Heinrich's Gesetz, Risk Management und KAIZEN: - CETPM
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Bereits innerhalb der ersten<br />
6 Monate nach der Bahnkatastrophe<br />
von Eschede<br />
(1999) identifizierte die Untersuchungskommission<br />
über<br />
1.400 Beinahe-Unfälle <strong>und</strong><br />
sicherheitsgefährdende Bagatell-Vorkommnisse,<br />
die im<br />
Vorfeld des Unglücks in<br />
verschiedenen Bereichen<br />
der Bahn auftraten, aber<br />
keine besondere Beachtung<br />
fanden.<br />
Heinrichs's <strong>Gesetz</strong> zeigt den<br />
frappierenden Zusammenhang<br />
zwischen Bagatell-<br />
Vorfällen <strong>und</strong> Katastrophen<br />
beeindruckend auf:<br />
300 Beinahe-Unfälle (oder „leichte Fehler” oder „kleine<br />
Verschwendungen”) bilden die statistische Gr<strong>und</strong>lage für<br />
29 mittelschwere Vorkommnisse (oder „sichtbare / spürbare<br />
Fehler” oder „deutliche kostenwirksame Verschwendungen”)<br />
<strong>und</strong> diese wiederum sind die statistische Basis für 1 Desaster-<br />
Fall (oder „Kunstfehlerklage” oder „überraschende Budgetüberziehung<br />
von mehr als 30 %”).<br />
Mittelschwere Unfälle <strong>und</strong> Katastrophen deuten sich also an<br />
in Form von Frühwarn-Informationen, abgeleitet aus Frühwarn-Indikatoren.<br />
So wird der Grenzübergang vom Bagatell-<br />
Fehler (also den allseits akzeptierten <strong>und</strong> arbeitstäglich<br />
tolerierten kleinen Fehlern) zum mittelschweren Problem<br />
ebenso wie der Übergang zur Katastrophe gerade dann<br />
in der Praxis beobachtbar vollzogen, wenn Außergewöhnliches<br />
passiert bzw. Organisation <strong>und</strong> Mitarbeiter unter<br />
Zeitdruck geraten.<br />
Dies ist die Gr<strong>und</strong>idee des „Speed-<strong>Management</strong>-Ansatzes”:<br />
Setze die Organisation unter Zeitdruck <strong>und</strong> die fehleranfälligen,<br />
schlecht organisierten Arbeitsbereiche werden sofort<br />
identifizierbar.<br />
Was hat dies alles mit <strong>KAIZEN</strong> <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />
zu tun?<br />
Alle genannten Ansätze basieren auf der „Null-Fehler-<br />
Philosophie”: Fehler nicht annehmen, Fehler nicht machen,<br />
Fehler nicht weitergeben.<br />
Und: Die Bagatell-Fehler, die kleinen Verschwendungen<br />
im gewohnten Arbeitsablauf passieren in den Bereichen,<br />
die der normale Mitarbeiter (die Stationsschwester, der<br />
Assistenzarzt, der Sachbearbeiter im Einkauf oder Controlling)<br />
aus seiner Tagesarbeit kennt. Die meisten Mitarbeiter<br />
sind Experten auf Ihrem Arbeitsgebiet; sie kennen Ihren<br />
Arbeitsprozeß.<br />
Ausgabe 1/2001<br />
Informationen, Fakten, <strong>Management</strong>-Trends im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
<strong>Heinrich's</strong> <strong>Gesetz</strong>, <strong>Risk</strong> <strong>Management</strong> <strong>und</strong> <strong>KAIZEN</strong>:<br />
Schicken Sie Ihre Mitarbeiter auf Risiko- <strong>und</strong> Verschwendungssuche<br />
Heinrich´s <strong>Gesetz</strong>:<br />
<strong>KAIZEN</strong> zielt auf die vielen kleinen Fehler, die unmittelbar am Arbeitsplatz jeden<br />
Tag begangen werden… <strong>und</strong> irgendwann zur Katastrophe führen.<br />
Desaster<br />
Fall<br />
Mittelschwere<br />
Unfälle<br />
Beinahe<br />
Unfälle<br />
29<br />
300<br />
Einem Desasterfall gehen statistisch betrachtet 300 kleine Beinahe-Unfälle voraus.<br />
1<br />
Sie können zuerst erkennen<br />
sowie zuerst melden,<br />
wenn Fehler wiederholt<br />
oder sogar regelmäßig<br />
auftreten. Daher ist es von<br />
zentraler Bedeutung für<br />
den Erfolg eines TQM-<br />
Systems, inwieweit es gelingt,<br />
die Mitarbeiter auf<br />
Verschwendungssuche im<br />
eigenen Arbeitsbereich zu<br />
schicken.<br />
Drei Voraussetzungen sind<br />
dafür zu erfüllen:<br />
1 Die Mitarbeiter sollten<br />
eine „Vielseitigkeitsausbildung”<br />
erhalten, durch<br />
die sie in die Lage versetzt<br />
werden, Probleme zu erkennen, präzise einzugrenzen<br />
<strong>und</strong> kreativ zu lösen; die Fähigkeiten der Präsentation<br />
<strong>und</strong> Moderation sowie die anwendungssichere Kenntnis<br />
der „7-Tools” zur Erhebung, Analyse <strong>und</strong> Konzeptentwicklung<br />
gehören unverzichtbar dazu.<br />
2 Rationalisierungsreserven sollten nicht primär zu<br />
Personalabbau führen, sondern Arbeitszeitreserven für<br />
Verschwendungs-Zirkel sein, damit diese Zirkel während<br />
der Arbeitszeit stattfinden können.<br />
3 Das Anreizsystem muß die aktive Mitwirkung in Verschwendungs-Zirkeln<br />
honorieren; dies zeigt, wie ernst die<br />
Führung Verschwendungs-Aktivitäten nimmt.<br />
Übrigens:<br />
Verschwendungs-Aktivitäten unter der Orientierung an<br />
<strong>Heinrich's</strong> <strong>Gesetz</strong> leisten langfristig einen wirksamen Beitrag,<br />
das „Beschwerde-<strong>Management</strong>” wieder auf das zu reduzieren,<br />
was es sein sollte:<br />
die angemessene Reaktion<br />
auf den Ausnahmefall, in<br />
dem ein Leistungsversprechen<br />
ausnahmsweise nicht<br />
eingehalten wurde.<br />
<strong>KAIZEN</strong>-Erfolg stellt sich ein,<br />
wenn „…im Dialog” vereinbart<br />
wird:<br />
„Geht nicht, gibt es nicht!"<br />
Ihr<br />
Wilfried von Eiff<br />
Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff
Internationales Reform-Netzwerk:<br />
Auf der Suche nach der Besten Praxis<br />
Über 70 Krankenhaus- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsexperten aus 16<br />
Ländern trafen sich im Rahmen des CKM-/Bertelsmann-<br />
Stiftung-Projekts „Reformwerkstatt Ges<strong>und</strong>heitswesen” vom<br />
6. bis 11. April in Berlin:<br />
Best Practices zur verbesserten K<strong>und</strong>enorientierung von<br />
Krankenhäusern standen ebenso zur Diskussion wie Vorschläge<br />
zu einer bedarfsgerechten <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Steuerung von Ges<strong>und</strong>heitssystemen.<br />
Das internationale Reform-Netzwerk, das im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung<br />
vom CKM moderiert wird, umfaßt mittlerweile<br />
fünf Vergleichsbereiche, in denen Arbeitsgruppen Best<br />
Practices diskutieren <strong>und</strong> auf Übertragbarkeit überprüfen.<br />
Ein international besetztes Steering Committee bündelt die<br />
Ergebnisse der verschiedenen Reform-Werkstätten <strong>und</strong> erarbeitet<br />
Reformvorschläge für Entscheidungsträger in Ges<strong>und</strong>heitssystemen<br />
<strong>und</strong> Krankenhäusern.<br />
Clyde Wesp, ärztlicher Direktor der Memorial Hospital Group<br />
(Los Angeles) <strong>und</strong> Sprecher der „Arbeitsgruppe: Trendradar<br />
Ges<strong>und</strong>heitssystem”, stellte die Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung<br />
über die Erwartungen an die Qualität eines<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>und</strong> einer Krankenhausbehandlung vor:<br />
65 % erwarten eine fallangemessene medizinische Behandlung:<br />
keine überflüssigen Röntgenbilder, Verzicht auf<br />
unnötige Doppeluntersuchungen <strong>und</strong> invasive Diagnosemaßnahmen.<br />
Aus dieser Forderung der Bevölkerung läßt sich ableiten,<br />
daß die evidenzbasierte Medizin, die Einführung von Behandlungsleitlinien<br />
an Bedeutung gewinnen wird.<br />
Die Patienten <strong>und</strong> deren Angehörige werden immer informierter<br />
<strong>und</strong> selbstbewußter: 29 % holen sich vor einem<br />
Krankenhausaufenthalt Informationen über Ärzte <strong>und</strong> Krankenhäuser<br />
aus dem Internet:<br />
Health Grades (The Rating Experts) hält differenzierte Daten<br />
über Morbiditätsraten, OP-Erfahrung von Ärzten usw. abrufbar<br />
bereit.<br />
Die Trendprognose der Arbeitsgruppe: Das Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
wird in Zukunft zunehmend "customer-driven".<br />
Die Beschwerdebereitschaft, insbesondere die Bereitschaft<br />
zur gerichtlichen Auseinandersetzung nimmt in den<br />
meisten Ländern deutlich zu. <strong>Risk</strong>-<strong>Management</strong> wird in Zukunft<br />
ein wichtiges Arbeitsfeld für die Krankenhäuser.<br />
v.l.n.r.: J. Fansler (Lakeland), J. Lauharanta (Helsinki), N. Dawe (London),<br />
N. Naftalin (Leicester), D. Moulder (Stellenbosch).<br />
v.l.n.r.: Martti Kekomäki (Finnland), Patricia Andreoli (Australien),<br />
Schirmherrin Liz Mohn (Gütersloh), Wilfried von Eiff, Deon Moulder (Südafrika)<br />
In der „Reformwerkstatt: Ges<strong>und</strong>heitssystemsteuerung”<br />
berichteten Amanda Colledge <strong>und</strong> Sharon Robson (London)<br />
aus der Arbeitsgruppe „Transparenz durch Betriebsvergleich<br />
von Krankenhäusern” über die „gemischten” Erfahrungen<br />
mit dem NHS-Ranking in England:<br />
Die niedrigsten, nach dem Schweregrad gewichteten<br />
Mortalitätsraten weisen in England diejenigen Krankenhäuser<br />
auf, die eine überdurchschnittlich hohe Relation<br />
von Ärzten pro 100 belegten Betten aufweisen. Das<br />
Chelsea and Westminster Hospital (im aktuellen Foster-<br />
Ranking an Nr. 5 in England stehend) hat eine Rate von<br />
64/1000 bei einem Mortalitätsindex von 82 (Bandbreite in<br />
UK: 68 bis 119).<br />
Qualität zeigt sich weiterhin an der Zahl von Eingriffen:<br />
Für Angiographien wird eine Mindestzahl von 500 je Jahr<br />
gefordert, um Verfahrenssicherheit zu gewährleisten.<br />
Das Chelsea and Westminster gilt in England als "stateof-the-art<br />
hospital", u.a. bekannt durch eine exzellente<br />
K<strong>und</strong>enversorgung über alle Versorgungsbereiche, durch<br />
international beachtete Innovationen in der AIDS-Therapie<br />
<strong>und</strong> durch die Beliebtheit der Geburtsabteilung (fast 5.000<br />
Geburten/Jahr). Gleichzeitig weist dieses Krankenhaus mit<br />
die höchste Rate von Beschwerden aller NHS-Krankenhäuser<br />
auf: 14 auf 1.000 Patienten, was sich im Gesamt-<br />
Ranking negativ bemerkbar macht.<br />
Hier zeigt sich die Problematik von Leistungsvergleichen<br />
auf Kennzahlenbasis. Denn das Chelsea Hospital verfügt über<br />
ein hervorragend organisiertes Beschwerde-<strong>Management</strong>,<br />
welches das Ziel verfolgt, möglichst jeden Beschwerdeanlaß<br />
in Erfahrung zu bringen. Die Patienten werden wiederholt ermutigt,<br />
Verbesserungsvorschläge <strong>und</strong> Ärgernisse zu äußern.<br />
Andere NHS-Krankenhäuser verzichten auf diese aktive Variante<br />
des Beschwerde-<strong>Management</strong>s <strong>und</strong> warten mit<br />
„positiven” Zahlen auf. Das nächste Forum findet vom<br />
6. - 10. Oktober 2001 wieder in Berlin statt.
PATIENTENBESCHWERDEN ALS CHANCE NUTZEN<br />
Beschwerde-<strong>Management</strong> im internationalen Vergleich<br />
„Patienten, die sich beschweren, sind größtenteils Nörgler<br />
<strong>und</strong> Querulanten ...”<br />
„Wir haben keine Beschwerden, unsere Patienten sind<br />
zufrieden ...”<br />
Die Schlußfolgerungen scheinen angebracht, denn weniger<br />
als 1 % der Patienten in Krankenhäusern (im Vergleich:<br />
13 % sind es bei Stadtämtern) beschweren sich.<br />
Ist ein Patient nun gr<strong>und</strong>sätzlich zufriedener als ein Bürger,<br />
der den Service bei einem Amt in Anspruch nimmt? Sind<br />
unsere Krankenhäuser als „beschwerdefreie Zone”, als<br />
Hort der K<strong>und</strong>enorientierung anzusehen? Die ersten<br />
Ergebnisse der CKM-Studie zum Beschwerde-Verhalten<br />
von Patienten im internationalen Vergleich zeigt ein<br />
deutlich anderes Bild:<br />
Nur etwa 0,8 % der Patienten beschweren sich. Gleichzeitig<br />
aber geben ca. 21 % (also jeder fünfte) der Patienten<br />
an, mindestens einen Beschwerdeanlaß während<br />
ihres Krankenhausaufenthaltes empf<strong>und</strong>en zu haben.<br />
Weiterhin ist festzustellen, daß nur jeder 25. unzufriedene<br />
Patient tatsächlich eine Beschwerde adressiert.<br />
Wenn man bedenkt, daß je nach Beschwerdegr<strong>und</strong> ein<br />
unzufriedener Patient nach seiner Entlassung mit 11 (bei<br />
„leichten” Verärgerungen wie z. B. Essen) bis 19 (Unzufriedenheit<br />
über medizinische Leistungen) weiteren Personen<br />
über seine Erfahrungen spricht, dann tickt hier ein Zeitbombe,<br />
die sich auf Dauer nachteilig auf den „guten<br />
Ruf” eines Krankenhauses auswirken kann. Diese Reaktion<br />
der „stummen Abstimmung mit den Füßen”, erscheint<br />
nur konsequent zu sein: Immerhin sind fast 80 % der<br />
Beschwerdeführenden unzufrieden mit der Art, wie ihre<br />
Beschwerde behandelt wurde.<br />
Australische, amerikanische <strong>und</strong> englische Krankenhäuser<br />
haben die Chancen eines aktiven Beschwerde-<br />
<strong>Management</strong>s als Instrument der Qualitätssicherung<br />
sowie der Öffentlichkeitsarbeit (bis hin zur Markenbildung<br />
für Krankenhäuser) längst erkannt <strong>und</strong> praktische Organisationskonzepte<br />
realisiert.<br />
Das CKM-Konzept des „Patienten-Ideen-<strong>Management</strong>”:<br />
Die Erfolgsfaktoren<br />
Ziele <strong>und</strong> Strategie<br />
Konstruktive Fehlerkultur <strong>und</strong><br />
fallabschließende Verantwortung<br />
Moments of Truth-Analyse<br />
Beschwerdeprozess-Organisation<br />
Training des Personals: Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Vielseitigkeitsausbildung<br />
Patienten-/Angehörigen-Feedback<br />
Erfolgsmessung <strong>und</strong> Kennzahlen<br />
Speed Team-Organisation<br />
John Mobley, Vice President des Bone & Joint Hospital (Oklahoma City) erläutert den<br />
“Comlaints <strong>Management</strong> Circle“ auf dem IBHF-Treffen in Berlin<br />
Im Bone & Joint Hospital (Oklahoma) ist John Mobley daran<br />
interessiert, möglichst viele Störfelder für Patientenzufriedenheit<br />
zu erkennen. Das OFI-Programm (Opportunities for<br />
Improvement) setzt auf positiv belegte Begriffe wie<br />
„Vorschlag”, „Idee” oder „Verbesserungsansatz”, statt auf<br />
Vokabeln wie „Schwachstelle” oder „Beschwerde”.<br />
Ideen, Vorschläge <strong>und</strong> konstruktive Kritik sind Anregungen<br />
zur Verbesserung der Prozesse <strong>und</strong> des Verhaltens, die<br />
1<br />
2<br />
3<br />
für eine Erhöhung der Patientenzufriedenheit,<br />
für Kosten- <strong>und</strong> Qualitätsverbesserung der internen<br />
Abläufe <strong>und</strong><br />
zur Steigerung der Mitarbeiter-Motivation genutzt<br />
werden können.<br />
Das CKM-Konzept des PIM (Patienten-Ideen-<strong>Management</strong>)<br />
gründet sich auf folgende Erfolgsfaktoren:<br />
Mitarbeiter mit Patientenkontakt müssen über die Fähigkeit<br />
verfügen, mit Patienten <strong>und</strong> Angehörigen situationsangemessen<br />
zu kommunizieren: Ernsthaftigkeit im<br />
Umgang mit Patientenanliegen (z. B. „richtiges Zuhören”),<br />
Berechenbarkeit im Verhalten, Sicherheit im Auftreten <strong>und</strong><br />
das Gefühl der Fürsorglichkeit sind die Eckpunkte einer<br />
Sozialqualität.<br />
Der Patient mißt den Erfolg seiner Beschwerde an typischen<br />
Erwartungen. Beurteilungskriterien sind die zügige<br />
Bearbeitung seines vorgebrachten Hinweises, die Art wie<br />
seine Beschwerde kommunikativ behandelt wurde sowie<br />
die tatsächlich eingetretenen Veränderungen.<br />
Der Bearbeitungsprozess muss aus Sicht des Patienten<br />
transparent <strong>und</strong> unbürokratisch sein sowie als sachlich<br />
angemessen, d.h. als „gerecht” empf<strong>und</strong>en werden.<br />
Chancen können nur dann genutzt werden, wenn ein<br />
Informations- <strong>und</strong> Kommunikationssystem etabliert wird, das<br />
die Vorschläge <strong>und</strong> Ideen intern dokumentiert <strong>und</strong> auswertet.<br />
Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die Führungskultur<br />
eines Hauses. Das Verbesserungspotential einer ehrlich<br />
vorgebrachten Patientenbeschwerde versickert, wenn ein<br />
Mitarbeiter aus Angst vor Sanktionen durch den Vorgesetzten<br />
die jeweilige Beschwerde nicht weitergibt.
GO WEST: CKM-Studentin auf<br />
Entdeckungsreise in den USA<br />
Durch Kontakte<br />
des CKM wurde mir<br />
im Sommer 2000<br />
die Möglichkeit<br />
geboten, ein elfwöchigesPraktikum<br />
im Lakeland<br />
Regional Medical<br />
Center in den USA<br />
zu absolvieren.<br />
Während meines<br />
Aufenthalts konnte<br />
ich zahlreiche Einblicke in die Inhalte <strong>und</strong> Arbeitsweisen<br />
verschiedener administrativer Bereiche eines amerikanischen<br />
Krankenhauses gewinnen.<br />
Erste Stationen meines Praktikums waren die Abteilungen<br />
Materials <strong>Management</strong>, Clinical Information Services,<br />
Ehrendoktorwürde für: Reinhard Mohn<br />
Eine Ehrendoktorwürde ist einerseits eine Würde für den<br />
Empfänger des Titels. Häufig jedoch ist es eine noch größere<br />
Ehre für den, der diese Würde verleiht...<br />
Reinhard Mohn (79) wurde am 2. Mai 2001 mit der Ehrendoktorwürde<br />
der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ausgezeichnet.<br />
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann<br />
AG <strong>und</strong> Gründer der Bertelsmann Stiftung erhielt die<br />
Ehrung in einer Feierst<strong>und</strong>e der Westfälischen Wilhelms-<br />
Universität Münster. In seiner Laudatio stellte Prof. Dr. Dr. h.c.<br />
mult. Heribert Meffert vor den r<strong>und</strong> 300 Gästen Reinhard<br />
Mohns wegweisendes gesellschaftliches <strong>und</strong> unternehmerisches<br />
Engagement heraus. Mohn habe innerhalb von 40<br />
Jahren aus einem regionalen Verlag einen der weltweit<br />
führenden Medienkonzerne geschaffen. Neben Leistung<br />
<strong>und</strong> Wettbewerb gehöre der „Mohnsche Führungsstil” zu<br />
seinen Gr<strong>und</strong>ideen: Delegation von Verantwortung sowie<br />
eine Unternehmenskultur der leistungsorientierten, auf trans-<br />
Unsere neue Mitarbeiterin<br />
Quality Improvement, Operations Resource <strong>Management</strong><br />
sowie Financial Services. Im Anschluß konnte ich im Rahmen<br />
einer längeren Projektarbeit eigenständig Analysen<br />
für aktuelle Problemfelder des Krankenhauses in den<br />
Bereichen "Quality Improvement" <strong>und</strong> "Infection Control"<br />
erarbeiten. Zudem hatte ich die Möglichkeit, im Laufe<br />
der Zeit zahlreiche Fre<strong>und</strong>schaften zu den Mitarbeitern<br />
zu knüpfen <strong>und</strong> insbesondere an den Wochenenden das<br />
Land zu erk<strong>und</strong>en. Meine Bilanz am Ende des Aufenthalts:<br />
Das Auseinandersetzen mit dem Aufbau eines fremden<br />
Ges<strong>und</strong>heitssystems sowie die zahlreichen Einblicke <strong>und</strong><br />
praktischen Tätigkeiten in einem ausländischen Krankenhaus<br />
stellten für mich sowohl persönlich als auch fachlich<br />
eine wertvolle Erfahrung dar.<br />
v.l.n.r.: Alexandra Dierkes (Studentin des CKM), Kim Patterson (Manager/Medical<br />
Cardiology), Mary Rieger (Within-the-Team Leader/Administrative Secretary),<br />
Branda McHaffie (Within-the-Team Leader/Registered Nurse)<br />
parente Anreize ausgelegten<br />
Führung seien zwingende Voraussetzung<br />
für eine optimale<br />
Nutzung der auf Mitarbeiterebene<br />
vorhandenen Unternehmensressourcen.<br />
Im Rahmen der Urk<strong>und</strong>enverleihung<br />
bedankte sich<br />
Dekan Prof. Dr. Ulrich van Suntum<br />
für Mohns vielfältiges Engagement<br />
im Bereich der Hochschulent-<br />
Seit Dezember 2000 verstärkt Frau Britta Werning das Team des CKM. Als gelernte Kauffrau für<br />
Bürokommunikation sammelte sie zunächst einige Jahre lang Erfahrungen im Bereich der<br />
universitären Sekretariatsarbeit. Heute sorgt Frau Werning im Sekretariat des CKM für einen<br />
reibungslosen internen Geschäftsbetrieb <strong>und</strong> steht Ihnen als Ansprechpartnerin gerne zur Verfügung.<br />
Reinhard Mohn (re.) mit<br />
Dekan Prof. Dr. Ulrich<br />
van Suntum<br />
wicklung <strong>und</strong> für die Tatsache, daß Mohn nach zahlreichen<br />
abgelehnten Angeboten anderer Universitäten in Münster<br />
erstmalig einer Annahme der Ehrendoktorwürde zugestimmt<br />
habe. In Münster gehen die Gründung des Centrum für<br />
Krankenhaus-<strong>Management</strong> sowie der Akademie für Manuelle<br />
Medizin auf die Initiative von Reinhard Mohn zurück, ebenso<br />
ein Projekt zur Uveitis-Forschung in der Universitätsklinik.<br />
Der CKM-NEWS-TICKER: Aktuelle Nachrichten <strong>und</strong> Termine<br />
1. 2.<br />
Wenn Sie wissen wollen, wie die<br />
Arbeitsabläufe in Einkauf <strong>und</strong> Logistik<br />
DRG-gerecht gestaltet werden,<br />
dann besuchen Sie das<br />
3. CKM Einkaufs- <strong>und</strong> Logistik-Forum<br />
am 18./19. Oktober in Münster<br />
Kontakt: Dipl.-Kffr. Christiane Saure<br />
Tel. 02 51 - 83 31 44 - 7<br />
Die INSIGHTS-Sonderaktion<br />
wurde verlängert.<br />
Wie Sie an Ihren persönlichen Report<br />
(Leadership-Check) kommen,<br />
sagt Ihnen<br />
Simone Klasvogt<br />
Tel. 0251 - 83 31 44 - 0<br />
Herausgeber: gGmbH • Fliednerstraße 21 • 48149 Münster • Tel. 02 51 - 83 31 44 - 0 • Fax: 02 51 - 83 31 44 - 6 • www.krankenhaus-management.de • ckm@wiwi.uni-muenster.de<br />
Redaktion: Holger Storcks • Gestaltung: cero-Grafik · Tel. 02 51 - 790 666 • Druck: Joh. Burlage, Münster • Auflage: 2.000 Stück<br />
3.<br />
Das Kommunikations- <strong>und</strong> Führungstraining<br />
für Ärzte, Betriebswirte<br />
<strong>und</strong> Pflegekräfte findet am<br />
20. Oktober 2001 in Münster statt.<br />
Das Programm finden Sie unter<br />
www.krankenhaus-management.de<br />
Kontakt: Simone Klasvogt<br />
Tel. 02 51 - 83 31 44 - 0<br />
4.<br />
Die KMU-Krankenhaus-Studie 2000<br />
kann direkt über das CKM bezogen<br />
werden.<br />
Sonderpreis für Krankenhäuser:<br />
95,- Euro (zzgl. MwSt.)<br />
Kontakt: Simone Klasvogt<br />
Tel. 02 51 - 83 31 44 - 0