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23.08.2013 Aufrufe

Abstracts Operation einander zu widersprechen. Wir benutzen seit einem Jahr u.a. die Deep-Plane-Lift-Technik, wie sie von Helga Eder propagiert wird. Hierbei wird nur bis etwa 3 Querfinger um das Ohr herum subcutan präpariert. Die weitere Unterminierung erfolgt in der Sub-SMAS Ebene nach Hydrodissektion stumpf mit dem langen Nasenspekulum durch behutsames Dehnen. Hierdurch können insbesondere auch die masseterischen und buccalen Ligamente gelockert werden, so daß eine genügende Mobilisation erfolgen kann. Nun wird ein dicker SMAS-Zügel präauriculär vertical bis zu Ohrläppchen präpariert, um 90° gedreht und dem Vector des Unterkiefers folgend unter Spannung über dem Mastoid fixiert. Hierdurch entsteht eine gute Aufspannung der Hamsterbäckchen und des Halses. Der so entstandene obere SMAS-Zügel kann nun in Richtung Schläfe rotiert werden und an der tiefen Temporalis-Fascie verankert werden, so daß ein bi-vectorieller Zug resultiert. Der Vorteil der stumpfen Dissektion in der Sub-SMAS Ebene ist die relative Blutfreiheit und schnell erreichbare Mobilität. Wir haben in den letzten 12 Monaten insgesamt 23 Patientinnen nach dieser Technik operiert. Die Gesellschaftsfähigkeit war im Mittel nach 8,5 Tagen erreicht. Eine Nachblutung im retroaurikulären, nicht stumpf unterminierten Bereich mußte revidiert werden. Blutungen oder Hämatome im stumpf und blind dissezierten Areal oder Nervenschädigungen sahen wir bislang nicht. Die Ergebnisse sind zunächst ermutigend, da eine hohe Patientenzufriedenheit resultiert. Über Haltbarkeit und Langzeitergebnisse können wir noch nicht berichten. P168 Knochendefekte im Gesicht – Minimal-invasive Lösungen M. Reichenberger, M. Schneeweiß, F. Velasco, R. Peinado, D.F. Richter Plastische Chirurgie, Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling Die Korrektur von Knochen- bzw. Weichteilvolumendefiziten kennt etliche Varianten des operativen Vorgehens. Die Verwendung freier Lappen, Rippen- oder Beckenspane zum Konturangleich ist durch aufwendige und invasive Verfahren gekennzeichnet. Ein möglichst atraumatisches Vorgehen mit minimal invasiven Zugang wäre hier erstrebenswert. Wir haben in der Zeit von Februar 2002 bis April 2003 drei Patienten mit kleineren aber sonst aufwendig zu korrigierenden Defekten durch Palacosinjektionen erfolgreich behandelt. Zwei bis drei kleine Stichinzionen dienten als Zugang. Anschließend erfolgte eine subperiostale Präparation. Über die Zugänge konnte dann mittels Schlauchkatheter der verflüssigte Palacos in die präformierte Tasche injiziert werden. Eine externe Kühlung der Haut mit Eis wirkte hierbei der Hyperthermieentwicklung entgegen und erlaubte die konturangleichende Modellierung während der Aushärtung des Materials . Vorteile dieser Methode sehen wir in dem kleinen Zugang sowie einer exakten Anpassung des Füllmaterials an den bestehenden Defekt. Das verwendete Material hat besonders für den Gesichtsbereich eine gute palpatorische Konsistenz und verbleibt nach der Einheilung ortständig. Bei keinem der Patienten zeigten sich frühe Komplikationen. Das kosmetische Ergebnis stand im günstigen Verhältnis von Zeit und Materialaufwand. Die vorliegenden Ergebnisse sind ermutigend, lassen jedoch noch keine endgültige Beurteilung des Verfahrens zu. P169 Subperiostales Midfacelift Th. Bund, A.-M. Feller Ästhetisch-Plastische Chirurgie, Maximilianstraße, München Aufgrund der narbenarmen OP-Technik haben endoskopische Verfahren in den letzten Jahren auch in der Ästhetischen Gesichtschirurgie Einzug gehalten und sich vor allem beim Stirnlifting etabliert. Die Mittelgesichtsregion wird dagegen bisher nur selten endoskopisch angegangen. 34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen 8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen Bei der zunehmenden Zahl junger Patientinnen ohne Hautüberschuß, die eine narbenarme Verbesserung der Mittelgesichtsregion wünschen stellt die endoskopische Technik eine sinnvolle Alternative zum konventionellen Verfahren dar. Die in unserer Praxis verwendete Technik des subperiostalen Midfacelifts ermöglicht sowohl als Einzeleingriff wie auch in Kombination mit einem endoskopisch ausgeführten Stirnlift eine Verbesserung der Mittelgesichtsregion ohne Narben in sichtbaren Arealen zu hinterlassen. Hierbei erfolgt die Mobilisation auf der Oberkiefervorderseite über einen enoralen Zugang und die Präparation auf der tiefen Temporalisfaszie über einen kurzen temporalen Schnitt im behaarten Bereich des Kopfes. Die Fixierung des so mobilisierten Gewebes in der gewünschten Position wird durch nicht resorbierbare Nähte am Periost der Jochbeinkante erzielt. Das subperiostale Midfacelift erlaubt eine Augmentation der Jochbeinregion, eine Wiederherstellung einer mehr dreieckigen jugendlichen Gesichtsform, eine Verbesserung der Nasolabialfalte sowie eine Anhebung der Mundwinkel. Postoperativ verbleiben lediglich nicht sichtbare Narben enoral und im Bereich des behaarten Kopfes. Weitere Vorteile gegenüber den offenen Verfahren bestehen in der geringeren Schwellungsneigung und dem verminderten Risiko postoperativer Sensibilitätsstörungen. Demgegenüber stehen die erhöhten Kosten bei der Anschaffung des endoskopischen Instrumentariums sowie die Lernkurve beim Erlernen der endoskopischen OP-Technik. Das subperiostale Midfacelift stellt bei jüngeren Patientinnen ohne Hautüberschuß trotz des damit verbundenen höheren Aufwandes eine narbensparende Alternative zum offenen Vorgehen dar. Es werden die Indikationen, die OP-Technik sowie die Grenzen des endoskopischen Midfacelifts anhand eines Fallbeispieles exemplarisch dargestellt und mit dem offenen Vorgehen verglichen. P171 New Fill zur Augmentation bei Fettgewebsatrophie im Gesichtsbereich I. Herren, J. Esters, L. Meyer, J. Liebau Plastische und Handchirurgie, Fachklinik Hornheide an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster New Fill aus der Familie der aliphatischen Polyester ist ein Polymilchsäure Hydrogel (P.L.A.), es ist biokompartibel, nicht toxisch, immunologisch inaktiv, resorbierbar und zeigt aber dennoch dauerhafte Resultate durch die langsame Resorption über Monate und die Kollagenneogenese. Seit über 20 Jahren findet es in der Medizin Anwendung, z.B. als Nahtmaterial oder in Form thermoplastischer Implantate. In den letzten Jahren wird es zur Faltenauffüllung oder zur Volumenvergrößerung spezieller Gesichtszonen, wie z.B. den Wangenknochen oder den Lippen, verwendet. Wir haben es bei zwei Patientinnen mit Fettgewebsatrophie eingesetzt. Die Erste, eine 66jährige Patientin, zeigte ein Jahr nach Facelift eine Atrophie des Bichart`schen Fettdepots bds. nasolabial. Eine Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis konnte ausgeschlossen werden. Zweimal wurde mit periumbilikal gewonnenem Fettgewebe, nach der Aufbereitung nach Coleman, aufgefüllt. Entweder atrophierte es oder es kapselte sich als Ölzyste ab, so daß es operativ entfernt werden mußte. Auch die Implantation zweier Dermisstreifen führte nicht zu dem gewünschten Ziel. Die Auffüllung mit New Fill führte letztendlich zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. In 4 Sitzungen wurden bds. nasolabial jeweils 12 ml New Fill injiziiert. Bei der zweiten Patientin, 44 Jahre, kam es ca. ein Jahr nach Faltenunterspritzung mit Profill, bds. nasolabial, an den Augenaußenwinkeln und den Unterlidern, zu einer ausgeprägten Fettgewebsatrophie. Die Fokussuche blieb auch hier ohne Korrelat. Da die Patientin jegliche chirurgische Intervention ablehnte, wurde auch hier New Fill zur Augmentation verwandt. Die Patientin wurde 4-wöchentlich in 5 Sitzungen mit insge- 104 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 104 (2003)

34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen 8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen samt 24 ml New Fill behandelt, welches zu einem guten Ergebnis nasolabial und zu einem befriedigendem Ergebnis infraorbital geführt hat. In der Nachbeobachtungsphase von einem Jahr, wurde bei keiner der beiden Patientinnen ein Fremdkörpergranulom beobachtet. Fazit: In zwei Fällen konnte durch New Fill bei Fettgewebsatrophie im Gesichtsbereich ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. P173 Liposuction - eine additive Maßnahme in der Plastischen Chirurgie J. Gautsch, J. Dabernig, C. Lenz, B. Chilov, O. Schumacher, J. Schaff Plastische Chirurgie, Amperkliniken, Dachau In den letzten 10 Jahren wurde die Liposuctionstechnik ständig verbessert und hat sich heutzutage v.a. zur Körperkonturierung fest etabliert. Durch die äußerst gewebeschonende Methode der Power Assisted Lipoosuction (PAL) in Verbindung mit Tumeszenzlösung wurde die Indikation ständig erweitert. Wir verwenden die PAL bei einer Vielzahl von Eingriffen, L.A. wie I.T.N., und schätzen neben der Formmodellierung die gewebeschonende Präparationshilfe insbesondere von durchblutungs- und wundheilungsgefährdetem Gewebe. Neben rein ästhetischen Eingriffen (wie Facelift, Halslift, Abdominoplastik) findet die PAL Einsatz in der gesamten Mammachirurgie (wie Augmentationen, Reduktionen, Gynäkomastien), bei formkorrigierenden Eingriffen wie Narbenkorrekturen, Lappenkonturierungen, bis hin zur Anpassung von Phalloplastiken. Selbst in der Notfallmedizin, bei einem onkologischen Paravasat, wurde bereits erfolgreich von der Liposuction Gebrauch genommen. An Hand von Fallbeispielen soll die sinnvolle Ergänzung der additiven Liposuction zu herkömmlichen Op-Methoden demonstriert werden. P174 Die ästhetische Profilkorrektur im unteren Gesichtsdrittel Y.J.C. Poloczek, H.H. Spitalny Praxisklinik für Plastische und ästhetische Chirurgie, Prienamed, Prien Kinn- und Halskorrekturen können zu einer auffälligen Verbesserung und deutlichen Harmonisierung des Profils führen. Bei leichtgradiger Retrogenie mit normalen Okklusionsverhältnissen ohne funktionelle Defizite können mehrere Verfahren zum Einsatz gebracht werden. Wir bevorzugen die Kombinationsbehandlung mit alloplastischen Verfahren und Modellierung der Kinn-Halsweichteile. Dabei führen wir die alleinige Kinnaugmentation mit Implantat durch, als auch gemeinsam mit einer Halsstraffung, einem unteren Facelift oder einer Liposuktion von Kinn und Hals. In manchen Fällen kann zusätzlich eine Rhinoplastik erforderlich werden. Diese Behandlung stellt gegenüber der knöchernen Genioplastik eine weniger aufwendige, aber das gesamte Gesicht harmonisierende Korrektur dar. In unserer Praxisklinik kann dieser Eingriff ambulant oder auch stationär durchgeführt werden. An einigen Fallbeispielen wollen wir unsere Erfahrungen mit dieser Methode vorstellen. P175 Eine einfache Methode zur Rekonstruktion conchaler und nicht-marginaler Ohrdefekte B. Rieck, Th. Giesler Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Städtisches Krankenhaus Hildesheim Zur Rekonstruktion subchondraler Defekte im Bereich der Concha oder Scapha werden besonders in der jüngeren Literatur komplexe Operati- Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 105 (2003) onstechniken vorgestellt, die gute Ergebnisse liefern, jedoch auch erhebliche Eingriffe in die Struktur des Ohres darstellen. Ein einfaches Verfahren, das in alten Lehrbüchern zu finden ist, taucht in neueren Büchern nicht mehr auf und droht in Vergessenheit zu geraten. Bei Basaliomen oder Spinaliomen, die im Bereich der Concha oder Scapha liegen, nach deren Resektion also keine mechanische Instabilität des Ohres auftritt, führen wir die radikale schnellschnittgestützte Exzision des Tumors einschließlich des darunter liegenden Knorpels durch. Auf die dann zu Tage liegende Unterseite der rückseitigen Ohrhaut transplantieren wir Vollhaut, die retroaurikulär (ipsi- oder kontralateral) entnommen wurde. Bei bisher 8 in dieser Weise operierten Patienten haben wir keine Transplantatverluste und keine Instabilität der Ohrmuschel festgestellt, sondern ein durchwegs gutes ästhetisches Ergebnis und hohe Patientenzufriedenheit. Diese beruht auch auf der Tatsache, daß der Eingriff am Ohr gering und gut in örtlicher Betäubung durchzuführen ist. Auch das Tragen einer Brille wird nicht behindert. Durch die Mitnahme des Knorpels entsteht gute onkologische Sicherheit. Das geschilderte Vorgehen bietet gegenüber ausgedehnten Lappenplastiken den Vorteil, daß im Falle eines Rezidives alle sonstigen Rekonstruktionsmöglichkeiten in gleicher Weise fortbestehen. P176 Anteriore Otoplastik mit posterioren Nähten O. Scheufler, N. Kania, H. Kaisers, K. Exner Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Markus Krankenhaus Frankfurt/M. Abstracts Prominente Ohren zählen mit einer Inzidenz von ca. 5 Prozent zu den häufigsten Fehlbildungen im Kindesalter. Meist liegt eine Hypoplasie der Anthelix oder eine Hyperplasie der Concha zugrunde. Die anteriore Otoplastik mit Korrektur der Anthelixfalte und Conchentiefe hat sich an unserer Klinik seit vielen Jahren als ein Standardverfahren etabliert. Fadengranulome an der mit U-Nähten gesichterten Anthelixfalte können insbesondere bei Patienten mit dünner Ohrhaut ein ästhetisches Problem darstellen. Deshalb wurde eine modifizierte Technik mit posterioren Nähten entwickelt. Die anteriore Otoplastik in der Technik nach Lemperle erlaubt über einen direkten anterioren Zugang eine optimale Darstellung der Anthelix und Concha. Die hypoplastische Anthelixfalte kann durch Abschleifung und/oder Skarifizierung nach dem Stenström´schen Prinzip geschwächt und geformt werden und mit U-Nähten nach Kaye fixiert werden. Die Fäden werden dabei medial der geplanten Anthelixfalte eingestochen, lateral der Falte ausgestochen und dann U-förmig zurückgeführt, so daß die Knoten später im Schatten der Anthelixfalte zu liegen kommen. Dort können sie bei dünner Ohrhaut als Fadengranulom sichtbar sein oder in Extremfällen perforieren. Um dies zu vermeiden wurde eine alternative Nahttechnik über einen posteriore Stichinzisionen entwickelt, so daß die Knoten unter der dickeren retroaurikulären Haut liegen. Diese Nahttechnik wurde bei insgesamt 20 Patienten durchgeführt und die Ergebnisse anhand objektiver Parameter (Ohrmaße, Komplikationen) und subjektiver Patientenzufriedenheit analysiert. Präoperative Messungen ergaben einen cephaloaurikulären Winkel von 41,2±6,4º, einen Mastoid-Helix Abstand von 2,4±0,3 cm und eine Conchentiefe von 1,7±0,3 cm. Postoperativ wurde ein cephaloaurikulärer Winkel von 29,3±3,2º, ein Mastoid-Helix Abstand von 1,7±0,2 cm und eine Conchentiefe von 1,4±0,2 cm gemessen. Revisionsbedürftige Hämatome traten in einem Fall auf. Rezidive, Fadengranulome, hypertrophe Narben oder Keloide wurden nicht beobachtet. Die subjektive Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis war bei allen Patienten hoch. Die anteriore Otoplastik mit posterioren Nähten ist bei sorgfältiger Präparation, Blutstillung und Nahttechnik eine sichere Technik, mit der zuverlässig Fadengranulome vermieden werden können. Mit ihr kann eine 105

34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />

8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

samt 24 ml New Fill behandelt, welches zu einem guten Ergebnis nasolabial<br />

und zu einem befriedigendem Ergebnis infraorbital geführt hat. In<br />

der Nachbeobachtungsphase von einem Jahr, wurde bei keiner der beiden<br />

Patientinnen ein Fremdkörpergranulom beobachtet.<br />

Fazit: In zwei Fällen konnte durch New Fill bei Fettgewebsatrophie im<br />

Gesichtsbereich ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden.<br />

P173 Liposuction - eine additive Maßnahme in<br />

der Plastischen Chirurgie<br />

J. Gautsch, J. Dabernig, C. Lenz, B. Chilov, O. Schumacher, J. Schaff<br />

Plastische Chirurgie, Amperkliniken, Dachau<br />

In den letzten 10 Jahren wurde die Liposuctionstechnik ständig verbessert<br />

und hat sich heutzutage v.a. zur Körperkonturierung fest etabliert.<br />

Durch die äußerst gewebeschonende Methode der Power Assisted Lipoosuction<br />

(PAL) in Verbindung mit Tumeszenzlösung wurde die Indikation<br />

ständig erweitert.<br />

Wir verwenden die PAL bei einer Vielzahl von Eingriffen, L.A. wie<br />

I.T.N., und schätzen neben der Formmodellierung die gewebeschonende<br />

Präparationshilfe insbesondere von durchblutungs- und wundheilungsgefährdetem<br />

Gewebe.<br />

Neben rein ästhetischen Eingriffen (wie Facelift, Halslift, Abdominoplastik)<br />

findet die PAL Einsatz in der gesamten Mammachirurgie (wie Augmentationen,<br />

Reduktionen, Gynäkomastien), bei formkorrigierenden<br />

Eingriffen wie Narbenkorrekturen, Lappenkonturierungen, bis hin zur<br />

Anpassung von Phalloplastiken. Selbst in der Notfallmedizin, bei einem<br />

onkologischen Paravasat, wurde bereits erfolgreich von der Liposuction<br />

Gebrauch genommen.<br />

An Hand von Fallbeispielen soll die sinnvolle Ergänzung der additiven<br />

Liposuction zu herkömmlichen Op-Methoden demonstriert werden.<br />

P174 Die ästhetische Profilkorrektur im<br />

unteren Gesichtsdrittel<br />

Y.J.C. Poloczek, H.H. Spitalny<br />

Praxisklinik für Plastische und ästhetische Chirurgie, Prienamed, Prien<br />

Kinn- und Halskorrekturen können zu einer auffälligen Verbesserung<br />

und deutlichen Harmonisierung des Profils führen. Bei leichtgradiger<br />

Retrogenie mit normalen Okklusionsverhältnissen ohne funktionelle<br />

Defizite können mehrere Verfahren zum Einsatz gebracht werden.<br />

Wir bevorzugen die Kombinationsbehandlung mit alloplastischen Verfahren<br />

und Modellierung der Kinn-Halsweichteile. Dabei führen wir die<br />

alleinige Kinnaugmentation mit Implantat durch, als auch gemeinsam<br />

mit einer Halsstraffung, einem unteren Facelift oder einer Liposuktion<br />

von Kinn und Hals. In manchen Fällen kann zusätzlich eine Rhinoplastik<br />

erforderlich werden. Diese Behandlung stellt gegenüber der knöchernen<br />

Genioplastik eine weniger aufwendige, aber das gesamte Gesicht harmonisierende<br />

Korrektur dar. In unserer Praxisklinik kann dieser Eingriff<br />

ambulant oder auch stationär durchgeführt werden. An einigen Fallbeispielen<br />

wollen wir unsere Erfahrungen mit dieser Methode vorstellen.<br />

P175 Eine einfache Methode zur Rekonstruktion<br />

conchaler und nicht-marginaler Ohrdefekte<br />

B. Rieck, Th. Giesler<br />

Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Städtisches Krankenhaus Hildesheim<br />

Zur Rekonstruktion subchondraler Defekte im Bereich der Concha oder<br />

Scapha werden besonders in der jüngeren Literatur komplexe Operati-<br />

Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 105 (2003)<br />

onstechniken vorgestellt, die gute Ergebnisse liefern, jedoch auch erhebliche<br />

Eingriffe in die Struktur des Ohres darstellen.<br />

Ein einfaches Verfahren, das in alten Lehrbüchern zu finden ist, taucht<br />

in neueren Büchern nicht mehr auf und droht in Vergessenheit zu geraten.<br />

Bei Basaliomen oder Spinaliomen, die im Bereich der Concha oder<br />

Scapha liegen, nach deren Resektion also keine mechanische Instabilität<br />

des Ohres auftritt, führen wir die radikale schnellschnittgestützte Exzision<br />

des Tumors einschließlich des darunter liegenden Knorpels durch.<br />

Auf die dann zu Tage liegende Unterseite der rückseitigen Ohrhaut transplantieren<br />

wir Vollhaut, die retroaurikulär (ipsi- oder kontralateral) entnommen<br />

wurde. Bei bisher 8 in dieser Weise operierten Patienten haben<br />

wir keine Transplantatverluste und keine Instabilität der Ohrmuschel<br />

festgestellt, sondern ein durchwegs gutes ästhetisches Ergebnis und hohe<br />

Patientenzufriedenheit. Diese beruht auch auf der Tatsache, daß der Eingriff<br />

am Ohr gering und gut in örtlicher Betäubung durchzuführen ist.<br />

Auch das Tragen einer Brille wird nicht behindert.<br />

Durch die Mitnahme des Knorpels entsteht gute onkologische Sicherheit.<br />

Das geschilderte Vorgehen bietet gegenüber ausgedehnten Lappenplastiken<br />

den Vorteil, daß im Falle eines Rezidives alle sonstigen Rekonstruktionsmöglichkeiten<br />

in gleicher Weise fortbestehen.<br />

P176 Anteriore Otoplastik mit posterioren Nähten<br />

O. Scheufler, N. Kania, H. Kaisers, K. Exner<br />

Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Markus Krankenhaus Frankfurt/M.<br />

Abstracts<br />

Prominente Ohren zählen mit einer Inzidenz von ca. 5 Prozent zu den<br />

häufigsten Fehlbildungen im Kindesalter. Meist liegt eine Hypoplasie der<br />

Anthelix oder eine Hyperplasie der Concha zugrunde. Die anteriore Otoplastik<br />

mit Korrektur der Anthelixfalte und Conchentiefe hat sich an<br />

unserer Klinik seit vielen Jahren als ein Standardverfahren etabliert.<br />

Fadengranulome an der mit U-Nähten gesichterten Anthelixfalte können<br />

insbesondere bei Patienten mit dünner Ohrhaut ein ästhetisches Problem<br />

darstellen. Deshalb wurde eine modifizierte Technik mit posterioren<br />

Nähten entwickelt.<br />

Die anteriore Otoplastik in der Technik nach Lemperle erlaubt über<br />

einen direkten anterioren Zugang eine optimale Darstellung der Anthelix<br />

und Concha. Die hypoplastische Anthelixfalte kann durch Abschleifung<br />

und/oder Skarifizierung nach dem Stenström´schen Prinzip geschwächt<br />

und geformt werden und mit U-Nähten nach Kaye fixiert werden. Die<br />

Fäden werden dabei medial der geplanten Anthelixfalte eingestochen,<br />

lateral der Falte ausgestochen und dann U-förmig zurückgeführt, so daß<br />

die Knoten später im Schatten der Anthelixfalte zu liegen kommen. Dort<br />

können sie bei dünner Ohrhaut als Fadengranulom sichtbar sein oder in<br />

Extremfällen perforieren. Um dies zu vermeiden wurde eine alternative<br />

Nahttechnik über einen posteriore Stichinzisionen entwickelt, so daß die<br />

Knoten unter der dickeren retroaurikulären Haut liegen. Diese Nahttechnik<br />

wurde bei insgesamt 20 Patienten durchgeführt und die Ergebnisse<br />

anhand objektiver Parameter (Ohrmaße, Komplikationen) und subjektiver<br />

Patientenzufriedenheit analysiert.<br />

Präoperative Messungen ergaben einen cephaloaurikulären Winkel von<br />

41,2±6,4º, einen Mastoid-Helix Abstand von 2,4±0,3 cm und eine Conchentiefe<br />

von 1,7±0,3 cm. Postoperativ wurde ein cephaloaurikulärer<br />

Winkel von 29,3±3,2º, ein Mastoid-Helix Abstand von 1,7±0,2 cm und<br />

eine Conchentiefe von 1,4±0,2 cm gemessen. Revisionsbedürftige<br />

Hämatome traten in einem Fall auf. Rezidive, Fadengranulome, hypertrophe<br />

Narben oder Keloide wurden nicht beobachtet. Die subjektive<br />

Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis war bei allen Patienten hoch.<br />

Die anteriore Otoplastik mit posterioren Nähten ist bei sorgfältiger Präparation,<br />

Blutstillung und Nahttechnik eine sichere Technik, mit der zuverlässig<br />

Fadengranulome vermieden werden können. Mit ihr kann eine<br />

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