ABSTRACTS
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Abstracts<br />
Anhand einer Serie von 12 Fällen möchten wir über unsere Erfahrungen<br />
mit diesen Lappen berichten. Die Defekte fanden sich in vier Fällen am<br />
zweiten, in fünf Fällen am dritten und in drei Fällen am vierten Finger.<br />
Neun Defekte lagen auf der Streckseite, drei auf der Beugeseite. Die Lappen<br />
wurden neunmal im zweiten und dreimal im dritten Interdigitalraum<br />
gestielt. In allen Fällen erfolgte die Gefäßversorgung über im Grundphalanxbereich<br />
gelegene vaskuläre Verbindungen zwischen den Arteriae<br />
digitales propriae und dem System der Arteriae metacarpeae dorsales. Bei<br />
einem Lappen kam es zu minimalen Randnekrosen, alle übrigen Lappen<br />
heilten problemlos ein.<br />
Distal gestielte Lappen vom Handrücken haben sich somit in unseren<br />
Händen als wertvolle Alternative zum bei Hautweichteildefekten an den<br />
Langfingern wohl am häufigsten eingesetzte Rekonstruktionsverfahren,<br />
dem Crossfingerlappen erwiesen. Die Vorteile des Crossfingerlappens<br />
sind die sichere Durchblutung und die einfache Lappenhebung sowie<br />
seine geringe Dicke und gute Formbarkeit. Neben der oft problematischen<br />
mit einem Hauttransplantat gedeckten Hebestelle ist die Zweizeitigkeit<br />
des Verfahrens als Nachteil zu nennen. Als Vorteile der distal<br />
gestielte Arteria metacarpea dorsalis-Lappenplastiken sind die anatomische<br />
Sicherheit, die Einzeitigkeit und die geringe Dicke und gute Formbarkeit<br />
des Gewebes zu nennen. Nachteile sind die für den Unerfahrenen<br />
oft schwierige Präparation und der unter Umständen auffällige Hebedefekt<br />
am Handrücken.<br />
V73 Defektdeckung an der Hand mit freien Faszienlappen<br />
M. Sauerbier, M. Köller, A. Flügel, C. Heitmann, G. Germann<br />
Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie –Schwerbrandverletztenzentrum –,<br />
BG-Unfallklinik Ludwigshafen - Universität Heidelberg<br />
Zur Defektdeckung exponierter Sehnen an der Hand ist dünnes und<br />
geschmeidiges Gleitgewebe erforderlich. Kleinere Defekte können oft mit<br />
lokalen bzw. gestielten Lappenplastiken verschlossen werden während<br />
hingegen bei grösseren Defekten freie Lappenplastiken eingesetzt werden.<br />
Ziel dieser retrospektiven Studie war es die funktionellen und ästhetischen<br />
Resultate nach freien mikrochirurgisch transplantierten Faszienlappen<br />
zu ermitteln.<br />
Methoden: Von 1993 bis 2002 wurde bei 12 Patienten ein freier Faszienlappen<br />
zur Defektdeckung an der Hand infolge einer Handverletzung oder<br />
zur Deckung einer chronischen Wunde eingesetzt. Die Patienten wurden<br />
klinisch hinsichtlich ihrer Funktion nachuntersucht und mußten<br />
einen Evaluationsbogen mit Fragen zu Funktion, Ästhetik und Zufriedenheit<br />
mit der Operation Stellung nehmen.<br />
Resultate: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 41 Jahre (vier weibliche<br />
und acht männliche Patienten). In neun Fällen erfolgte eine<br />
Deckung der Dorsalseite der Hand, in vier Fällen palmarseitig. Die<br />
Bedeckung der Faszienlappen erfolgte in allen Fällen mit Spalthaut. Alle<br />
Patienten konnten nachuntersucht werden, der durchschnittliche<br />
Nachuntersuchungszeitpunkt betrug 35 Monate. Bei 10 Patienten heilten<br />
die Lappen primär ohne größere Komplikationen ein, bei zwei Patienten<br />
waren Sekundäreingriffe erforderlich. Der aktive Bewegungumfang<br />
der Hand bzw. der Gelenke war in neun Fällen aus Sicht der Untersucher<br />
zufriedenstellend. Alle Patienten waren mit der Verbesserung der<br />
Handfunktion und dem ästhetischen Resultat zufrieden. In keinem Fall<br />
war eine Lappenausdünnung notwendig .<br />
Fazit: Die Weichteildeckung an der Hand bei exponierten Streck- oder Beugesehnen<br />
erfordert bei jedem Patienten eine individuelle Lösung um eine<br />
gute Funktion sowie ein ästhetisch befriedigendes Resultat zu erreichen.<br />
Freie mikrovaskuläre Faszienlappen können für die Deckung mittelgroßer<br />
Defekte an der Hand hervorragend eingesetzt werden. Ein gutes<br />
Gleiten der bedeckten Sehnen kann mit diesen Lappenplastiken gewährleistet<br />
werden. Wir bevorzugen daher eher Faszienlappen als faszioku-<br />
tane oder Muskellappenplastiken, da die funktionellen und ästhetischen<br />
Resultate sehr zufriedenstellend sind und keine Lappenausdünnungen<br />
notwendig werden.<br />
V74 Rekonstruktion großer Knochenschaft- und Weichteildefekte<br />
an der oberen Extremität mit der vaskularisierten<br />
osteo-kutanen Fibulatransplantation<br />
S. Deiler, D. Iversen, R. Zulkowski, J. Widmann, W. Stock<br />
Plastische Chirurgie und Handchirurgie der Chirurgischen Klinik Innenstadt der Universität München<br />
Problemstellung: Langstreckige Knochendefekte, die mit der Nerven- und<br />
Weichteilschäden kombiniert sind eignen sich nicht für die Knochendistraktion.<br />
Die osteokutane freie Fibulatransplantation bietet hier die<br />
Möglichkeit des raschen und funktionsstabilen Knochenersatzes und<br />
ermöglicht gleichzeitig die Rekonstruktion von Nerven und Weichgewebsstrukturen.<br />
Material und Methode: Bei 7 Patienten mit langstreckigen Knochenschaftdefekten<br />
und begleitenden Nerven- und Weichteilverletzungen an der oberen<br />
Extremität wurden synchrone Knochen- und Weichteilrekonstruktionen<br />
mit der freien osteocutanenen Fibulatransplantation und N. suralis-Transplantation<br />
durchgeführt. Die Knocheneinheilung und<br />
Nervenregeneration wurde nach 2 Jahren klinisch und radiologisch<br />
nachuntersucht.<br />
Ergebnisse: Knöcherne Einheilungsrate: Allen Patienten konnten bereits 4<br />
Wochen post op. die betroffene Extremität krankengymnastisch beüben.<br />
Nach 2 Jahren war die Fibula in den ehemaligen Defektbereichen hypertrophiert<br />
und es bestanden bei allen Patienten belastungsstabile Knochenverhältnisse<br />
und eine gute Handfunktion.<br />
Schlußfolgerung: Bei kombinierten schweren Verletzungen der oberen Extremität<br />
kann mit der osteo-kutanen freie Fibulatransplantation ein rascher<br />
und funktionsstabiler Knochenersatz als Basis für eine gleichzeitige<br />
Rekonstruktion von Nerven und Weichgewebe erreicht werden. Hierdurch<br />
sind eine frühzeitige Beübung des Armes und hiermit auch gute<br />
funktionelle Spätergebnisse möglich.<br />
Mamma II<br />
V75 Current trends in breast reconstruction<br />
Michel Merle, Nancy<br />
V76 Mammarekonstruktion mit autologem Gewebe<br />
Gerhard Pierer, Basel<br />
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
V77 Validierung eines dreidimensionalen Zellkultursystems<br />
als Screeningmodell für neue Therapieansätze<br />
beim Mammakarzinom<br />
I. Funke1 , V. Paasche1 , N. Klement2 , K.W. Jauch1 , B. Mayer1 1 2 Chirurgische Universitätsklinik München-Großhadern, University of Toronto<br />
Rationale: Das Mammakarzinom hat mit ca. 43000 Neuerkrankungen pro<br />
Jahr eine enorme sozioökonomische Bedeutung und ist die häufigste<br />
Ursache für tumorbedingte Todesfälle bei Frauen. Die Entwicklung<br />
neuer Therapieansätze ist daher zwingend. Hierfür sind jedoch präklinische<br />
Testsysteme erforderlich, die die wesentlichen klinisch-pathologischen<br />
Eigenschaften der Patiententumore widerspiegeln und damit<br />
26 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 26 (2003)