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Grundlagen der Informatik I “Programmierung”

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• x ist gebunden in p(t1, ..., tn) o<strong>der</strong> t1 = t2, falls x in mindestens einem ti gebunden ist<br />

• x ist gebunden in ¬ A, wenn x in A gebunden ist<br />

• x ist gebunden in A op B, wenn x in A o<strong>der</strong> in B gebunden ist (op aus ∧, ∨, ⇒ , ⇔ )<br />

• x ist gebunden in ∃y : Bereich . A bzw. ∀y : Bereich . A, wenn x in A gebunden vorkommt o<strong>der</strong> x identisch<br />

mit y ist<br />

Definition 2.2.1 führt lediglich Namen (frei, gebunden) für einen Sachverhalt ein, <strong>der</strong> über die Semantikdefinition<br />

bereits gegeben ist. Man mache sich klar, daß die Anwendung <strong>der</strong> Definition auf ein konkretes Prädikat<br />

eine rein syntaktische Aktion ist. Mit ihr können wir nun den Ersetzungsprozeß von Variablen beschreiben.<br />

Definition 2.2.2 (Ersetzung von Variablen durch Terme)<br />

Sei x eine Variable, t ein Term und A ein Ausdruck. Dann bezeichnet A <br />

t<br />

den Ausdruck <strong>der</strong> dadurch<br />

x<br />

entsteht, daß alle freien Vorkommen von x durch t textuell ersetzt werden.<br />

Diese Definitionen ermöglichen es, einen Ableitungskalkül für die Prädikatenlogik präzise zu beschreiben.<br />

2.2.5 Ableitungskalkül für die Prädikatenlogik<br />

Axiomenschemata:<br />

A1–A3 Axiome L1–L3 <strong>der</strong> Aussagenlogik<br />

A4 ((...(x1 = y1) ∧ ...)...) ∧ (xn = yn) ⇒ (p(x1, ..., xn) ⇔ p(y1, ..., yn))<br />

für alle n-stelligen Prädikat Symbole p (n ≥ 1)<br />

A5 ((...(x1 = y1) ∧ ...)...) ∧ (xn = yn) ⇒ (f(x1, ..., xn)=f(y1, ..., yn))<br />

für alle n-stelligen Funktions Symbole f (n ≥ 1)<br />

Ableitungsregeln:<br />

R1–R9 Regeln ⇒ -E, ⇒ -I, ∧ -I, ∧ -E, ∨-I, ∨ -E, ⇔ -I, ⇔ -E, Subst <strong>der</strong> Aussagenlogik<br />

R10 ∃-I<br />

A w <br />

x<br />

∃x : Bereich . A<br />

falls w ∈ Bereich<br />

R11 ∃-E ∃x : Bereich . A1, A1 ⇒ A2<br />

A2<br />

R12 ∀-I A<br />

∀x : Bereich . A<br />

R13 ∀-E<br />

R14<br />

R15<br />

R16<br />

R17<br />

R18–R19<br />

∀x : Bereich . A<br />

A w <br />

x<br />

falls w ∈ Bereich<br />

(∃x : Bereich−{w} . A) ∨ ((x = w) ⇒ A)<br />

falls w ∈ Bereich<br />

∃x : Bereich . A<br />

∃x : Bereich . A<br />

(∃x : Bereich−{w} . A) ∨ ((x = w) ⇒ A)<br />

(∀x : Bereich−{w} . A) ∧ ((x = w) ⇒ A)<br />

∀x : Bereich . A<br />

∀x : Bereich . A<br />

(∀x : Bereich−{w} . A) ∧ ((x = w) ⇒ A)<br />

A w <br />

x (x = w) ⇒ A<br />

(x = w) ⇒ A A w <br />

x<br />

falls x in A2 nicht frei vorkommt<br />

falls w ∈ Bereich<br />

falls w ∈ Bereich<br />

falls w ∈ Bereich<br />

Abbildung 2.14: Ableitungskalkül für die Prädikatenlogik 1. Stufe<br />

Die Zusammenstellung in Abbildung 2.14 ist [Gries, 1981] entnommen und auf unsere Syntax angepaßt. Variablen<br />

werden mit kleinen Buchstaben bezeichnet, Aussagenvariablen mit großen. Alle Variablen sind implizit<br />

allquantifiziert, d.h. die folgenden Axiomenschemata gelten unabhängig von den verwendeten Variablennamen.<br />

Die Regeln R14–R19 sind nicht notwendig, da sie sich aus den an<strong>der</strong>en ableiten lassen. Da unser Interesse

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