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Recht kämpfen, wenn es ihm verweigert werden sollte. Dafür sind<br />

Maßstäbe nötig, nach denen die Gerichte zu entscheiden haben,<br />

und die finden sich in den Gesetzen.<br />

Die Gesetzgebung ist daher im modernen demokratischen Staat<br />

eine äußerst wichtige Angelegenheit. Die wesentlichen Vorschriften<br />

darüber enthält bereits das Grundgesetz. Hier ist das Gesetzgebungsverfahren<br />

– das im folgenden näher geschildert und erklärt<br />

werden soll – in den Grundzügen vorgeschrieben, weil nur so<br />

sichergestellt werden kann, dass ein korrektes Verfahren abläuft,<br />

das durch seine Úffentlichkeit jederzeit die Kontrolle und entsprechende<br />

Meinungsbildung der Bürgerinnen und Bürger ermöglicht.<br />

Dies wiederum ist der Grund, warum Bundesgesetze nur vom Bundestag<br />

beschlossen werden dürfen: Er verhandelt in öffentlicher<br />

Debatte – Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen berichten darüber –,<br />

und die einzigen Personen, die an dem Beschluss über jedes Gesetz<br />

teilnehmen dürfen, sind die zum Bundestag gewählten Abgeordneten<br />

(nach dem Bundeswahlgesetz regulär 598, wegen Ûberhangmandaten<br />

derzeit 620 an der Zahl). Weil es bei den Gesetzen um<br />

die für das ganze Volk verbindlichen Regeln geht, müssen sie von<br />

der Volksvertretung behandelt und beschlossen werden.<br />

Deshalb bestimmt <strong>Artikel</strong> 77 Abs. 1 des Grundgesetzes: „Die Bundesgesetze<br />

werden vom Bundestage beschlossen“. Zwar dürfen und<br />

sollen an der Erarbeitung des Inhaltes der Gesetze viele mitwirken,<br />

aber verantwortet müssen sie von denen werden, die dafür gewählt<br />

wurden. Gewählt wird auf Zeit, d. h. für die Dauer einer Wahlperiode<br />

des Bundestages, die 4 Jahre beträgt. Also endet das Mandat der<br />

Abgeordneten nach dieser Zeit, und eine neue Entscheidung durch<br />

Wahl steht an, mit der die bisherige Regierung mit ihrem Gesetzgebungsprogramm<br />

bestätigt, aber auch abgewählt werden kann.<br />

Das ist das Entscheidende am demokratischen Staat: Man kann eine<br />

Regierung auf friedliche Weise wieder loswerden und durch eine andere<br />

ersetzen; in undemokratischen Regimen kann man das nicht.<br />

Im Rechtsstaat wird also praktisch mit Gesetzen und durch Gesetze<br />

regiert, und dem entsprechend eng ist der Zusammenhang zwischen<br />

Gesetzgebung und Politik. Doch wie kommt ein solches Gesetz zustande?<br />

Welche Stationen durchläuft es, bis es für jedermann verbindlich<br />

ist, und wer ist daran beteiligt? Dies soll im Folgenden näher<br />

in Augenschein genommen werden, um sich einen realistischen Eindruck<br />

über das Gesetzgebungsverfahren verschaffen zu <strong>können</strong>.<br />

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