ABSTRACTS
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Abstracts<br />
P147 Verbesserte posttraumatische Wundbeurteilbarkeit bei<br />
Anwendung von Lavasept-Gel<br />
S. Pfleumer, B. Böhme, H. Schulze, J. Steffes, B. Hartmann<br />
Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Unfallkrankenhaus Berlin<br />
Die Wundbehandlung oberflächlich II. gradiger thermischer Hautschäden<br />
führte in der Wundbehandlung mit Silbersulfanizin (Flammazine®)<br />
durch Verschorfung (Flammazineschorf) im Falle des Nachtiefens zu<br />
einer erschwerten Beurteilbarkeit und damit einer verspäteten Indikationsstellung<br />
zur operativen Therapie.<br />
Vor 4 Jahren wurde in unserer Klinik die Behandlung auf Polyhexanid<br />
(Lavasept®) in Kombination mit einer silikonbeschichteten nichtadhärenten<br />
Wundauflage (Mepitel®) umgestellt.<br />
Nun soll retrospektiv anhand der Zeitdauer zwischen Trauma und operativer<br />
Versorgung der Zeitpunkt der Operationsindikationsstellung der<br />
beiden Gruppen gegenübergestellt werden.<br />
Material und Methode: In den vergangenen 4 Jahren wurden 253 stationäre Patienten<br />
mit II. gradigen Verbrennungen mit diesem Verbandkonzept<br />
behandelt. Die durchschnittlich thermisch geschädigte Fläche betrug<br />
durchschnittlich 11 % bei einer Flächenausdehnung von 1 % bis 39 %.<br />
Das durchschnittliche Alter dieser Patientengruppe lag bei 40,7 Jahren.<br />
49 Patienten wurden nach 7 Tagen einer chirurgischen Therapie zugeführt.<br />
Diese Patientengruppe wurde retrospektiv mit alten Patientendaten<br />
bezüglich der Wundbehandlung mit Silbersulfanizin (Flammazine)<br />
oberflächlicher II. gradiger thermischer Hautschäden verglichen.<br />
Ergebnisse: Bei Operationspflichtigkeit des Hautschadens wurde in der Lavaseptgruppe<br />
durchschnittlich nach 7 Tagen eine Operationsindikation<br />
gestellt, wogegen in der Flammazinegruppe erst nach 13 Tagen eine Operationsindikation<br />
ausgesprochen wurde.<br />
Fazit: Durch die bessere Wundbeurteilbarkeit konnte in der Lavaseptgruppe<br />
im Vergleich zur Flammazinegruppe eine signifikant frühzeitigere<br />
Operationsindikation ausgesprochen werden. Die dadurch verkürzte<br />
Liegezeit stellt gerade im Hinblick auf die zukünftige Liquidation<br />
über DRG`s den Vorteil dieses Verbandkonzeptes dar.<br />
P148 Surgical treatment of a high-flow, high shunt arteriovenous<br />
malformation of the upper extremity producing severe<br />
systemic haemodynamic impairment<br />
E. Polykandriotis, B. Loos, C. Böhner, J. Bremer, R.E. Horch<br />
Plastische und Handchirurgie, Chirurgische Universitätsklinik Erlangen<br />
Peripheral arteriovenous malformations may present with a plethora of<br />
clinical symptoms like paradoxical emboli, severe hypertension, nerve<br />
palsies or painful syndromes. Haemodynamically compromising arteriovenous<br />
fistulae of the limbs are rare and involve high-flow lesions with a<br />
marked arteriovenous shunt.<br />
Patients and Methods: A 71 year old female patient with a high-flow arteriovenous<br />
malformation of the left upper-extremity is presented. Upon admission,<br />
physical examination revealed dilated vessels on the entire surface<br />
of the left forearm and arm down to the hand. There were no bruits and<br />
thrills, but clearly palpable pulse. The patient was haemodynamically<br />
compromised with cyanosis of the left hand, pulsatile sensation and a<br />
secondary supraventricular bradyarrhythmia. She also suffered from<br />
excertional dyspnoe, orthopnoe, weakness and insomnia. The shunt ratio<br />
was 30 % with a 10-fold flow increase in the involved brachial artery as<br />
measured by Color Doppler Sonography. Magnetic resonance angiography<br />
revealed a multitude of arteriovenous malformations. During surgery,<br />
the anomalous vessels were either excised or ligated. Several lesions<br />
of the dorsal hand and the wrist were treated by percutaneous liga-<br />
34. Jahrestagung der Deutschen Plastischen Chirurgen<br />
8. Jahrestagung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
tion. Thrombosed segments were resected and sent to histopathology.<br />
The perfusion of the hand was continuously monitored intraoperatively<br />
by means of pulse oxymetry.<br />
Results: A marked clinical improvement could be observed postoperatively,<br />
in terms of cardiopulmonary function and patient comfort. Limb cyanosis<br />
and nocturnal pulsatile sensation showed full remission. The dyspnoe<br />
improved dramatically, but there was initially no effect on arrhythmia or<br />
heart size. Magnetic Resonance Angiography confirmed a drastic<br />
decrease in number and size of the arteriovenous fistulae. The shunt ratio<br />
diminished down to 10 %.<br />
Conclusion: The upper extremity is the second most common area (after the<br />
head and neck) for congenital AV fistulas to occur. The indication for an<br />
interventional radiological procedure ought to be well considered, since<br />
complex lesions are difficult to be treated with selective embolization due<br />
to the risk of thrombosis and radial or ulnar artery occlusion. Patients<br />
suffering haemodynamic compromise due to a high-flow, high-shunt arteriovenous<br />
malformation may benefit from surgery to the limps not only<br />
as a precaution against thromboembolism but also as a means of haemodynamic<br />
relief.<br />
P149 Die Weichteilinfektion nach autologer Stammzelltransplantation<br />
als Komplikation eines Patienten mit klonaler B-Zell-<br />
Neoplasie - Chirurgisches Vorgehen<br />
E.-Ch. Prandl, M.V. Schintler, S. Spendel, G. Wittgruber, B. Hellbom, E. Scharnagl<br />
Klinische Abteilung für Plastische Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, LKH - Universitätsklinikum Graz<br />
Das multiple Myelom (MM) ist eine klonale B-Zell-Neoplasie, die aus terminal<br />
differenzierten B-Lymphozyten (Plasmazellen) besteht. Die Klinik<br />
ist durch die steigende Tumorzellmasse im Knochenmark und/oder in<br />
extraossärer Lokalisation sowie durch die exzessive Produktion eines<br />
monoklonalen Immunglobulins (Paraprotein) bedingt, woraus eine Vielzahl<br />
möglicher Komplikationen abzuleiten sind.<br />
Etwa 20-25 % der Patienten leiden unter rezidivierenden, schwer therapierbaren,<br />
überwiegend bakteriellen Infekten, die aufgrund der bestehenden<br />
humoralen Abwehrschwäche durch sekundäres Antikörpermangelsyndrom<br />
und Granulozytopenie zustande kommen. Auch rezidivierende<br />
Herpes zoster-Infektionen stellen eine mögliche Komplikation<br />
dar.<br />
Fallbericht: Wir berichten über einen 66jährigen Patienten mit seit 2001 diagnostiziertem<br />
Multiplen Myelom IgG Lambda, clinical staging IIIA, der<br />
nach autologer Stammzelltransplantation im (konditioniert mit Melphalan)<br />
als Komplikation eine Weichteilinfektion des linken Vorfußes im<br />
Sinne eines Herpes zoster haemorrhagicus der Dermatome L5 und S1 entwickelt.<br />
Eine Therapie mit Vancomycin, Zienam und Ciproxin wird eingeleitet;<br />
die bereits prophylaktisch laufende Zoviraxtherapie wird höher<br />
dosiert weitergeführt. Aufgrund einer Progression des Infektes mit Ausbildung<br />
ausgedehnter Nekrosen im Bereich des linken Vorfußes wird der<br />
Patient in reduziertem Allgemeinzustand an unserer Abteilung vorstellig.<br />
Das klinische Bild zeigt eine fortgeschrittene Haut-Weichteilnekrose<br />
des linken Vorfußes und der Zehen. Aufgrund fehlender OP-Tauglichkeit<br />
(Vorhofthrombus bei Vorhofflimmerarrhythmie) erfolgt schmerzfrei<br />
ohne jegliche Anästhesie - bei bestehender peripherer (axonal demyelinisierender)<br />
Polyneuropathie der oberen und unteren Extremität - die<br />
radikale epifasciale Nekrektomie am linken Fußrücken und an den<br />
Zehen. Erst sekundär nach knapp 2 Wochen, wird bei sauberen Wundverhältnissen,<br />
die Exzision der Strecksehne der 3. Zehe, Defektdeckung<br />
mit Filetlappenplastik aus der 4. Zehe, tangentiale Nekrektomie sowie<br />
Defektdeckung mittels Spalthaut-Meshgraft durchgeführt. Postoperativ<br />
kommt es zur problemlosen Einheilung des Spalthauttransplantates;<br />
nach 6 Wochen kann der Patient wieder mobilisiert werden.<br />
98 Plastische Chirurgie 3 (Suppl. 1): 98 (2003)