Grundlagen der Informatik I “Programmierung”
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Da wir im folgenden den Begriff <strong>der</strong> Teilaussage benötigen, führen wir hier informal ein, daß Teilaussagen alle<br />
Aussagen sind, die Teil einer übergeordneten Aussage sind und mittels <strong>der</strong> Operatoren ∧, ∨, ¬, ⇒ und ⇔<br />
miteinan<strong>der</strong> verknüpft werden. Die Aussage (b ∨ c) enthält die (atomaren) Teilaussagen b und c.<br />
Wie man sieht, sind alle nicht atomaren Aussagen geklammert. Die folgende Grammatik (analog [Gries, 1981])<br />
macht dies überflüssig.<br />
Startsymbol: Aussage<br />
Alphabet:<br />
Grundmengen Bezeichner<br />
Sonstige Symbole ¬, ∧, ∨, ⇒ , ⇔ , (, ), T, F<br />
Syntax: Aussage ::= Imp-Ausdruck | Aussage ⇔ Imp-Ausdruck<br />
Imp-Ausdruck ::= Ausdruck | Imp-Ausdruck ⇒ Ausdruck<br />
Ausdruck ::= Term | Ausdruck ∨ Term<br />
Term ::= Faktor | Term ∧ Faktor<br />
Faktor ::= ¬ Faktor | ( Aussage ) | T | F | Bezeichner<br />
Abbildung 2.6: Syntax <strong>der</strong> Aussagenlogik (Klammerung nur soweit notwendig)<br />
In dieser Grammatik werden die folgenden Wertigkeiten <strong>der</strong> Operatoren realisiert: ¬, ∧, ∨, ⇒ , ⇔ .<br />
Die Wertigkeit nimmt von links nach rechts ab, <strong>der</strong> ganz links stehende Operator ¬ bindet am stärksten.<br />
Für Folgen gleicher Operatoren ergibt sich, daß a ∧ b ∧ c identisch ist zu ((a ∧ b) ∧ c). Das soll heißen,<br />
daß zuerst <strong>der</strong> am weitesten links stehende Operator seine beiden Operanden bindet. Falls mehr als drei<br />
Operatoren auftreten, gilt natürlich dies natürlich auch und entsprechend für die an<strong>der</strong>en Operatoren. Diese<br />
Wertigkeit ist die übliche. Da die Definition <strong>der</strong> Semantik im folgenden Kapitel deutlich unübersichtlicher<br />
wird, wenn die erste Grammatikvariante Verwendung findet, benutzen wir auch an dieser Stelle die zweite.<br />
Dies macht dann insbeson<strong>der</strong>e auch den Umgang mit den Semantik-Funktionen sehr viel einfacher. Man muß<br />
sich jedoch, wenn man auf die Klammern verzichtet, immer über die Priorität <strong>der</strong> Operatoren klar sein,<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Bestimmung bei <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Semantik eines Ausdruckes. Wenn im folgenden<br />
die Rede von Aussagen ist, dann sind immer solche gemeint, die obiger Syntax entsprechen. Beispiele für<br />
syntaktisch korrekte Aussagen sind T und (b ∨ c). Der folgende Ableitungsbaum zeigt, daß dies auch für<br />
¬a ∧b ∨c ⇒ d ⇔ e gilt.<br />
Aussage<br />
Aussage ⇔ Imp-Ausdruck<br />
Imp-Ausdruck Ausdruck<br />
Imp-Ausdruck ⇒ Ausdruck Term<br />
Ausdruck Term Faktor<br />
Ausdruck ∨ Term Faktor e<br />
Term Faktor d<br />
Term ∧ Faktor c<br />
Faktor b<br />
¬ Faktor<br />
a<br />
Wir möchten nochmals darauf hinweisen, daß trotz <strong>der</strong> teilweise recht suggestiven Namensgebung die Sätze<br />
über unserer Grammatik noch keine Bedeutung haben. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e auch für die Symbole T und F.