ABSTRACTS
ABSTRACTS
ABSTRACTS
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
kultivierter Keratinozyten. In Co-Kultur mit T-Zellen wurde die biologische<br />
Aktivität der rekombinanten Keratinozyten überprüft. Dazu<br />
erfolgte die quantitative Bestimmung von Cytokinen und Proteinen der<br />
Apoptosesignalwege während der Zellinteraktion im Vergleich zu<br />
primären Zellen. Apoptose- und Proliferationsrate wurden anhand von<br />
Veränderungen der absoluten Zellzahl und der Zellvitalität ermittelt.<br />
Ergebnisse: Die Transfektion der DNA-Konstrukte führte zu einer nachweisbaren<br />
Proteinexpression. In eine etablierte Keratinozytenzellreihe<br />
wurde ein Vektor integriert, der die homologe Rekombination von Genen<br />
ermöglicht. Die Gene für die Kodierung apoptoseregulatorischer Proteine<br />
wurden stabil in das Genom dieser Keratinozyten eingebracht. In Co-Kultur<br />
mit aktivierten T-Zellen wiesen die rekombinanten Keratinozyten im<br />
Vergleich zur Kontrollgruppe eine veränderte biologische Aktivität und<br />
ein signifikant verändertes Apoptoseverhalten auf.<br />
Schlußfolgerung: Die Ergebnisse dieser in vitro Studie sind vielversprechend<br />
hinsichtlich der Entwicklung eines Hautanalogons mit vitalen immunologisch<br />
tolerierten Keratinozyten. Die genetische Veränderung zur<br />
Expression apoptoseregulierender Moleküle sind zukunftsweisend hinsichtlich<br />
einer speziellen Toleranzinduktion kultivierter Keratinozyten.<br />
Die Evaluation einer möglichen Immunkompetenz bei allogener Transplantation<br />
in vivo ist Gegenstand derzeitiger Studien.<br />
V44 Vollhautersatz durch Kombination einer autologen<br />
Keratinozyten-Fibrinkleber-Suspension und Fibroblasten in<br />
Kombination mit einer azellulären Dermis – experimentelle<br />
Langzeituntersuchung am Schweinemodell<br />
M. Föhn, F. Knam, H. Bannasch, R.E. Horch, G.B. Stark<br />
Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg<br />
Die Transplantation von kultivierten autologen Keratinozyten als Einzelzellsuspension<br />
in Fibrinkleber (KFGS) zur Regeneration der Epidermis<br />
stellt ein experimentell und klinisch etabliertes Verfahren dar. In der<br />
vorliegenden Studie wurde die Kombination von KFGS mit azellulärer<br />
Dermis (human und porcin) und Fibroblasten zum Vollhautersatz am<br />
Wundheilungsmodell des Schweines untersucht.<br />
Methodik: Auf dem Rücken von 9 Hausschweinen wurden insgesamt 54<br />
Vollhautdefekte (5 × 5 cm) mit KFGS in Kombination mit azellulärer Dermis<br />
(human und porcin) behandelt. Die Dermis wurde sowohl mit als<br />
auch ohne Fibroblasten präkultiviert. Als Kontrollen dienten Wunden,<br />
die nur mit KFGS oder einer Fibroblasten-Keratinozyten-Fibrinkleber-<br />
Suspension transplantiert wurden. Der Versuchszeitraum betrug 4<br />
Wochen (n=5) bzw. 6 Monate (n=4). Die Wundheilung wurde mittels<br />
Planimetrie, Histologie und Immunhistologie beurteilt. Durch die Saugmethode<br />
(suction-elongation test) mittels Cutometer MPA 580 (Fa. Courage<br />
und Khazaka, Köln) wurde die Integration der Haut nach 6 Monaten<br />
untersucht.<br />
Ergebnisse: Das Ausmaß der Wundkontraktion wurde durch die mit Fibroblasten<br />
präkultivierte Dermis signifikant reduziert. Die Verwendung von<br />
KFGS mit Fibroblasten ohne Dermis zeigte keine Reduktion der Kontraktion<br />
im Vergleich zur KFGS-Gruppe. Die mechanische Testung mit<br />
dem Cutometer zeigte ein nahezu gleichartiges Verhalten der Transplantate<br />
und der gesunden Haut. Histologisch zeigte sich ein ausdifferenziertes<br />
Epithel mit intakter Basalmembran und einer Integration der Dermis<br />
mit Präservierung der Reteleisten.<br />
Diskussion: Die Studie zeigt die Möglichkeit der einzeitigen Transplantation<br />
von kultivierten autologen Keratinozyten als Fibrinkleber-Suspension<br />
und azellulärer Dermis zum Vollhautersatz. Erstmals konnte im Langzeitversuch<br />
gezeigt werden, daß durch Tissue Engineering hergestellte<br />
Hauttransplantate den mechanischen Belastungen des Alltags standhalten<br />
können.<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 17 (2003)<br />
V45 Auswirkungen des hämodynamischen Monitorings<br />
auf die Schocktherapie Brandverletzter: Eine kontrollierte,<br />
randomisierte Studie<br />
C. Holm-Jacobsen, M. Mayr, J. Tegeler, F. Hörbrand,<br />
G. Henckel von Donnersmarck, W. Mühlbauer, U.J. Pfeifer<br />
Plastische Chirurgie, Städt. Krankenhaus München Bogenhausen<br />
Seitdem Charles Baxter seine ersten Theorien über die Behandlung des<br />
Verbrennungsschocks aufstellte, richtet sich die Therapie nach seinen<br />
damaligen Vorgaben. Diese bestehen in der Gabe von 4 ml Ringerlactat<br />
pro Kilogramm Körpergewicht pro Prozent verbrannter Körperoberfläche<br />
in den ersten 24 Stunden nach der Verbrennung. Die Kritik an der<br />
formelgesteuerten Behandlung des Verbrennungsschocks und der<br />
Anspruch nach einer individuell angepassten Schocktherapie werden<br />
aber immer lauter. Immer mehr Verbrennungszentren berichten über<br />
eine routinemäßige Überschreitung der Baxter-Formel, um Hypovolämie<br />
und Volumenmangel zu verhindern. Bisher fehlt aber der Beweis, dass<br />
eine höhere Flüssigkeitsgabe oder der Gebrauch von invasivem hämodynamischem<br />
Monitoring die Organperfusion bei Schwerstbrandverletzten<br />
verbessert.<br />
Ziel: Ziel der geplanten Studie war es die Schocktherapie nach der Baxter-<br />
Formel mit einer auf invasivem Monitoring basierenden Therapie zu vergleichen.<br />
Material und Methode: Es handelte sich um eine prospektive, kontrollierte, randomisierte<br />
klinische Studie. Über einen Zeitraum von 2 1/2 Jahren wurden<br />
schwerstverbrannte Patienten, die in unser Verbrennungszentrum<br />
eingeliefert wurden, zur konventionellen Therapie nach dem Baxter-Formel<br />
oder zur zielgesteuerten Therapie mittels transpulmonaler Thermodilution<br />
randomisiert.<br />
Ergebnisse: Die demographischen Daten der 2 Behandlungsgruppen waren<br />
vergleichbar. Die Flüssigkeitsgabe während der ersten 24 Stunden war<br />
signifikant höher in der Thermodilutionsgruppe als in der Kontrollgruppe<br />
(p = 0,000). Die hämodynamischen Messungen zeigten keinen<br />
signifikanten Unterschied bezüglich der kardialen Vorlast oder der Herzzeitvolumenparameter.<br />
Auch die Perfusionsvariable wie CO 2-Werte der<br />
Magenmucosa, Plasmadisappearancerate von Indozyaningrün, zentralvenöse<br />
Sättigung, Base Excess und Laktat unterschieden sich nicht signifikant<br />
in den ersten 48 Stunden nach der Verbrennung. Morbidität-und<br />
Mortalität waren vergleichbar in den 2 Behandlungsgruppen.<br />
Schlußfolgerung: Anhand dieser ersten volumetrischen hämodynamischen<br />
Messungen bei schwerverbrannten Patienten im Verbrennungsschock<br />
wird behauptet, dass die Volumentherapie nach der Baxterformel zu<br />
erheblichen intravaskulären Flüssigkeitsdefiziten innerhalb der ersten<br />
48 nach der Verbrennung führt. Der Gebrauch von hämodynamischem<br />
Monitoring ist mit einer Änderung der Therapie verbunden und führt zu<br />
einer erheblich höheren Flüssigkeitsgabe als nach der Baxterformel. Die<br />
alleinige Kristalloidgabe ist insuffizient, um die kardiale Vorlast zu normalisieren,<br />
und dies ist wahrscheinlich auf ein massives kapillares Leck<br />
zurückzuführen.<br />
V46 Initiale intravenöse Kortisontherapie<br />
bei Brandverletzten mit Inhalationstrauma –<br />
Neue Aspekte einer kontroversen Therapie<br />
T. Scholz, W. Perbix, G. Spilker<br />
Klinik für Plastische Chirurgie, Kliniken der Stadt Köln<br />
Abstracts<br />
Die initiale i.v. Gabe von Kortison bei Schwerstverletzten wird kontrovers<br />
diskutiert. Zum einen konnte ein Benefit bei Inhalationstraumata<br />
17