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34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
Schlußfolgerung: Beim Patienten mit Multiplen Myelom ist die Entwicklung<br />
einer Herpes zoster- Infektion trotz medikamentöser Prophylaxe möglich.<br />
Beim Auftreten einer bakteriellen Superinfektion mit Weichteilnekrosen<br />
ist die alleinige medikamentöse Therapie vollkommen unzureichend.<br />
Nur durch ein zweizeitiges Vorgehen mit radikaler Nekrektomie<br />
mit anschließender plastisch-chirurgischer Deckung kann ein schwerer,<br />
für Immunsupprimierte lebensbedrohlicher Weichteilinfekt beherrscht<br />
werden.<br />
P150 Onkologische Sicherheit und ästhetische<br />
Möglichkeiten der primären mikrochirurgischen autologen<br />
Brustrekonstruktion<br />
A. Rau, A. Peek, C. Kim, A. Geisweid, G. Maiwald<br />
Behandlungszentrum Vogtareuth, Klinik für Brusterkrankungen<br />
In den letzten Jahren hat sich die Nachfrage nach mikrochirurgischen<br />
Brustrekonstruktionen nach Ablatio mammae aufgrund zufriedenstellender<br />
Langzeitresultate ständig erhöht. Die Vorteile der Eigengewebsrekonstruktion<br />
ohne Fremdmaterial überzeugen seit langem und kompensieren<br />
hiermit den initial erhöhten Operationsaufwand. Durch<br />
periareoläre Schnittführungen lassen sich Mastektomien hautmantelerhaltend<br />
in Kombination mit einem Sofortaufbau durchführen, was zu<br />
aesthetisch günstigeren Ergebnissen als bei der Sekundärrekonstruktion<br />
führt. Die aesthetischen Vorteile und das ausbleibende brustlose Intervall<br />
stehen in Abwägung zum Risiko des Lokalrezidivs, da die adjuvante<br />
Behandlung wie Chemotherapie oder Bestrahlung erst nach dem Aufbau<br />
erfolgen kann. Haben derart behandelte Patientinnen mit erhöhten Komplikationen<br />
oder Tumorprogressionsrisiken zu rechnen?<br />
Methode und Ergebnisse: Die Indikation zum Sofortaufbau wurde individuell<br />
nach intensiver Beratung der Patientin gestellt. In Frage kamen nur das<br />
DCIS oder Mammakarzinome, deren tumorfreier Abstand zu Haut<br />
>1,5cm betrug. Ferner galten eine absehbare Nachbestrahlung oder Chemotherapie<br />
bei cN1 oder cM1 als abzuwägendes Gegenargument.<br />
In der Klinik für Brusterkrankungen des Behandlungszentrum Vogtareuth<br />
wurden von 10/2000 bis 5/2003 im Zusammenhang mit der Entfernung<br />
der Brustdrüse 101 mikrochirurgische Rekonstruktionen durch<br />
einen freien TRAM-flap (n=14, 13,9 %), DIEP-flap (n=73 72,2 %) oder<br />
S-GAP flap (n=14, 13,9 %) durchgeführt. Der Anteil an Sofortrekonstruktionen<br />
betrug 25 (24,8 %). Die Lappenverlustrate lag bei 6 (6,25<br />
%), wobei diese ausschließlich auf sekundäre Rekonstruktionen entfielen.<br />
Im nachuntersuchten Krankengut konnte in der Gruppe der sofort<br />
rekonstruierten Patientinnen 2 x eine Progression des Tumorleidens<br />
(viszerale Metastasen) ermittelt werden. Die Gruppe der Sekundärrekonstruktionen<br />
zeigte ebenfalls 2 x eine Progression (ossäre Filiae). Ausgangsstadium<br />
war jeweils ein T2-Mammakarzinom. Die Indikation<br />
wurde nach ausdrücklichem Patientinnenwunsch gestellt.<br />
Fazit: In beiden Gruppen (Sofortaufbau vs. Sekundärrekonstruktion)<br />
konnten innerhalb von 2 Jahren keine signifikanten Unterschiede bezüglich<br />
der perioperativen Komplikationsrate bzw. Tumorprogression festgestellt<br />
werden. Langzeitresultate bleiben abzuwarten. Die mikrochirurgische<br />
Sofortrekonstruktion gilt nach Ablatio mammae bei DCIS und zentral<br />
sitzenden soliden Tumoren mit genügend Abstand zum Hautmantel<br />
als Methode der Wahl.<br />
Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 99 (2003)<br />
P151 Autologe Keratinozyten zur Behandlung von<br />
chronischen Hautdefekten bei progressiver systemischer Sklerodermie<br />
V. Rippmann, A. Winkler, W. Perbix, G. Spilker<br />
Klinik für Plastische Chirurgie, Kliniken der Stadt Köln<br />
Die progressive systemische Sklerodermie (PSS) ist eine Autoimmunerkrankung<br />
des kollagenen Bindegewebes der Dermis bei teilweise zerstörter<br />
oder fehlender Epidermis. Die Defektdeckung der chronischen<br />
Hautdefekte stellt bei der PSS aufgrund der gestörten Dermisfunktion<br />
und limitierten Spalthautentnahmearealen ein großes Problem dar.<br />
Methodik und Ergebnis: Durch Abtragung aller Dermisschichten und Behandlung<br />
mit mehrschichtigen kultivierten autologen Epithel-Transplantaten<br />
aus primären Keratinozyten konnten großflächige Hautdefekte erfolgreich<br />
behandelt werden. Die Takerate der Keratinozyten lag bei durchschnittlich<br />
95 %. Nach 2 Wochen konnte eine vollständige epidermale<br />
Deckung erreicht werden. Langfristrig kam es zu einem vollständigen<br />
Verschluß der Ulzerationen ohne Restdefekte und Rezidive.<br />
Diskussion: Mit autolog gezüchteten Keratinozyten ist bei progressiver systemischer<br />
Sklerodermie eine stabile und langfristige Deckung von chronischen<br />
Hautdefekten möglich. Die Abtragung aller Dermisschichten<br />
könnte dabei zur Vermeidung eines wiederkehrenden autoimunnen Prozesses<br />
in den Deckungsarealen eine entscheidende Rolle spielen.<br />
P152 Hautexpander in der Defektdeckung<br />
der behaarten Kopfhaut<br />
Abstracts<br />
U. Rittmeier, M. Bartsch<br />
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel<br />
Die Defektdeckung in der behaarten Kopfhaut stellt den Behandler vor<br />
eine besondere Aufgabe. Aufgrund der Schädelform und der behaarten<br />
Zonen kann eine Deckung nur bei kleinen Defekten durch lokoregionäre<br />
Lappenplastiken, bei größeren Defekten durch freie Transplantate oder<br />
gestielte Lappen durchgeführt werden. Ästhetisch nicht akzeptabel ist die<br />
Deckung in der behaarten Kopfhaut mit unbehaarter Haut. Mit der schon<br />
1976 von Radovan beschriebenen und oft in Vergessenheit geratenen<br />
Methode der Hautdehnung durch Gewebeexpansion ist das Problem elegant<br />
zu lösen.<br />
In unserer Klinik haben wir 2002 und 2003 bei 6 Patienten, bei denen<br />
wegen eines Tumors der behaarten Kopfhaut eine Resektion durchgeführt<br />
werden mußte bzw. schon durchgeführt worden war, eine Defektdeckung<br />
mittels einer Rotationsplastik der behaarten Kopfhaut nach<br />
Gewebeexpansion durchgeführt. Je nach Größe des zu erwartenden<br />
Defektes wurden zuerst bei vier Patienten ein und bei zwei Patienten<br />
zwei croissantförmige Expander, ggf. mit gleichzeitiger Tumorresektion<br />
bei malignem Tumor, implantiert. Nach Abschluß der Wundheilung<br />
wurde der Expander wöchentlich mit 20 bis 50 ml physiologischer Kochsalz-Lösung<br />
aufgefüllt. Nach einer Retentionszeit von 4-6 Wochen und<br />
Erreichen des endgültigen Volumens des Hautexpanders wurde die<br />
Defektdeckung nach Expanderentfernung und Tumorresektion durch<br />
einfache oder doppelte gegenläufige Rotationsplastik vorgenommen.<br />
Intra- und postoperativ sahen wir keinerlei Komplikationen. Die Patienten<br />
haben die „Wartezeit“ mit zunehmend größer werdenden Expandern<br />
mit einer Kopfbedeckung gut versteckt und überstanden. Alle Patienten<br />
sind mit der Behandlung und dem ästhetisch erreichten Ergebnis sehr<br />
zufrieden. Unsere Erfahrungen zeigen, daß bei dieser speziellen Indikation<br />
mit einer einfachen und sicheren, oft zu Unrecht in Vergessenheit<br />
geratenen Operationsmethode, ästhetisch sehr gute Ergebnisse zu erzielen<br />
sind.<br />
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