im Unterarmgips mit Daumeneinschluß für 6<br />
Wochen behandelt werden. Alternativ kann aber auch hier eine Schraubenosteosynthese<br />
in minimal-invasiver Technik erfolgen, mit dem Vorteil<br />
der verzichtbaren Immobilisierung.<br />
Zwischen Juli 2000 und März 2003 wurden an unserer Klinik 78 kanülierte<br />
Herbert-Schrauben (HBS-System) bei frischer Kahnbeinfraktur<br />
implantiert. Folgende technische Schwierigkeiten traten auf: gelingt die<br />
primär korrekte Positionierung des Führungsdrahtes nicht, so lässt sich<br />
dieser nur schwer korrigieren. Der Bruch des Führungsdrahtes durch<br />
wiederholte Korrekturmanöver, oder bei der Röntgenkontrolle gehört zu<br />
den gefürchteten intraoperativen Komplikationen, ebenso wie der Bruch<br />
des Bohrers. Die Bestimmung der korrekten Schraubenlänge bereitet weitere<br />
Schwierigkeiten, häufig gibt die empfohlene Abmesstechnik eine zu<br />
große Schraubenlänge vor, so daß diese ausgetauscht werden muß.<br />
Im Einzelnen traten folgende Probleme auf: eine Pseudarthrose, 5 Drahtbrüche,<br />
3 Brüche des Bohrers, 5 Schrauben zu lang, dabei eine vorzeitige<br />
Metallentfernung und 4 intraoperative Korrekturen der Schraubenlänge.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß bei korrekter Diagnostik<br />
und Therapie einer frischen Kahnbeinfraktur ein gutes Outcome zu<br />
erwarten ist. Trotz der aufgezählten technischen Schwierigkeiten stellt<br />
die kanülierte Herbert-Schraube ein ausgezeichnetes Osteosynthesemittel<br />
dar und kann als minimal-invasives Verfahren die postoperative<br />
Ruhigstellungs- und Regenerationsphase erheblich verkürzen. Technische<br />
Verbesserungen des HBS-Systems wären wünschenswert.<br />
V99 Funktionelle Ergebnisse nach<br />
Radiuskorrekturosteotomie<br />
Abstracts<br />
M. Weihrauch, B. Bickert, G. Germann, M. Sauerbier<br />
Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerverbranntenzentrum /<br />
Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />
Fragestellung: Die Fehlstellung der distalen Radiusgelenkfläche stellt eine<br />
häufige Komplikation nach distaler Radiusfraktur dar. Nicht selten ist<br />
eine schmerzhaft eingeschränkte Unterarmdrehbeweglichkeit durch<br />
Verkürzung des Radius, sowie ein Ulna-Impaction-Syndrom durch einen<br />
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