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auch das Interesse der nicht fachkundigen Abgeordneten meist gering<br />

ist. Hinzu kommt, dass die Abgeordneten häufig die Argumente<br />

schon mehrfach in ihrer Fraktion und in öffentlichen Erklärungen<br />

gehört haben. Schon von daher ist es zu erklären, dass sich<br />

oft nur wenige Abgeordnete im Plenarsaal befinden.<br />

Aber selbst bei großen Debatten muss die Úffentlichkeit Verständnis<br />

dafür haben, dass die Abgeordneten nicht vier Stunden am Vormittag<br />

und noch länger am Nachmittag und Abend hintereinander<br />

im Plenarsaal sitzen <strong>können</strong>.<br />

<strong>Sie</strong> haben nämlich während einer Sitzungswoche in Berlin eine<br />

Vielzahl anderer Aufgaben, deren Bewältigung die Bürgerinnen<br />

und Bürger – zu Recht – von ihnen erwarten.<br />

Zu ihren Pflichten gehören neben der Teilnahme an Beratungen und<br />

Abstimmungen im Plenum des Deutschen Bundestages und in seinen<br />

Ausschüssen die Teilnahme an Sitzungen der eigenen Fraktion,<br />

deren Arbeitsgruppen und Arbeitskreisen, die Lektüre von politischen<br />

und Fachzeitschriften, das Studium von Akten, Anträgen und<br />

Gesetzesentwürfen, ggf. die Vorbereitung eigener Ansprachen und<br />

Debattenbeiträge, Telefonate, die Erledigung von Post aus den verschiedensten<br />

Kreisen der Bevölkerung, insbesondere auch aus dem<br />

Wahlkreis, politische Gespräche mit Bürgern, anderen Abgeordneten<br />

und Interessenvertretern und vieles mehr. Angesichts dieser Aufgabenfülle<br />

muss es den einzelnen Abgeordneten überlassen bleiben,<br />

bei welchen Tagesordnungspunkten sie ihre Teilnahme an einer<br />

Plenarsitzung für wichtig halten. Es führt daher zu Trugschlüssen,<br />

wenn die Besetzung des Plenums als Vergleichsmaßstab für das<br />

Pflichtbewusstsein, Engagement, Interesse oder die Leistung der<br />

Mitglieder des Deutschen Bundestages genommen wird.<br />

Dennoch bleibt der Eindruck des schwach besetzten Plenarsaales<br />

auf die Úffentlichkeit weithin bestimmend und somit für den<br />

Bundestag und seine Mitglieder unbefriedigend. Der Bundestag hat<br />

daher im Rahmen der Parlamentsreform 1995 eine Reihe von<br />

Maßnahmen beschlossen, die den Plenarbetrieb nach außen und<br />

nach innen attraktiver machen sollen.<br />

Eingeführt wurde damals insbesondere die sogenannte „Kernzeit“:<br />

Am Donnerstag einer Sitzungswoche werden grundlegende, zentrale<br />

Themen behandelt, die auch in der Úffentlichkeit auf besonderes<br />

Interesse stoßen. Während dieser 4–6-stündigen Kernzeitdebatten,<br />

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