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Die Sprache des Parfums

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schen Begriff Spiel aufzählen kann. <strong>Die</strong> Intension <strong>des</strong> Begriffs Spiel, also<br />

alle Merkmale, die ein Spiel (angeblich) ausmachen, determiniert offen-<br />

bar nicht seine Extension (die Menge der Tätigkeiten, die als Spiele be-<br />

zeichnet werden).<br />

Wittgenstein ( 2 1980) bringt als verbinden<strong>des</strong> Moment, das die Mitglieder<br />

einer Kategorie gewissermaßen zusammenhält, die Idee der „Familien-<br />

ähnlichkeiten” (Wittgenstein 2 1980: 57) zwischen einzelnen Spielen ins<br />

Spiel. Dabei gibt es jedoch keine eindeutigen Kriterien, beziehungsweise<br />

notwendige und hinreichende Merkmale, die allen Spielen gemeinsam<br />

sein müssen. Es wird dem Entweder-Oder-Kategorisieren im Sinne einer<br />

Kasuistik eine klare Absage erteilt.<br />

Ausgehend von Wittgensteins sprachphilosophischen Überlegungen zu<br />

den internen Strukturierungsprinzipien versprachlichter Kategorien führt<br />

eine Linie zu Roschs anthropologischen Studien über von ihr so genann-<br />

te „prototype effects“ (Rosch 1977: 10) bei der Analyse der kategorialen<br />

Wahrnehmung physikalischer Objekte. Insbesondere geht es dabei um<br />

die Wahrnehmung von Farben sowie deren kognitiver Repräsentation.<br />

Bei den prototype effects handelt es sich um Beobachtungen zur inter-<br />

nen Organisation von Kategorien. Es stellte sich bei empirischen Unter-<br />

suchungen heraus, dass Personen innerhalb von Kategorien durchaus<br />

bessere und schlechtere individuelle Vertreter unterscheiden. Es kann<br />

also in diesen Fällen angenommen werden, dass sich die Elemente ei-<br />

ner Kategorie um ein prototypisches Zentrum anordnen. Allerdings geht<br />

Rosch nicht soweit zu behaupten, dass die empirisch gewonnenen Da-<br />

ten „any particular processing model for categories (...) or a theory of re-<br />

presentation” (Rosch 1977: 40) konstituieren.<br />

Lakoff (1987) führt die Prototypenkonzeption der Kategorisierung und<br />

deren kognitive Implikationen offensiv in die Linguistik ein. Anknüpfend<br />

an Rosch schreibt er:<br />

„Rosch showed that a variety of experimental techniques involving learning,<br />

matching, memory and judgements of similarity converged to cognitive refe-<br />

rence points. And she extended the results from colors to other categories,<br />

primarily categories of physical objects” (Lakoff 1987: 41).<br />

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