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23.08.2013 Aufrufe

Abstracts bildung endothelialer lumenhaltiger Strukturen in Kokultur mit humanen Osteoblasten. Methoden: Humane Endothelzellen (HUVECs) wachsen unter geeigneten Bedingungen zu drei-dimensionalen Multizell-Sphäroiden. Die Sphäroide wurden in eine Kollagenmatrix eingebracht und bilden dort tubuläre lumenhaltige Fortsätze aus, die frühen kapillären Strukturen entsprechen. Zellkontakt zwischen hOBs und HUVECs wurde ermöglicht, indem hOBs mit HUVECs zusammen in heterogene Co-Sphäroide inkorporiert wurden oder durch Kokultur von hOBs als Einzelzellsuspenion zusammen mit HUVEC Sphäroiden im Collagengel. Die räumliche Anordnung der Zellen innerhalb der Co-Sphäroide und die Morphologie der Sphäroidfortsätze wurde mittels immunhistochemischer Wholemount-Färbungen und konfokaler Lasermikroskopie untersucht. Die kumulative Länge von Spheroidfortsätzen wurde mittels digitaler Planimetrie quantitativ ausgewertet. Ergebnisse: Wir konnten zeigen, daß sich humane Endothelzellen (HUVECs) und humane Osteoblasten in gemischtzelligen Sphäroiden räumlich strukturiert organisieren. Die Ausbildung lumenhaltiger Sphäroidfortsätze durch humane Endothelzellen (HUVECs) nach Stimulation durch angiogene Wachstumsfaktoren (VEGF, bFGF) wird in gemischtzelligen hOB/HUVEC Co-Sphäroiden unterdrückt. Während in diesem Modell bei direktem Kontakt von humanen Osteoblasten und humanen Endothelzellen (HUVECs) die Ausbildung tubulärer Sphäroidfortsätze gehemmt wird, zeigen Kokulturen ohne direkten Kontakt keinen hemmenden Einfluss auf die Ausbildung von lumenhaltigen Strukturen. Diskussion: Die hier etablierte Untersuchungs-methode stellt ein neuartiges in vitro Modell zur Evaluation der Angiogenese in frühen Phasen der Knochenbildung dar. Es konnte gezeigt werden, daß direkter Kontakt oder enge räumliche Kolokalisation von humanen Osteoblasten und humanen Endothelzellen (HUVECs) in einer gemeinsamen Kollagenmatrix Einfluß auf das Aussprossungsverhalten von Sphäroiden und die Formation eines kapillären Netzwerkes nehmen. Das vorgestellte Modell stellt neben Möglichkeiten zu Untersuchungen von Regulationsmechanismen im Bereich Angiogenese bei Knochenneubildung ein nützliches Werkzeug zur gezielten Charakterisierung von Zell-Zell Interaktionen im Bereich Tissue Engineering dar. V27 Gasplasma-Behandlung beeinflußt die Neoangiogenese von PolyActive-Biomaterial M. Tränkle, S. Langer, E. Lamme, H.H. Homann, D. Drücke, H.U. Steinau Klinik für Plastische und Handchirurgie, Schwerverbranntenzentrum, BG-Universitätskliniken Bochum Entscheidend für den klinischen Einsatz von Biomaterialien ist die frühzeitige Vaskularisierung der Implantate. Diese kann entweder durch die Applikation von proangiogenetischen Wachstumsfaktoren oder durch eine Veränderung der Oberfläche des Implantats z. B. durch Beschichtung beeinflusst werden. Ziel dieser Studie war es den Einfluß verschiedener Beschichtungen auf die Neovaskularisierung von PolyActive® -Biomaterialien (IsoTis NV, Bilthoven, Niederlande) zu ermitteln. PolyActive® (PEGT/PBT) ist ein segmentiertes Polyether-/Polyester-Copolymer aus Polyethylenglycol-Terephthalat (PEGT) und Polybutylen-Terephthalat (PBT) -Anteilen. Material und Methode: Die Implantation von Polyactive® (1000PEGT 70PBT30) erfolgte in eine Rückenhautkammer bei 30 weiblichen balb/c-Mäusen (Gewicht 22 bis 25 g). Folgende Modifikationen wurden verwendet: Beschichtung mit Calciumphosphat, Prokollagen- oder Kollagen, Reinigung mit Gasplasma, sowie eine unbehandelte Implantate. Die Gefäßneubildung wurde mittels Intravitalmikroskopie in Kombination mit FITC-Dextran-Plasmamarker quantitativ erfasst. Die Mikrozirkulation an der Grenzzone zum umgebenden Muskelgewebe und in der Mitte des Implantats wurde am 8. und 16. Tag mit einer Videokamera aufgenom- 34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen 8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen men. Die Auswertung der funktionellen Kapillardichte (FKD) als Länge der messbaren Gefäße pro Oberfläche (mm/mm 2 ) erfolgte mit Hilfe des CapImage“-Computerprogramm. Ergebnisse: Am Tag 8 war bei der Gasplasma-Gruppe eine FKD von 8,8(10,2 mm/mm 2 und bei der Calciumphosphat-Gruppe von 0,8(2,4 mm/mm 2 in der Mitte der Implantatoberfläche feststellbar, bei allen anderen Gruppen waren keine Gefäße erkennbar (p=0,04*). Am Tag 16 lag die FKD in der Implantatmitte bei 20,7 (8,2 mm/mm 2 bzw. 19,2 (15,5 mm/mm 2 und war deutlich höher als bei den übrigen Gruppen (5,9(9,1–7,7(5,9 mm/mm 2 ) Im Randbereich des Implantats zeigte sich eine FKD von 42,6(13,3 (Prokollagen) - 73,6(23,3 (Kollagen) mm/mm 2 am Tag 8 und von 54,9(13,1 (Kontrolle) - 74,3(22,2 mm/mm 2 (Kollagen) am Tag 16. Die Unterschiede der Gefäßdichte im Randbereich waren nicht signifikant. Schlußfolgerung: Gasplasma-behandelte PolyActive®-Implantate zeigten die höchste funktionelle Kapillardichte in Implantatmitte nach 8 Tagen. Die Nebenwirkungen und Langzeitfolgen der gemeinsamen Applikation von proangiogenetischen Wachstumsfaktoren und Biomaterialien sind noch nicht endgültig geklärt. In der Modifikation der Oberfläche könnte daher eine vielversprechende Möglichkeit der Förderung der Neoangiogenese in Biomaterialien liegen. V28 N-Acetyl-Cystein blockiert die fibroproliferativen Eigenschaften von Fibroblasten aus Dupuytrenschen Kontrakturen J. Kopp1 , S. Dooley2 , A.M. Gressner2 , N. Pallua3 , R.E. Horch1 1Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Chirurgische Universitätsklinik Erlangen 2Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen 3Klinik für Plastische, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen Einleitung und Zielsetzung: Die Dupuytrensche Kontraktur stellt ein ernsthaftes Problem in der Handchirurgie dar. Ihre Sonderstellung als ideales Modell zur Untersuchung der humanspezifischen, fibroproliferativen Störungen ist durch die exzessive Ablagerung extrazellulärer Matrix während der initialen Knoten- sowie erhöhten Kontraktilität des Fibroblasten-Zytoskelettes während der später eintretenden Strang- und Kontrakturausbildung definiert. Eine zentrale Bedeutung spielt dabei TGFβ: Nach Bindung an den membranständigen TGFβ-Rezeptorkomplex kommt es zur intrazellulären Aktivierung der Smad-mediierten Signaltransduktionskaskade, die in der Expressionsmodulation von Kollagen, α-Smooth Muscle Actin (α-SMA), Fibronektin und Plasminogen Aktivator Inhibitor (PAI) resultiert. Ziel dieser Arbeit war die Modulation der TGFβ-Signaltransduktion an isolierten kultivierten Fibroblasten aus Dupuytrenschen Kontrakturen und gesunden Palmarfaszienanteilen mittels N- Acetyl-Cystein zur Untersuchung und Blockade fibrogener Eigenschaften der Zellen. Material und Methode: Fibroblasten aus resezierten kontraktilen Strängen (DK) und gesunden Palmarfaszien (PF) wurden isoliert und in vitro kultiviert. Nach Expansion erfolgte die Stimulation der Zellen mit rekombinantem TGFβ bzw. die Blockade mit N-Acetyl-Cystein (NAC). Von einem Teil der Fibroblasten wurden Kernextrakte und Zell-Lysate gewonnen und mittels Northern- und/oder Western-Blot auf Smad2-, Kollagen-, α-SMA- , PAI- und Fibronektin-Expression untersucht. Die anderen Zellen wurden in einem in vitro Kontraktionsmodel untersucht. Die Gen-Antwort (CAGA) 9-MLP-Luc-infizierter Fibroblasten wurde im Chemoluminometer quantifiziert. Ergebnisse: Nach Stimulation mit TGFβ wird die Kontraktionsfähigkeit von DK deutlich erhöht, während PF nur wenig stärker kondensieren. NAC- Applikation resultiert in deutlich verminderter Kontraktionskapazität beider Populationen. Northern- und Western-Blots belegen eine deutli- 12 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 12 (2003)

34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen 8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen che Herunterregulation der Kollagen-, Fibronektin-, α-SMA- und PAI- Expression nach Zugabe von NAC zum Medium. (CAGA) 9-MLP-Luc infizierte Zellen zeigen nach TGFβ-Stimulation eine gesteigerte, nach NAC-Applikation eine reduzierten Aktivität des transkriptionellen CAGA-Motivs. Schlußfolgerung: Sowohl die in vitro Kontraktilität von DK- als auch von PF- Fibroblasten als auch die Produktion intra- und extrazellulärer Matrixproteine sind TGFβ-abhängig. Die Applikation von NAC kann die Effekte des Zytokins blocken. Die vorgestellten in vitro Ergebnisse zeigen, dass die Modulation der TGFβ-Signaltransduktion durch NAC-Gabe Basis für neue Therapiekonzepte der Dupuytrenschen Kontraktur sein könnte. V29 Deckung von Thoraxwanddefekten Peter M. Vogt, Hannover Thoraxwand V30 Plastische Deckung allschichtiger Thoraxwanddefekte mit muskulokutanen Lappen – eine retrospektive Studie an 64 Patienten. T. Kuipers, G. Friedel, M. Greulich, H. Toomes Abteilung für Plastische Chirurgie am Marienhospital Stuttgart Abteilung für Thoraxchirurgie, Klinik Schillerhöhe, Stuttgart-Gerlingen Fragestellung: Risiken, Nutzen, perioperative Morbidität, Mortalität und Langzeiterfolg allschichtiger Thoraxwandresektionen mit plastischer Defektdeckung. In der Zeit von 1990 bis 2003 wurden in interdisziplinären Eingriffen an 64 Patienten im Durchschnittsalter von 59 Jahren allschichtige Thoraxwandresektionen vorgenommen. Die Indikation ergab sich in 91 % der Fälle aus Tumoren, Lokalrezidiven oder Metastasen. Dabei stellten Mammakarzinome 70 % der Fälle. Die durchschnittliche Defektgröße betrug 190 Quadratcentimeter. Bei den jeweils von einem Thoraxchirurgen und einem Plastischen Chirurgen durchgeführten Eingriffen wurden in 27 % der Fälle wurden gleichzeitig Resektionen an Lunge, Zwerchfell oder Pericard und in 45 % Resektionen am Sternum vorgenommen Die Deckung erfolgte nach Stabilisierung durch ein Prolene-, Marlexoder Vicrylnetz fast ausschließlich durch muskulokutane Latissimusdorsi-Lappen (62). 3 Patienten (4,7 %) verstarben perioperativ. Dabei handelte es sich in zwei Fällen um totale Sternumresektionen. Häufigste Komplikationen waren thorakale (8 %) oder mediastinale (6 %) Blutungen. In zwei Fällen kam es zu einer Lappenteilnekrose. Bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit des Gesamtkollektivs von 4,1 Jahren verstarben 34 Patienten - 26 (76 %) davon als Folge der primären Tumorerkrankung. Die Überlebenszeit der noch lebenden 30 Patienten betrug zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung 6,2 Jahre. Schlußfolgerungen: Die hohe Zuverlässigkeit des Latissimus-dorsi-Muskulokutanlappen und seine Reichweite machen ihn zum Lappen der ersten Wahl für die Deckung von Thoraxwanddefekten. Die geringe perioperative Morbidität und Mortalität ermöglichen die Indikationserweiterung auch auf palliative Situtationen. Der interdisziplinäre chirurgische Ansatz ermöglicht weitergehende Resektionen, verkürzt die Operationszeit und mindert die Komplikationsraten. Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 13 (2003) Abstracts V31 Sind große plastische Thoraxwandeingriffe nach heutigen Kriterien und unter DRG-Gesichtspunkten noch finanzierbar? K.H. Busch, P. Boorboor, M. Spies, P.M. Vogt Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Oststadtkrankenhaus Die plastische Rekonstruktion ausgedehnter und allschichtiger Defekte der Thoraxwand stellen erhebliche Anforderungen an die Logistik und Resourcen einer Klinik. Oft sind multiple operative Eingriffe und lange Liegezeiten mit aufwendigen rekonstruktiven Verfahren verbunden. Durch Sonderentgelte und Tagessätze wird die Finanzierung solcher komplexer Verfahren zur Zeit noch durch die Kostenträger gewährleistet. Fragestellung unserer Analyse war, ob die entstehenden Kosten unter DRG- Bedingungen noch gedeckt werden und wie sich die Einnahmen im Vergleich zur jetzigen Situation ändern werden. Methoden: Im Zeitraum von Juni 2001 bis April 2003 wurden in unserer Klinik insgesamt 57 Eingriffe an der Thoraxwand durchgeführt. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug hierbei 60 Jahre (38-87) (44 Frauen und 13 Männer). In 31 Fällen wurden Eingriffe an der vorderen Thoraxwand mit Resektion des Sternum und bis zu 9 Rippen durchgeführt. Bei diesen Fällen, wegen der plastisch aufwendigen Rekonstruktion, verglichen wir die derzeitige finanzielle Situation zu mit der unter simulierten DRG Bedingungen. Ergebnisse: Die durchschnittliche Liegedauer der Patienten betrug 30 Tage, die OP Zeit einschließlich aller vorbereitender Eingriffe und Revisionseingriffe betrug 345 Minuten (5 Stunden 45 Minuten), wobei durchschnittlich 3 Operationen pro Patient durchgeführt wurden. Hierbei erfolgte grundsätzlich die partielle oder vollständige Resektion des Sternums oder von Teilen der Rippen. Die Defektdeckung erfolgte, nach Stabilisierung durch Nylon-Mesh, durch lokale fasziocutane Lappen (n=10), unilaterale Pectoralis Lappen (n=2), bilaterale Pectoralislappen(n=14), Latissimus-dorsi-Lappen (n=9), TRAM (n=3) und freie TRAM (n=1). Die insgesamt gezahlten Kassenleistungen betrugen 821061,00 @, unter derzeitigen DRG-Bedingungen würden Erträge von 606364,00 @ erwirtschaftet werden. Bei Umsetzung der geplanten Änderungen des DRG- Systems sogar nur 432364,00 @. Dies Bedeutet einen Einnahmeverlust von 25 bis 50 %! Schlußfolgerungen: Die technisch aufwendigen Verfahren der Thoraxwandrekonstruktionen, verbunden mit langen Liegezeiten und oft multiplen Eingriffen, werden nach Einführung der DRG in keinem Verhältnis zu den von den Kostenträgern bewilligten Leistungen stehen. Da die Erlöse auf etwa 50 % absinken werden wird die Operation solcher Fälle nur bei drastisch verkürzten Liegezeiten der multimorbiden Patienten mit einer Reduktion der Eingriffe finanzierbar bleiben. Weitere Kostenreduktionen hinsichtlich Planstellen und Sachkosten sind unrealistisch. V32 Die plastische Rekonstruktion nach Weichteil- und allschichtiger Resektion des Thorax – Therapeutische Optionen und Vorstellung eines Algorithmus H. Menke, C. Heitmann, E. Hecker 1 , G. Germann Klinik für Hand-, Plastische- und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerbrandverletztenzentrum -, Plastische und Handchirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen, 1 Thoraxklinik Heidelberg Neben postoperativen entzündlichen Veränderungen stellen erweiterte Brustwandresektionen nach Tumorinfiltration eine Herausforderung an plastische Rekonstruktionen dar. Um onkologischen Radikalitätskriterien Rechnung zu tragen sind hierbei ausreichende Sicherheitsabstände einzuhalten, was zu entsprechende Defekten führt. Die Behandlungsziele 13

Abstracts<br />

bildung endothelialer lumenhaltiger Strukturen in Kokultur mit humanen<br />

Osteoblasten.<br />

Methoden: Humane Endothelzellen (HUVECs) wachsen unter geeigneten<br />

Bedingungen zu drei-dimensionalen Multizell-Sphäroiden. Die Sphäroide<br />

wurden in eine Kollagenmatrix eingebracht und bilden dort tubuläre<br />

lumenhaltige Fortsätze aus, die frühen kapillären Strukturen entsprechen.<br />

Zellkontakt zwischen hOBs und HUVECs wurde ermöglicht,<br />

indem hOBs mit HUVECs zusammen in heterogene Co-Sphäroide inkorporiert<br />

wurden oder durch Kokultur von hOBs als Einzelzellsuspenion<br />

zusammen mit HUVEC Sphäroiden im Collagengel. Die räumliche<br />

Anordnung der Zellen innerhalb der Co-Sphäroide und die Morphologie<br />

der Sphäroidfortsätze wurde mittels immunhistochemischer Wholemount-Färbungen<br />

und konfokaler Lasermikroskopie untersucht. Die kumulative<br />

Länge von Spheroidfortsätzen wurde mittels digitaler Planimetrie<br />

quantitativ ausgewertet.<br />

Ergebnisse: Wir konnten zeigen, daß sich humane Endothelzellen (HUVECs)<br />

und humane Osteoblasten in gemischtzelligen Sphäroiden räumlich<br />

strukturiert organisieren. Die Ausbildung lumenhaltiger Sphäroidfortsätze<br />

durch humane Endothelzellen (HUVECs) nach Stimulation<br />

durch angiogene Wachstumsfaktoren (VEGF, bFGF) wird in gemischtzelligen<br />

hOB/HUVEC Co-Sphäroiden unterdrückt. Während in diesem<br />

Modell bei direktem Kontakt von humanen Osteoblasten und humanen<br />

Endothelzellen (HUVECs) die Ausbildung tubulärer Sphäroidfortsätze<br />

gehemmt wird, zeigen Kokulturen ohne direkten Kontakt keinen hemmenden<br />

Einfluss auf die Ausbildung von lumenhaltigen Strukturen.<br />

Diskussion: Die hier etablierte Untersuchungs-methode stellt ein neuartiges<br />

in vitro Modell zur Evaluation der Angiogenese in frühen Phasen der<br />

Knochenbildung dar. Es konnte gezeigt werden, daß direkter Kontakt<br />

oder enge räumliche Kolokalisation von humanen Osteoblasten und<br />

humanen Endothelzellen (HUVECs) in einer gemeinsamen Kollagenmatrix<br />

Einfluß auf das Aussprossungsverhalten von Sphäroiden und die<br />

Formation eines kapillären Netzwerkes nehmen. Das vorgestellte Modell<br />

stellt neben Möglichkeiten zu Untersuchungen von Regulationsmechanismen<br />

im Bereich Angiogenese bei Knochenneubildung ein nützliches<br />

Werkzeug zur gezielten Charakterisierung von Zell-Zell Interaktionen im<br />

Bereich Tissue Engineering dar.<br />

V27 Gasplasma-Behandlung beeinflußt<br />

die Neoangiogenese von PolyActive-Biomaterial<br />

M. Tränkle, S. Langer, E. Lamme, H.H. Homann, D. Drücke, H.U. Steinau<br />

Klinik für Plastische und Handchirurgie, Schwerverbranntenzentrum, BG-Universitätskliniken Bochum<br />

Entscheidend für den klinischen Einsatz von Biomaterialien ist die frühzeitige<br />

Vaskularisierung der Implantate. Diese kann entweder durch die<br />

Applikation von proangiogenetischen Wachstumsfaktoren oder durch<br />

eine Veränderung der Oberfläche des Implantats z. B. durch Beschichtung<br />

beeinflusst werden. Ziel dieser Studie war es den Einfluß verschiedener<br />

Beschichtungen auf die Neovaskularisierung von PolyActive® -Biomaterialien<br />

(IsoTis NV, Bilthoven, Niederlande) zu ermitteln. PolyActive®<br />

(PEGT/PBT) ist ein segmentiertes Polyether-/Polyester-Copolymer<br />

aus Polyethylenglycol-Terephthalat (PEGT) und Polybutylen-Terephthalat<br />

(PBT) -Anteilen.<br />

Material und Methode: Die Implantation von Polyactive® (1000PEGT 70PBT30)<br />

erfolgte in eine Rückenhautkammer bei 30 weiblichen balb/c-Mäusen<br />

(Gewicht 22 bis 25 g). Folgende Modifikationen wurden verwendet:<br />

Beschichtung mit Calciumphosphat, Prokollagen- oder Kollagen, Reinigung<br />

mit Gasplasma, sowie eine unbehandelte Implantate. Die Gefäßneubildung<br />

wurde mittels Intravitalmikroskopie in Kombination mit<br />

FITC-Dextran-Plasmamarker quantitativ erfasst. Die Mikrozirkulation<br />

an der Grenzzone zum umgebenden Muskelgewebe und in der Mitte des<br />

Implantats wurde am 8. und 16. Tag mit einer Videokamera aufgenom-<br />

34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />

8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

men. Die Auswertung der funktionellen Kapillardichte (FKD) als Länge<br />

der messbaren Gefäße pro Oberfläche (mm/mm 2 ) erfolgte mit Hilfe des<br />

CapImage“-Computerprogramm.<br />

Ergebnisse: Am Tag 8 war bei der Gasplasma-Gruppe eine FKD von 8,8(10,2<br />

mm/mm 2 und bei der Calciumphosphat-Gruppe von 0,8(2,4 mm/mm 2 in<br />

der Mitte der Implantatoberfläche feststellbar, bei allen anderen Gruppen<br />

waren keine Gefäße erkennbar (p=0,04*). Am Tag 16 lag die FKD in<br />

der Implantatmitte bei 20,7 (8,2 mm/mm 2 bzw. 19,2 (15,5 mm/mm 2 und<br />

war deutlich höher als bei den übrigen Gruppen (5,9(9,1–7,7(5,9<br />

mm/mm 2 ) Im Randbereich des Implantats zeigte sich eine FKD von<br />

42,6(13,3 (Prokollagen) - 73,6(23,3 (Kollagen) mm/mm 2 am Tag 8 und<br />

von 54,9(13,1 (Kontrolle) - 74,3(22,2 mm/mm 2 (Kollagen) am Tag 16.<br />

Die Unterschiede der Gefäßdichte im Randbereich waren nicht signifikant.<br />

Schlußfolgerung: Gasplasma-behandelte PolyActive®-Implantate zeigten die<br />

höchste funktionelle Kapillardichte in Implantatmitte nach 8 Tagen. Die<br />

Nebenwirkungen und Langzeitfolgen der gemeinsamen Applikation von<br />

proangiogenetischen Wachstumsfaktoren und Biomaterialien sind noch<br />

nicht endgültig geklärt. In der Modifikation der Oberfläche könnte daher<br />

eine vielversprechende Möglichkeit der Förderung der Neoangiogenese<br />

in Biomaterialien liegen.<br />

V28 N-Acetyl-Cystein blockiert die<br />

fibroproliferativen Eigenschaften von Fibroblasten<br />

aus Dupuytrenschen Kontrakturen<br />

J. Kopp1 , S. Dooley2 , A.M. Gressner2 , N. Pallua3 , R.E. Horch1 1Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Chirurgische Universitätsklinik Erlangen<br />

2Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />

3Klinik für Plastische, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />

Einleitung und Zielsetzung: Die Dupuytrensche Kontraktur stellt ein ernsthaftes<br />

Problem in der Handchirurgie dar. Ihre Sonderstellung als ideales Modell<br />

zur Untersuchung der humanspezifischen, fibroproliferativen Störungen<br />

ist durch die exzessive Ablagerung extrazellulärer Matrix während der<br />

initialen Knoten- sowie erhöhten Kontraktilität des Fibroblasten-Zytoskelettes<br />

während der später eintretenden Strang- und Kontrakturausbildung<br />

definiert. Eine zentrale Bedeutung spielt dabei TGFβ: Nach Bindung<br />

an den membranständigen TGFβ-Rezeptorkomplex kommt es zur<br />

intrazellulären Aktivierung der Smad-mediierten Signaltransduktionskaskade,<br />

die in der Expressionsmodulation von Kollagen, α-Smooth<br />

Muscle Actin (α-SMA), Fibronektin und Plasminogen Aktivator Inhibitor<br />

(PAI) resultiert. Ziel dieser Arbeit war die Modulation der TGFβ-Signaltransduktion<br />

an isolierten kultivierten Fibroblasten aus Dupuytrenschen<br />

Kontrakturen und gesunden Palmarfaszienanteilen mittels N-<br />

Acetyl-Cystein zur Untersuchung und Blockade fibrogener<br />

Eigenschaften der Zellen.<br />

Material und Methode: Fibroblasten aus resezierten kontraktilen Strängen (DK)<br />

und gesunden Palmarfaszien (PF) wurden isoliert und in vitro kultiviert.<br />

Nach Expansion erfolgte die Stimulation der Zellen mit rekombinantem<br />

TGFβ bzw. die Blockade mit N-Acetyl-Cystein (NAC). Von einem Teil<br />

der Fibroblasten wurden Kernextrakte und Zell-Lysate gewonnen und<br />

mittels Northern- und/oder Western-Blot auf Smad2-, Kollagen-, α-SMA-<br />

, PAI- und Fibronektin-Expression untersucht. Die anderen Zellen wurden<br />

in einem in vitro Kontraktionsmodel untersucht. Die Gen-Antwort<br />

(CAGA) 9-MLP-Luc-infizierter Fibroblasten wurde im Chemoluminometer<br />

quantifiziert.<br />

Ergebnisse: Nach Stimulation mit TGFβ wird die Kontraktionsfähigkeit von<br />

DK deutlich erhöht, während PF nur wenig stärker kondensieren. NAC-<br />

Applikation resultiert in deutlich verminderter Kontraktionskapazität<br />

beider Populationen. Northern- und Western-Blots belegen eine deutli-<br />

12 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 12 (2003)

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