ABSTRACTS
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Abstracts<br />
2030 auf über 30 % ansteigen. Innerhalb der Senioren wird die Gruppe<br />
der 80jährigen am schnellsten wachsen. Dies stellt eine demographische<br />
Herausforderung für das gesamte Gesundheitswesen dar. Ziel der Studie<br />
war eine retrospektive Analyse geriatrischer Patienten in der Plastischen<br />
Chirurgie mit Ermittlung der Ergebnis-Qualität und Verbrauch von klinischen<br />
Ressourcen.<br />
Material und Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden alle Patienten im<br />
Alter von 75 Jahren und älter erfasst, die im Jahr 2002 in unserer Klinik<br />
operiert wurden. Neben den demographischen Daten zu Alters- und<br />
Geschlechtsverteilung wurde das operative Risiko-Profil gemäß der ASA-<br />
Klassifizierung der Amerikanischen Gesellschaft für Anästhesiologie für<br />
jeden Patienten dokumentiert. Zusätzlich erfolgte eine Analyse der<br />
Ergebnis-Qualität und vom Verbrauch operativer Ressourcen.<br />
Ergebnisse: Im Jahr 2002 wurden insgesamt 70 Patienten im Alter von 75<br />
Jahren oder älter in unserer Klinik operiert. Das durchschnittliche Alter<br />
betrug 81,4 Jahre mit einer Spannweite von 75 bis 106 Jahren. Der Anteil<br />
der Männer betrug 42,8 % (30) gegenüber den Frauen mit 75,2% (40).<br />
Nach der ASA-Klassifizierung der Amerikanischen Gesellschaft für<br />
Anästhesiologie betrug das operative Risikoprofil durchschnittlich ASA<br />
2,8 mit einer Spannweite von 1 bis 4.<br />
Bei 11,4 % der Patienten wurde ein Aufenthalt auf der Intensivstation<br />
erforderlich und reichte von 1 bis 13 Tagen. Die relative Verteilung der<br />
operativen Eingriffe gliedert sich wie folgt: Hauttumoren 31,4 %, Handchirurgie<br />
22,8 %, chronisches Ulkus 17,1 %, Verbrennungen 11,4 %,<br />
Sternumosteomyelitis 8,6 % und Dekubitus 5,7 %. In 45,7 % der Fälle<br />
kam es zu einer Komplikation, die Ursache für einen verlängerten stationären<br />
Aufenthalt war.<br />
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, daß über 50 % aller erforderlichen plastisch-chirurgischen<br />
Eingriffe bei geriatrischen Patienten aus dem<br />
Bereich der Tumor- sowie der Handchirurgie stammen. Erst an dritter<br />
Stelle kommt das chronische Ulkus, gefolgt von den Verbrennungen an<br />
4. Stelle. In unserer Klinik rangiert die Sternumosteomyelitis als Ursache<br />
für eine Einweisung an vorletzter Stelle, noch vor dem Dekubitus. Auch<br />
bei geriatrischen Patienten kann ein sehr gutes postoperatives Ergebnis<br />
erreicht werden, jedoch führt die beobachtete Komplikationsrate von<br />
45 % zu einem erheblichen Mehrverbrauch an Ressourcen.<br />
V40 Plastische Chirurgie und DRG – Der aktuelle Stand<br />
C. Möcklinghoff, H.U. Steinau<br />
Klinik für Plastische Chirurgie, Schwerbrandverletzte, Universitätskliniken Bergmannsheil Bochum<br />
Das DRG-Optionsmodell 2003 läuft, die ersten „Echtzeit“-Kalkulationen<br />
werden zur Erleichterung der noch sehr ungewissen Zukunftsplanung<br />
erstellt. Nach Abschluß der Eingangsfrist beim Inek-Institut werden bis<br />
ca. 6/2003 alle Vorschläge gesichtet. Dargestellt wird diesbezüglich der<br />
aktuelle Stand für das Fachgebiet der Plastischen Chirurgie, ebenso die<br />
Vorschläge der VDPC. Im Hinblick auf die Zukunft der mikrochirurgischen<br />
Chirurgie, Vergütung von aufwendigen Gewebetransfers und<br />
Rekonstruktionsverfahren, werden Möglichkeiten der Vergütung exemplarisch<br />
dargestellt. Die Frage, inwieweit plastisch-chirurgische Behandlungszentren<br />
zu den möglichen „Verlierern“ des neuen Vergütungsystems<br />
werden können, beeinflußt fundamental alle Bemühungen, daß<br />
Fach an sich im Spannungsfeld der „Nachbar“disziplinen weiter zu entwickeln.<br />
Auch hierzu wird ein kurzer Ausblick gegeben.<br />
Verbrennung<br />
V41 Therapie Schwerstverbrannter – State of the Art<br />
Günter Germann, Ludwigshafen<br />
V42 Schwerpunkte in der Rekonstruktion<br />
des verbrannten Gesichtes<br />
Johannes C. Bruck, Thorsten Hörmann, Berlin<br />
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Verbrennungen des Gesichtes stellen nach Verbrennung der Hände die<br />
häufigste Einzellokalisation dar. So weist bereits mehr als die Hälfte aller<br />
Brandverletzten mit einer KOF von unter 20 %, Verbrennungen auch im<br />
Gesicht auf, während über 80 % aller Brandverletzten mit einer KOF<br />
über 20 %, Verletzungen des Gesichtes zeigen. Schutzreflexe und die spezielle<br />
Anatomie der Gesichtshaut helfen in einem hohen Prozentsatz<br />
III°ige Verbrennungen zu vermeiden, wenn diesen nicht durch verzögertes<br />
Eingreifen Vorschub geleistet wird. Die speziellen Aspekte in der<br />
Anatomie der Gesichtshaut mit einer hohen Zahl von Kapillarschlingen<br />
pro cm 2 , der Lage der Hautanhangsgebilde in der Subkutis, sowie einer<br />
im Vergleich zur übrigen Körperoberfläche dicken stratum corneum der<br />
Epidermis, bieten günstige Voraussetzungen für die Effektivität eines<br />
Sofortdébridements als Prophylaxe lebenslanger Entstellungen.<br />
Erst Restdefekte sollen mit Spalthaut-Mesh-Transplantaten, nicht expandiert<br />
und in Hautfaltrichtung aufgelegt, gedeckt werden. Vollhauttransplantate<br />
sind den Orificien an Mund und Lidern vorbehalten.<br />
In der Sekundärrekonstruktion sind Transplantaten der Vorzug vor Lappen<br />
zu geben, solange mimische Muskulatur erhalten ist. Die kosmetischen<br />
Einheiten nach Gonzalez-Ulloa sind eine Hilfe in der Planung.<br />
Auch komplexe Rekonstruktionen vor allem von Skelettstrukturen, wie<br />
Lider und Nasen, unter Inkorporation von Composit-Crafts stehen am<br />
Ende eines Algorithmus zur Behandlung von Gesichtsverbrennungen.<br />
Camouflage und eine individualisierte, den persönlichen Bedürfnissen<br />
aber auch Umständen, angepaßte Nachsorge, müssen dem Patienten über<br />
die Angst vor dauerhafter Entstellung hinweghelfen.<br />
Letztlich ist das Ziel der Behandlung ausgedehnter Verbrennungen im<br />
Gesicht:<br />
– die Wiederherstellung des Symmetrie von Farbe und Textur<br />
– der Erhalt von Mimik und Funktion<br />
– und dem Patienten Trost und Zuversicht zu vermitteln<br />
V43 Apoptose-Inhibition in kultivierten Keratinozyten<br />
durch non-viralen Gentransfer – Ein neues Konzept zur<br />
Toleranzinduktion?<br />
C.Y.U. Choi, K. Reimers, C. Allmeling, Y.H. Choi, S. Kall, M. Mala, T. Mühlberger, P.M. Vogt<br />
Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover<br />
Dept. of Cardiac Surgery, Harvard Medical School Boston<br />
In der Behandlung Schwerverbrannter sind die frühe Escharexzision und<br />
möglichst sofortige Deckung der Wunde neben intensivmedizinischer<br />
Therapie von entscheidender Bedeutung. Bei großflächigen Verbrennungen<br />
limitiert die Verfügbarkeit ausreichender Spenderareale den<br />
sofortigen Wundverschluss durch autologe Hauttransplantation.<br />
Abstoßungsreaktionen verhindern die einzeitige, endgültige allogene<br />
Deckung. Einen bedeutenden Fortschritt würde hier der Einsatz vitaler,<br />
immunologisch tolerierter allogener Haut darstellen.<br />
Material und Methoden: Nach Amplifikation Apoptose inhibitorischer Gene<br />
wurden diese in einen Vektor (pcDNA5/FRT/V5-His TOPO®) integriert<br />
und kloniert. Es erfolgte stabile Integration des Vektors in das Genom<br />
16 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 16 (2003)