Grundlagen der Informatik I “Programmierung”
Grundlagen der Informatik I “Programmierung”
Grundlagen der Informatik I “Programmierung”
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3. m=n ⇒ ( GGT(m,n,t) ⇔ (t=m) )<br />
“GGT(m,n,t) ist genau dann wahr, wenn t=m ist, falls m gleich n ist”.<br />
Diese drei Regeln sind bereits ein Logik-Programm. Sie sind konstruktiv, denn sie erklären, daß die Überprüfung<br />
<strong>der</strong> Wahrheit von GGT(m,n,t) sich auf die Überprüfung von GGT mit kleineren Argumenten m-n bzw n-m<br />
zurückführen läßt, falls m ungleich n ist. Da m und n natürliche Zahlen sind, muß diese Reduktion auf kleinere<br />
Argument einmal mit <strong>der</strong> Aussage, nun ist m=n, abbrechen. Dann haben wir aber das Ergebnis. Die Tatsache,<br />
daß zur Erklärung des GGT’s wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> GGT benutzt wird, wird als Rekursion bezeichnet. GGT ist also<br />
rekursiv definiert.<br />
1.2.1.2 Maschinelle Interpretation des logischen Programms<br />
Hier setzt nun ein maschinell durchführbares Verfahren für die Interpretation auf. Man versucht für gegebene<br />
Argumente, diese Argumente mit Hilfe <strong>der</strong> Eigenschaften (Regeln) solange über die Gleichungen zu reduzieren,<br />
bis man das Ergebnis erhält.<br />
Beispiel 1.2.1 Gesucht ist ein t für das GGT(12,15,t) wahr ist. Das Verfahren ist hier sehr einfach: Wir<br />
prüfen, welche Regel überhaupt anwendbar ist. Da sich die Bedingungen für m und n gegenseitig ausschließen,<br />
kann jeweils nur eine Gleichung zur Reduktion verwendet werden:<br />
Nach (2) gilt GGT(12, 15 ,t) ⇔ GGT(12, 3, t)<br />
(1) GGT(12, 3, t) ⇔ GGT(9, 3, t)<br />
(1) GGT(9, 3, t) ⇔ GGT(6, 3, t)<br />
(1) GGT(6, 3, t) ⇔ GGT(3, 3, t)<br />
(3) GGT(3, 3, t) ⇔ (t=3)<br />
Also gilt (t=3) ⇔ GGT(3,3,3) ⇔ GGT(6,3,3) ⇔ ... ⇔ GGT(12,15,3). Wir haben eine Lösung gefunden.<br />
Beispiel 1.2.2 Komplizierter wird <strong>der</strong> Fall für GGT(m,4,2). Hier gilt nicht mehr, daß sich die einzelnen<br />
Regeln gegenseitig ausschließen, da ja <strong>der</strong> Wert von m unbekannt ist und daher alle drei Regeln verfolgt werden<br />
müssen. Wir wenden nun stets alle drei Regeln an und notieren uns bei je<strong>der</strong>, unter welchen Voraussetzungen<br />
die Gleichung angewandt wurde:<br />
GGT(m, 4, 2)<br />
✘✘❳<br />
✘✘✘<br />
❳❳❳❳<br />
✘✘<br />
❳❳❳❳<br />
✘✘<br />
(1) m>4 (2) m