Grundlagen der Informatik I “Programmierung”
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Wenn wir eine Menge von Sprachen beschreiben wollen, die sich nur in ihren Grundmengen unterscheiden, und<br />
Grundmengen Operatoren verschiedener Stelligkeit enthalten, dann müssen wir Kontextbedingungen einführen.<br />
Seien +2, +3 die zweistellige bzw. die dreistellige Plus- Operation. Dann stellen die Kontextbedingungen zu<br />
folgen<strong>der</strong> Grammatik sicher, daß +2 nur auf 2 Operanden und +3 nur auf drei Operanden angewendet werden<br />
darf. 4 +3(3, 4) wäre damit unzulässig. +2, +3 sind dabei Elemente aus <strong>der</strong> Grundmenge Operator.<br />
Startsymbol: Formel2<br />
Alphabet:<br />
Grundmengen Name, Konstante, Operator<br />
Sonstige Symbole (, ), ,<br />
Regeln: Formel2 ::= Konstante [1]<br />
| Name [2]<br />
| Funktionsanwendung [3]<br />
Funktionsanwendung ::= Operator(Operanden Liste) [4]<br />
Operanden Liste ::= Operand [5]<br />
| Operand, Operanden Liste [6]<br />
Operand ::= Formel2 [7]<br />
Kontextbedingungen: Genau dann, wenn t1, t2, ..., tn Operanden sind und f ein n-stelliges<br />
Element aus Operator ist, ist auch f(t1, t2, ..., tn) eine Funktionsanwendung.<br />
Abbildung 2.3: Syntax <strong>der</strong> arithmetischen Ausdrücke in Prefix-Form<br />
Am Beispiel <strong>der</strong> Prädikatenlogik werden wir eine weitere nichtleere Menge Kontextbedingungen kennenlernen.<br />
Zusätzlich zu <strong>der</strong> bisher gezeigten Darstellung <strong>der</strong> Syntax von Sprachen werden auch sogenannte Syntaxdiagramme<br />
verwendet. Wir geben nur ein Beispiel, das nach dem vorangegangenen selbsterklärend sein müsste.<br />
usw.<br />
Formel Term<br />
Formel + Term<br />
Formel - Term<br />
Term Faktor<br />
Term ∗ Faktor<br />
Term / Faktor<br />
Abbildung 2.4: Syntaxdiagramme für die arithmetischen Ausdrücke<br />
2.1.2 Die Syntax <strong>der</strong> Aussagenlogik<br />
Wir verwenden im folgenden die Syntax <strong>der</strong> Aussagenlogik, um das Wissen über die Beschreibung <strong>der</strong> Syntax<br />
einer Sprache zu vertiefen. Daß dies gerade mittels <strong>der</strong> Aussagenlogik geschieht, hat zwei Gründe. Zum ersten<br />
hat die Aussagenlogik eine relativ einfache Sprache, zum an<strong>der</strong>en stellt sie die Grundlage für die später<br />
eingeführte Prädikatenlogik dar.<br />
Die Aussagenlogik ermöglicht die Verknüpfung von Aussagen. Eine Aussage ist dabei ein Satz, <strong>der</strong> entwe<strong>der</strong><br />
wahr o<strong>der</strong> falsch sein kann. Aussagen, die nicht durch Verknüpfung entstanden sind, werden als atomare<br />
Aussagen bezeichnet.<br />
4 Man beachte, daß auch die Kontextbedingungen nichts über die Bedeutung unserer Zeichenketten sagen.