ABSTRACTS
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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Ergebnisse: In unserer Studie lag die Lokalrezidivrate bei Patienten mit<br />
Erhalt des MAK bei 4,6 %. Bei Primärtumoren über 3 cm Durchmesser<br />
stieg das Risiko auf 7,4 %. Weitere signifikante Risikofaktoren für ein<br />
Lokalrezidiv beinhalten die primäre Resektion mit ausreichendem<br />
Sicherheitsabstand und die Tumorbiologie.<br />
Zusammenfassung: Die Ergebnisse nach erweitert subkutaner Mastektomie<br />
sind bei richtiger Indikation und fachgerechter Durchführung mit denen<br />
der modifiziert-radikalen Mastektomie für die Tumorstadien T1 und T2<br />
vergleichbar. Für eine Aussage bei ausgedehnteren Primärtumoren liegen<br />
noch keine ausreichenden Fallzahlen vor. Häufig ist ohne Kompromiß<br />
für die onkologische Radikalität auch ein Erhalt des Mamillen-<br />
Areola-Komplexes möglich. In vielen Fällen kann Frauen, bei denen eine<br />
brusterhaltende Therapie nicht möglich ist, auf diese Weise eine ästhetisch<br />
günstigere Alternative zur entstellenden Mastektomie geboten werden.<br />
Forum II<br />
V83 Experimentelle chirurgische Forschung<br />
im Wandel der Zeit<br />
Konrad Meßmer, München<br />
V85 Monitoring biochemischer und mikrozirkulatorischer<br />
Veränderungen in freien mikrovasuklären<br />
Gewebetransplantaten mit Hilfe der Mikrodialysetechnik<br />
A. Pabst, A. Noltze, R. Battermann, S. Grzybowski, H. Koebe, M. Kaun, M. Schlichter,<br />
S. Görg, J. Gliemroth, P. Mailänder, H.G. Machens<br />
Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte,<br />
Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Campus Lübeck<br />
Die Mikrodialyse (MDT) wird seit den 80er Jahren zum In-situ Monitoring<br />
verschiedener ischämierelevanter metabolischer Parameter verwendet.<br />
Dabei wird Extrazellulärflüssigkeit des Zielgewebes über eine Dialysemembran<br />
in kleine Sammelgefäße geleitet. Diese Proben können in<br />
definierten Zeiträumen gewechselt und analysiert werden.<br />
Material und Methode: In dieser Studie wurden mit Hilfe der MDT bisher 16<br />
Patienten überwacht. Dabei wurden 15 freie myokutane Latissimus dorsi<br />
Lappen und 1 freier Radialis-Lappen zur Rekonstruktion der unteren<br />
Extremität verwendet. Jeweils ein Katheter wurde in das Muskelgewebe<br />
des Lappentransplantates (Gruppe A) und ein Katheter in das gesunde<br />
Referenzmuskelgewebe (Gruppe B) plaziert. Analysiert wurden biochemische<br />
Parameter wie Glucose, Lactat, Glycerol und Pyruvat, sowie erstmals<br />
auch die immunologischen Parameter Interleukin 8, C3a und RAN-<br />
TES. Die Messungen erfolgten während der Ischämiephase und in<br />
90minütigen Intervallen nach Reperfusion für insgesamt mindestens 18<br />
Stunden. Zusätzlich wurde für alle Lappen ein engmaschiges klinisches<br />
Monitoring durchgeführt.<br />
Ergebnisse: Für metabolische Parameter ließen sich in beiden Gruppen keine<br />
signifikanten Unterschiede in der Reperfusionsphase messen. Während<br />
Interleukin 8 und C3a in den Gruppen A und B deutlich nachweisbar<br />
waren, lag die RANTES-Konzentration in den meisten Fällen unter der<br />
Nachweisgrenze. Die C3a-Werte des Referenzbereiches und des transplantierten<br />
Gewebes unterschieden sich zum Teil deutlich voneinander.<br />
Es fanden sich höhere C3a-Konzentrationen in Gruppe B, verglichen mit<br />
den komplikationslos transplantierten Geweben der Gruppe A. Trat<br />
jedoch eine Komplikation auf (z.B. lange Ischämiezeit, Thrombusbildung),<br />
so waren die C3a-Konzentrationen in Gruppe A innerhalb der<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 29 (2003)<br />
ersten 9 Stunden nach Reperfusion signifikant höher als in Gruppe B (p<br />
≤0,01). Alle Transplantate heilten in der Folgezeit komplikationslos ein.<br />
Schlußfolgerungen: Die Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß sich sowohl metabolische<br />
Parameter als auch IL8 und RANTES in der Frühphase nach<br />
Reperfusion nicht zum Monitoring eignen. Hingegen scheint C3a ein<br />
hochsensibler Frühindikator für Ischämie-Reperfusionsschäden im<br />
Gewebe zu sein. Dieser Befund könnte einen Hinweis zur Erklärung des<br />
bekannten ‚no-reflow-Phänomens’ nach freier mikrovaskulärer Gewebetransplantation<br />
liefern.<br />
V86 Das Polyphenol Epigallocatechin Gallate führt zu<br />
einer signifikanten Reduktion freier Superoxidradikale im<br />
postischämischen Muskelgewebe<br />
P. Büttemeyer, A.W. Philipp, L. Schlenzka, J.P. Mall<br />
Charité Berlin<br />
Abstracts<br />
Ziel: Das Hauptinteresse in der Erforschung des durch Sauerstoffradikale<br />
entstehenden Gewebeschadens nach prolongierter Ischämie gilt der<br />
Prävention des Reperfusionsschadens. Zahlreiche Studien haben die<br />
Auswirkungen verschiedenster Antioxidantien und Pharmaka auf die<br />
Manifestation des Reperfusionsschadens im Muskelgewebe histologisch<br />
und funktionell untersucht. Mit einem neu entwickelten Biosensor auf<br />
Cytochrom-C-Basis ist es erstmalig möglich eine Erfassung von Superoxid-Radikal-Konzentration<br />
im Muskelgewebe in der Reperfusionsphase<br />
verlässlich online durchzuführen. Ziel dieser Studie war es die Superoxidproduktion<br />
und Konzentration nach unterschiedlichen Ischämiezeiten<br />
im Muskelgewebe zu untersuchen und den Einfluß des im grünen<br />
Tee enthaltenen Antioxidans Epigallocatechin Gallate (EGCG) auf die<br />
Radikalproduktion im M. gastrocnemius zu erfassen.<br />
Methodik: An 28 männlichen Wistarratten (250-400 g) wurden mikrochirurgisch<br />
die A. und V. femoralis unterhalb des Leistenbandes präpariert<br />
und Kollateralgefäße ligiert. Der Superoxidsensor wurde im M. gastrocnemius<br />
plaziert. Die untersuchenden Ischämiezeiten (60 und 120 min)<br />
wurden durch temporäres Abklemmen der Gefäße mit Mikroklips<br />
erreicht. Das EGCG wurde i.v. kurz vor Reperfusionsbeginn appliziert.<br />
Die Versuchsgruppe jeder Ischämiezeit umfaßte jeweils n=12 Tiere, aufgeteilt<br />
zu je n=6 Tieren mit EGCG Applikation und n=6 ohne. 4 Tieren<br />
wurde als Kontrollgruppe nach 60, respektive 120 Minuten Ischämie<br />
NaCl anstatt EGCG i.v. gespritzt. Der am Sensor gemessene, zur Superoxidproduktion<br />
equivalente Stromfluß wurde kontinuierlich registriert<br />
und aufgezeichnet. Zusätzlich wurden an verschiedenen Zeitpunkten<br />
Blutproben entnommen und auf Malondialdehyd (MDA) untersucht.<br />
MDA ist ein indirekter Marker für das Superoxidradikal. Der Muskel<br />
wurde anschließend in Formalin fixiert und histologisch untersucht. Die<br />
statistische Auswertung erfolgte mit Wilcoxon Test sowie zweiseitigem<br />
T-Test.<br />
Ergebnisse: Die Applikation von EGCG führte zu einer deutlichen Reduzierung<br />
der gemessenen Superoxidradikalkonzentration nach 60, respektive<br />
120 Minuten Ischämie in der Reperfusionsphase. Nach 60 Minuten lag<br />
der gemessene Median der Superoxidkonzentration ohne EGCG Gabe bei<br />
22,8pA (20-25pA), unter EGCG Applikation bei durchschnittlich 11,8pA<br />
(9-18pA) (p